zu einem Streit, bei welchem die beiden
Generale mit den
Degen aufeinander losgingen und nur mit Mühe getrennt werden konnten.
Infolge der darauf eingeleiteten Untersuchung mußte
Schöning seinen
Abschied nehmen. 1691 führte ein Hilfskorps von 6000 Mann
nach
Ungarn
[* 2] und hatte an dem
Sieg von Salankemen (19. Aug.) hervorragenden
Anteil. Er ward dafür zum
General
der
Infanterie, 1696 zum
Generalfeldmarschall, 1699 vom
Kaiser zum
Reichsgrafen ernannt. Auch an den politischen Angelegensten
nahm er teil, ward Hofkriegsratspräsident und trug durch seinen Einfluß wesentlich zum
SturzDanckelmanns bei; doch wurde
er, obwohl 1701 zum
Ritter des
SchwarzenAdlerordens und
Gouverneur von
Berlin
[* 3] befördert, schon 1702 von
dem neuen Günstling,
Kolb v.
Wartenberg, verdrängt und zog sich auf sein
Gut Kossenblat bei
Beeskow zurück, wo er starb.
Vgl. v. Barfus-Falkenberg,
HansAlbrecht,
Graf von Barfus (Berl. 1854).
Mönche und
Nonnen (Barfüßerinnen), welche entweder ganz ohne Fußbekleidung gehen, oder bloß
Sandalen
[* 4] oder mit
Riemen befestigte
Sohlen statt der
Schuhe tragen. Die Barfüßer bilden keinen besondern
Orden,
[* 5] sondern finden sich als
Asketen
höhern
Grades bei mehreren derselben, wobei Barfüßer im strengern und mildern
Sinn unterschieden werden, je nachdem sie wirklich
barfuß oder mit
Sandalen und zwar bloß in der wärmern
Jahreszeit oder das ganze Jahr hindurch einhergehen.
Namentlich kam das Barfußgehen in
Aufnahme, seitdem die heil.
Therese 1560 es den Karmeliterinnen vorschrieb. Insbesondere
haben dieses Zeichen der
Armut und der Entsagung die strengern
Observanzen der
Bettelmönche, zuerst der
Franziskaner, angenommen.
Äußere Veranlassung dazu mag
Matth. 10, 10. (vgl.
Luk.
10, 3). gegeben haben.
Stadt in der ital.
ProvinzLucca,
[* 6] am südlichen Abhang des
Monte Romeccio, hat eine große
Kirche, (1881) 1560 Einw.,
Seidenspinnerei,
Hanf- und Tuchweberei.
Eine hohe
Brücke
[* 7] über die Schlucht des Maggio führt nach der Vorstadt Giardino.
(ital., spr. -dschello), einer der ältesten
Paläste in
Florenz
[* 12] (s. d.), ehedem
Wohnung des
Podestà, dann des
Sbirrenhauptmanns (Bargell) und Gefängnis, jetzt Sitz des
Museums kunstgewerblicher Gegenstände des
Mittelalters und der
Renaissance.
endlich auch kleinere
Stücke für
Chorgesang
(Psalmen, Frühlingslieder op. 35). Seine
Arbeiten bekunden eine
reiche
Phantasie, tüchtiges Können und ideales
Streben, dabei aber einen zu engen Anschluß an die klassischen
Muster, um
die eigne
Individualität zur freien Entfaltung gelangen zu lassen.
In der
Nähe der Stadt Bargusinsk (1648
erbaut, mit zwei
Kirchen, 800 Einw. und einer Kosakenbesatzung zur Eintreibung des Pelztributs
von den Jägervölkern) finden sich heiße
Quellen, die BargusinischenBäder.
Schon früh hatte er inProsa und
Versen mancherlei für
Journale geschrieben (z. B. das Gedicht »Baldwin«),
ohne als Schriftsteller bekannt zu werden. Da erschien 1837 in
Bentleys »Miscellany« die erste seiner
»Ingoldsby legends«,
einer
Reihe von humoristischen
Erzählungen in
Prosa und
Versen, und verschaffte ihm mit Einem
Schlag allgemeines Ansehen und
anerkannten Dichterruf. Das Werk erschien in drei
Serien (1840-47) und erlebte verschiedene, zum Teil
von
Cruikshank und
Leech illustrierte
Auflagen (1880 gleichzeitig 6
Ausgaben). Von seinen übrigen
Arbeiten sind zu nennen: die
Novelle »My cousin Nicholas« (1841, 3
Tle.) und »The life and remains of T. E.
Hook« (1849, 2
Tle.; neue Ausg. 1853).
Barham war übrigens, ohne seine ernsten
Pflichten zu vernachlässigen, den fröhlichen Genüssen des
Lebens sehr zugethan und
eins der hervorragenden Mitglieder des 1831 gegründeten
Garrick-Klubs.
SeinLeben beschrieb sein Sohn
Dalton Barham (zuletzt Lond.
1880, 2
Tle.).
(»Sohn des
Hebräers«, eigentlich GregoriusAbulfaradsch ben el Arun), arabischer und
syrischer Schriftsteller, Sohn eines jüdischen
Arztes, Arun, der sich später taufen ließ und der
Sekte der
Jakobiten beitrat,
geb. 1226 zu Malatia in Kleinarmenien, beschäftigte sich frühzeitig mit dem
Studium der syrischen, arabischen und griechischen
Sprache
[* 20] sowie mit der
Medizin und den
Naturwissenschaften und ward wegen seiner ausgebreiteten
¶
Seine zahlreichen Schriften verbreiten sich über Geschichte, Theologie, Philosophie, Grammatik und Medizin; vieles ist noch ungedruckt.
Das wichtigste seiner Werke, die syrische Chronik (»Chronicum syriacum«),
eine Weltgeschichte von Adam bis
auf seine Zeit in drei Teilen, von denen der erste die politische Geschichte, die beiden andern die Kirchengeschichte der
Jakobiten und Nestorianer enthalten, wurde herausgegeben von Bruns und Kirsch (syrisch u. lateinisch, Leipz. 1789, 2 Bde.)
und von Abbeloos und Lamy (Löwen
[* 22] 1873-74, 2 Bde.). Er gab davon
einen arabischen Auszug (hrsg. von Pococke, Oxf. 1663, und Bernstein,
[* 23] Bresl. 1847). Unter den theologischen Werken des Bar-Hebräus verdienen
die Kommentare über die Bibel
[* 24] (»Horreum mysteriorum«, 1277 vollendet) Erwähnung. Die Dogmatik behandelte Bar-Hebräus namentlich in
den Büchern: »Leuchter der Heiligen« und »Buch der Strahlen«. Von seinen Grammatiken der syrischen Sprache
ist die kleinere, in metrischer Form abgefaßte von Bertheau (Götting. 1848) und vom AbbéMartin (Par. 1872, 2 Bde.) herausgegeben
worden. Neben seinen philosophischen Schriften ist die wichtigste das »Buch der höchsten Weisheit«, ein Abriß der ganzen Aristotelischen Philosophie.
Auch lieferte er Übersetzungen der Werke griechischer und arabischer Ärzte, namentlich des Hypokrates
und Avicenna.