und 1872 zum
Generalarztà la suite des
Sanitätskorps ernannt. Seit 1869 wandte er in seiner
Klinik die Listersche antiseptische
Wundbehandlung an und führte eine vereinfachte Form derselben ein, mit welcher vortreffliche
Resultate erzielt wurden.
Sein
litterarischer
Ruf gründet sich besonders auf sein »Lehrbuch der
Chirurgie und Operationslehre« (Berl. 1852; 8. Aufl.
1879-82, 4 Bde.). Für
Canstatts »Jahresbericht« liefert er seit 1851 die
Referate über die Fortschritte der
Chirurgie.
Nach ihren
Funktionen zerfielen sie in Priveirdds (Erfinder), Posveirdds (Fortbildner der
Kunst) und Arwyddveirdds (Kriegsherolde);
nach dem
Rang unterschied man Arwennyddions
(Lehrlinge), Bardd Faleithiawg (Bardenaufseher für besondere
Distrikte) und den
Bardd ynys Pryadain (Bardenpräsidenten), welch letzterer ein himmelblaues
Kleid, aber nie ein
Schwert
trug. Der Ursprung der Barden verliert sich, wie der der
Druiden, mit denen sie in engster
Verbindung standen, in die frühste
Geschichte der
Kelten; als ihr
Stifter wird der mythische
Merlin genannt.
Ihr Hauptsitz war nach ihrer Vertreibung aus
Gallien durch die
Römer,
[* 2]
Goten und
VandalenWales, von wo aus
sie sich in
Irland und
Schottland festsetzten. Sie bildeten eine erbliche
Zunft, die nach Art eines
Ordens geregelt war und bedeutenden
Einfluß auf
Volk und
Fürsten übte. In
Wales wurden ihre Privilegien und
Freiheiten um 940 durch den König fest begrenzt und
aufgezeichnet, der ganze
Orden
[* 3] aber von Gryffyth ap Conan 1078 reformiert und neu geregelt. Zu
Caerwys
(s. d.), auch zu Aberfraw, Mathraval etc. fanden
von Zeit zu Zeit große Wettkämpfe in
Gesang und
Poesie, die sogen.
Eisteddfods, statt, wobei von der
Krone ernannte Kampfrichter
die
Preise verteilten.
Die
Eroberung von
Wales durch
Eduard I. 1283 brachte dem
Orden Verfolgung und drohte ihm den
Untergang; doch
wußte er bis auf
Elisabeth noch seine politische und soziale Geltung zu bewahren. In der
Folge jedoch wurde die Abhaltung
der poetischen Wettkämpfe verboten und unterblieb, bis sich in neuerer Zeit zur Wiederbelebung der altkeltischen
Sprache
[* 4] Vereine bildeten, welche auch die
Eisteddfods erneuerten. Die dichterische
Phantasie der alten Barden hatte
durch die frühzeitige Einführung des
Christentums einen neuen Aufschwung genommen, indem sie altnationale
Traditionen mit
Vorstellungen des neuen
Glaubens vermischte.
Die bedeutendste
Schöpfung dieser keltisch-christlichen
Dichtung ist der
Sagenkreis von König
Artus und in
Verbindung damit
der
Mythus vom heiligenGral. Die Zahl der wallisischen Barden bildet von Myrddin Wyllt
(Merlin der Wilde),
Taliesin
Aneurin und Cadwallon (6. Jahrh.) bis herab auf Dafydd ab Gwilym, welcher nach Unterjochung
der
Walliser dichtete, eine lange
Reihe. Sammlungen ihrer durch glühenden
Patriotismus ausgezeichneten
Gesänge (bis zum 14. Jahrh.
herab) finden sich in
Evans'
»Specimens of the ancient
Welsh poetry«
(Lond. 1764) und besonders in der von
Jones,
WilliamsundOwen herausgegebenen »Myvyrian archaiology of
Wales« (das. 1801-1807, 3 Bde.;
neue Ausg. 1862),
welche
Lady Charl.
Guest herausgegeben (Lond. 1841-50, 3 Bde.).
- In
Irland zerfiel die
Zunft der Barden nach ihrem
Beruf in drei Hauptklassen: die Filedha, welche inSchlachten
[* 5] und beim
Kultus vom Harfner begleitet sangen und sich in der Umgebung und im
Rate der
Fürsten als deren Sprecher und
Herolde
befanden;
die Breitheamhaim, welche in gewissen
FällenRecht sprachen, und die Seanachaidhe, die Geschichtskundigen und Genealogen
der fürstlichen
Geschlechter.
Durch zahlreiche Privilegien geschützt, gewannen sie indessen mit der
Zeit so viel Landbesitz und ein so lästiges Übergewicht, daß es wiederholt zur Auflehnung des
Volks gegen die Bardenorden,
ja selbst zu teilweiser Vertreibung derselben kam. Die Fertigkeit der
Iren im Harfenspiel zu jener Zeit war allgemein anerkannt.
Nach der
EroberungIrlands durch
Heinrich II. begann das Bardentum zu sinken. Indessen erhielten sich in
größern irischen
Familien, und ihre
Lieder und geschichtlichen
Erinnerungen dienten noch ferner zur
Erhaltung derVaterlandsliebe
der
Iren, ein Umstand, welcher mehrfache
Verordnungen der englischen Herrscher gegen die irischen und
Sänger veranlaßte, bis
durch die
Schlacht am
Boyne das Bardentum vollständig vernichtet wurde. Für den letzten irischen Barden
gilt Turlough O'Carolan (gest. 1738).
Irische Bardenlieder übersetzte
MißBrooke in ihren »Reliquies of
Irish poetry« (Dubl.
1789; neue Aufl. von
Seymour, 1816) und Hardiman in
»Irish minstrelsy« (das. 1831, 2 Bde.).
Das bedeutendste dieser Überbleibsel ist die
Ballade von König
FinesJagd.
Vgl.
Walker,
[* 6] Memoirs of the
Irish bards (Lond. 1780). -
La Villemarqué,
Einleitung zu »Barzaz-Breiz« (Sammlung altbretonischer
Bardengesänge, 2. Aufl., Par. 1846). -
Den
Germanen war der
NameBarde völlig unbekannt; die
Annahme deutscher Barden durch
Klopstock,
Kretschmann,
Denis u. a. ist eine
poetische
Fiktion.
Klopstock benannte ein vorzugsweise religiöses und kriegerisches
Lied, gedichtet in dem fingierten
Charakter
eines Barden, oder einen Schlachtgesang in dem wildkräftigen
Ton der germanischen Urzeit, ein
Bardiet,
mit Rücksicht auf eine
Stelle in der
»Germania«
[* 9] des
Tacitus, wo einige
Handschriften unrichtig für baritus (»Schlachtgeschrei«)
barditus lesen.
syr.
Gnostiker, am
Hofe von
Edessa lebend und um 224 gestorben,
stand in der Form seiner
Gnosis der Kirchenlehre näher als seine Vorgänger.
¶
mehr
Ephraem hat Bruchstücke von seinen Hymnen gegen die Ketzer aufbewahrt, und es sollen dieselben durch ihre Mystik und Poesie
wie durch ihre wechselnden Singweisen viel zur Verbreitung seiner Lehren
[* 11] beigetragen haben. Das im syrischen Original erhaltene
»Buch über die Gesetze der Länder« rührt zwar nicht von ihm, aber aus seiner Schule her. Sein Sohn Harmonius
suchte das System seines Vaters ebenfalls durch Hymnen weiter zu verbreiten.