Barattierenden seine
Ware höher im
Preis ansetzt, als sie gegen bares
Geld zu verkaufen ist. Das
Konto, in welches der Baratt
(Tausch) nach der Berechnung eingetragen wird, ist das Barattkonto. Man gebraucht die Benennung Barattrechnung auch dann,
wenn jemand von einem Handelshaus
Waren in
Konsignation nimmt, sie für seine eigne Rechnung gegen andre
umtauscht und dem
Kommittenten so berechnet, als wären sie gegen bar verkauft worden.
Zwei Jahre darauf wurde er zum
Unteroffizier befördert und kam mit seinem
Regiment nachFinnland, wo er 1825 zum
Offizier avancierte, aber bald darauf seinen
Abschied nahm, um sich nach
Moskau
[* 3] zurückzuziehen und der Litteratur zu widmen. 1843 glückte
es ihm, einen seiner Lieblingswünsche erfüllt zu sehen: er konnte eine
Reise ins
Ausland unternehmen;
Die Abgeschiedenheit und die finnländische
Natur hatten Baratynskij zum Dichter gemacht; sein erstes größeres Gedicht, die »Eda«,
ist ganz durchdrungen von finnischem
Wesen. Daneben schrieb er viele lyrische Gedichte, von denen eins, »Der
Ball«, mit
Puschkins
»Graf Nulin« in einem Bändchen erschien.
Sein bestes Werk ist »Die Zigeunerin«, ein
Sitten- und Liebesgemälde
aus der höhern russischen
Gesellschaft, das an Feinheit der
Beobachtung und Zartheit des
Gefühls den
Dichtungen seines
FreundesPuschkin gleichsteht.
Sein Nachruf an
Goethe, den er hochverehrte, erschien 1833 in der »Nowosselje« zu St.
Petersburg. Eine Gesamtausgabe seiner
Dichtungen erschien in
Moskau 1869.
Stadt des
StaatsCauca in
Kolumbien
[* 8]
(Südamerika),
[* 9] liegt in heißer, goldreicher Gegend,
unweit des
RioPatia und der Cordillera de Barbacoas, im Gebiet des gleichnamigen
Stammes der Quichuavölker und hat etwa 5500 Einw.
britisch-westind.
Insel, zu den
KleinenAntillen gehörig, deren größte, bevölkertste und wichtigste sie
ist, liegt (s.
Karte
»Westindien«)
[* 10] unter 13° 5' nördl.
Br. und 59° 30' westl. L. v. Gr.
und hat einen Flächengehalt von 430 qkm (7,8 QM.). Der nördliche,
südliche und westliche Teil ist niederes Land, das in
Terrassen gegen O. ansteigt, wo ein Hügelland mit tiefen
Thälern sich
ausbreitet und auch die
Küste steil über das
Meer sich
erhebt. Die größte
Höhe, der
Mount Hillaby, erreicht
jedoch nur 348 m.
Korallenkalk ist das vorherrschende
Gestein; doch der Einblick in den
Bau derInsel, den uns die gehobene Nordostküste
gestattet, legt den
Schluß nahe, daß Barbados auf vulkanischer Grundlage ruht.
Gas- und Petroleumquellen,
Thoneisenstein und
Asphalt und selbst
Steinkohlen kommen hier und da vor. Das
Klima
[* 11] gilt im wesentlichen für gesund, doch sind
Fieber nicht selten, und der Mangel an gutem Trinkwasser ist nicht ohne Einfluß.
Die mittlere
Temperatur beträgt 27,4° C., die jährliche Regenmenge 1470
mm. Während der
Nächte fällt starker
Tau.
Orkane
haben wiederholt die
Insel verwüstet, so namentlich 1780. DieBevölkerung
[* 12] ist 1851-81 von 135,939 aus
171,889
Seelen gestiegen trotz steter
Auswanderungen und der
Cholera, die 1854: 20,000
Menschen wegraffte.
Von den Bewohnern sind 18,000
Weiße, der Rest die Nachkommen der 1835 befreiten Sklaven. Unter den
Weißen sucht man jetzt
vergebens nach den wohlhabenden und gastfreien Pflanzern früherer
Zeiten, an deren
Stelle »kleine Leute«
getreten sind. Bei der
Dichtigkeit der
Bevölkerung fehlt es nicht an billiger Arbeitskraft, so daß Barbados jetzt mehr
Produkte
zur Ausfuhr bringt als je zuvor. Für
Bildung ist in ergiebigerer
Weise gesorgt als auf den meisten andern
InselnWestindiens.
Es bestehen eine
Hochschule
(CodringtonCollege, 1712 gegründet), eine Lateinschule und zahlreiche öffentliche
und Privatschulen.
Von der Oberfläche sind 75 Proz. angebaut, und an Wert überwiegt sämtliche andre
Produkte das
Zuckerrohr. Der Anbau von
Baumwolle,
[* 13]
Kaffee,
Ingwer,
Indigo
[* 14] und
Aloen hat entweder ganz aufgehört, oder wird nur noch in bescheidenem
Umfang betrieben,
während
Getreide
[* 15] und andre Lebensmittel sowie Manufakturwaren der
Insel von außen zugeführt werden.
Die
Viehzucht ist ganz unbedeutend. Die Ausfuhr, die 1830 nur 776,694 Pfd. Sterl.
betrug, stieg im
Durchschnitt von 1879 bis 1883 auf 1,179,910 Pfd. Sterl. (wovon 816,000 auf Rohzucker
kamen).
Die Einfuhr hob sich im selben Zeitraum von 369,120 auf 1,126,400 Pfd. Sterl. Eine
Eisenbahn, 34 km lang, verbindet die Hauptstadt
Bridgetown mit dem Innern der
Insel. Barbados steht unter
Verwaltung
eines von der
Krone ernannten
Gouverneurs, dem gleichzeitig sämtliche
Windward Islands (s. d.) unterstellt sind. Ihm zur Seite
stehen ein gesetzgebender
Rat von 8 und ein Abgeordnetenhaus (assembly) von 24 Mitgliedern. Die Staatseinkünfte beliefen
sich 1882 auf 141,714 Pfd. Sterl. Eine Kolonialschuld besteht nicht.
Barbados wurde vor 1519 von Portugiesen entdeckt und nach einem
Baum, der
Ficus barbata, benannt. Die
Engländer setzten sich 1625 auf
der
Insel fest und haben sich seitdem daselbst behauptet.
Vgl.
Schomburgk, The history of Barbados (Lond. 1848).
(griech.), bei den Griechen ursprünglich jeder nicht griechisch
Redende, also
Ausländer.
Platon teilte das
ganze Menschengeschlecht in zwei ungleiche Hälften, in Barbaren und
Hellenen; seit den
Perserkriegen erhielt dann das
Wort
einen verächtlichen Nebenbegriff, den des Unfreien und Knechtischen, des
Feigen, Rohen und
Grausamen, und es hießen von da
an vorzugsweise die
Perser selbst Barbaren. Als
griechische Sprache und
Bildung bei den
Römern Eingang fanden,
ward auch von ihnen der
NameBarbaren auf die nicht zur römischen und griechischen
Welt gehörigen
Völker angewendet, und
insbesondere wurden die
Germanen damit bezeichnet, da diese am hartnäckigsten den römischen Einflüssen
¶
mehr
widerstanden. Mit besonderer Rücksicht auf die Sprache
[* 17] gebrauchte man das Wort barbarisch auch von allem Fehlerhaften im mündlichen
und schriftlichen Ausdruck, und diesen Sinn neben der Bedeutung von Roheit und Grausamkeit hat das Wort bis heute bewahrt (s.
Barbarismus).