allen Bantusprachen eine große Anzahl vorn angefügter
Elemente (bis zu 18), ursprünglicher Pronomina, welche den Unterschied
zwischen
Singular und
Plural ausdrücken, (z. B. umu-ntu
Mensch,
aba-ntu oder bloß ba-ntu Leute, daher der
Name Bantu), zugleich
aber auch zur Unterscheidung der leblosen von belebten Gegenständen, zur Bezeichnung von Sammelnamen u.
dgl. dienen und besonders die gegenseitige
Kongruenz der Satzteile bewirken. So heißt in der Zulusprache
u-mu-ntu w-etu o-mu-chle u-ya-bonakala sl-m-tanda: »Mann, unser schöner, erscheint,
wir ihn lieben«, wobei das vollständig oder in den verkürzten
Formen w, o, u, m wiederholte
Pronomen mu die
Kongruenz jedes
einzelnen Satzteils mit den andern ausdrückt.
Diese überall präfigierten Pronomina bilden die bezeichnendste Eigentümlichkeit der Bantusprachen,
die deshalb präfixpronominale
Sprachen genannt worden sind; auf ihnen beruht auch die von
Livingstone rühmend hervorgehobene
große Deutlichkeit dieser
Sprachen, die freilich für den
Europäer etwas Schwerfälliges und Kindliches hat.
Vgl.
Bleek, Comparative
grammar of
South African languages (Lond. 1862-69, 2 Bde.);
(spr. bangwio,Théodore de, franz. Dichter, geb. 1823 zu
Moulins, publizierte außer mehreren biographischen
Artikeln verschiedene
Dichtungen und Gedichtsammlungen: »Les Caryatides« (1842);
Auch als dramatischer Dichter hat er mehrere
PariserTheater
[* 4] mit den
Produkten seiner
Muse bedacht, unter welchen »Le
[* 5] feuilleton d'Aristophane« (1852) und
»Le cousin du roi« (1857),
»Diane
au bois« (heroische
Komödie in
Versen, 1863),
die
Lustspiele: »La Pomme« (1865) und »Gringoire«
(1866) und das
Schauspiel »Deidamia« (1877) Hervorhebung
verdienen. Die Romanlitteratur endlich hat er durch verschiedene Erzeugnisse und Genrebilder bescheidenenUmfanges,
wie: »Les pauvres saltimbanques« (1853),
»La vie d'une comédienne« (1855),
»Esquisses parisiennes« (1859),
»Les fourberies
de Nérine« (1864),
»Les camées parisiens« (1866-73, 3 Bde.),
»Les
Parisiens de
Paris«
[* 6] (1866) u. a., bereichert. BanvillesTalent ist ein überwiegend formelles; als Verskünstler steht
er unübertroffen da, und auch seine
Prosa atmet großeAnmut. Als Theaterkritiker wirkte er seit 1869 im
»National«.
Noch veröffentlichte er: »Petit traité de poésie française« (1880) und
»Mes souvenirs.
Petites études« (1882).
Gesammelt erschienen seine
»Comédies« (1878) und
»Poésies complètes« (1879, 3 Bde.).
ehemalige berühmte Benediktinerabtei, jetzt
Schloß des
HerzogsMaximilian in
Bayern,
[* 8] im bayrischen
Regierungsbezirk
Oberfranken, aus einem 440 m hohen, schön bewaldeten Bergrücken, am rechten Mainufer unterhalb
Lichtenfels
gelegen, mit schöner, doppeltgetürmter
Kirche. Das
Schloß selbst enthält eine
Reihe prächtiger
Zimmer (darunter den sogen.
Kaisersaal mit den
Porträten der königlichen
Familie) und eine sehr wertvolle Sammlung von
Petrefakten
[* 9] (besonders wohlerhaltene
Exemplare riesenhafter
Saurier etc.). Die
Abtei Banz ward 1071 von Alberada, der
WitweOttos III.,
Grafen
von
Henneberg, gestiftet und gelangte, besonders seit der Reorganisation durch den
BischofOtto vonBamberg
[* 10] (1121), zu bedeutendem
Flor. Nach der Zerstörung des
Klosters im
Bauernkrieg (1525) wurde das
Stift von dem
AbtRotenhan und nach
langwierigen Streitigkeiten mit den benachbarten
Fürsten 1575 von dem
AbtJohannBurkard neu begründet. Im Dreißigjährigen
Kriege jedoch wurde der
Konvent durch die
Schweden
[* 11] vertrieben, das
Kloster aller Kostbarkeiten beraubt und mit der ganzen Gegend
verheert.
Unter den folgenden
Äbten ist besonders der gelehrte
GregorStumm zu nennen, welcher die einst so berühmte
Bibliothek errichtete und ein
Münz-,
Kunst- und Naturalienkabinett anlegte. Nachdem 1738 die Herrschaft Banz vom
HochstiftBamberg
eingezogen war, wurde 1803 auch das
Stift aufgehoben. Die
Bibliothek und das Naturalienkabinett wurden nach
Bamberg, das
Münzkabinett
nach
München
[* 12] gebracht; die Gebäude kamen 1813 mit den nächstgelegenen Dörfern etc.
durch
Kauf in
Besitz des
HerzogsWilhelm in
Bayern, der Banz zu seiner Sommerresidenz wählte und es bei seinem
Tod 1837 aus seinen
Enkel, den
HerzogMaximilian in
Bayern, vererbte.
Vgl.
Österreicher, Geschichte der Herrschaft Banz (Bamb. 1833);
welche
er 1819 gänzlich umarbeitete, in
Paris nieder und machte sich durch seine
Satiren und
Epigramme bald einen
Namen. 1801 veröffentlichte er »Poésis d'Ossian«, eine äußerst
gelungene Übersetzung in
Versen, welche den Ossianismus in
Mode brachte. 1807 ward seine
Tragödie »Omasis, ou
Joseph en Égypte«
aufgeführt, nach M. J. ^[Marie-Joseph]
ChéniersUrteil ein frostiges Werk, welches seinen Erfolg nur dem gutenStil
und einigen Rührstellen verdankte; dagegen fiel »Mahomet II« (1811) vollständig
durch. In der
Akademie, in die er 1815 eintrat, vertrat er aufs eifrigste den Klassizismus in
Worten und Werken; seine geschmacklose
Satire »Le canon d'alarme« und die 1829 mit sechs Gesinnungsgenossen
eingereichte
Bittschrift um
Ausschließung des Romantizismus vom
Théâtre français sind
Zeugnis dafür.
Seine übrigen Werke, welche, wie alle frühern, stilistisch vollendet sind, stehen auf demselben Standpunkt. Zu erwähnen
¶
mehr
sind noch außer kleinern Gedichten, Epopöen, Balladen etc. die »Veillées politiques et morales«
(1811),
in YoungsManier; der Roman »Duranti, ou la ligue en province« (1828, 4 Bde.);
»Légendes, ballades et fabliaux« (1829) und das letzte und beste, die poetische Übersetzung des BuchesHiob, die er vollendete,
als er schon blind war. Er starb 1854.