Den
Feldzug 1641 eröffnete ein großartig entworfener und rasch ausgeführter Zug
Banérs gegen
Regensburg,
[* 15] wo sich der
Kaiser
und die ihm ergebenen
Stände zu einem
Reichstag versammelt hatten. Am 17. Jan. erschien er plötzlich
vor der
Stadt, die Wegnahme derselben wurde aber durch das unerwartete
Schmelzen der Eisdecke der
Donau vereitelt. Unter großen Schwierigkeiten
mußte Banér mitten im
Winter sich durch
Böhmen nach
Sachsen zurückziehen.
Schon während des
Marsches war Banér von einem heftigen
Fieber befallen worden; todkrank und in einer
Sänfte getragen, kam er nach
Halberstadt
[* 16] und starb
daselbst 20. Mai, weniger infolge seiner
Ausschweifungen als der ungeheuern
Strapazen. Scharfblick, Umsicht und
Besonnenheit paarten
sich in Banér mit außerordentlicher
Energie und Kühnheit. Unter seinen
Scharen herrschte zwar die strengste militärische
Disziplin,
doch durften dieselben ungestraft sengen und brennen.
Sein Sohn
Gustav, der tolle Banér genannt, starb 1677 als
Generalgouverneur von
Ingermanland ohne Nachkommen.
Hauptstadt von
Banffshire
(Schottland), an der Mündung des Deveron in den
Moray Firth, hat ein schönes
Rathaus,
eine wissenschaftliche
Gesellschaft und (1881) 7871 Einw., welche Flachsspinnerei, Fabrikation
von künstlichem
Dünger,
Schiffbau sowie lebhaften Küstenhandel betreiben.
Grafschaft in Nordschottland, amMoray Firth, 1669 qkm (30,3 QM.) mit (1881)
62,736 Einw. Die
Grafschaft wird großenteils eingenommen von den westlichen Verzweigungen des Cairngormgebirges (1248 m),
die sich zum Strathspey mit seinem ungestümen, lachsreichen
Fluß herabsenken. Kulturfähiges Land ist fast nur auf die
Küste
beschränkt (1884: 38,2 Proz. Ackerland, 2,4
Proz.
Weiden, 6,8 Proz.
Wald).
Viehzucht
[* 18] (41,531
Rinder,
[* 19]
53,833
Schafe)
[* 20] ist von Bedeutung; Leinenfabrikation,
Garnspinnerei,
Gerberei und Whiskeybrennerei vertreten die
Industrie. Die Seefischerei beschäftigte 1883: 1304 Fischerboote,
von 2830
Fischern bemannt.
Spey und Deveron sind lachsreiche
Flüsse.
[* 21] Das Mineralreich liefert
Marmor,
Bausteine und
Halbedelsteine
(aus dem
Cairngorm).
PeterGeorg, dän. Rechtsgelehrter und Staatsmann, geb. zu
Kopenhagen,
[* 24] studierte daselbst die
Rechte, ward 1826
Gerichtsassessor, 1830 außerordentlicher, 1834 ordentlicher
Professor der
Rechte inKopenhagen und 1836
Direktor der
Nationalbank. Seit 1834 war er Mitglied der
Ständeversammlung
und wurde 1848 zum Mitglied der konstituierenden Reichsversammlung erwählt. Nachdem er kurze Zeit
Amtmann in
Holbäk gewesen,
ward er als
Minister des Innern in das
Ministerium berufen, legte aber dieses
Amt, zum Domänendirektor ernannt, nieder,
verwaltete vom
Dezember 1851 bis Juni 1852 provisorisch das
Ministerium des
Kultus und vom
Januar 1852 bis April 1853 das des
Innern. Am trat
er an die
Spitze des
Kabinetts, welches das Verfassungsgesetz für den Gesamtstaat durchsetzte.
Bei seinem Rücktritt wurde er
Geheimer Konferenzrat und
Justitiarius beim
HöchstenGericht.
Er starb Außer
Monographien über dänisches
Zivilrecht und politischen und finanziellen Abhandlungen schrieb er:
»Lärebog i de
til den romerske private
Ret henhörende Discipliner« (Kopenh. 1833-35, 2 Bde.)
und »Systematisk Fremstelling af den danske Procesmaade« (mit
Larsen, das. 1841-43, 5 Bde.).
(Bangela), afrikan. Volksstamm, am
Quango in Südwestafrika, zeichnet sich durch
Tapferkeit und kriegerischen
Unternehmungsgeist, der vorwiegend gegen die Portugiesen gerichtet war, aus.
Hauptstadt des unter direkter
Verwaltung des
Generalgouverneurs stehenden
StaatsMaissur in Britisch-Ostindien, 884 m ü. M.,
mit einer mittlern Jahrestemperatur von 22,9 ° C., welche auch
im
Sommer kühler ist als sonst im
Dekhan. Bangalor eignet sich deshalb zur Gesundheitsstation für die zahlreich
und zweckmäßig hier kasernierten europäischen
Truppen. Die Stadt zählte 1881: 155,857 Einw. (108,893
Hindu, 29,521 Mohammedaner,
17,430
Christen) und zerfällt in die dicht bewohnte
Altstadt und den unter der englischen
Verwaltung entstandenen Stadtteil
(Cantonment), der im
Stil der englischen Großstädte mit
Parken etc. eingerichtet ist. In einem Hindutempel
der
Altstadt findet sich eine berühmte
Statue der
Göttin der
Schönheit (s. Tafel
»Bildhauerkunst
[* 27] I«,
[* 1]
Fig. 14). Die Stadt ward 1787 von
den Engländern eingenommen, dann dem
Fürsten zwar zurückgegeben, aber 1831 mit dem Land in eigne
Verwaltung genommen. Sie
ist Sitz einer evangelischen
Mission und des katholischenBischofs für Südindien. Eine Zweigbahn verbindet
Bangalor mit der
Madras-Kalikat-Eisenbahn.