»Aus der
Edda. Deutsche
[* 7] Nachklänge in neuen Liedern« (2. Aufl., Rudolst.
1879).
Als Vorkämpfer des Vegetarianismus gründete Baltzer 1868 einen
Verein von
Freunden der natürlichen
Lebensweise, dessen »Vereinsblatt« er seitdem herausgibt. In diesem
Sinn schrieb er auch: »Die natürliche Lebensweise« (Nordh.
1867-72, 4
Tle.);
ein schwellend länglichrunder
Körper, besonders in der
Baukunst
[* 9] ein stark geschwelltes, glattes oder reichprofiliertes
Säulchen, welches hauptsächlich als Geländerdocke benutzt wird;
steinernes Geländer, die vorzüglich bei
Treppen,
[* 10]
Terrassen und
Altanen angebrachte und am häufigsten aus
Balustern hergestellte
Brüstung. Die Form läßt von der ganz oder fast ganz geschlossenen
Brustwehr
[* 11] bis zum leichtesten
Stab- oder Gittergeländer die mannigfaltigste Anwendung zu. In der
Antike zeigen die Geländerpfosten am häufigsten die Säulenform.
Aus dem
Mittelalter finden sich herrliche
Brustwehren aus
Bronze- und Eisenguß, aber auch reiche und kunstvolle Holzgeländer.
In der modernen
Architektur werden Balustraden häufig als
Krönungen des Hauptgesimses zur Verdeckung der
Dächer angewendet.
Später aus
Paris
[* 13] verwiesen, kehrte er nach des
KönigsTod zurück, ward jedoch nicht wieder angestellt und starb daselbst.
Baluzes Hauptwerke sind: »Capitularia regum Francorum« (Par. 1677, 2 Bde.;
wieder hrsg. von Chiniac, 1780);
»Miscellaneorum libri VII, s. collectio veterum monumentorum,
quae hactenus latuerunt« (1678-1715, 7 Bde.; wieder hrsg.
von Mansi,
Lucca
[* 14] 1761, 4 Bde.);
(spr. -sack), 1)
JeanLouis Guez de, franz. Schriftsteller, geb. 1594 zu
Angoulême, wurde unter
RichelieuStaatsrat, Historiograph von
Frankreich und Mitglied der
Akademie und starb auf seinem
Schloß
an der
Charente hat auf die französische
Prosa einen ähnlichen Einfluß ausgeübt wie
Malherbe auf die
Poesie.
In dem Wohlklang der
Phrasen, der
Symmetrie der
Perioden, derEleganz der
Bilder und
Figurenist er lange Zeit
Muster geblieben, doch fehlt es ihm an
Charakter und
Herz; selbst seine vielbewunderten
Briefe sind oft gedankenleer. Er war
das
Orakel des
HôtelRambouillet und der
Akademie und wußte von seinem
Schloß aus diese beiden geistigen Hauptmächte seiner
Zeit trefflich zu dirigieren. In seinem »Aristippe«
u. »Le
[* 18] Socrate chrétien« verlangt er blinden
Gehorsam gegen die Obrigkeit, vornehmlich gegen die
Kirche; in seinem
»Prince« schildert er die Regententugenden
Ludwigs XIII.
Seine Werke erschienen gesammelt 1665, 2 Bde.; neue
Ausgaben von Malitourne (1822) und von
Moreau (1854, 2 Bde.). In neuerer
Zeit aufgefundene
»Lettres inédites« veröffentlichte Tamizey de Larroque (Par. 1874).
2) Honoré de, franz. Romandichter, geb. zu
Tours,
[* 19] erhielt seine Schulbildung in
Vendôme und
Paris, trat dann in die Schreibstube eines
Notars, verließ sie aber bald und
widmete sich gegen den
Willen seines
Vaters der Schriftstellerei. Da seine erstenRomane, die er unter verschiedenen
Pseudonymen veröffentlichte, absolut nicht beachtet wurden, übernahm er eine Buchdruckerei, die er aber infolge schlechter
Geschäfte bald wieder aufgeben mußte.
Nun kehrte er zur Litteratur zurück, und mit dem
Roman »Le dernier Chouan, ou la
Bretagne
en 1800« (1829, 4 Bde.),
den er unter seinem eignen
Namen mit der Hinzufügung des Wörtchens »de« erscheinen
ließ, schwang er sich mit einemmal zur Berühmtheit des
Tags empor. Von nun an erschienen
Schlag auf
Schlag eine Unmasse von
Romanen,
Erzählungen, Sittenschilderungen, in welchen er die allmählich entstandene
Idee, alle Seiten des menschlichen
Lebens
darzustellen, zu verwirklichen suchte. Bis zu einem gewissen
Grad ist ihm dies gelungen;
¶
mehr
in der »Comédie humaine«, wie er selbst die Gesamtheit seiner Schriften bezeichnete, vereinigte er: »Scènes de la vie privée«
(»La femme de trente ans«, »La
grenadière«, im ganzen 27 Werke);
»Scènes de la vie parisienne«
(»La dernière incarnation de Vautrin«, »Le
père Goriot«, »Grandeur et décadence de César Birotteau«, »La cousine Bette«);
einige
Dramen, mit denen er aber keinen Beifall fand, wie »Vautrin« (1840
einmal aufgeführt, dann wegen Immoralität verboten),
»La Marâtre« (1848);
einige Komödien: »Les ressources de Quinola«
(1842) und »Mercadet, ou le faiseur« (1851),
welches sehr gefiel und 1868 mit Erfolg wieder aufgenommen wurde.
Sein letztes
Werk, der Roman »Les parents pauvres«, ist auch wohl sein reifstes. Balzacs Romane zeigen eine vorzügliche Schilderung des
bürgerlichen Lebens, dem er den Glanz des Reichtums und die eleganten Formen und hochtönenden Namen der Aristokratie andichtet,
ohne daß darum seine Personen in Manier und Gesittung ihre Parvenünatur verleugnen. Deshalb fällt auch
Balzacs Erfolg mit dem Bürgerkönigtum zusammen. Mit der Julirevolution ging sein Stern auf, in der Februarrevolution, die
den vierten Stand zur Herrschaft brachte, erbleichte er, und als Balzac sich gerade in die neue Lage gefunden hatte, starb er Eine
andre, wesentliche Stütze seines Ruhms hatte er in der Frauenwelt gefunden, deren Herz er gewann durch
»La femme de trente ans« (1831). Weil er die Frauen dies eine Mal vorzüglich getroffen hatte, so glaubten sie ihm nun aufs
Wort; ja, selbst seine Übertreibungen wurden dadurch wahr, daß man sie nachahmte.
Allerdings haben wenige Schriftsteller es verstanden, so treu die Sitten der Zeit und des Landes zu schildern, so tief in die
Herzen der Menschen einzudringen und das Beobachtete zu einem lebendigen, überraschend wahren Bild zu vereinigen. Aber seine
Schilderungen sind jedes idealen Elements bar, die letzten Gründe menschlicher Handlungen führt er auf
die Leidenschaften und den gemeinsten Egoismus zurück, besonders seine Schilderungen des weiblichen Herzens sind oft von empörendem
Naturalismus.
Dazu kommen häufig eine große Flüchtigkeit in der Anordnung des Stoffes, Geschmacklosigkeit im Ausdruck und so viele Mängel
im Stil, daß man über die Langmut der in diesem Punkte doch so fein fühlenden Franzosen staunen muß.
Balzacs Werke erscheinen in einzelnen Ausgaben noch jedes Jahr und sind auch mehrmals gesammelt worden, z. B.
1856-59, 45 Bde.,
und 1869-75, 25 Bde. (der letzte enthält Balzacs Briefwechsel
von 1819 bis 1850); eine Ergänzung bildet die »Histoire des œuvres de H. de Balzac« von Lovenjoul (1879).