Aufnahme gekommen (vgl.
Guts Muths-Schettler,
Spiele, 6. Aufl.,
Hof
[* 2] 1883). Die englischen Ballspiele sind außerordentlich mannigfaltig;
sie werden entweder von den
Frauen um
Ostern um fancy cakes (Wurmkrautkuchen), oder von den Männern um hohe Geldsummen, oder
von den
Kindern des bloßen
Scherzes wegen gespielt. Die berühmtesten englischen Ballspiele sind: Bowls,
Racket,
Tennis, Football und
Cricket. Das erstere wird mit großer Geschicklichkeit auf schönen Rasenplätzen
(Bowlinggreens)
gespielt.
Karl I.,
Karl II. und andre englische
Könige waren ausgezeichnete Bowlers. Bei dem
Racket wird der
Ball mit einem
Holz
[* 3] geschlagen
und fliegt gegen eine
Mauer; es sind dazu eigne Racket-courts hergerichtet. Selbst den Gefangenen in der
Queensbench war es früher gestattet, sich einen solchen Racket-court herzurichten. Auch
Tennis (s. d.) wird mit
Schlägern
(rackets) gespielt; von allen englischen Ballspielen ist aber
Cricket das vornehmste und berühmteste (s. Kricketspiel).
Stadt in der irischen
GrafschaftAntrim, am
Braid, 3 km oberhalb seiner Mündung in den
Main und inmitten eines
dicht bevölkerten
Bezirks, hat (1881) 8883 Einw., bedeutende Leinenfabrikation,
große Bleichfelder, lebhaften
Handel mit
Leinwand und Agrikulturprodukten.
(spr. ballischännen),Hafenstadt in der irischen
GrafschaftDonegal, an der Mündung des
Erne in die Donegalbai,
mit (1881) 2840 Einw. und ansehnlicher
Fischerei.
[* 4]
Von
Martigny aus steigt man zunächst über die Forclaz, einen niedrigern Vorpaß, den das im
Hintergrund
vergletscherte Seitenthal des
Trient
[* 6] von demCol de Balme trennt;
von dieser Paßhöhe steigt man unmittelbar
in das Chamonixthal
(Argentière) hinab.
mit 21 m breitem und 33 m hohem thorähnlichen Eingang, in welchem sich
eine
Kirche aus dem 12. Jahrh. (neuerlich restauriert) mit zwei übereinander liegenden
Kapellen befindet, einem
See,
Wasserfall
und schönen Stalaktitenbildungen.
Don Jayme, span.
Publizist, geb. in der katalonischen Stadt
Vich ^[heute:
Vic, bei
Barcelona],
[* 7] studierte
zu Cevera
Theologie und
Philosophie, ward dann in seiner Vaterstadt
Lehrer der
Mathematik, trat seit 1840 zugleich
als einflußreicher gemäßigter
Publizist auf, indem er die
Zeitschrift »Civilizacion« in
Barcelona, dann den »Pensamiento
de la Nacion« in
Madrid
[* 8] redigierte, und starb in
Vich. Von seinen
Schriften verdienen Hervorhebung: »El protestantismo,
comparado con el catolicismo« (6. Aufl.,
Barcelona 1875; deutsch, Regensb. 1862, 2 Bde.),
ferner seine philosophischen Lehrbücher: »Filosofia fundamental«
(Barcelona 1846; neue Aufl. 1849, 4 Bde.;
deutsch von
Lorinser, 2. Aufl., Regensb. 1861)
und »Curso
de filosofia elemental« (1847, 4 Bde.; deutsch von
Lorinser, Regensb. 1852-53, 4 Bde.),
welche sämtlich auf scholastischem
Fundament beruhen und sowohl gegen den englisch-französischen Empirismus
und
Materialismus als gegen den deutschen (angeblichen)
Skeptizismus (insbesondere
Kants) und
Pantheismus
(Hegels und insbesondere
Krauses)
Front machen, im allgemeinen aber Bekanntschaft mit der neuern Litteratur der
Philosophie und das löbliche Bestreben
zeigen, für den religiösen
Glauben wie für die politische Überzeugung eine nationale Grundlage und
von der katholischen
Kirche eine (dem idealen
UltramontanismusMontalemberts
[* 9] geistesverwandte) liberale Auffassung zu gewinnen.
Aus diesem
Grund haben seine vielfach übersetzten
Schriften besonders in
Frankreich und unter einem Teil der deutschen Katholiken
Anklang gefunden. Eine deutsche
Ausgabe seiner »Vermischten
Schriften« gab Borscht heraus (Regensb. 1855-56, 3 Bde.).
(griech.), die
Lehre
[* 10] von den Heilbädern, ihren
Arten und Anwendungen. Balneographie,Beschreibung der
Bäder
in Bezug auf chemische
Zusammensetzung,
Wirkung auf den
Organismus. Die Balneotherapie handelt von der Anwendung der
Bäder als
Heilmittel, die Balneodiätetik von dem beim
Gebrauch einer
Badekur zu beobachtenden diätetischen Verhalten; die Balneotechnik
endlich ist die
Kunst,
Bäder zu bereiten, Badeanstalten zu errichten etc. (s.
Bad).
[* 11]
Vgl. Lersch,Einleitung
in die Mineralquellenlehre
(Erlang. 1857-60, 2 Bde.);
Derselbe, Geschichte der Balneologie (Würzb. 1863);
Helfft, Handbuch der Balneotherapie
(9. Aufl., Berl. 1882);
Heath (spr. hihth),Stadt in
Worcestershire
(England) mit (1881) 22,497 Einw., dicht bei
Birmingham,
[* 16] von dem es thatsächlich eine Vorstadt bildet.
im allgemeinen ein dickflüssiger oder auch verhärteter Saft von starkem
Geruch. Die natürlichen Balsame
sind nach dem gewöhnlichen Sprachgebrauch die im
Pflanzenreich vorkommenden Mischungen von
Harzen oder harzartigen
Körpern
mit ätherischenÖlen, neutralen
Substanzen,
Zimtsäure etc. Sie sind von honigähnlicher
Konsistenz, fließen
freiwillig oder nach gemachten
Einschnitten aus
Stamm und
Ästen mehrerer Baumarten aus
¶
mehr
oder werden durch Auskochen und Auspressen aromatischer Pflanzenteile gewonnen. Sie riechen stark aromatisch, schmecken scharf,
beißend, verlieren, der Luft ausgesetzt, größtenteils ihr ätherisches Öl, trocknen ein und verharzen. Von Wasser werden
sie nicht, von Äther zum Teil, von Alkohol vollständig gelöst; bei der Destillation
[* 18] mit Wasser geben sie ätherisches Öl
und hinterlassen Harz. Ursprünglich verstand man unter Balsam bloß das harzig-ölige Exkret des Balsambaums, den Mekkabalsam, übertrug
aber bald jenen Namen auf zahlreiche andre Stoffe von aromatischem Geruch, ohne den Begriff scharf zu begrenzen, daher auch oft
Terpentin, Benzoe und ähnliche Stoffe als Balsame bezeichnet werden.
Vorzugsweise aber führen diesen Namen der Perubalsam (schwarzer indischer Balsam), der Tolubalsam, der kanadische
Balsam, der Mekkabalsam, der Kopaivabalsam und der Storaxbalsam. Auch künstliche salben- oder ölartige oder dünnflüssige Mischungen
werden als Balsame bezeichnet und gleichen hinsichtlich ihres starken aromatischen Geruches den natürlichen Balsamen, mit
welchen sie sonst nichts Gemeinsames haben. Hervorzuheben sind: der HoffmannscheLebensbalsam (Mixtura
oleoso-balsamica), eine Lösung verschiedener ätherischer Öle in
[* 19] Alkohol;