Regel 26-30
cm über die Umfassungswände heraus. Über die Tragfähigkeit der und den ihnen zu gebenden vorteilhaftesten
Querschnitt
s.
Festigkeit.
[* 2] Bei großen
Spannweiten, wo die einfachen Holzstärken nicht mehr ausreichen würden, wendet man verdöbelte
oder armierte an. Bei der in der Neuzeit immer mehr überhandnehmenden Holzteurung und den billigen Eisenpreisen
gewinnen die eisernen Balken eine immer ausgedehntere Anwendung, welche homogen (gewalzte oder zusammengesetzt, mit
parallelen oder gebogenen
Gurten und mit vollen oder gegliederten Wandungen ausgeführt werden. Sie empfehlen sich auch noch
dadurch, daß sie eine weit größere Feuersicherheit gewähren als die hölzernen und viel
Raum ersparen (vgl.
Eisenbau). Steinerne Balken kommen jetzt wenig mehr in Anwendung, weil man sie wegen der geringen Tragfähigkeit
der meisten Steinarten nicht weit frei legen kann. - Balken des
Gehirns (corpus callosum cerebri) heißt in der
Anatomie der mittlere
Teil des Großhirns (s.
Gehirn).
[* 3] - In der
Heraldik nennt man Balken eine durch zwei parallele
Linien entstehende
[* 1]
Figur, durch welche der
Schild
[* 4] in drei
Plätze geteilt wird (s.
Heroldsfiguren).
[* 5]
dadurch will man einen doppelten
Vorteil erzielen: einmal soll bei der Herbstfurche Zeit gespart werden, und dann soll auch die Winterwitterung einen größern
Einfluß auf den
Boden gewinnen.
(Tramrecht, lat.
Jus tigni immittendi), die Befugnis, die
Balken eines Gebäudes in die
Wand oder
Mauer des Nachbars einzuschieben und darin ruhen zu lassen. Es ist dies eine
Servitut, welche dem Berechtigten am
Gebäude des Nachbars zusteht, aber besonders erworben werden muß. Der
Eigentümer der dienenden
Sache, in welche der
Balken
eingelassen wird, ist nach gemeinem
Recht zur Reparatur derselben nicht verbunden. Das österreichische
bürgerliche
Gesetzbuch (§ 487) bestimmt, daß derjenige, welcher die Einfügung des
Balkens zu dulden hat, die
Mauer oder
Wand zu unterhalten, der Berechtigte jedoch während einer solchen Reparatur seinen
Balken zu unterstützen hat.
Das preußische
Landrecht (Teil I.,
Tit. 22, §. 55-58) erläßt dem
Eigentümer der Wand oder
Mauer die
Verbindlichkeit zur Reparatur derselben nur dann, wenn er das
Eigentum an der Wand oder
Mauer aufgibt und es dem Dienstberechtigten
überläßt. Behält er das
Eigentum, so muß er auch während der Reparatur den aufliegenden
Balken unterstützen. Der Berechtigte
ist nur in dem
Fall zu dieser Unterstützung verbunden, wenn die Reparatur bloß durch
Zufall notwendig
gemacht oder nur zum
Besten des Berechtigten unternommen worden ist. Nach dem
Codecivil (§ 653-662) ist der
Eigentümer der
tragenden Wand oder
Mauer zu deren Unterhalten verbunden.
Ackergerät zum Unterbringen feiner Sämereien und zum
Ebnen des
Bodens, besteht aus mehreren
mit Eisenschienen beschlagenen
Balken, welche durch Verstrebungen in gleicher
Entfernung erhalten werden.
(ital.), ein an der Außenseite eines Gebäudes vorspringender, unbedachter
Austritt, welcher bald länger, bald
kürzer, bald um einen Teil des
Hauses herumgeführt und von einer
oder mehreren
Thüren aus zugänglich ist. Der Balkon besteht aus einer oder mehreren
Stein- oder Eisenplatten, welche auf eingemauerten
steinernen oder eisernen
Konsolen ruhen. In neuerer Zeit benutzt man zum
Bau derBalkone immer häufiger horizontal eingemauerte
T-Eisen, je nach der
Breite desBalkons zwei oder mehrere, und wölbt den
Raum zwischen denselben mit kleinen
Ziegelgewölben aus. Hölzerne Balkone werden wegen ihrer geringen Dauerhaftigkeit und Gefährlichkeit mit
Recht wenig angewandt.
Die Balkonplatten werden meist mit
Brüstungen eingefaßt, welche aus demselben
Material bestehen wie sie selbst; doch erhalten
steinerne Balkone (zumal wenn der Platz möglichst wenig beschränkt werden soll) auch mehr oder minder
reich verzierte schmiede- oder gußeiserne
Brüstungen. - Im
Theater
[* 8] bezeichnet man mit Balkon die
vor der ersten Logenreihe sich
hinziehende
Galerie.
Versammlung einer zahlreichen
Gesellschaft beiderlei
Geschlechts zu festlichem
Tanz, durch
mehr
Glanz, strengere
Etikette und längere Dauer vom
Thé dansant unterschieden. Die Bälle gehören zu
den gesellschaftlichen Vergnügungen der neuern Zeit; bei den alten Völkern, wo der
Tanz eine mehr religiöse Beziehung hatte
und dazu die
Stellung des weiblichen
Geschlechts eine so ganz von der modernen abweichende war, fanden Bälle nicht statt.
Auch das frühereMittelalter kennt sie noch nicht, obwohl an kirchlichen
Festen viel getanzt wurde und
zwar auch von beiden Geschlechtern gemeinschaftlich. In
Italien
[* 9] wurde im 14. Jahrh. der kunstgemäße
Tanz auf dem
Theater heimisch
(Ballett), später entwickelte er sich als geselliges
Vergnügen zum eigentlichen Ball. So wurde
Ludwig XII. von
Frankreich zuEhren
bei seiner Anwesenheit in
Mailand
[* 10] ein Ball veranstaltet, an dem selbst
Kardinäle aktiv teilnahmen. In
Frankreich wurden die ersten
Bälle unter
Franz I. und
Heinrich II. gegeben, und hier that
Katharina von
Medici viel zu ihrer
Ausbildung; sie gab auch den
Damen durch eine freiere Bekleidung Gelegenheit, ihre
Reize den Tänzern zu offenbaren.
Bald wurden auch die
Maskeraden (bals en masque) gewöhnlich und die Nationaltänze aller
Provinzen auf den
Pariser Hofbällen
nachgeahmt. Von
Frankreich verbreiteten sich die Bälle über das übrige
Europa,
[* 11] wo fortan die Hofbälle zu den wesentlichen
Erfordernissen bei allen feierlichen Gelegenheiten am
Hof
[* 12] gehörten; sie erhielten den
Namen Zeremonienbälle,
weil sie nach einem vorgeschriebenen, bis zur Peinlichkeit steifen
Zeremoniell angeordnet wurden.
Dieselben Bälle waren stets auch sogen. Bals parés (»geputzte
Bälle«),
Ball - Ballanche
* 14 Seite 2.291.
weil sie eine vorzüglich ausgesuchte
Parure der Teilnehmer erheischten.
Nachahmungen solcher Hofbälle durch den
Adel hießen Bals reglés. In neuerer Zeit hat sich die Balletikette überall sehr vereinfacht. Die
Hofbälle werden jetzt durch die höchsten
Personen mit der
Polonäse eröffnet, die
Tänze beschäftigen viele
Tänzer und Tänzerinnen
auf einmal, der lästige
Zwang ist größtenteils verschwunden und die überladene Pracht einem einfacheren
Geschmack gewichen.
Doch hat diese Vereinfachung auch eine Vernachlässigung des Ästhetischen im
Tanz zurFolge gehabt, besonders
in
Deutschland,
[* 13] wo jetzt auf Bällen von eigentlicher
Tanzkunst, ja selbst von einer nur graziösen
Haltung und
Bewegung wenig
mehr gefunden wird. Ehedem wurden zu jedem
Bal paré kurze
Beinkleider und seidene
Strümpfe mit
Frack¶
in der Weidmannssprache das Anschlagen der Jagdhunde. ^[= # (Canes venatici), nördliches Sternbild, zwischen 182° und 210° Rektaszension, 29° und 54° ...]
[* 15]
Thomas, nordamerikan. Bildhauer, geb. zu Charlestown (Massachusetts), widmete sich anfangs der Malerei
und insbesondere dem Porträt, sodann der Bildhauerei. Zu diesem Zweck ging er nach Italien, wo er sich
als Schüler seines Landsmannes Hiram Powers von 1854 bis 1856 in dieser Kunst ausbildete. Nach Amerika
[* 16] zurückgekehrt, schuf
er die bronzene Reiterstatue Washingtons für Boston.
[* 17] 1865 ließ er sich in Florenz
[* 18] nieder und begann eine vielseitige Thätigkeit
in monumentalen Porträtstatuen, allegorischen und Genrewerken und Büsten, die von lebendiger, oft anmutiger
Auffassung und gründlicher Durchbildung sind. Seine Hauptwerke sind die kolossale Marmorstatue des Schauspielers Forrest
als Coriolan, das Befreiungsdenkmal der Neger für Washington
[* 19] (Lincoln, einem Sklaven die Fesseln abnehmend), ein Grabmonument
für Boston und die Idealstatue einer Eva.