gerechter Herrscher, von seinen
Unterthanen schmerzlich vermißt, um so mehr, als sein
Bruder und Nachfolger
Amalrich nicht
beliebt war. Balduins
Regierung war die letzte Machtentfaltung des christlichen Rittertums im
Orient. - 6) Balduin IV., König
Amalrichs
13jähriger Sohn, folgte diesem 1173, litt am
Aussatz, der ihn zwang, den
GrafenRaimund vonTripolis zum
Feldhauptmann und
Reichsverweser zu ernennen, und starb - 7) Balduin V.,Neffe des vorigen, war sechs Jahre alt, als
er 1184 König wurde, und starb schon im
Sommer 1186.
In dem Streit
Ludwigs mit dem
Papst hielt er sich vorsichtig zurück, veröffentlichte aber die päpstlichen Bannbullen nicht
und wirkte den
Plänen der
Kurie und
Frankreichs, betreffend eine neue Königswahl, entgegen. Erst als er 1328 zum
Erzbischof
von
Mainz
[* 8] erwählt wurde, derPapst aber einen andern
Erzbischof ernannte, kam es zwischen Balduin von Luxemburg, der sich
im
Besitz des Erzstifts außer der Stadt
Mainz behauptete, und der
Kurie zum Zerwürfnis. Balduin von Luxemburg schloß sich nun eng an
Ludwig an;
zugleich benutzte er seine mächtige
Stellung am
Rhein dazu, Landfriedensbündnisse zu stiften und die
Fehden raublustigerRitter
zu unterdrücken. Um sich mit dem
Papst zu versöhnen, verzichtete er 1338 auf
Mainz, beteiligte sich aber zugleich am
Kurverein
zu
Rhense und an dessen
Erklärung gegen päpstliche Übergriffe.
Erst die widerrechtliche Verdrängung seines Großneffen
Johann vonLuxemburg aus
Tirol
[* 9] führte den
Bruch zwischen und
KaiserLudwig herbei. Balduin von Luxemburg betrieb seitdem mit
Eifer die Absetzung
Ludwigs und die
Wahl König
Karls von
Böhmen, die
auch 1346 erfolgte; für dessen allgemeine
Anerkennung war er unermüdlich thätig. Die Besitzungen seines Kurstaats erweiterte
er zu dem
Umfang, den derselbe bis zu seinem
Untergang hatte; die fürstlichen
Rechte vermehrte er bedeutend und sicherte
den
Frieden im Innern durch Errichtung zahlreicher
Festen; für das geistliche
Wohl sorgte er durch
Reform der Klöster etc.
Er starb in
Trier.
(spr. behl),John, irischer
Bischof des 16. Jahrh., wichtig für die Geschichte der englischen
Reformation und des
englischen
Dramas. Er war um 1495 in
Suffolk geboren, empfing seine
Bildung im Karmeliterkloster zu
Norwich
[* 21] und im
JesusCollege zu
Cambridge und schloß sich früh der reformatorischen
Bewegung an, wodurch er zur
Flucht nach
Flandern
genötigt wurde. Er griff das
Papsttum in dramatischen
Dichtungen an, von denen vier (1538 außerhalb
Englands
gedruckt) näher bekannt sind, so namentlich
»Gods promises«, ein alttestamentliches steifes Mysterienspiel, und die sehr
heftige »Temptation of our
Lord«. Im ganzen hat er nach seiner eignen Aussage 19
Stücke geschrieben, welche mithin zum größten
Teil verloren gegangen sind.
Merkwürdig durch Mischung von Geschichte und
Allegorie ist das erst in neuerer Zeit durch
Collier bekannt
gemachte
Drama »Kynge
Johan« (Lond. 1838). Nach achtjährigem Aufenthalt in
Flandern kehrte Bale nach
England zurück; erhielt 1552 durch
Eduard VI. das
Bistum Ossory, mußte jedoch nach dessen
Tod wieder flüchten, ging nach
Holland und der
Schweiz,
[* 22] und erst der
Tod der
KöniginMaria gestattete ihm die Rückkehr. Er erhielt nun eine
Pfründe der
Kathedrale von
Canterbury
und starb um 1564. Das poetische
Verdienst seiner
Dramen ist nicht groß, bedeutend dagegen das moralische und religionsgeschichtliche.
Auch als
Prosaiker hat sich Bale hervorgethan, besonders durch »A brefe chronycle
of the blessed martyr lorde
Cobham« (Lond. 1544, neue Ausg. 1729),
noch mehr durch »Illustrium maioris Britanniae scriptorum summarium« (1549),
nachher erweitert zu »Scriptorum illustrium maioris Britanniae catalogus a Japheto
usque ad annum 1557«
(Bas. 1557), voll von Ungenauigkeiten und Ungerechtigkeiten gegen alles
Katholische, aber durch energische
protestantische
Gesinnung und Sammelfleiß bemerkenswert.
Die Balearen hießen im Altertum Balearides oder Gymnesiae; man verstand darunter die InselnMallorca (Balearis major) und Menorca
(Balearen minor). Sie waren zuerst von den Phönikern, dann von den Karthagern abhängig; ihre Häfen und ihr Boden hatten Ruf. Die
Einwohner (Balearici), etwa 30,000, zeichneten sich als Krieger, besonders durch ihre Geschicklichkeit
im Schleudern großer Steine, aus und dienten zahlreich in den karthagischen wie später in den römischen Heeren.