des Francisco de Enrico 1510 gegen
Darien anschloß. Durch einen
Aufstand erhielt er die oberste
Gewalt in der neuen
Kolonie.
Dunkle Nachrichten, welche ihm ein
Kazike von einem nahen westlichen Goldland brachte, bewogen ihn 1513 zu einer südwestlichen
Entdeckungsreise. Nach unsäglichen Mühseligkeiten und
Gefahren erblickte er 25. Sept. von einem
Berg des
Isthmus von Panama die
Südsee, von deren Küstenländern er im
Namen des
Königs von
Spanien
[* 2]
Besitz ergriff. In
Anerkennung seines
Verdienstes ernannte ihn der spanische
Hof
[* 3] zum
Admiral des Südmeers.
Intrigen verschafften aber fast gleichzeitig dem Pedrarias
Davila den Befehl über die von Balboa eroberten Landstriche. Balboa unterwarf sich 1514 dem
neuen
Gouverneur und unternahm in untergeordneter
Stellung noch mehrere glückliche Expeditionen in das
Innere des neuen Weltteils.
Allein der
Neid und
Haß Pedrarias
Davilas ruhten nicht eher, als bis Balboa, der Rebellion angeklagt, mit
Verletzung aller rechtlichen
Formen 1517 zu
Santa Maria enthauptet ward.
DonBernardo de, span. Dichter, geb. 1568 zu
Val de Peñas in der
ProvinzMancha, kam jung nach
Mexiko,
[* 5] wo er
seine theologischen
Studien machte und bereits mit 17
Jahren als Dichter
Ruf hatte. Das Mutterland hat er
mehrmals besucht, seine meiste Zeit aber in
Jamaica zugebracht, wo er eine
Pfründe besaß, und in
Puerto Rico, zu dessen
Bischof
er 1620 ernannt wurde. Er starb hier 1627. Seine Hauptwerke sind die drei epischen
Dichtungen: »El siglo de oro« (»Das
goldeneZeitalter«,
Madr. 1608, 2. Ausg. 1821),
eine Schäfernovelle in
Prosa und
Versen, die namentlich mehrere
trefflich gelungene
Eklogen enthält;
Stadt im südlichen
Turkistan, seit 1850 wieder zu
Afghanistan
[* 12] gehörig, liegt in der
Ebene
vor dem Nordabhang des Hindukuschgebirges, der Gegend des alten
Baktrien. hat seine wichtige Bedeutung als
Kreuzung für die
Karawanen nach und von
Afghanistan und
China
[* 13] an Nachbarorte abgeben müssen, ist aber geschichtlich denkwürdig als die Wiege
der
Lehre
[* 14]
Zoroasters, dessen
Religion unter den
Parsen der Gegenwart fortlebt. In der Keilinschrift des
Dareios
heißt der
Ort Bhachtris oder Bhachtaris, im
Zendavesta Bachdhi; die Alten nennen ihn Baktra.
Später wurde Balch eine Hauptstätte des buddhistischen
Glaubens. Von der
Herrlichkeit des alten Baktra ist jetzt jegliche
Spur
verschwunden; seit der Verwüstung durchDschengischan (1220) konnte es sich nicht wieder zu der frühern
Macht erheben. Die
Ruinen sollen mehrere
Meilen im
Umfang haben; ob sich
Ziegel mit Keilinschrift darunter finden, ist noch zweifelhaft.
Im nahen Mazarascherif starb der
Emir von
Afghanistan,
Schir Ali, als Flüchtling.
(bei den
ChinesenSihai, »Westmeer«,
bei den
Kirgisen Tengis,
»Meer«, genannt), Binnensee
Asiens, am
Ostende
[* 16] der
Kirgisensteppe, zwischen 73½-79½° östl. L. v. Gr.
und 44-47° nördl.
Br., seit 1867 die
Grenze zwischen den russischen
Gouvernements Westsibirien und
Turkistan bildend, erstreckt
sich von
NO. nach WSW. etwa 520 km und bedeckt einen Flächenraum von 21,805 qkm (396 QM.).
Die
Breite
[* 17] des
Westendes beträgt 82 km, die des
Ostendes nur 7-15 km, seine größte Tiefe 19 m; sie nimmt nordwärts zu, südwärts
ab. Seine Meereshöhe beträgt 238 m. Das
Wasser ist klar, aber bittersalzig und ungenießbar.
Die
Schiffahrt auf demSee ist der heftigen Windstöße wegen gefährlich. Von Ende
November bis Anfang
April friert er zu; die
Kälte erreicht -25° C. Der Hauptzufluß kommt dem am Südostende zu im Ilifluß, der sich wie alle
andern Zuflüsse in einem schilfigen
Delta
[* 18] ergießt, aber hinter diesem
Delta fahrbar wird. Nur der Nordrand
bietet feste
Umrisse dar; der südliche Ufersaum dagegen bildet ein
Labyrinth von Sandhügeln, die in
Halbinsel- und Inselform
den Wasserspiegel überragen, sowie von
Buchten und Wasserzungen, die sich ins Land hinein erstrecken.
Dieser Uferstrich ist mit Rohrwald von einer
Höhe bis zu 5 m bestanden und der Aufenthalt zahlreicherSchwärme
von
Wasservögeln und stechenden
Mücken; auch
Schweine
[* 19] finden sich daselbst. Eine 260 km breite
Niederung von ödem, lehmigem,
bisweilen sandigem, stellenweise auch salzigem Steppenboden dehnt sich zwischen dem
See und den Vorbergen des Alatau aus.
Sie ist fast gänzlich von
Vegetation entblößt; nur Saksaulsträucher, einige Sandpflanzen und
Salzkräuter kommen stellenweise
vor.
Kirgisen bringen den
Winter am Seeufer zu, durch das Schilfdickicht notdürftig gegen die Schneestürme geschützt; Ende Mai
ziehen sie wieder den Bergweiden des Alatau zu. Östlich vom Balchasch liegen die Reste seiner ehemaligen Fortsetzung,
die
Seen Sassik
Kul (»stinkendes
Wasser«) und
AlaKul (»bunter
See«) mit der kleinenInsel Aral
Tube und einem
Flächeninhalt von 1707 qkm (170 QM.).
Noch in historischer Zeit haben und
AlaKul ein einziges
Becken gebildet; die Umgebungen
des letztern zeigen deutliche
Spuren jüngsten Austrocknens. S.
Karte
»Zentralasien«.
[* 20]
Vgl.
Spörer, Die Seenzone des (in
»Petermanns
Mitteilungen« 1868).
(franz. Baldaquin, ital.Baldacchino),
eine verzierte, von
Säulen
[* 21] getragene oder auch an der Wand befestigte
Decke
[* 22] über einem
Thron,
[* 23] einem
Bett,
[* 24] einer
Kanzel etc.;
auch ein auf vier
Stangen getragener viereckiger
Schirm von
Seide,
[* 25]
Brokat oder andern reichen
Stoffen. Man trug früher einen
solchen Baldachin häufig bei feierlichen
Aufzügen über fürstlichen und andern vornehmen
Personen; jetzt kommt
er in
Europa
[* 26] nur noch bei den
Prozessionen der katholischen
Kirche vor, wo der die
Monstranz tragende
Geistliche unter demselben
geht. Das
Wort wie die
Sache stammen aus dem
Orient, wo die Herrscher und Vornehmen teils aus Rücksicht auf die heißen Sonnenstrahlen,
teils zum Zeichen ihres Ansehens sich selten anders als unter einem oft von den
Großen des
Volks getragenen
Baldachin zeigen. - In der
Architektur ist ein kleines, von
Konsolen getragenes
Dach
[* 27] über
Kanzeln oder
Statuen, vorzugsweise in der
Gotik, wo es eine Art nach drei Seiten offener
Nischen bildet und außen an
Türmen und
Strebepfeilern,
im Innern an Säulenpfeilern angebracht wird.
Hauslehrer und 1839 Gymnasiallehrer in Köthen.
[* 31] Hier widmete er sich unter dem Einfluß Naumanns der schon lange von ihm gepflegten
Ornithologie. Auf seine Einladung trat 1845 die erste deutsche Ornithologenversammlung in Köthen zusammen, und 1850 wurde
auf seinen Antrag die Gesellschaft deutscher Ornithologen gegründet, als deren Vorstandsmitglied und Sekretär
[* 32] er
viele Jahre fungierte. 1849 erhielt er die Pfarrstelle zu Diebzig und 1858 die zu Osternienburg bei Köthen, siedelte aber 1865 in
Urlaub nach Halle
[* 33] über, ward 1868 emeritiert und lebt seit 1870 in Koburg.
[* 34]
»Vogelmärchen« (das. 1876) und »Das
Hausgeflügel« (das. 1882).
Seine Studien waren in erster Linie der Fortpflanzung der Vögel gewidmet, über die er ein großes
Werk bearbeitet, welchem als Unterlage die berühmte Nester- und Eiersammlung des Verfassers dient.