Rindenstückchen gemengt, rötlichweiß bis braunrötlich, geschmacklos, riecht beim Erwärmen wie
Guttapercha, ist lederartig
zäh, außerordentlich biegsam und elastischer als
Guttapercha. Bei 49° wird sie plastisch und schmilzt bei 149°. Durch
Reiben wird sie elektrisch;
Wärme
[* 2] und
Elektrizität
[* 3] soll sie schlechter leiten als
Guttapercha, in den Löslichkeitsverhältnissen
aber mit derselben übereinstimmen.
KaustischeAlkalien und konzentrierte
Salzsäure greifen sie nicht an,
durch
Schwefelsäure
[* 4] und
Salpetersäure wird sie zersetzt. Sie besteht aus 88,5 Proz.
Kohlenstoff und 11,5 Proz.
Wasserstoff
und wird zu
Treibriemen, Schuhsohlen etc., zu chirurgischen
Zwecken und zu
Isolatoren für elektrische
Apparate benutzt.
Ruinenhügel der assyr. Stadt Imgur
Bel, 13 km nordöstlich von
Nimrud im alten
Assyrien,
wo 1878 Hormuzd
Rassam (s. d.) wichtige
Altertümer, wie
Inschriften des
Königs Assurnasirpal (885-860
v. Chr.),
Tempel- und Palastreste
und namentlich zwei bronzene, mit Reliefdarstellungen bedeckte
Thüren, ausgrub.
(Ballhahn,
Pulwen), aus
Filz etc. gemachter oder ausgestopfter Birkhahn zum Anlocken andrer in der
Balzzeit.
Der Balban wird auf abgestorbene
Bäume
(Fallbäume) gestellt, nach denen man die
Hähne treibt, um solche, wenn sie sich
dort einschwingen, aus in der
Nähe angebrachten
Hütten
[* 5] oder
Schirmen zu erlegen.
Als ihn 1820 Familienangelegenheiten nach
Portugal
[* 7] führten, sammelte er in den königlichen
Archiven die Materialien zu seinem
»Essai statistique sur le royaume de
Portugal et d'Algarve« (Par. 1822, 2 Bde.),
welches treffliche Werk vieles über
portugiesische Litteratur und
Kunst enthält, was man anderswo nicht findet. Balbi nahm 1821 seinen
Aufenthalt in
Paris,
[* 8] arbeitete hier mehrere Jahre hindurch an seinem
»Atlas
[* 9] ethnographique du globe, ou classification des
peuples anciens et modernes d'après leurs langues« (Par. 1826) und kehrte
endlich 1832 nach
Italien
[* 10] zurück; wo er in
Padua
[* 11] starb.
Sein bekanntestes Werk ist der
»Abrégé de géographie«
(3. Aufl. 1850; deutsch, 7. Aufl. von
Chavanne,
Wien
[* 12] 1883). Die
Gunst, deren sich dasselbe dauernd erfreut, erklärt sich
durch die Reichhaltigkeit und die allgemein verständliche, schwunghaftere Behandlung des
Stoffs; die
Geographie als
Wissenschaft
ist dadurch nicht wesentlich gefördert worden. -
Sein Sohn Eugenio Balbi, geb. zu
Florenz,
[* 13] gest. als
Professor
der
Geographie an der
Universität in
Pavia, veröffentlichte die »Scritti geografici« seines
Vaters
(Tur. 1841-42, 5 Bde.) und schrieb: »Gea,
ossia la terra descritta«
(Triest
[* 14] 1854-67, 7
Tle.) und »Saggio di geografia«
(Mail. 1868).
Boheslaw,
böhm. Geschichtschreiber, geb. 1621, gest.
1688,
Priester des Jesuitenordens, veröffentlichte 25 Foliobände und 35 kleinere
Schriften historischen
Inhalts, sämtlich
in lateinischer
Sprache,
[* 15] aber mit stark nationaler Färbung.
Cesare,
Graf, ital. Staatsmann und Schriftsteller, geb. zu
Turin,
[* 18] wurde mit 18
JahrenAuditeur bei dem
Staatsrat in
Paris, 1808
Sekretär
[* 19] der Regierungskommission, welche
Toscanas Vereinigung mit dem Kaiserreich vollzog, und später der zu gleichem
Zweck für
Rom ernannten Konsulta. 1812 ward er
französischer Regierungskommissar für die illyrischen
Provinzen, nach
Napoleons I.
Sturz sardinischer
Offizier und war eine
Zeitlang der Gesandtschaft in
London
[* 20] beigegeben, trat aber infolge der piemontesischenRevolution von 1821 als
Major aus der
Armee aus. In
Turin widmete er sich historischen
Studien und veröffentlichte von 1821 bis 1843 mehrere
Arbeiten,
darunter eine »Geschichte
Italiens«,
[* 21] die jedoch in 2
Bänden nur bis zu
Karl d. Gr. reicht, und eine Übersetzung von
Leos
»Entwickelung
der
Verfassung der lombardischen
Städte« (»Communi italiani«) nebst
Kommentar.
Allgemeiner bekannt machten ihn zuerst 1843 die »Speranze d'Italia«, worin
er zeigte, daß die Unabhängigkeit und
EinheitItaliens der
Freiheit vorangehen müßten. Um diese
Parole sammelten sich alle
gemäßigten
Liberalen. Auch Balbos
»Kompendium der italienischen Geschichte«
(»Della storia d'Italia, dall'origine fino al
1814«, 11. Aufl.,
Bastia 1860) fand wegen umfassender Geschichtskenntnis, kernigen und bestimmten
Stils
großen Beifall. Außer kleinern historischen und politischen
Schriften lieferte Balbo
Artikel für das
TurinerJournal »Risorgimento«.
des Francisco de Enrico 1510 gegen Darien anschloß. Durch einen Aufstand erhielt er die oberste Gewalt in der neuen Kolonie.
Dunkle Nachrichten, welche ihm ein Kazike von einem nahen westlichen Goldland brachte, bewogen ihn 1513 zu einer südwestlichen
Entdeckungsreise. Nach unsäglichen Mühseligkeiten und Gefahren erblickte er 25. Sept. von einem Berg des
Isthmus von Panama die Südsee, von deren Küstenländern er im Namen des Königs von SpanienBesitz ergriff. In Anerkennung seines
Verdienstes ernannte ihn der spanische Hof
[* 26] zum Admiral des Südmeers. Intrigen verschafften aber fast gleichzeitig dem Pedrarias
Davila den Befehl über die von Balboa eroberten Landstriche. Balboa unterwarf sich 1514 dem
neuen Gouverneur und unternahm in untergeordneter Stellung noch mehrere glückliche Expeditionen in das Innere des neuen Weltteils.
Allein der Neid und Haß Pedrarias Davilas ruhten nicht eher, als bis Balboa, der Rebellion angeklagt, mit Verletzung aller rechtlichen
Formen 1517 zu Santa Maria enthauptet ward.