Lehrer der
Botanik am
London-Hospital und einer der Mitredakteure des
»Journal of Botany«. Er schrieb: »The flowering plants
and ferns of
Great Britain« (Lond. 1855);
»NorthYorkshire, studies of its botany, geology, climate and physical geography«
(1863);
»On the geographical distribution of ferns through the world« (1868);
(spr. behk-ŭell),Robert, Landwirt und
Viehzüchter, geb. 1726 zu Dishley in
Leicester,
[* 2] gest. 1795. Von der
Erfahrung ausgehend, daß bei den
Tieren die Nachkommen den Eltern in ihren
Eigenschaften sehr ähnlich
sind, gelangte er zu der Überzeugung, daß man durch Paarung der ausgezeichnetsten Individuen einer und derselben oder verschiedener
Rassen und sorgfältige Behandlung der Nachzucht endlich eine
Rasse erzielen müsse, welche das
Maximum aller wünschenswerten
Eigenschaftenin sich vereinige. Seine 1755 begonnenen
Versuche lieferten auch die erstrebten
Resultate.
Seine Haupttendenz bei der
Veredelung war, einen
Schlag hervorzubringen, der von einer gegebenen
MengeFutter das meiste und
beste
Fleisch ansetze. Den größten Erfolg errang er in der
Veredelung der Dishley- oder Neu-Leicesterschafrasse, des langhörnigen
Rindviehs und der Karrenpferde. Seine
Erfahrungen legte er in der »Domestic encyclopaedia«, Bd.
1, nieder.
(Backhuizen,Bakhuyzen; spr. back-beus'n),Ludolf, holländ.
Maler und Radierer, geb. zu
Emden,
[* 3] war zuerst
Schreiber, kam 1650 nach
Amsterdam,
[* 4] wo er sich unter
Everdingen und H. Dubbels ausbildete. Er widmete sich derMarinemalerei
und schwang sich darin bald zu einer europäischen Berühmtheit auf.
Fürsten besuchten sein
Atelier und bezahlten seine Werke
teuer. Während seine kleinern
Darstellungen der leicht bewegten und stürmischen
See sich durch eine sorgsame
Beobachtung der
Natur und durch ein feines, geschmackvolles, wenn auch kühles
Kolorit auszeichnen, verliert er sich auf
seinen umfangreichen
Seestücken in eine glatte und bunte Dekorationsmalerei. Seine frühern Werke sind den spätern vorzuziehen.
Die besten befinden sich im
Berliner
[* 5]
Museum (von 1664), im
PalazzoPitti in
Florenz
[* 6] (1669), im
WienerBelvedere und in englischen
Privatgalerien. Seine
Radierungen sind sehr geschätzt. Im J. 1701 veröffentlichte er eineFolge von 10 Blättern,
die man auch unter dem
Titel: »Stroom en zee gezichten« findet. Auch die
Schreibkunst
[* 7] übte er mit Meisterschaft. Er starb in
Amsterdam.
(spr. -heus'n) van den
Brink, Reinier Cornelis, niederländ.
Historiker, geb. zu
Amsterdam, studierte
daselbst und in
Leiden
[* 8]Theologie, gab diese aber bald auf, um sich dem
Studium der Alten und der
Philosophie
sowie der vaterländischen Litteratur zu widmen. Nach längern
Reisen im
Ausland, wo er die
Archive studierte, ward er 1853 zum
Reichsarchivar ernannt,
machte sich durch eine bessere
Anordnung des
Archivs verdient und gab eine »Overzigt« desselben
(Haag
[* 9] 1854) heraus. Zu gleicher Zeit benutzte er seine umfangreichen Kenntnisse als Mitarbeiter der Monatsschrift
»De Gids«
und der litterarischen Wochenschrift
»DeKunst- en Letterbode«, später
»De Nederlandsche
Spectator«. 1860
fing er an, seine
»Studien
en schetsen« selbst zu sammeln; sein
Tod, unterbrach aber diese
Arbeit. Die übrigen
ArbeitenBakhuizens wurden von
P. A.
Thiele gesammelt
(Haag 1876-77).
Name mehrerer griech.
Seher, daher überhaupt Bezeichnung für
Prophet.
Man unterschied gewöhnlich drei Bakis, einen
böotischen, einen attischen und einen arkadischen. Am berühmtesten war der erste und älteste, aus Eleon, der
Orakel erteilte,
welche durch die Ereignisse der
Perserkriege überraschende Bestätigung fanden.
(Bakkalareus,Bakkalarius,Bachalarius, mittellat.; franz.
Bachelier, engl.
Bachelor), Gelehrter des niedrigsten akademischen
Grades. Der
Name kommt schwerlich von bacca laurea, Lorbeere,
oder von baculus,
Stab,
[* 10] sondern vom französischen bas chevalier, Unterritter,
Knappe, her und ist erst nachher auf das Universitätswesen
übertragen.
Gregor IX. stiftete im 13. Jahrh. das erste Bakkalaureat an der
Universität zu
Paris.
[* 11] Diejenigen
Studenten, welche nach vorhergegangener
Prüfung auch die
Determinatio
(Disputation während der Fastenzeit) bestanden hatten,
wurden Bakkalaureen, trugen als solche eine runde
Kappe und durften gewisse Vorlesungen halten, ohne jedoch aufzuhören, selbst
die Kollegien der
Professoren zu besuchen.
Unter ihnen
gab es drei aufsteigende
Klassen: einfache (simplices s. biblici, ad biblia), laufende (currentes
s. sententiarii) und ausgebildete (formati). In
Deutschland
[* 12] wird das Bakkalaureat als selbständige akademische
Würde nicht
mehr verliehen. An den englischen
Universitäten besteht dasselbe wesentlich in der alten
Weise fort. In
Frankreich erwirbt
der junge Mann von mindestens 16
Jahren das baccalauréat ès lettres
(Philologie und Geschichte) oder
ès sciences
(Mathematik und
Naturwissenschaft) durch Ablegung der vorgeschriebenen
Prüfung vor einer dazu von der
Akademie
des
Bezirks eingesetzten
Kommission. Das
Zeugnis des französischen Bakkalaureus entspricht etwa dem Reifezeugnis unsrer Gymnasien oder
Oberrealschulen, indem es den
Inhaber zu Fakultätsstudien berechtigt.
Wald (spr. bákonjer), großes ungar. Waldgebirge mit kegelförmigen
Kuppen, das, sich 80-90 km lang und 30-45 km breit an das Sümegher
Plateau anschließend, die Grenzscheide zwischen der kleinen
und großen ungarischen
Ebene bildet. Es erstreckt sich von
SW. nach
NO. längs des
Plattensees durch die
KomitateZala undVeszprim
und reicht, das
Weißenburger und
KomornerKomitat durchschneidend, mit seinen
Ausläufern nördlich bis an die
Donau. Die höchsten
Spitzen sind im
SW. der Köröshegy (707
m) und der Kabhegy (599 m). Inmitten der prächtigen Weingelände, welche die dem
See
zugekehrte Seite bekränzen, erhebt sich der merkwürdige, nordwärts steil abfallende Basaltfelsen Badacson,
an dessen Abhängen der berühmte
BadacsonyerWein gewonnen wird. Die ausgedehnten Eichenwälder dienen zahlreichen Schweineherden
zur
Mast. Eine Fortsetzung des BakonyerWaldes bildet nordöstlich das
Vérteser Gebirge
(Pilis 755 m), dessen
Ausläufer sich
im N. bei
Gran
[* 13] und im O. im
Ofener Weingebirge und dem
Blocksberg bis an die
Donau erstrecken.
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