Lehrer der Botanik am London-Hospital und einer der Mitredakteure des »Journal of Botany«. Er schrieb: »The flowering plants
and ferns of Great Britain« (Lond. 1855);
»North Yorkshire, studies of its botany, geology, climate and physical geography«
(1863);
»On the geographical distribution of ferns through the world« (1868);
»Synopsis filicum« (begonnen
von W. Hooker 1868);
»Monograph of the British roses« (1869);
»Revision of the genera and species of Capsular Gamophyllous
Liliaceae« (1870);
(spr. behk-ŭell), Städtchen in Derbyshire (England), am Wye, 16 km unterhalb Buxton, hat
(1881) 2502 Einw. Der Ort hat einigen Ruf wegen seiner Marmorarbeiten. 3 km östlich davon das berühmte Schloß Chatsworth (Herzog
von Devonshire) mit großem Park.
(spr. behk-ŭell), Robert, Landwirt und Viehzüchter, geb. 1726 zu Dishley in Leicester, gest. 1795. Von der
Erfahrung ausgehend, daß bei den Tieren die Nachkommen den Eltern in ihren Eigenschaften sehr ähnlich
sind, gelangte er zu der Überzeugung, daß man durch Paarung der ausgezeichnetsten Individuen einer und derselben oder verschiedener
Rassen und sorgfältige Behandlung der Nachzucht endlich eine Rasse erzielen müsse, welche das Maximum aller wünschenswerten
Eigenschaften in sich vereinige. Seine 1755 begonnenen Versuche lieferten auch die erstrebten Resultate.
Seine Haupttendenz bei der Veredelung war, einen Schlag hervorzubringen, der von einer gegebenen Menge Futter das meiste und
beste Fleisch ansetze. Den größten Erfolg errang er in der Veredelung der Dishley- oder Neu-Leicesterschafrasse, des langhörnigen
Rindviehs und der Karrenpferde. Seine Erfahrungen legte er in der »Domestic encyclopaedia«, Bd.
1, nieder.
(Backhuizen, Bakhuyzen; spr. back-beus'n), Ludolf, holländ. Maler und Radierer, geb. zu Emden,
war zuerst Schreiber, kam 1650 nach Amsterdam, wo er sich unter Everdingen und H. Dubbels ausbildete. Er widmete sich der Marinemalerei
und schwang sich darin bald zu einer europäischen Berühmtheit auf. Fürsten besuchten sein Atelier und bezahlten seine Werke
teuer. Während seine kleinern Darstellungen der leicht bewegten und stürmischen See sich durch eine sorgsame Beobachtung der
Natur und durch ein feines, geschmackvolles, wenn auch kühles Kolorit auszeichnen, verliert er sich auf
seinen umfangreichen Seestücken in eine glatte und bunte Dekorationsmalerei. Seine frühern Werke sind den spätern vorzuziehen.
Die besten befinden sich im Berliner Museum (von 1664), im Palazzo Pitti in Florenz (1669), im Wiener Belvedere und in englischen
Privatgalerien. Seine Radierungen sind sehr geschätzt. Im J. 1701 veröffentlichte er eine Folge von 10 Blättern,
die man auch unter dem Titel: »Stroom en zee gezichten« findet. Auch die Schreibkunst übte er mit Meisterschaft. Er starb in
Amsterdam.
(spr. -heus'n) van den Brink, Reinier Cornelis, niederländ. Historiker, geb. zu Amsterdam, studierte
daselbst und in Leiden Theologie, gab diese aber bald auf, um sich dem Studium der Alten und der Philosophie
sowie der vaterländischen Litteratur zu widmen. Nach längern Reisen im Ausland, wo er die Archive studierte, ward er 1853 zum
Reichsarchivar ernannt,
machte sich durch eine bessere Anordnung des Archivs verdient und gab eine »Overzigt« desselben
(Haag 1854) heraus. Zu gleicher Zeit benutzte er seine umfangreichen Kenntnisse als Mitarbeiter der Monatsschrift »De Gids«
und der litterarischen Wochenschrift »De Kunst- en Letterbode«, später »De Nederlandsche Spectator«. 1860 fing er an, seine »Studien
en schetsen« selbst zu sammeln; sein Tod, unterbrach aber diese Arbeit. Die übrigen Arbeiten
Bakhuizens wurden von P. A. Thiele gesammelt (Haag 1876-77).
Name mehrerer griech. Seher, daher überhaupt Bezeichnung für Prophet.
Man unterschied gewöhnlich drei Bakis, einen
böotischen, einen attischen und einen arkadischen. Am berühmtesten war der erste und älteste, aus Eleon, der Orakel erteilte,
welche durch die Ereignisse der Perserkriege überraschende Bestätigung fanden.
(Bakkalareus, Bakkalarius, Bachalarius, mittellat.; franz.
Bachelier, engl. Bachelor), Gelehrter des niedrigsten akademischen Grades. Der Name kommt schwerlich von bacca laurea, Lorbeere,
oder von baculus, Stab, sondern vom französischen bas chevalier, Unterritter, Knappe, her und ist erst nachher auf das Universitätswesen
übertragen. Gregor IX. stiftete im 13. Jahrh. das erste Bakkalaureat an der Universität zu Paris. Diejenigen
Studenten, welche nach vorhergegangener Prüfung auch die Determinatio (Disputation während der Fastenzeit) bestanden hatten,
wurden Bakkalaureen, trugen als solche eine runde Kappe und durften gewisse Vorlesungen halten, ohne jedoch aufzuhören, selbst
die Kollegien der Professoren zu besuchen.
Unter ihnen gab es drei aufsteigende Klassen: einfache (simplices s. biblici, ad biblia), laufende (currentes
s. sententiarii) und ausgebildete (formati). In Deutschland wird das Bakkalaureat als selbständige akademische Würde nicht
mehr verliehen. An den englischen Universitäten besteht dasselbe wesentlich in der alten Weise fort. In Frankreich erwirbt
der junge Mann von mindestens 16 Jahren das baccalauréat ès lettres (Philologie und Geschichte) oder
ès sciences (Mathematik und Naturwissenschaft) durch Ablegung der vorgeschriebenen Prüfung vor einer dazu von der Akademie
des Bezirks eingesetzten Kommission. Das Zeugnis des französischen Bakkalaureus entspricht etwa dem Reifezeugnis unsrer Gymnasien oder
Oberrealschulen, indem es den Inhaber zu Fakultätsstudien berechtigt.
Wald (spr. bákonjer), großes ungar. Waldgebirge mit kegelförmigen
Kuppen, das, sich 80-90 km lang und 30-45 km breit an das Sümegher Plateau anschließend, die Grenzscheide zwischen der kleinen
und großen ungarischen Ebene bildet. Es erstreckt sich von SW. nach NO. längs des Plattensees durch die Komitate Zala und Veszprim
und reicht, das Weißenburger und Komorner Komitat durchschneidend, mit seinen Ausläufern nördlich bis an die Donau. Die höchsten
Spitzen sind im SW. der Köröshegy (707 m) und der Kabhegy (599 m). Inmitten der prächtigen Weingelände, welche die dem See
zugekehrte Seite bekränzen, erhebt sich der merkwürdige, nordwärts steil abfallende Basaltfelsen Badacson,
an dessen Abhängen der berühmte Badacsonyer Wein gewonnen wird. Die ausgedehnten Eichenwälder dienen zahlreichen Schweineherden
zur Mast. Eine Fortsetzung des Bakonyer Waldes bildet nordöstlich das Vérteser Gebirge (Pilis 755 m), dessen Ausläufer sich
im N. bei Gran und im O. im Ofener Weingebirge und dem Blocksberg bis an die Donau erstrecken.