In der Umgebung von Baireuth deuten drei Lustschlösser auf die ehemalige Residenzstadt. Das nächste
ist die 3 km entfernte
Eremitage bei dem Dorf St.
Johann, eine 1718 vom
MarkgrafenGeorgWilhelm gegründete
Anlage im übertriebenen
Rokokostil, mit einem
Schloß (der eigentlichen
Eremitage, worin der
Markgraf und seine Begleiter als
Einsiedler verkleidet hausten),
einem
Park, reichen
Wasserkünsten etc., alles herabgekommen, aber vielbesucht. An der
Allee zur
Eremitage, 3 km
von der Stadt, steht das durch
Jean Paul berühmte Wirtshaus »Zur Rollwenzelin« (mit dem noch wohlerhaltenen
Arbeitsstübchen des Dichters).
Hermann,
Maler, geb. zu
Dresden,
[* 14] begann seine
Studien auf der
Kunstschule inStuttgart
[* 15] und begab sich 1868 nach
Paris,
[* 16] wo er durch das
Studium nach den alten
Meistern auf die modernen Vertreter der paysage intime,
besonders auf
Th.
Rousseau, gelenkt wurde. 1869 setzte er diese
Studien in
München
[* 17] beiAd.
Lier fort. Wie dieser, entlehnte er
die
Motive zu seinen
Landschaften, derenReihe mit dem Anfang der 70er Jahre anhebt, der
MünchenerHochebene
und suchte namentlich die wechselnden
Luft- und Lichterscheinungen, an welchen das genannte Gebiet so außerordentlich reich
ist, in seinen stimmungsvollen
Landschaften festzuhalten. Er liebt es, dieselben durch eine
Staffage von weidendem oder ruhendem
Rindvieh zu beleben, welches gewöhnlich den farbigen
Mittelpunkt für die überaus zarte, silberige Gesamtstimmung
seines flüssigen
Kolorits bildet.
JohannGeorg, Philolog, geb. zu Zürich,
[* 21] studierte daselbst und seit 1824 in
München,
Göttingen
[* 22] und
Königsberg
[* 23] bis 1829, ward 1833 Oberlehrer am
Gymnasium in Zürich
(dessen
Prorektor er 1837-39, 1843-45 und
1849-65 war), erhielt gleichzeitig eine außerordentliche Professur an der dortigen
Hochschule, die er jedoch 1849 niederlegte,
und starb daselbst Seine Hauptbedeutung liegt in seiner kritischen Thätigkeit, besonders
zu den griechischen Rednern und zu
Cicero. So ließ
er den »Panegyrikos« des
Isokrates (Leipz. 1831) erscheinen, war als Mitarbeiter
an
BremisAusgabe des
Isokrates (Gotha
[* 24] 1831, Bd. 1) thätig, verband sich mit
Sauppe zur Herausgabe des Lykurg (Zür. 1834) und
vor allem der »Oratores attici« (das.
1838-50, 9 Bde.; der
Text auch in 8 Teilen, das. 1838-43) und lieferte den
»Isokrates« für die Didotsche Sammlung der griechischen
Klassiker (Par. 1846). Anderseits beteiligte er sich an
Orellis »Ciceronis scholiastae« (Zür. 1833)
und dessen »Onomasticum Tullianum« (das. 1836-38, 3 Bde.),
Tauchnitzsche Ausgabe des »Cicero« (Bd. 6-11, Leipz.
1863-69). Sonst nennen wir die mit Orelli und Winckelmann besorgte Ausgabe des Platon (Zür. 1839-42, 2 Bde.;
auch in kleinerm Format, das. 1839 bis 1841, 21 Bdchn., zum Teil in mehreren Auflagen) sowie die mit Orelli bearbeitete Ausgabe
der neuentdeckten »Fabellae jambicae« des Babrios (das. 1845).