Baidak
(Mehrzahl Baidaki, russ.), Flußschiff mit größerm Steuerruder. ^[= (Ruder), Vorrichtung zum Lenken des Schiffs, bestehend aus einem hölzernen oder eisernen Blatt, ...]
(Mehrzahl Baidaki, russ.), Flußschiff mit größerm Steuerruder. ^[= (Ruder), Vorrichtung zum Lenken des Schiffs, bestehend aus einem hölzernen oder eisernen Blatt, ...]
fruchtbares Thal [* 2] an der Südküste der Halbinsel Krim [* 3] im O. von Balaklawa, mit dem Hauptort Baidar, mehreren Tatarendörfern und vielen russischen Landsitzen.
Stadt im bayr. Regierungsbezirk Mittelfranken, Bezirksamt Erlangen, [* 4] an der Regnitz, dem Ludwigskanal und der Linie München-Ingolstadt-Bamberg-Hof der Bayrischen Staatsbahn, mit Tabaks- und wichtigem Meerrettichbau, Bierbrauerei [* 5] und (1880) 1382 Einw. In der Nähe die Ruinen des Schlosses Scharfeneck, das 1634 zerstört wurde.
Baïf,
Jean
Antoine de, franz. Dichter, geb. 1532 zu
Venedig,
[* 6] ward zu dem sogen. poetischen
Siebengestirn
Frankreichs gezählt;
starb 1589 als königlicher Kammersekretär in
Paris.
[* 7]
Sein
Versuch, quantitierende, reimfreie
Verse (vers
baïfins
) in die französische
Poesie einzuführen, mißlang vollständig; besser wurden seine Übersetzungen griechischer
und römischer
Dramen aufgenommen. Die in seinem
Haus tagenden litterarischen Vereinigungen wurden 1570 durch königliches
Patent in eine »Académie de poésie et de musique« umgewandelt; dieselbe
zerfiel jedoch mit dem
Tode des
Stifters. Seine
»Œuvres en rime« gab Marty-Laveaux (Par. 1885, 2 Bde.),
eine Auswahl Becq de Fouquières heraus (das. 1874).
(franz., spr. bänjör), ein sich Badender, Badegast, auch Bademeister, Besitzer einer Badeanstalt [* 8] und danach auch das Kostüm [* 9] der badenden Herren und Damen;
Baigneuse (spr. -jöhs), eine sich Badende, ein Badehäuschen.
(franz., spr. bänjŏahr), Badewanne, in Wannenform vorspringende Theaterloge.
einige kleine, überaus fruchtbare Inseln an der Nordküste des Staats Honduras [* 10] in Mittelamerika: Roatan, die bedeutendste und am stärksten bewohnte, Bonacca oder Guanaja, Utilla, Elena etc. Von Kolumbus auf seiner vierten Fahrt entdeckt, dienten sie geraume Zeit Seeräubern (Flibustiern) als Schlupfwinkel, wurden 1650 von den Spaniern, 1742 von den Engländern besetzt, bis sie 1782 der Vizekönig von Guatemala [* 11] mit Gewalt nahm. 1822 kamen sie infolge des Abfalls der mittelamerikanischen Kolonien von Spanien [* 12] an die Republik Honduras; 1838 bemächtigte sich der Direktor der englischen Niederlassung, Belize, der Inseln, worauf die englische Regierung sie für eine Kolonie der britischen Krone erklärte. Erst durch Vertrag vom wurden die an die Republik Honduras zurückgegeben.
(russ. Sswjátoje More, chines. Pehai, »Nordmeer«, mongol. Dalai Nor, »heiliges Meer«, später Baikul, »reicher See«, tungus. Lan), eins der größten Wasserbecken der Erde, im südlichen Sibirien, Gouvernement Irkutsk, zwischen 51° 28'-55° 50' nördl. Br. und 103° 45'-110° 20' östl. L. v. Gr., in langgestreckter, fast sichelförmiger Gestalt von NO. nach SW., zwischen meist schroff aufsteigenden Felswänden liegend, in der Meereshöhe von 408 m. Seine Längenausdehnung beträgt 623 km, seine Breite [* 13] zwischen 15 und 82 km; seinen Umfang schätzt man auf 1974 km, der Flächeninhalt beträgt 34,932 qkm (635,1 QM.). Ähnlich wie beiden Schweizerseen, denen der auch in der Gestalt gleicht, ergießen sich in denselben eine Menge von Gewässern (über 200), während ein großer Strom, die schiffbare, aber reißende Untere Angara im SW., zum Jenissei abfließt.
Die Hauptzuflüsse bilden die Obere Angara, die am Nordende in mehreren Mündungen einfällt, der Bargusin und die Selenga, beide auf der südlichen Ostseite. Unter den stark bewaldeten Gebirgen, welche den Baikalsee einschließen, unterscheidet man das östlich von der Untern Angara lagernde malerische Baikalgebirge, welchem die Quellflüsse der Lena entspringen. Syenite und Gneise streben in Steilwänden oft 100 m an, und mächtige Konglomerate erheben sich aus dem See 180-210 m. Die Gipfel des Baikalgebirges erreichen eine Höhe von nahezu 2000 m, aber nicht die Grenze des ewigen Schnees.
Die Kamardabankette umlagert den Süden des Sees; im NO. bildet das Bauntische Gebirge (ca. 1800 m hoch) die Wasserscheide zwischen dem und dem Witimfluß und setzt sich als östliches Randgebirge des Sees fort. An den Ufern des Sees gibt es verschiedene heiße Quellen, so am Bargusin und an der Turka, letztere von einer Temperatur von 44° R. und mit Badeeinrichtung versehen. Das Wasser des Baikalsees ist süß, durchsichtig und kalt, von fern gesehen tiefblau. Im Sommer bedeckt es sich mit Konserven, und das Meer blüht, wie die Anwohner (Buräten und Tungusen) sagen. Um diese Jahreszeit vermitteln Dampfer der Kiachtakompanie, die auf diese Weise ihren Thee verfrachtet, den Verkehr zwischen Bojarsk am Südufer und der Irkutsk zunächst gelegenen Station Listwennitzwaya. Im allgemeinen machen heftige Winde [* 14] die Schiffahrt gefährlich.
Von Ende Oktober bis ins Frühjahr ist der See zugefroren, und der Verkehr wird dann durch Schlitten vermittelt. Um die südliche Spitze des Sees führt seit kurzem eine etwa 200 km lange, an landschaftlichen Schönheiten reiche Straße. Im übrigen sind die Ufer wild und öde. Unzählige Scharen von Möwen, Seeraben (Baklan) und höher von Turmschwalben nisten in den Felsen. An Fischen, namentlich Herbstlachsen (Salmo omul) und Stören, ist der Baikalsee sehr reich und versorgt beinahe das ganze Gouvernement.
Ein dem Baikalsee eigentümlicher Fisch ist der einem fliegenden Fisch ähnliche Callonimus baical (Glomynka). Von größern Wassertieren findet man nur Robben [* 15] (Nerpa). Muscheln [* 16] gibt es im B. nicht, aber auf den Steinen am Grunde des Sees wächst eine eigentümliche Art Schwamm, der hinsichtlich der Form den Korallen [* 17] gleicht, von gelbgrauer Farbe und im Wasser weich ist, an der Luft aber rauh und spitzig wird und von den Silberarbeitern in Irkutsk zum Polieren der Metalle gebraucht wird. In der Bucht zwischen der Insel Olchon und dem festen Land gibt es auch Mollusken. [* 18] - Der Ursprung des Sees ist auf vulkanische Thätigkeit zurückzuführen; Erderschütterungen und Seebeben bei ganz ruhiger See kommen jetzt noch vor.
Die größte Tiefe des Sees beträgt 1248 m und liegt am südwestlichen Ende. Eine merkantile Bedeutung kommt dem Baikalsee dadurch zu, daß die große Karawanenstraße von Kiachta durch das von S. her ausmündende Selengathal ihn berührt; dies bringt vielen Bewohnern seiner Ufer bedeutenden Erwerb, und berücksichtigt man die Ausbeute an Pelztieren, den Herdenreichtum im obern Selengathal, die Fischerei [* 19] im See sowie den Überfluß an Bauholz, so erscheint der Baikalsee um so bedeutender in seiner Einwirkung auf den russisch-sibirischen Handel.
Vgl. Radde, Beschreibung des Baikal und seiner Uferländer (in »Extraits des publications de la Société géographique de Russie en 1856-57«).
(spr. behki), William Balfour, engl. Afrikareisender, geb. 1824 zu Arbroath in Schottland, studierte Medizin und leitete 1854 die Expedition, welche durch den Niger zum Binuëfluß aufwärts drang, um diesen in seinem obern Laufe von Heinrich Barth entdeckten Fluß näher zu ¶
erforschen. Die Resultate dieser wichtigen Expedition, durch welche die Einmündung des Binuë (fälschlich Tschadda) in den Niger festgestellt wurde, sind niedergelegt in dem Werk »Narrative of an exploring voyage up the rivers Kwora and Binue« (Lond. 1856). Von Eifer für die Wissenschaften getrieben und aus Humanität ging Baikie 1857 abermals nach dem Niger, in dessen Uferländern er, nachdem das Schiff [* 21] bei Rabba gescheitert war, sieben Jahre lang mit größtem Erfolg für die Herstellung eines geordneten Handelsverkehrs, die Abschaffung des Sklavenhandels und die Bereicherung der geographischen Wissenschaften thätig war. Von Lukodscha, seiner Niederlassung am Niger, gegenüber der Mündung des Binuë, machte er verschiedene für die Geographie sehr ersprießliche Reisen, unter andern nach Kano, und sammelte einen reichen Schatz von Nachrichten über einen bedeutenden Teil des Sudân. Nachdem ihn ein englisches Schiff von seiner Station abgeholt, um ihn in die Heimat zurückzubringen, starb er unterwegs in Sierra Leone