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Armenien unter mannigfachem Wechsel des Schicksals und die Herrschaft mit den Ardsruniern teilend. Eine Seitenlinie der Bagratiden gelangte 1080 in Kleinarmenien zur Herrschaft und behielt sie in der weiblichen Linie bis 1375.
Bagration - Bahamainse
Armenien unter mannigfachem Wechsel des Schicksals und die Herrschaft mit den Ardsruniern teilend. Eine Seitenlinie der Bagratiden gelangte 1080 in Kleinarmenien zur Herrschaft und behielt sie in der weiblichen Linie bis 1375.
Gang (Geologie)
* 7
Gang. (spr. -tjohn),
Peter Iwanowitsch,
Fürst, ausgezeichneter russ.
Feldherr, geb. 1765 aus dem Fürstengeschlecht
der Bagrationen in
Georgien, trat 1782 in russische
Dienste,
[* 2] machte zuerst den Türkenkrieg 1787-91, sodann
unter
Suworow die polnischen
Feldzüge 1792 und 1794 sowie 1799 den in
Italien
[* 3] mit, wo er die
Siege bei
Lecco (26. April) und bei
Cassano
(27. April) über
Moreau entschied und sich an der
Trebbia 17., 18. und 19. Juni auszeichnete, so daß
Suworow ihn
seinen rechten
Arm nannte. Am hielt er mit 6000 Mann die 30,000 Mann
Lannes' und
Murats bei
Hollabrunn so lange auf,
daß der Obergeneral
Kutusow unterdessen
Znaim erreichen konnte. Mit gleichem
Ruhm deckte
er den
Rückzug der
Russen nach der
Schlacht
bei
Austerlitz.
[* 4] 1806 und 1807 focht er als
General der
Avantgarde unter
Bennigsen bei
Eylau,
Heilsberg und
Friedland und schloß 20. Juni mit
Murat den
Waffenstillstand, dem der
Friede zu
Tilsit
[* 5] folgte. Am entriß er dem schwedischen
General
Döbeln
[* 6] die
Alandsinseln,
befehligte dann in der
Moldau, schlug den
Seraskier
Chosrew Pascha bei Rassowat, eroberte
Matschin,
Hirsowa,
Ismail und
Braila, belagerte aber
Silistria vergeblich, verlor die
Schlacht bei Tartariza (3. Nov.) und wurde 1810 durch
Kamenskij abgelöst. 1812 führte er die zweite Westarmee bei
Slonim. Als
Napoleon I.
Barclay de Tolly bei
Grodno angriff, erzwang
Bagration durch einen kühnen
Marsch, nachdem er in
Romanow ein 6000 Mann starkes polnisches
Korps vernichtet und 25. Juli den
Marschall
Davoût bei
Mohilew zurückgeworfen hatte, die Vereinigung bei
Smolensk; doch war seine
Eifersucht auf
Barclay dem
Gang
[* 7] der
Operationen
öfters hinderlich. Nach der unglücklichen
Schlacht bei
Smolensk (17. Aug.) führte er die
Arrieregarde glücklich
aus dem
Treffen. Unter
Kutusow komm
andierte
er den linken
Flügel, griff mit diesem 7. Sept. in der
Schlacht an der
Moßkwa die französische
Artillerie an, die
Napoleon auf einer schon 5. Sept. eroberten
Schanze hatte auffahren lassen.
Schon neigte sich der
Sieg auf Bagrations
Seite, als er tödlich verwundet ward. Er starb infolge davon Die
Soldaten benutzten seinen
Namen zu dem hübschen
Wortspiel: »Bog-rati-on« (»der
Gott des
Heers ist er«). Seine
Witwe, geborne Gräfin Skawronskij, von väterlicher Seite Großnichte der
Kaiserin
Katharina
I., von mütterlicher
Potemkins, spielte auf dem
Kongreß zu
Wien
[* 8] unter den diplomatischen
Damen eine hervorragende
Rolle, machte dann in
Paris
[* 9] ein glänzendes
Haus, vermählte sich in zweiter
Ehe mit dem englischen
General
Lord Howden, von dem
sie sich jedoch bald wieder trennte, und starb auf einer
Reise nach
Italien 1856. - Ein
Neffe Bagrations,
Peter Romanowitsch,
Fürst Bagration, russischer
General, war seit 1862
Gouverneur von
Twer und entdeckte in den Mineralgruben von Achmatow
bei
Slatoust ein neues
Fossil, welches nach ihm Bagrationit genannt wird. Er starb in St.
Petersburg.
[* 10]
Elisabeth von, russ. Schriftstellerin, s. Speranskij. ^[= Michael, Graf, russ. Staatsmann und Publizist, geb. 1. Jan. 1772 zu Tscherkutino im Gouvernement ...]
(franz., spr. bagett), Rute, Wünschelrute;
(Great Bahama), eine der brit. Bahamainseln (Westindien), [* 11] 1542 qkm (28 QM.) groß mit duftigen Wäldern und 950 Einw. Wegen starker Brandung wird die Insel von Schiffen gemieden.
s. v. w. Brasiliettholz, ^[= s. Rotholz.] s. Rotholz.
(Lukayische Inseln, s. Karte »Westindien«),
Ausdehnung (der festen
* 12
Ausdehnung. britisch-westind. Inselgruppe, die sich in einer
Ausdehnung
[* 12] von 1110 km
von der Südostseite der
Halbinsel
Florida südostwärts ausdehnt bis zur
Nordküste
Haïtis, zwischen 21°
23' und 27° 31' nördl.
Br. Im W. wird sie von
Florida durch die
Floridastraße (Golfstraße), im S. von
Cuba durch den Bahamakanal
getrennt. Sie umfaßt 20 größere
Inseln, 653 Inselchen oder Cays und 2387 aus dem
Meer hervorragende
Klippen,
[* 13] die zusammen
ein
Areal von 14,535 qkm (264 QM.) haben.
Die einzelnen Inseln erheben sich auf einem ausgebreiteten, aus großer Tiefe schroff ansteigenden Korallenplateau, dessen Umrisse durch über das Meer hervorragende Felsköpfe angedeutet werden, und dessen Oberfläche 5-10 m unter dem Meeresspiegel liegt. Die Inseln sind gebildet aus geschichtetem Kalkstein und lockerm Kalksand und teilweise bedeckt mit Mergel, Thon und reichem Humusboden, auf dem ein üppiger Pflanzenwuchs gedeiht, dessen frisches Grün sich grell von den weißen Sandflächen abhebt.
Bergen (Stadt in Belgi
* 14
Bergen.Auf der Kleinen Bahamabank im N. erheben sich die Inseln Bahama und Groß- und Klein-Abaco, und südlich davon, jenseit des Providencekanals, auf der Großen Bahamabank, liegen Andros, New Providence, Eleuthera, Cat Island, Exuma und Long Island. Nordöstlich von letzterer liegt die Watlingsinsel, und nach SO. erheben sich Mariguana, Inagua, die Crooked Islands, die Acklinsinsel, die Caicos- und Turkinseln. Bänke sowie Riffe und Strömungen machen die Schiffahrt zwischen den Inseln gefährlich, und das Bergen [* 14] von gestrandeten Gütern war von jeher eine der Hauptbeschäftigungen ihrer Bewohner.
Die meisten
Inseln sind dicht bewaldet und liefern
Mahagoni und andre geschätzte Holzarten; aber der Mangel an Trinkwasser,
dem sich nur teilweise durch
Zisternen abhelfen läßt, ist der
Landwirtschaft und
Viehzucht
[* 15] hinderlich. Von wilden
Tieren
findet man nur
Schweine
[* 16] und
Agutis in den Wäldern. Die
Küsten wimmeln
von
Fischen und
Schildkröten,
[* 17] und schön gefiederte
Vögel
[* 18] sind zahlreich.
Guano wird von den südöstlichen
Inseln ausgeführt. Das Mineralreich liefert außer
Salz
[* 19] auch noch etwas
Ocker.
Das Klima [* 20] der Bahamainseln ist angenehm und gesund. Die Temperatur schwankt zwischen 16 und 32° C. und beträgt (in Nassau) im Jahresmittel 24,5° C. Jährlich fallen 1057 mm Regen. Orkane richten oft große Verwüstungen an (so noch Erdbeben [* 21] sind dagegen bis jetzt nur auf Inagua beobachtet worden. Die eigentlichen (ohne Caicos- und Turkinseln) haben ein Areal von 13,960 qkm (253,7 QM.) mit (1881) 43,521 Einw., von denen 12,000 auf der Insel New Providence wohnen, und unter denen sich etwa 6500 Europäer befinden.
Bahaman - Bahia
* 29
Seite 2.260.
Angebaut werden namentlich
Mais,
Bataten, Yams,
Baumwolle,
[* 22]
Ananas,
Orangen,
Bohnen,
Erbsen und alle
Arten von
Gemüse; seit 1874 hat
man mit Erfolg versucht, dem Anbau von
Kastoröl,
Tomaten,
Tabak
[* 23] und
Kokospalmen eine größere
Ausdehnung
zu geben. Dies soll die Bewohner für die Einbuße in der Salzgewinnung
[* 24] entschädigen, die infolge der hohen
Einfuhrzölle
der
Vereinigten Staaten
[* 25] sehr abgenommen
hat. Wichtige
Produkte sind ferner
Fische,
[* 26]
Schwämme,
[* 27]
Perlmutter und
Schildkröten; auch
die
Viehzucht ist nicht ohne Bedeutung, und
Holz
[* 28] bildet einen wichtigen Ausfuhrartikel. Die Ausfuhr (1879-1883
durchschnittlich 136,310 Pfd. Sterl.) geht zu 23
¶
Proz. nach Großbritannien; [* 30]
von der Einfuhr (192,710 Pfd. Sterl.) kommen
21 Proz. von dorther; der Hauptverkehr ist
mit den Vereinigten Staaten. An der Spitze der Verwaltung steht ein von der Krone ernannter Gouverneur; die gesetzgebende Gewalt
übt eine repräsentative Versammlung
von 28 Mitgliedern aus. Die Revenue belief sich 1883 auf 52,475
Pfd. Sterl., und die Kolonie hatte eine Schuld von 48,626 Pfd. Sterl. Hauptstadt ist Nassau (s. d.). - Die Bahamainseln waren die ersten
Eilande, auf welche Kolumbus auf seiner Entdeckungsreise 1492 stieß. Über die Insel, bei welcher er gelandet, herrschen verschiedene
Ansichten; am verbreitetsten ist jene, daß der große Entdecker zuerst Guanahani (Cat Island) betreten
habe, während neuerdings Becher
[* 31] (»The landfall of Columbus«, im »Journal of the Royal Geogr. Society«, Bd. 26) bewiesen hat,
daß die Watlingsinsel der Landungsplatz gewesen ist.
Haïti [unkorrigiert]
* 32
Haïti.Die Spanier nahmen infolgedessen von sämtlichen Inseln der Gruppe Besitz, gaben ihnen den Namen Los Cayos (»die Klippen«) und entführten die harmlosen Bewohner in die Bergwerke von Haïti [* 32] oder zu den Fischereien von Cumana. Infolge der weit wichtigern spätern Entdeckungen schenkten die Spanier der Gruppe bald keine Beachtung mehr. Sie war völlig unbewohnt, als die Engländer 1629 New Providence kolonisierten. 1718 ergriffen diese von der ganzen Gruppe Besitz in richtiger Erkenntnis ihrer vorzüglichen maritimen Lage an den großen Hauptstraßen von Europa [* 33] nach Westindien und Zentralamerika. Im nordamerikanischen Unabhängigkeitskrieg wurden die Bahamainseln auf kurze Zeit durch die Amerikaner besetzt und 1782 von Cuba aus von den Spaniern erobert, die sie jedoch im Versailler Frieden an England wieder zurückgaben. Außerordentlich wichtig wurden die Bahamainseln während des amerikanischen Bürgerkriegs, indem von Nassau aus die sogen. Blockadebrecher nach den Baumwollhäfen der Südstaaten fuhren.
Vgl. Bacot, The Bahamas (2. Aufl., Lond. 1871).