feinste Badeschwamm kommt von der syrischen und kleinasiatischen
Küste und von mehreren
Inseln des Archipels; auch die Ostküste des
Adriatischen
Meers bis
Triest,
[* 2] die afrikanische
Küste von
Tunis
[* 3] bis
Marokko und das
Rote Meer liefern
Schwämme.
[* 4] Für die östlichen
Bezirke ist
Smyrna, für die westlichen
Tripolis der Hauptmarkt. InTriest,
Livorno,
[* 5]
Genua,
[* 6]
Venedig,
[* 7]
Marseille
[* 8] sondert man die
Ware dann noch genauer nach Form,
Größe und Feinheit; am höchsten sind die regelmäßig runden, napf- oder
pilzhutförmigen geschätzt; die zartesten levantischen
Schwämme werden fast ausschließlich für
Paris
[* 9] angekauft.
Die groben
Pferdeschwämme stammen meist von
Cypern
[* 10] und der afrikanischen
Küste. Die Bahamaschwämme aus
Westindien,
[* 11] seit 1841 bekannt, sind dunkelfarbig, locker und von gröberm Gefüge. Bastardschwämme heißen die harten,
in
Wasser wenig aufquellenden
Stücke. Die feinern
Schwämme lassen sich durch geeignete Behandlung sehr veredeln, freilich
nur auf
Kosten ihrer Haltbarkeit. Man behandelt sie mit heißer Sodalösung, wäscht sie sorgfältig aus und legt sie in
verdünnte
Salzsäure zum Auflösen des
Kalks; gebleicht werden sie in einer
Lösung von unterschwefligsaurem
Natron mit
Salzsäure;
sie werden dadurch zugleich sehr zart, müssen aber sorgfältig ausgewaschen werden, weil der fein verteilte
Schwefel, welcher
sich bei der
Zersetzung des unterschwefligsauren
Natrons ausscheidet, bei der Benutzung den
Augen schädlich werden könnte.
- In der
Chirurgie benutzte man früher viel die zusammengepreßten
Schwämme
(Spongiae compressae), um
Wunden zu erweitern und
Eiter zu entziehen.
Man preßt feine, gereinigte feuchte Schwammstücke durch scharfes Umwickeln mit
Bindfaden zusammen oder schiebt sie feucht
in Glasröhrchen hinein und läßt sie hier trocknen. Den Wachsschwamm
(Spongia cerata) bereitet man,
indem man gereinigte u. trockne Schwammstücke in geschmolzenes
Wachs taucht und zwischen etwas befeuchteten Brettchen schwach
preßt. Auch gebrannter
Schwamm (Schwammkohle,
Spongiae ustae,
CarboSpongiae) fand früher medizinische Verwendung gegen den
Kropf; der wirksame
Bestandteil desselben ist höchst wahrscheinlich
Jod, welches jetzt mit größerer Sicherheit in andern
Formen benutzt wird.
Man benutzt auch zum
Filtrieren
[* 12] von
Wasser, in den sogen. Schwammlampen und zum
Polstern. Er wird mittels rotierender
Messer
[* 13] möglichst fein zerschnitten, gewaschen, getrocknet und dann in verdünntem
Glycerin aufgeweicht. Nach dem
Verdunsten des
Wassers
bleibt etwas
Glycerin in den
Fasern zurück und hält sie elastisch.
Vgl. Eckhel, Der in Rücksicht auf
seine Gewinnung, geographische Verbreitung etc.
(Triest 1874);
Simmonds, The commercial products of the sea (Lond. 1879).
Weine, die auf der badischen
Bergstraße, im
Main- und Taubergrund, in der
Ortenau, auf dem
Kaiserstuhl,
[* 26] im
Breisgau,
im Markgrafentum und
Seeland gewonnenen
Weine, zum großen Teil vortreffliche weiße und rote Tafelweine und
einige, welche auch höhern Ansprüchen genügen. Zu den Rotweinen der
Ortenau, den besten dieses Gebiets, gehört der rote
milde, burgunderähnliche
Affenthaler, welcher in neuerer Zeit namentlich viel nach
England geht. Nächst ihm kommt der
Zeller.
Die süßen weißen
Weine des
Kaiserstuhls werden viel zur Champagnerfabrikation benutzt. Einer der besten badischen
Weine, der
Markgräfler aus dem südwestlichen Teil des
Landes, wird wegen des angenehmen
Geschmacks und seiner milden, der
Gesundheit
zuträglichen
Beschaffenheit hoch geschätzt. Er ist besonders als guter weißer Tafelwein beliebt, aber nur bei sehr guter
Behandlung haltbar. Der Seewein besitzt eine in der Gegend beliebte eigentümliche
Säure, gilt als gesund,
muß aber jung getrunken werden.
SeinGeschmack, besonders der des roten, erinnert an die südlichen
Weine. Der beste ist der
rote
Meersburger.
ist besonders dadurch
bemerkenswert, daß sich aus von ihm gedruckten Büchern die ältesten bekannten Abbildungen von Buchdruckpressen (von 1507),
deren er sich als Druckerzeichen bediente, erhalten haben.