»Kurzgefaßte
Ackerbaulehre in
Fragen und Antworten« (2. Aufl., das.
1865).
Mit
Metzger gab er heraus: »Die
Wein- und Tafeltrauben der deutschen
Weinberge und
Gärten« (Mannh. 1836-1838, mit 72 Tafeln; 2. Ausg.,
Stuttg. 1853).
3)
AugustWilhelm, Sohn des vorigen, geb. Direktor der niederösterreichischen Landesobst- und -Weinbauschule zu
Klosterneuburg bei
Wien,
[* 2] schrieb unter anderm: »Der Tabaksbau« (3. Aufl., Berl.
1881);
»Handbuch des Weinbaues und der
Kellerwirtschaft« (Berl. 1881-83, 2 Bde.);
er veröffentlichte auch
»Landwirtschaftliche Tafeln« für
Obst- und Weinbau,
Kellerwirtschaft, Düngerlehre (lithographiert,
Wien 1863-1870) und gibt eine
Zeitschrift für Weinbau unter dem
Titel: »Die Weinlaube« (das., seit 1869)
und den »Weinbaukalender« (seit 1872) heraus.
(Babrias), griech. Fabeldichter, brachte wahrscheinlich im Anfang des 3. Jahrh.
n. Chr. eine umfängliche Sammlung Äsopischer
Fabeln in choliambische
Trimeter. Von diesem Werk waren bis vor 40
Jahren nur
einige Bruchstücke und prosaische
Paraphrasen, die zum Teil noch die ursprüngliche metrische Fassung
erkennen ließen, unterdem
Namen Äsopischer
Fabeln bekannt (s. Äsop). Im J. 1844 entdeckte der Grieche Minoides
Minas auf
dem
Athos eine
Handschrift mit 123
Fabeln des Babrios (hrsg. von
Boissonade, Par. 1844; besser von
Lachmann, Berl. 1845; von
Schneidewin,
Leipz. 1853), und 1857 fand er dazu noch 95
Fabeln, deren Echtheit teils bestritten, teils verteidigt
wird (zuerst hrsg. von
Lewis, Lond. 1859). Neueste
Ausgaben der gesamten
Fabeln von
Eberhard (Berl. 1876) und Gitlbauer
(Wien
1882); Übersetzungen von
Ribbeck (Berl. 1846),
Hertzberg
(Halle
[* 5] 1848, nebst einer Abhandlung über
Wesen der
Fabel und ihre Geschichte
bei den Griechen) und Hartung (Leipz. 1858).
ein von dem Reisenden G.
Schweinfurth besuchtes
Volk im innern
Afrika,
[* 6] das unter 5° nördl.
Br. zwischen den
Niam-Niam, eine
Insel in deren Gebiet bildend, wohnt.
spanische, zu den
Philippinen gehörige,
vor derNordküste von
Luzon liegende Inselgruppe
mit einem Flächeninhalt von 402 qkm (7 QM.). Die beträchtlichsten
Inseln sind: Klaro Babuyan, mit einem
Vulkan, Calayan,
Camiguin, mit Schwefelgruben, und Fuga. Südlich von Klaro
Babuyan erhob sich 1856 die Vulkaninsel Didica aus dem
Meer, die
bereits 246 m
Höhe erreicht hat.
AlleInseln sind vulkanisch, arm an
Holz,
[* 7] gut bewässert und sehr fruchtbar.
Ihre Haupterzeugnisse sind Yams,
Bananen,
Kokosnüsse,
Ebenholz und
Wachs. Die Bewohner, etwa 8000 teilweise zum
Christentum bekehrte
Tagalen, stehen unter von den Spaniern abhängigen Häuptlingen.
Hauptstadt des alten
Babylonien, eine der ältesten, größten und prächtigsten
Städte der
Alten Welt, schon seit zwei Jahrtausenden in Trümmern liegend. Sie erstreckte sich auf beiden Seiten des
Euphrat
in Form eines
Vierecks, von dessen Seiten jede (nach Herodot) eine
Länge von 120 Stadien (22 km) hatte.
Das ungeheure Ganze, so wie es König
Nebukadnezar (604-561
v. Chr.) wieder aufgebaut hatte, bedeckte also einen
Raum von
ca. 490 qkm
(viermal mehr als
London)
[* 8] und ward von einer 200
Ellen hohen und 50
Ellen dicken
Mauer mit 250
Türmen und 100 ehernen
Thoren umschlossen,
auf welcher bequem mehrere
Wagen nebeneinander fahren konnten.
Außer dieser äußern waren noch eine mittlere und eine innere
Mauer vorhanden. Auf der Westseite deckten morastige
Seen,
auf den drei andern Seiten tief ausgegrabene Euphratarme die Stadt; eine prachtvolle
Brücke
[* 9] führte über den
Euphrat. In der
Nähe derselben lag, an beiden
Ufern desStroms erbaut, die Königsburg
(Akropolis),
[* 10] aus zwei
Palästen bestehend
und von einer dreifachen
Mauer von resp. 20, 40 und 60 Stadien
Länge eingeschlossen, welche mit
Darstellungen von
Jagd- und
Schlachtszenen in
Relief verziert war.
Nahe dabei auf der Ostseite erblickte man die hängenden
Gärten, wahrscheinlich von
Nebukadnezar angelegt und aus einem
Terrassenpalast mit
Säulen
[* 11] und
Schwibbogen und einer Bleidecke bestehend, auf welche so viel
Erde aufgetragen war, als die
Bewurzelung der größten
Bäume forderte. Nördlich des Königspalastes auf dem Ostufer befand sich der berühmte babylonische
Turm,
[* 12] ein
Tempel
[* 13] des
Bel oder Marduk, nach Herodot 192 m
hoch und zu den sieben
Weltwundern gerechnet.
Das höchste je auf
Erden aufgeführte Bauwerk, erhob sich derselbe inmitten eines von
Mauern umschlossenen heiligen
Bezirks
und bestand aus einem mächtigen Unterbau und sieben den
Planeten
[* 14] geweihten Stufentürmen von verschiedener
Farbe, deren
Durchmesser
nach
oben immer kleiner wurden; außen führte um alle
Türme herum eine Wendeltreppe in die
Höhe. Im obersten
Stockwerk, dem Allerheiligsten, befand sich neben einem goldenen
Tisch ein für die
Gottheit zubereitetes
Lager,
[* 15] woselbst eine
jungfräuliche Priesterin die
Nacht verbrachte.
Nach Diodors
Bericht stellte
man in dem obersten Gemach astronomische
Beobachtungen an. Der bekannten biblischen
Erzählung vom
babylonischen Turmbau
(1. Mos. 11, 1-9). liegt vielleicht eine historische Beziehung auf diesen
Tempel
zu
Grunde; in ihrer eigentümlichen Färbung aber ist sie wohl ein etymologischer
Mythus (indem der
NameBabel als »Verwirrung«
gedeutet wird), um die auffällige Verschiedenheit der
Sprachen und
Nationen auf der
Erde zu erklären. Die eigentliche Stadt
wurde von lauter geraden
Straßen mit zum Teil drei- und vierstöckigen
Häusern gebildet und zählte ihre
Bevölkerung
[* 16] sicher nach
Millionen; aber ebenso sicher ist es, daß ihre riesigen
Mauern weite
StreckenGarten- und Ackerlandes
umschlossen. Die
¶
mehr
gewaltige Stadt, die Alexander d. Gr. (der hier starb) größer machen wollte, als sie je gewesen, geriet
nach der Gründung von Seleukeia und Ktesiphon in raschen Verfall und war in der Mitte des 2. Jahrh. n. Chr. bereits Ruine. Ihre
Trümmer liegen in der Wüste, bei dem heutigen Hillah am Euphrat, südlich von Bagdad, und bilden drei
Haufen ungeheurer Schuttberge. Sie wurden seit dem 16. Jahrh. öfters besucht und sind
namentlich in neuester Zeit von Rich, Loftus, Fresnel, Oppert, Rawlinson, Layard u. a. gründlich durchforscht worden.
Die bedeutendsten dieser Ruinen, die durch kolossale Größe, nicht durch Schönheit imponieren, sind: der sogen. »Kasr« (Burg),
der für den PalastNebukadnezars (Akropolis) gilt, mit dem besterhaltenen Mauerwerk; südlich davon der Hügel »Amran«, den man
für den Rest der hängenden Gärten ansieht; nördlich vom Kasr der ca. 40 m hohe, 180 m lange Hügel »Babil«, in welchem man
mit Bestimmtheit den »Turm zu Babel«, den Tempel des Himmelsgottes, erkannt hat, und isoliert im SW. der »Birs Nimrud«
(Nimrodsturm) genannte Hügel. Dies und die noch wohlerhaltene innerste Stadtmauer ist im wesentlichen, was vom gewaltigen
Babylon übriggeblieben.
Die Trümmer bestehen aus teils gebrannten und mit Namensstempeln versehenen, teils ungebrannten Lehmbatzen, die durch Kalk,
Mörtel oder Erdharz verkittet sind. Platten mit Bildwerk, wie in Ninive, oder Kolosse von Stein finden sich
hier nicht. Als Erbauer der Stadt wird Belos genannt, doch ist das Vorhandensein von Babylon als Residenz der babylonischen Könige
erst seit dem 16. Jahrh. v. Chr. bezeugt. Seit der Unterwerfung Babyloniens unter assyrische Herrschaft (s. Babylonien, Geschichte)
war es der Sitz assyrischer Unterkönige und ward 683 bei einem Aufstand gänzlich zerstört.
Erst Nabopolassar und Nebukadnezar bauten die Stadt nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit Babyloniens von neuem aufs prächtigste
auf. Letzterer vollendete den großartigen von seinem Vater begonnenen Palast, errichtete den Göttern Marduk (Belos) und Nabu
hohe, turmartige Tempel und baute die gewaltigen Mauern, welche die ganze Stadt umgaben. Babylon soll damals 2 Mill.
Einw. gehabt haben. Im J. 538, unter dem babylonischen König Nabonetos, ward die Stadt von Kyros erobert, jedoch geschont
und zur dritten Hauptstadt der medisch-persischen Monarchie erhoben.
Nach der Empörung der Babylonier gegen Dareios Hystaspis (518) wurden Mauern und Thore niedergerissen,
viele Einwohner verjagt oder getötet. Xerxes raubte aus dem Belostempel die goldene Statue des Gottes und beschädigte den
Tempel selbst, der seitdem verfiel. Alexander d. Gr. beabsichtigte seine Wiederherstellung, starb aber vor Ausführung
dieses Plans in dem Palast des Nebukadnezar. Den härtesten Stoß erlitt unter der Herrschaft der Seleukiden
durch die Erbauung der Stadt Seleukeia und die derselben verliehenen Privilegien.
Handel und Einwohner wandten sich jetzt von Babylon weg, und schon um 130 wurde auf dem größten Teil des von
den Mauern eingeschlossenen Stadtraums Getreide
[* 18] gebaut. Unter den noch übrigen Einwohnern waren sehr viele Juden. Zur
Zeit des Hieronymus (gest. 420 n. Chr.) benutzten die Partherkönige die Ruinen von Babylon mit den noch stehenden Mauern als Wildgehege
zur Jagd. Seit der Herrschaft der Araber verschwand der Name Babylon ganz aus der Geschichte, und im 10. Jahrh. wußte man von der
Stadt nur, daß an ihrer Stelle ein kleines Dorf, NamensBabel, stehe.
Vgl. Rich, Memoirs on the ruins of
Babylon (4. Aufl., Lond. 1839);
Layard, Discoveries in
the ruins of Niniveh and Babylon (das. 1853; deutsch, Leipz.
1856);