1846); »Anleitung zur Bereitung und Pflege des Weins« (2. Aufl., das. 1879);
»Die Hauptgrundsätze des Ackerbaus« (4. Aufl.,
das. 1874);
»Der Ackerbau nach seinen monatlichen Verrichtungen« (2. Aufl., das.
1862);
»Spaziergänge eines Lehrers mit seinen Schülern« (3. Aufl., das. 1878);
»Ackerbauchemie« (2. Aufl., das. 1862);
»Kurzgefaßte
Ackerbaulehre in Fragen und Antworten« (2. Aufl., das.
1865).
Mit Metzger gab er heraus: »Die Wein- und Tafeltrauben der deutschen Weinberge und Gärten« (Mannh. 1836-1838, mit 72 Tafeln; 2. Ausg.,
Stuttg. 1853).
3) August Wilhelm, Sohn des vorigen, geb. 28. Jan. 1827, Direktor der niederösterreichischen Landesobst- und -Weinbauschule zu
Klosterneuburg bei Wien, schrieb unter anderm: »Der Tabaksbau« (3. Aufl., Berl.
1881);
»Natur und Landbau. Ein Lehrbuch der Landwirtschaft« (Lahr u. Straßb. 1870-74, 2 Bde.);
»Handbuch des Weinbaues und der Kellerwirtschaft« (Berl. 1881-83, 2 Bde.);
er veröffentlichte auch »Landwirtschaftliche Tafeln« für Obst- und Weinbau, Kellerwirtschaft, Düngerlehre (lithographiert,
Wien 1863-1870) und gibt eine Zeitschrift für Weinbau unter dem Titel: »Die Weinlaube« (das., seit 1869)
und den »Weinbaukalender« (seit 1872) heraus.
Dorf im ungar. Komitat Komorn, hat ein berühmtes Militärgestüt mit arabischen Pferden von reinster Abstammung.
Das Gestüt umfaßt ein Areal von ca. 4000 Hektar. Im J. 1848 wurden hier die Ungarn von Generalmajor Ottinger
geschlagen.
(Babrias), griech. Fabeldichter, brachte wahrscheinlich im Anfang des 3. Jahrh.
n. Chr. eine umfängliche Sammlung Äsopischer Fabeln in choliambische Trimeter. Von diesem Werk waren bis vor 40 Jahren nur
einige Bruchstücke und prosaische Paraphrasen, die zum Teil noch die ursprüngliche metrische Fassung
erkennen ließen, unterdem Namen Äsopischer Fabeln bekannt (s. Äsop). Im J. 1844 entdeckte der Grieche Minoides Minas auf
dem Athos eine Handschrift mit 123 Fabeln des Babrios (hrsg. von Boissonade, Par. 1844; besser von Lachmann, Berl. 1845; von Schneidewin,
Leipz. 1853), und 1857 fand er dazu noch 95 Fabeln, deren Echtheit teils bestritten, teils verteidigt
wird (zuerst hrsg. von Lewis, Lond. 1859). Neueste Ausgaben der gesamten Fabeln von Eberhard (Berl. 1876) und Gitlbauer (Wien
1882); Übersetzungen von Ribbeck (Berl. 1846), Hertzberg (Halle 1848, nebst einer Abhandlung über Wesen der Fabel und ihre Geschichte
bei den Griechen) und Hartung (Leipz. 1858).
Vgl. Crusius in den »Leipziger Studien«, Bd. 2 (Leipz.
1879).
ein von dem Reisenden G. Schweinfurth besuchtes Volk im innern Afrika, das unter 5° nördl. Br. zwischen den
Niam-Niam, eine Insel in deren Gebiet bildend, wohnt.
Ihr Land ist dicht bevölkert;
sie sind fleißige
Ackerbauer, stehen jedoch in der äußern Kultur weit hinter den Niam-Niam zurück.
Sie zeigen den sogen. Negertypus in hohem
Grad und sind Kannibalen ersten Ranges.
Vgl. Schweinfurth, Im Herzen von Afrika (Leipz. 1878).
spanische, zu den Philippinen gehörige, vor der Nordküste von Luzon liegende Inselgruppe
mit einem Flächeninhalt von 402 qkm (7 QM.). Die beträchtlichsten Inseln sind: Klaro Babuyan, mit einem Vulkan, Calayan,
Camiguin, mit Schwefelgruben, und Fuga. Südlich von Klaro
Babuyan erhob sich 1856 die Vulkaninsel Didica aus dem Meer, die
bereits 246 m Höhe erreicht hat. Alle Inseln sind vulkanisch, arm an Holz, gut bewässert und sehr fruchtbar.
Ihre Haupterzeugnisse sind Yams, Bananen, Kokosnüsse, Ebenholz und Wachs. Die Bewohner, etwa 8000 teilweise zum Christentum bekehrte
Tagalen, stehen unter von den Spaniern abhängigen Häuptlingen.
(einheimisch Bâb-ilu, »Thor Gottes«),
Hauptstadt des alten Babylonien, eine der ältesten, größten und prächtigsten
Städte der Alten Welt, schon seit zwei Jahrtausenden in Trümmern liegend. Sie erstreckte sich auf beiden Seiten des Euphrat
in Form eines Vierecks, von dessen Seiten jede (nach Herodot) eine Länge von 120 Stadien (22 km) hatte.
Das ungeheure Ganze, so wie es König Nebukadnezar (604-561 v. Chr.) wieder aufgebaut hatte, bedeckte also einen Raum von ca. 490 qkm
(viermal mehr als London) und ward von einer 200 Ellen hohen und 50 Ellen dicken Mauer mit 250 Türmen und 100 ehernen Thoren umschlossen,
auf welcher bequem mehrere Wagen nebeneinander fahren konnten.
Außer dieser äußern waren noch eine mittlere und eine innere Mauer vorhanden. Auf der Westseite deckten morastige Seen,
auf den drei andern Seiten tief ausgegrabene Euphratarme die Stadt; eine prachtvolle Brücke führte über den Euphrat. In der
Nähe derselben lag, an beiden Ufern des Stroms erbaut, die Königsburg (Akropolis), aus zwei Palästen bestehend
und von einer dreifachen Mauer von resp. 20, 40 und 60 Stadien Länge eingeschlossen, welche mit Darstellungen von Jagd- und
Schlachtszenen in Relief verziert war.
Nahe dabei auf der Ostseite erblickte man die hängenden Gärten, wahrscheinlich von Nebukadnezar angelegt und aus einem
Terrassenpalast mit Säulen und Schwibbogen und einer Bleidecke bestehend, auf welche so viel Erde aufgetragen war, als die
Bewurzelung der größten Bäume forderte. Nördlich des Königspalastes auf dem Ostufer befand sich der berühmte babylonische
Turm, ein Tempel des Bel oder Marduk, nach Herodot 192 m hoch und zu den sieben Weltwundern gerechnet.
Das höchste je auf Erden aufgeführte Bauwerk, erhob sich derselbe inmitten eines von Mauern umschlossenen heiligen Bezirks
und bestand aus einem mächtigen Unterbau und sieben den Planeten geweihten Stufentürmen von verschiedener Farbe, deren Durchmesser
nach oben immer kleiner wurden; außen führte um alle Türme herum eine Wendeltreppe in die Höhe. Im obersten
Stockwerk, dem Allerheiligsten, befand sich neben einem goldenen Tisch ein für die Gottheit zubereitetes Lager, woselbst eine
jungfräuliche Priesterin die Nacht verbrachte.
Nach Diodors Bericht stellte man in dem obersten Gemach astronomische Beobachtungen an. Der bekannten biblischen Erzählung vom
babylonischen Turmbau (1. Mos. 11, 1-9). liegt vielleicht eine historische Beziehung auf diesen Tempel
zu Grunde; in ihrer eigentümlichen Färbung aber ist sie wohl ein etymologischer Mythus (indem der Name Babel als »Verwirrung«
gedeutet wird), um die auffällige Verschiedenheit der Sprachen und Nationen auf der Erde zu erklären. Die eigentliche Stadt
wurde von lauter geraden Straßen mit zum Teil drei- und vierstöckigen Häusern gebildet und zählte ihre
Bevölkerung sicher nach Millionen; aber ebenso sicher ist es, daß ihre riesigen Mauern weite Strecken Garten- und Ackerlandes
umschlossen. Die
mehr
gewaltige Stadt, die Alexander d. Gr. (der hier starb) größer machen wollte, als sie je gewesen, geriet
nach der Gründung von Seleukeia und Ktesiphon in raschen Verfall und war in der Mitte des 2. Jahrh. n. Chr. bereits Ruine. Ihre
Trümmer liegen in der Wüste, bei dem heutigen Hillah am Euphrat, südlich von Bagdad, und bilden drei
Haufen ungeheurer Schuttberge. Sie wurden seit dem 16. Jahrh. öfters besucht und sind
namentlich in neuester Zeit von Rich, Loftus, Fresnel, Oppert, Rawlinson, Layard u. a. gründlich durchforscht worden.
Die bedeutendsten dieser Ruinen, die durch kolossale Größe, nicht durch Schönheit imponieren, sind: der sogen. »Kasr« (Burg),
der für den Palast Nebukadnezars (Akropolis) gilt, mit dem besterhaltenen Mauerwerk; südlich davon der Hügel »Amran«, den man
für den Rest der hängenden Gärten ansieht; nördlich vom Kasr der ca. 40 m hohe, 180 m lange Hügel »Babil«, in welchem man
mit Bestimmtheit den »Turm zu Babel«, den Tempel des Himmelsgottes, erkannt hat, und isoliert im SW. der »Birs Nimrud«
(Nimrodsturm) genannte Hügel. Dies und die noch wohlerhaltene innerste Stadtmauer ist im wesentlichen, was vom gewaltigen
Babylon übriggeblieben.
Die Trümmer bestehen aus teils gebrannten und mit Namensstempeln versehenen, teils ungebrannten Lehmbatzen, die durch Kalk,
Mörtel oder Erdharz verkittet sind. Platten mit Bildwerk, wie in Ninive, oder Kolosse von Stein finden sich
hier nicht. Als Erbauer der Stadt wird Belos genannt, doch ist das Vorhandensein von Babylon als Residenz der babylonischen Könige
erst seit dem 16. Jahrh. v. Chr. bezeugt. Seit der Unterwerfung Babyloniens unter assyrische Herrschaft (s. Babylonien, Geschichte)
war es der Sitz assyrischer Unterkönige und ward 683 bei einem Aufstand gänzlich zerstört.
Erst Nabopolassar und Nebukadnezar bauten die Stadt nach Wiederherstellung der Unabhängigkeit Babyloniens von neuem aufs prächtigste
auf. Letzterer vollendete den großartigen von seinem Vater begonnenen Palast, errichtete den Göttern Marduk (Belos) und Nabu
hohe, turmartige Tempel und baute die gewaltigen Mauern, welche die ganze Stadt umgaben. Babylon soll damals 2 Mill.
Einw. gehabt haben. Im J. 538, unter dem babylonischen König Nabonetos, ward die Stadt von Kyros erobert, jedoch geschont
und zur dritten Hauptstadt der medisch-persischen Monarchie erhoben.
Nach der Empörung der Babylonier gegen Dareios Hystaspis (518) wurden Mauern und Thore niedergerissen,
viele Einwohner verjagt oder getötet. Xerxes raubte aus dem Belostempel die goldene Statue des Gottes und beschädigte den
Tempel selbst, der seitdem verfiel. Alexander d. Gr. beabsichtigte seine Wiederherstellung, starb aber vor Ausführung
dieses Plans in dem Palast des Nebukadnezar. Den härtesten Stoß erlitt unter der Herrschaft der Seleukiden
durch die Erbauung der Stadt Seleukeia und die derselben verliehenen Privilegien.
Handel und Einwohner wandten sich jetzt von Babylon weg, und schon um 130 wurde auf dem größten Teil des von
den Mauern eingeschlossenen Stadtraums Getreide gebaut. Unter den noch übrigen Einwohnern waren sehr viele Juden. Zur
Zeit des Hieronymus (gest. 420 n. Chr.) benutzten die Partherkönige die Ruinen von Babylon mit den noch stehenden Mauern als Wildgehege
zur Jagd. Seit der Herrschaft der Araber verschwand der Name Babylon ganz aus der Geschichte, und im 10. Jahrh. wußte man von der
Stadt nur, daß an ihrer Stelle ein kleines Dorf, Namens Babel, stehe.
Vgl. Rich, Memoirs on the ruins of
Babylon (4. Aufl., Lond. 1839);
Layard, Discoveries in
the ruins of Niniveh and Babylon (das. 1853; deutsch, Leipz.
1856);
Oppert, Expédition en Mésopotamie (Par. 1857-64, 2 Bde.);
Kiepert, Karte der Ruinenfelder von Babylon (Berl. 1883).