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wurde Babadagh 1771 und 1828 von den Russen erstürmt, auch 1854 (27. März) beschossen, doch ohne Erfolg.
wurde Babadagh 1771 und 1828 von den Russen erstürmt, auch 1854 (27. März) beschossen, doch ohne Erfolg.
s. Guayas. ^[= (spr. uajas), Provinz des südamerikan. Staats Ecuador, liegt im ebenen Küstenland im W. der ...]
(spr. bébbidsch), 1) Charles, Mathematiker, Mechaniker und Philosoph, geb. zu Teignmouth in Devonshire, studierte auf dem Trinity College zu Cambridge, war 1828-39 daselbst Professor der Mathematik und lebte danach als Privatgelehrter in London, [* 2] wo er starb. Er gab heraus: »Tables of logarithms« (neueste Ausg., Lond. 1872),
welche sich durch Korrektheit und zweckmäßige Einrichtung auszeichnen, und »Comparative view of the different institutions for the assurance of lives« (das. 1826; deutsch, Weim. 1827). Die Schwierigkeit, größere Tabellenwerke korrekt zu fertigen, brachte Babbage auf den in dem »Letter to Sir H. Davy on the application of machinery to mathematical tables« (1822) entwickelten Gedanken, die Vollendung derselben einer Maschine [* 3] anzuvertrauen. Er sammelte nun auf Reisen einen Schatz von Materialien über das Maschinen- und Fabrikwesen und begann 1828 den Bau seiner Rechenmaschine (s. d.), welche auch einen druckenden Teil besitzen sollte, aber unvollendet blieb.
Von seinen übrigen Schriften sind zu erwähnen: »Economy of machinery and manufactures of Great Britain« (1832, 4. Aufl. 1846; deutsch, Berl. 1833);
»Observations on the temple of Serapis at Pozzuoli« (1847);
»Thoughts on the principles of taxation with reference to a property-tax« (1848, 2. Aufl. 1851);
»Passages from the life of a philosopher« (autobiographische Reminiszenzen, 1864);
»Thoughts upon an extension of franchise« (1865);
»Reflections on the decline of science in England« (1830) und »The exposition of 1851, or views of the industry, the science and the government of England« (1851),
worin er alle Mißstände in den gelehrten Institutionen Englands aufdeckt.
Autobiographische Mitteilungen enthalten die »Passages from the life of a philosopher« (1864). Mit Herschel und Peacok übersetzte er Lacroix' »Traité du calcul différentiel et du calcul intégral«. Ein Verzeichnis seiner sämtlichen Schriften, deren Zahl sich auf 80 beläuft, findet man in Welds »History of the Royal Society«, Kap. 11 (Oxf. 1848).
2) Benjamin Herschell, engl. Ingenieur und Australienreisender, geb. 1815, seit 1851 als Ingenieur in Südaustralien thätig, vollendete 1856 daselbst die erste Eisenbahn der Kolonie von Adelaide [* 4] nach Port Adelaide, bereiste dann mit Bonner die Flinderskette und wurde 1858 Führer einer wissenschaftlichen Expedition, welche von Port Augusta aus das Land zwischen dem Torrens-, Gairdner- und Eyresee (von Babbage Gregorysee benannt) erforschte. Später (1870-71) war Babbage bei Errichtung der wichtigen Telegraphenlinie quer durch Australien [* 5] thätig. Er starb in Adelaide.
Metall, Legierung aus 25 Zinn, 2 Antimon, 0,5 Kupfer, [* 6] dient als Lagermetall.
Stadt, s. v. w. Babylon. ^[= (einheimisch Bâb-ilu, "Thor Gottes"), Hauptstadt des alten Babylonien, eine der ältesten ...]
el Mandeb (»Thor der Thränen«),
die schmale Meerenge zwischen Arabien und Afrika, [* 7] welche aus dem Indischen Ozean in den Arabischen Meerbusen führt (vgl. Karte »Ägypten [* 8] etc.«). Auf der arabischen Seite springt das Kap Dschebel Menheli vor, ein steiler, isolierter, keilförmiger Gipfel, 287 m hoch; auf afrikanischer Seite steigt Ras es Sean als 123 m hoher, fast senkrecht abfallender Berg empor, der durch eine schmale, 700 Schritt lange Zunge mit dem Festland verbunden ist. Die Straße wird durch die in der neuern Zeit von den Briten besetzte und befestigte Insel Perim in zwei Teile geteilt, deren südlicher 20 km, deren nördlicher aber nur 3 km Breite [* 9] und dabei nur 12-15 Faden [* 10] Wassertiefe zeigt. Die Durchfahrt durch die Straße ist, wie schon die Alten schildern, wegen der heftigen Strömung für kleine Fahrzeuge sehr gefährlich. Daher ist das an der arabischen Küste liegende Scheich Said für die Beherrschung der Meerenge von keiner Bedeutung, doch wurde dasselbe, um einer angeblichen französischen Okkupation vorzubeugen, Anfang 1885 von türkischen Truppen besetzt.
Schloß auf dem Babels- oder Babertsberg bei Potsdam, [* 11] unweit der Wannseebahn, eine Privatbesitzung Kaiser Wilhelms, wurde nach Schinkels Plänen (mit Erweiterungen von Professor Strack) 1835-49 aufgeführt und gewährt durch die im reinsten Stil der englischen Schlösser des 16. Jahrh. durchgeführte architektonische Ornamentik seines Innern ein Bild der vollendetsten Harmonie. Die Umgebung ist ein großartiger, längs der bewaldeten Höhen sich hinziehender Park, der unter v. Lennés Leitung angelegt ward und reizende Einzelpartien enthält, unter andern auch einen Rundschauturm (den sogen. Flatower Turm) [* 12] mit herrlicher Aussicht, seit 1872 die vom Berliner [* 13] Rathaus hierher übertragene und stilgemäß restaurierte Berliner »Gerichtslaube« etc.
Insel, s. Palau. ^[richtig: Palauinseln.] ^[= (Palao, Peljuinseln, engl. Pelew), span. Inselgruppe im O. von Mindanao, gewöhnlich zu den ...]
Grafen von, ein mächtiges fränk. Geschlecht, dessen Stammvater ein Graf Poppo im Grabfeld war. Sein Sohn gleichen Namens war Markgraf von Thüringen und kämpfte gegen die Sorben, wurde aber 892 von König Arnulf entsetzt; der andre Sohn, Heinrich, fiel 886 vor Paris [* 14] gegen die Normannen. Dessen drei Söhne Adelbert, Adalhard und Heinrich, die sich zuerst nach ihrem Stammsitz Babenberg (s. Bamberg) [* 15] benannten, fanden alle in der sogen. Babenberger Fehde (s. d.) ihren Untergang. Ein Abkömmling dieser Babenberger, Graf Luitpold (gest. 994), erhielt 974 von Otto II. die Ostmark, sein älterer Bruder, Berthold, dagegen 976 die Mark auf dem Nordgau; jener begründete das berühmte Fürstenhaus der österreichischen Babenberger, welche 1246 mit Herzog Friedrich dem Streitbaren ausstarben.
Vgl. Schmitz, Österreichs Scheyern-Wittelsbacher oder die Dynastie der Babenberger (Münch. 1880).
Fehde, Fehde zwischen den Geschlechtern der Babenberger und Konradiner zu Anfang des 10. Jahrh. Das in Hessen [* 16] und Ostfranken mächtige Geschlecht der Konradiner, zu welchem auch Erzbischof Hatto von Mainz [* 17] gehörte, war im Anfang des 10. Jahrh. unter Ludwig dem Kinde durch Erwerbung weiterer Besitzungen in Thüringen und an der Elbe sowie des Bistums Würzburg [* 18] so mächtig geworden, daß die drei Brüder des Babenberger Hauses sich bedroht sahen und 902 einen Kampf begannen, der aber unglücklich für sie endete. Einer der Brüder, Heinrich, fiel im Gefecht, ein zweiter, Adalhard, wurde gefangen und enthauptet; der dritte aber, Adelbert, setzte den Streit fort, überfiel den Frankenherzog Konrad bei Fritzlar, wobei dieser umkam, wurde nun aber vom König Ludwig auf Betreiben Hattos vor ein Reichsgericht geladen und, als er nicht erschien, in seiner Burg Theres am Main belagert, worauf er sich ergab, aber enthauptet wurde (9. Sept. 906).
(Bobenhausen), 1) Stadt in der hess. Provinz Starkenburg, Kreis [* 19] Dieburg, an der Gersprenz und der Hessischen Ludwigsbahn (Aschaffenburg, [* 20] Mainz und Hanau-Eberbach), hat eine ansehnliche Pfarrkirche mit Holzschnitzwerken, ein altes Schloß, ein Hospital, eine Holzdrahtfabrik und (1880) einschließlich Militär (3 Eskadrons Dragoner) 2672 meist prot. Einwohner. - Babenhausen, das schon im 13. Jahrh. als ¶
Stadt erscheint, gehörte zunächst den Reichsministerialen von Münzenberg und fiel 1255 an die Grafen von Hanau, [* 22] nach deren Aussterben es im 17. Jahrh. an Hessen-Kassel und nach längerm Zwist beider Linien an Hessen-Darmstadt kam. Im Dreißigjährigen Krieg besetzten 1631 die kaiserlichen Truppen Schloß und Stadt, mußten aber 1632 den Schweden [* 23] weichen. 1635 wurde Babenhausen von den Kaiserlichen vergeblich belagert. -
2) Marktflecken im bayr. Regierungsbezirk Schwaben, an der Günz (563 m ü. M.), nordöstlich von Memmingen, [* 24] Sitz eines Amtsgerichts und Residenz des Fürsten von Fugger-Babenhausen, hat 2 Schlösser des letztern nebst prachtvollen Gärten, 2 Kirchen, 1 Flachs- und Wergspinnerei, Zündhölzerfabrik und (1880) 1874 kath. Einwohner. Die ehemalige Reichsherrschaft Babenhausen, 380 qkm groß mit etwa 11,000 Einw., kam 1538 in den Besitz des genannten Hauses, wurde 1803 zum Fürstentum erhoben, aber 1806 mediatisiert und zu Bayern [* 25] geschlagen.