Karnies
[* 2] und haben einschließlich dieses 23 m
Höhe bei fast 7 m
Umfang. In der Nordmauer finden sich noch 4 auf ihren
Sockeln
stehende
Säulen
[* 3] eingefügt, welche hier das Ende des
Tempels andeuten. Von der
Cella ist nichts mehr vorhanden, von der Tempelvorhalle
(Pronaos) nur noch eine Andeutung. So kümmerlich aber die Reste des
Tempels auch sind, so lassen sie doch
auf die ehemalige Pracht des Bauwerks schließen. Im S. des großen
Tempels und des viereckigen
Hofs steht, etwas tiefer, der
sogen. Sonnentempel, ein nicht minder großartiger und künstlerisch bedeutender
Bau. Er maß 227 m in der
Länge, 117 m in der
Breite
[* 4] und hatte 15
Säulen auf den Seiten und an der
Fronte, im ganzen 42; sie waren ebenfalls nicht kanneliert, aber mit korinthischen
Kapitälern versehen.
Der
Vorhof an der Ostseite hatte außerdem in einer zweiten
Reihe 6 kannelierte
Säulen. Die
Höhe derselben nebst
Basis und
Kapital
betrug 19,8 m, der
Durchmesser 1,7 m.
Noch ganz vorhanden ist die im reichsten korinthischen
Stil ausgeführte
Cella; im übrigen stehen auf der Südseite noch 4
Säulen des Peristyls, auf der Westseite 2 ganze
Säulen, die einen schönenFries tragen, auf der Nordseite noch 9
Säulen mit herrlichemFries und
Karnies aufrecht. Auch der die
Kolonnade
mit der
Cella verbindende
Plafond ist hier noch fast ganz erhalten, vortrefflich skulptiert und in
Felder geteilt, welche mit
Hautreliefs versehen sind.
Von dem an der Ostseite befindlichen
Vorhof
(Pronaos) endlich stehen noch 2 kannelierte
Säulen, welche mit den nicht kannelierten
des Peristyls auf der Südseite einenFries und ein
Stück des skulptierten
Plafonds tragen. Der eigentliche
Eingang, ein korinthisch reichverziertes
Thor von 6,2 m
Breite, ist auch hier durch eine von den Arabern aufgeführte
Mauer
versperrt; zur Seite desselben stehen 2 große
Pylonen mit Palmenkapitälern, welche
Treppen
[* 5] enthalten, die auf den
Tempel
[* 6] hinaufführen.
Sonst ist der
Raum mit ganzen faulen und Säulenfragmenten (darunter
Monolithen von 6,5 m
Länge und 1,9
m
Durchmesser), Bruchstücken vom
Architrav,
[* 7] von
Friesen und
Karniesen bedeckt. Der runde
Tempel, etwa 290 m vom Sonnentempel
zwischen
Häusern der Araber gelegen, ist ein im ganzen schwerfälliges Bauwerk, hat aber ebenfalls einen fast übermäßigen
Reichtum an verzierten
Friesen. Von 5
Säulen des Peristyls stehen noch 4. Dieser
Tempel ist in eine
griechische Kirche umgewandelt
gewesen. - Die Stadt Baalbek ist sehr alt und wird schon in ägyptischen und assyrischen Kriegsberichten genannt.
In der griechisch-römischen Zeit hieß sie
Heliopolis (»Sonnenstadt«),
nach dem
Kultus desSonnengottes,
und war eine blühende Handelsstadt, die
Augustus zur römischen
Kolonie erhob. Aus der Zeit der Antonine stammen die prachtvollen
Tempelbauten.
Abu Obeida, der
Feldherr des
KalifenOmar, eroberte Baalbek 636 nach tapferer
Verteidigung; die Stadt gehörte fortan
zum Kalifat der Araber. Im 11. Jahrh. fiel sie in die
Hände der
Sultane von
Aleppo. Während der
Kreuzzüge
war Baalbek der Gegenstand vieler
Kämpfe. 1139 wurde es von Zenki erobert, der
Ejub, dem
VaterSaladins, die Statthalterschaft übertrug. 1157 wurde
Baalbek von Nureddin erobert, 1170 von einem
Erdbeben
[* 8] gänzlich verwüstet, 1260 durch die
Mongolen und endlich 1401 von
Timur eingenommen.
Was Araber,
Tataren und
Türken verschont hatten, wurde 1759 durch ein furchtbares
Erdbeben vollends zerstört.
Vgl.
Wood und
Dawkins, The ruins of Baalbek (Lond. 1757, neue Ausg. 1827);
(Bar), vormals reichsunmittelbare Landgrafschaft im südlichen
Baden
[* 9] und dem angrenzenden Teil von
Württemberg,
[* 10] gegenwärtig der Hauptbestandteil des
FürstentumsFürstenberg, etwa 600 qkm (11 QM.) groß mit 50,000 Einw.
Die Baar bildet ein
Plateau, das den
Jura und den
Schwarzwald zusammenknüpft und sich im
Durchschnitt bis 730 m ü. M. erhebt;
die gegen N. liegende höchste Gegend wird besonders noch »Auf
der Baar« genannt. Die junge
Donau (nebst ihren Quellflüssen
Brigach und
Brege) durchfließt das Ländchen von W. gegen O.; im
N. desselben entspringt der
Neckar.
Der
Name oder
Para kommt schon im 8. Jahrh. zur Zeit
Karls d. Gr. vor und begriff damals den weiten Landstrich
in sich, welchen
das Bertholdische
Geschlecht (daher der
Name Berchtoltsbaar), eins der angesehensten alemannischen Fürstenhäuser,
dessen
Stammgüter am
Bodensee lagen, innehatte. Durch die
Verwandtschaft dieser
Familie mit
Karl d. Gr., der eine Bertholdische
Gräfin,
Hildegard, zur Gemahlin hatte, wurden ihre Besitzungen immer ausgedehnter. Ihr Hauptsitz war bei
Villingen, in dessen
Nähe die jetzt verfallene Baraburg, die
Wohnung des alten
Gaugrafen, lag.
Später wurden die
Grafen von
Sulz
mit der Baar belehnt, die schon im 11. Jahrh. in dieser Gegend erscheinen.
GrafHermann vonSulz überließ 1282 die
Grafschaft
Baar König
Rudolf I., welcher sie dem
GrafenHeinrich vonFürstenberg verlieh. Dessen Nachkommen ist sie seitdem verblieben.
(türk.),
Vater, bei den
Türken und Persern Ehrentitel angesehener
Geistlichen, besonders solcher von asketischer
Richtung, wird dem
Namen vorgesetzt; im Neuindischen
Babu, d. h.
Fürst, im gewöhnlichen
Leben ein Ehrenprädikat, wie unser
»Herr«.
in der slaw.
Mythologie ursprünglich eine alte Gewitterhexe (gleichsam des
Teufels Großmutter),
wird ähnlich der
FrauHolle als ein kleines, häßliches, altes
Weib mit ungeheurer
Nase,
[* 13] langen
Zähnen und zerzaustem
Haar
[* 14] dargestellt,
in einem eisernen
Mörser durch die
Luft fliegend. Bei den
Tschechen heißt sie bald die eiserne, bald aber auch die
goldene Bâbâ.