häufige
Verwechselung von
b und p besonders in der sächsischen, thüringischen und fränkischen
Aussprache gründet. Auch
in der ältern deutschen
Orthographie zeigt sich dieses
Schwanken; ein Überrest hiervon findet sich in der Schreibung vieler
Eigennamen, wie
Bauer,
Pauer,
Betz, Petz. Im Auslaut geht auch in der heutigen
Ausspracheb in p über, z. B.
gab (sprich gap). Sprachgeschichtlich betrachtet, ist das deutsche b durch die sogen.
Lautverschiebung (s. d.) aus aspiriertem
b entstanden; im
Sanskrit findet sich dafür bh, im
Griechischen und
Latein meistens f (vgl. z. B.
Bruder mit Sanskr. bhrâtar,
lat. frater, oder das got. baira mit griech.
und lat. fero, Sanskr. bharâmi). Der
Name des B ist im Phönikischen
Beth, d. h.
Haus,
Zelt, nach der Gestalt
des
Buchstaben; daher griechisch
Beta.
in der
Musik eigentlich der zweite
Ton der
Grundskala, d. h. der mit den sieben ersten
Buchstaben benannten sieben
Stammtöne A, B, C, D, E, F, G; durch ein eigentümliches Mißverständnis
(Verwechselung von h mit der eckigen Form des ♭
= ♮)
ist er aber durch H ersetzt und selbst zum
Versetzungszeichen (♭) geworden. In
Holland und
England hat B noch heute
die Bedeutung des
Ganztons über A, d. h. unsers H, während wir unter B das um einen
Halbton erniedrigte H verstehen. B quadratum (durum) bedeutet in alten
Schriften unser H (♮) sowie dessen
Gebrauch als Auflösungszeichen,
B rotundum (molle) dagegen unser B (♭) und dessen
Gebrauch als Erniedrigungszeichen; B cancellatum, das gegitterte B = ♯,
ist ursprünglich mit ♮
identisch, seit Anfang des 16. Jahrh. davon
unterschieden. Der alte Solmisationsname des B ist B fa mi, d. h. entweder Bfa (= ♭) oder Bmi (= h); in
Italien,
[* 7]
Frankreich
etc. heißt der
Ton jetzt si ♭ (si bémol). Vgl.
Solmisation.
Sein Vorbild war der
MystikerJakobBöhme, welchen er als den tiefsten deutschen
Denker ehrte, und dessen
Lehre er
[* 24] mit der Schellingschen
Naturphilosophie zu vereinigen suchte. Durch die Hinweisung auf jene übte er Einfluß auf
Schelling selbst und die Gestalt von dessen zweiter, von ihm so genannter positiver
Philosophie. Baader wollte nach seinem eignen
Ausdruck kein
System, sondern nur »Anregungen zum
Erkennen« (fermenta cognitionis) geben und that dies in
einer geistreichen, aber so wunderlichen Form, daß ihn die
Systematiker einen »lallenden Aphoristiker« schalten, während
die
Mystiker an seiner philosophischen
Methode und die kirchlich Gesinnten an seiner religiösen Freimütigkeit und antipäpstlichen
Gesinnung Anstoß nahmen. Seine
¶
mehr
Konversation war so sprudelnd, daß sie Schelling mit dem »Austeilen geistiger Almosen« verglich; demungeachtet machte er weder
als Schriftsteller noch als akademischer Lehrer besonderes Glück, weil er, obgleich in stets neuem Brillantfeuer des Witzes,
sich immer wiederholte und nicht über Anfänge hinauskam. Seine zahlreichen Schriften sind meist subjektive Ergüsse, Briefe,
Kritiken, Gelegenheitsschriften. Die bedeutendsten sind seine »Fermenta cognitionis«
(Berl. u. Leipz. 1822-25, 6 Hefte),
deren Hauptzweck war, auf JakobBöhme, den er den »ersten Naturkundigen Deutschlands
[* 26] und
der Welt« nennt, aufmerksam zu machen und in der Polemik gegen bestehende Systeme zugleich den darin verborgenen Samen
[* 27] der gärenden
Wahrheit aufzudecken. Im Sinn einer philosophischen Deduktion des religiösen Glaubensinhalts veröffentlichte
er 1827 seine Vorlesungen an der MünchenerUniversität: »Über religiöse Philosophie«. Hierauf folgten seine »Philosophischen
Schriften und Aufsätze« (Münst.
1831-32, 2 Bde.) und seine »Vorlesungen
über spekulative Dogmatik« (Heft 1, Stuttg. 1828; Heft 2-5, Münst.
1830-38). Ferner schrieb er: »Über den christlichen Begriff der Unsterblichkeit« (Würzb. 1835);
»Vorlesungen
über eine künftige Theorie des Opfers oder des Kultus« (Münst.
1836);
»Revision der Philosopheme der Hegelschen Schule bezüglich auf das Christentum«
(Stuttg. 1839) etc. Auch in den konfessionellen und kirchlichen
Streitigkeiten der neuesten Zeit versuchte er vermittelnd aufzutreten, so in der nach seinem Tod im Druck
erschienenen Schrift »Der morgenländische und abendländische Katholizismus« (Leipz. 1841).
Eine Gesamtausgabe seiner Werke,
welche den Reichtum u. die Vielseitigkeit seines Geistes und die seltene Reinheit seines durchaus edlen Charakters zeigt, besorgten
FranzHoffmann u. a. (Leipz. 1850-60, 16 Bde.),
mit wertvollen Einleitungen, der Biographie und dem Briefwechsel Baaders.