namentlich das sogen. Hickoryholz von
Juglans alba und
Celtis occidentalis, dazu verwendet, als deren
Ersatz man für
Europa
[* 2] den Zürgelbaum
(Celtis australis) in
Vorschlag gebracht hat. Die
Wirkung der Axt ist die eines durch
Stoß vorwärts getriebenen
Keils, der um so tiefer eindringt, je schlanker er ist, und je stärker der
Stoß war. Der
Zimmermann gebraucht
drei Äxte. Die Zimmeraxt (Bundaxt, Bandhacke),
[* 3] 30
cm lang, an der geradlinigen
Schneide 8-10
cm breit, mit 90
cm langem Stiel,
dient zum Behauen der Holzflächen; die Queraxt (Zwerchaxt), deren
Eisen
[* 4] über beide Seiten des Stiels gleichweit hervorragt, 50
cm
lang, an jedem Ende mit einer
Schneide versehen, wovon die eine dünn, zweiseitig zugeschärft, 4
cm breit
und parallel zum Stiel gestellt ist, während die andre, viel dickere einseitig zugeschärft, 2,5cm breit ist und quer gegen den 90
cm langen Stiel steht, dient zum Aushauen von Löchern; die Stoßaxt (Stichaxt), 50
cm lang, 6
cm
breit, einseitig zugeschärft und zwar noch 11
cm weit längs der Ränder, mit 15
cm langer
Haube als
Griff und ohne Stiel, dient
zum Ausputzen der
Zapfen
[* 5] und Zapfenlöcher.
Auch im Forstbetrieb kommen verschiedene Äxte vor, wie die Hauaxt, Spaltaxt etc. Besondere
Aufmerksamkeit verdient die in
Nordamerika
[* 6]vonDavies erfundene Holzaxt (amerikanische Axt). Dieselbe zeichnet
sich durch ihre arbeitfördernde und kraftersparende
Beschaffenheit aus. Das
Eisen ist 30
cm lang und von der Rückseite nach
der
Schärfe etwas abwärts gebogen; die Seitenflächen desselben sowie die
Schärfe sind konvex. Der Vorteil besteht hauptsächlich
darin, daß die
Schärfe der amerikanischen Axt, indem sie nur einen kleinen Teil des
Holzes trifft, die
volle
Kraft
[* 7] des Hiebes auf diesen
Punkt konzentriert, mithin wirksamer ist, während zu gleicher Zeit die Konvexität der Seitenwände
das Festklemmen verhindert, daher diese Axt sich leichter als eine andre aus der
Spalte wieder herausziehen läßt.
Dagegen hindert auch dieselbe Konvexität der Seiten das tiefere Eindringen der
Schärfe. Die Axt ist sehr
brauchbar, wo es sich bloß um das
Fällen und Ausroden des
Holzes handelt, ohne daß dabei auf den größern oder kleinern
Holzverlust Rücksicht genommen wird; überall aber, wo nach dem
Prinzip der Wirtschaftlichkeit der Holzverlust in
Anschlag zu bringen ist, verdient die
Säge
[* 8] zum
Fällen der
Stämme den Vorzug. Die Axt war einst eine allgemeine
Waffe der germanischen
Völker, die sie nicht nur beim
Kampf in der
Nähe gebrauchten, sondern auch mit großer Sicherheit in
die
Ferne zu schleudern verstanden (s.
Streitaxt und
Francisca). Axtähnliche
Werkzeuge,
[* 9] ausStein oder
Metall
gefertigt, wurden bereits in prähistorischer Zeit benutzt (vgl.
Steinzeit
[* 10] und
Metallzeit).
[* 11]
Stadt im abessin.
ReichTigré, westlich von
Adua, breitet sich mit zahlreichen
Kirchen in einem mit schönen
Bäumen
bestandenen
Thal
[* 12] zwischen vulkanischen
Hügeln aus und hat
ca. 2500 Einw. Mitten zwischen den bescheidenen
Wohnungen der heutigen
Axumiten, die wegen der vielen
Wallfahrten, welche nach dem für heilig gehaltenen
Ort stattfinden, in guten Verhältnissen
leben, liegen die alten
Ruinen der ehemaligen Hauptstadt des axumitischen
Reichs. Die bedeutendsten darunter sind der sogen.
Königssitz, wahrscheinlich ein
Altar,
[* 13] und die
Obelisken, die aber von den ägyptischen völlig abweichen; die vollendetsten
sind etwa 20 m hoch, haben oblongen
Querschnitt und sind ohne jegliche
Inschrift.
Wiederholt (z. B. von
Rüppell und
Heuglin) sind in den
Ruinen
Inschrifttafeln mit altäthiopischen
Urkunden gefunden worden,
darunter die berühmte axumitische
Inschrift, die in griechischer
Sprache
[* 14] einen
Sieg rühmt, welchen der axumitische König
Aizanes um 333
n. Chr. erfocht. Es ist daraus zu ersehen, daß das axumitische
Reich, welches sich in den
beiden
Jahrhunderten unmittelbar vor und nach
ChristiGeburt auf den Trümmern des alten
Meroë erhob, sich nicht nur über das
heutige
Abessinien, sondern auch über die angrenzenden Gebiete auf der Westseite des
RotenMeers, sogar überJemen
und
Sala inArabien, erstreckte und eine Zeitlang die unbestrittene Herrschaft auf dem
RotenMeer ausübte. Es bildete nach S.
die äußerste
Grenze, bis wohin griechische
Bildung sich
Bahn brach, und die
griechische Sprache wurde hier sogar
Hof- und Priestersprache.
Geschichtlich merkwürdig ist das
Reich besonders deshalb, weil seineGrenzen
[* 15] den Eroberungszügen fremder
Herrscher, zuletzt denen der
Römer
[* 16] und
Parther, ein
Ziel setzten. Unter dem erwähnten König Aizanes wurde durch die beiden
abessinischen
ApostelFrumentius und Ädesius das
Christentum im Land verbreitet. In jener Zeit sind wahrscheinlich die durch
ganz
Abessinien zerstreuten, zum Teil höchst imposanten Felsenkirchen sowie die abessinischen Klöster
und
Einsiedeleien entstanden. Das
Reich Axum stand über
Adulis in lebhaftem Handelsverkehr mit
Arabien und
Indien, erlag aber endlich
dem siegreich vordringenden
Islam.
Vgl.
Dillmann, Zur Geschichte des axumitischen
Reichs (Berl. 1880).
(spr. a-i,Aï), altes Städtchen im franz.
DepartementMarne,
ArrondissementReims,
[* 17] an der
Marne und der Ostbahn, mit
vorzüglichem Weinbau, berühmter Champagnerfabrikation u. (1876) 4007 Einw.
(spr. ajakútscho), ein
Departement des südamerikan.
FreistaatsPeru,
[* 18] auf der Ostseite der Küstenkordillere,
zwischen
Lima
[* 19] undCuzco gelegen, von dem Huamanga und andern Zuflüssen des
Apurimac bewässert, 38,692
qkm (702,5 QM.) groß mit (1876) 142,205
Einw. Es ist ein gebirgiges Land, das an
Metallen nicht reich, desto besser für
Landbau und
Viehzucht
[* 20] geeignet ist und namentlich
auch
Kaffee,
Zucker,
[* 21]
Baumwolle
[* 22] erzeugt, und zerfällt in sieben
Provinzen. Die Hauptstadt Ayacucho, früher Huamanga,
ist Sitz eines
Bischofs, hat eine
Kathedrale und
Universität und (1876) 9387 Einw. Östlich davon liegt die
Ebene von Ayacucho, auf
der die
Schlacht geliefert wurde, welche das
Schicksal von
Peru und ganz
Südamerika
[* 23] entschied.
(spr. ajatütschos),Parteiname der Anhänger des 1843 aus
Spanien
[* 24] vertriebenen
RegentenEspartero. Der
FallEsparteros und die Verfolgung seiner Anhänger, auch Anglo-Ayacuchos genannt, war ein
Sieg der französischen
Politik über die englische, der
Espartero hold war. Der Ursprung dieser Benennung weist auf die
Schlacht
von
Ayacucho (s. d.) zurück, in welcher die Herrschaft der
Spanier in
Südamerika gänzlich vernichtet
wurde. In der
Kapitulation, welche die
Folge dieser
Niederlage war, legten sich die spanischen
Offiziere, unter ihnen
Espartero,
höhere
Grade in der militärischen Rangordnung bei, als sie wirklich bekleideten, damit sie später in der
Heimat in denselben
bestätigt würden, was auch geschah. Bei der übrigen
Armee wurden dieseOffiziere spottweise die Ayacuchos genannt.
Den
¶
mehr
Spottnamen Ayacuchos trug man später auch auf die Anhänger derselben über, und so entstand der bekannte Parteiname.