an
Caserta, zerfällt in die drei
Kreise
[* 2] Avellino,
Ariano und
Sant' Angelo de' Lombardi und ist 3649 qkm (nach Strelbitskys Berechnung 3034 qkm
= 55 QM.) groß mit (1881) 392,619 Einw.
Die
Provinz ist fast ganz gebirgig und enthält den Hauptzug der
Apenninen, welcher die
Wasserscheide zwischen den Zuflüssen
des Adriatischen und Tyrrhenischen
Meers bildet. Zum erstgenannten
Meer fließen der
Ofanto,
Carapella und
Cervaro, zum Tyrrhenischen
Meer hauptsächlich der dem
Volturno zuströmende
Calore.
FrancescoMaria, ital. Archäolog, geb. 1788 zu
Neapel, widmete sich der
Rechtswissenschaft, wandte sich aber
frühzeitig der
Archäologie, namentlich der antiken
Numismatik, zu. Er erhielt den Lehrstuhl der griechischen
Litteratur an der
Universität zu
Neapel, leitete 1809-15 die
Erziehung der
KinderMurats, war dann wieder als
Advokat thätig,
ohne jedoch sein Lehramt aufzugeben. Vielmehr wurden ihm hier auch noch rechts- und staatswissenschaftliche
Fächer
[* 7] zugeteilt.
Im J. 1839 wurde er
Direktor des ehemaligen Bourbonischen (jetzt
National-)
Museums in
Neapel und zugleich
mit der Oberaufsicht über die
Ausgrabungen betraut. Er lieferte gehaltreiche Beiträge zu dem 1824 begonnenen Prachtwerk
»Real Museo Borbonico« und katalogisierte die
Münzsammlung jenes
Instituts. Avellino starb 1850. Seine archäologischen
Arbeiten betreffen
vorzugsweise pompejanische
Ausgrabungen. Seine zahlreichen
Schriften sammelte er zum Teil selbst in den »Opuscoli diversi«
(Neap. 1831-36, 3 Bde.). Auch leitete
er das »Bulletino archeologico Napoletano« (Neap.
1843-48, 6 Bde.).
beliebtes
Gebet
der Katholiken an die
JungfrauMaria, benannt nach den lateinischen Anfangsworten und deutsch also lautend: »Gegrüßt
seist du,
Maria, voll der
Gnade, der
Herr ist mit dir : du bist gebenedeit unter den Weibern : und gebenedeit ist die
Frucht
deines Leibes,
Jesus Christus.
HeiligeMaria,
MutterGottes, bitt' für uns
Sünder, jetzt und in der
Stunde unsers
Todes.
Amen!«
Als dem
Vaterunser gleichgestelltes Laiengebet kommt das Ave Maria mit dem erweiterten Mariendienst
seit dem 11. Jahrh. vor und zwar in der Form des
Engelsgrußes Luk. 1, 28,. womit dann die
Worte der
Elisabeth Luk. 1, 42. verbunden
wurden.
Urban IV. fügte 1261 noch die
Worte
»JesusChristus,
Amen« hinzu.
Johann XXII. befahl 1326, das Ave Maria täglich
dreimal, morgens, mittags
und abends, zu beten und jedesmal das Zeichen dazu mit der
Glocke zu geben (Ave Maria- oder Angelusläuten).
Die
Worte
»HeiligeMaria etc.« kamen erst 1508 hinzu. Das
Beten des Ave Maria geschieht nach den kleinen
Kugeln des
Rosenkranzes, welche
deshalb auch schlechthin Ave Maria heißen. S.
Rosenkranz.
Hügel
(Aventinus mons), einer der sieben
Hügel des alten
Rom,
[* 16] östlich vom
Tiber und südwestlich
vom Palatinischen
Hügel, von letzterm durch den
CircusMaximus geschieden. Unter den
Königen war der
Berg Hauptsitz der herzugekommenen
sabinischen und latinischen
Plebs, wurde aber erst von
Servius Tullius zu der Stadt gezogen. Eine
Menge von
Tempeln befand sich
auf ihm, namentlich das latinisch-römische Bundesheiligtum, der
Tempel
[* 17] der
Diana, dessen
Erbauung dem
Servius Tullius
zugeschrieben wird. Von allen ist keine
Spur mehr vorhanden; das einst dicht bevölkerte Plebejergebiet ist jetzt eine vereinsamte
Höhe mit einigen
Kirchen und
Klöstern.
Johannes, eigentlich
Turmair, ausgezeichneter Humanist und
Historiker des 16. Jahrh., geb. zu
Abensberg
(Aventinum) in
Bayern,
[* 18] studierte seit 1495 zu
Ingolstadt;
[* 19]
Wien,
[* 20]
Krakau
[* 21] und
Paris,
[* 22] ließ sich 1507 in
Ingolstadt
nieder, ward 1509
Hofmeister der
PrinzenLudwig und
Ernst von
Bayern, begleitete letztern 1515 und 1516 auf einer
Reise durch
Italien
[* 23] und übernahm nach seiner Rückkehr (1517) das
Amt eines bayrischen Historiographen. Seine freimütigen Äußerungen über
kirchlicheMißbräuche zogen ihm den
Haß der
Geistlichen zu und veranlaßten 1528 seine Gefangennehmung,
die nur auf Verwendung des bayrischenKanzlersL. v.
Eck wieder aufgehoben wurde. Seitdem lebte Aventinus teils zu
Abensberg, teils
in
Regensburg,
[* 24] wo er starb. Im J. 1861 ist ihm in seiner Vaterstadt ein Denkmal errichtet
worden.
Sein Hauptwerk sind die
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»Annales Bojorum« (Ingolst. 1554, Bas. 1615; hrsg. von Gundling, Leipz. 1710), ausgezeichnet durch gründliches Quellenstudium,
Wahrheitsliebe und ebenso freisinnige wie großartige Weltanschauung. Sie sind das erste moderne Geschichtswerk und haben
auf die Entwickelung der historischen Litteratur großen Einfluß ausgeübt. Sie behandeln die bayrische Geschichte (bis 1460)
im Zusammenhang mit der deutschen und allgemeinen Geschichte. Die deutschen Dinge schildert er von nationalem
patriotischen Standpunkt aus und tritt mit großer Schärfe den hierarchischen Anmaßungen der Päpste entgegen.
Eine populäre Bearbeitung in deutscher Sprache
[* 26] ist die »Chronika«. Außerdem schrieb er das »Chronicon«
oder »Annales Schirenses« (1600);
»Historia non vulgaris vetustatesque Otingae Briorum« (1518);