unterstützt hatten; er selbst drang 791 bis zur
Raab
[* 2] vor, und sein Sohn
Pippin stürmte 796 den Hauptring zwischen
Donau und
Theiß.
AlleSchätze, welche die Avaren seit 300
Jahren den Griechen abgenommen, wurden erbeutet. Der Chagan Tudun ließ sich in
Aachen
[* 3] taufen und schwur
KarlTreue, bewog zwar später die Avaren zu einem
Aufstand (799), der aber, wie Zodans
(803) Empörung, unterdrückt wurde, worauf das Land an der
Enns mit deutschen Ansiedlern besetzt und in fünf
Grafschaften
geteilt wurde, welche nachmals die
MarkÖsterreich
[* 4] bildeten. Selbst der
Name der Avaren erlosch in den Donaugegenden, indem der
über dieTheiß zurückgehende Teil des
Volks sich mit den
Bulgaren verband, der diesseitige sich unter
der slawischen
Bevölkerung
[* 5] verlor. Nach 827 verschwinden sie ganz aus der Geschichte. Wahrscheinlich hat sich ein Überrest
der Avaren im
Kaukasus in der lesghischen
Völkerschaft der Awarier (s.
Awarien) erhalten.
(sanskr.), »Herabkunft«, speziell
die
Inkarnation einer
Gottheit, eine
Idee, welche schon im
Râmâyana und
Mahâbhârata auftritt und ohne
Zweifel durch die Verehrung
Buddhas als eines menschlichen
Erlösers hervorgerufen wurde. Auch der
Brahmanismus wollte die
Erlösung der
Welt von allerlei
Plagen durch die
Erscheinung eines
Gottes in menschlicher und tierischer Gestalt herbeigeführt wissen, ja
durch ein ganzes Menschenleben, das der inkarnierte Gott durchmacht. Am bekanntesten sind die zehn
Inkarnationen des
Wischnu
(s. d.); aber auch die speziellen Verehrer des
Siwa sowie die des
Ganeça ersannen
Inkarnationen dieser
Götter.
(spr. ehwbori),Dorf in
Wiltshire
(England), 8 km westlich von
Marlborough, mit 750 Einw.,
merkwürdig durch die Reste eines alten, aus einem großen
Steinkreis bestehenden Druidendenkmals, ähnlich dem des nahen
Stonehenge (s. d.). Der
Durchmesser des von einem
Wall umgebenen
Kreises, innerhalb dessen Avebury liegt (zum Teil aus den
Steinen
desselben erbaut), beträgt 455
m, und die Zahl der
Steine muß 100 gewesen sein, jeder 5-6 m
hoch und 800-1000
Ztr. schwer.
Zwei fast 2 km lange Zugänge von großen ausgerichteten
Steinen, deren einer im SO. bei Overton in einem kleinen elliptischen
Steinkreis endet, der andre nach
SW., führen dahin; doch stehen von den
Steinen derselben nur noch wenige
aufrecht. Südlich vom großen
Kreis
[* 7] (1 km) ist der künstliche Silburyhügel, 650 m im
Umfang haltend, 54 m hoch, auf der
Spitze 39 m im
Durchmesser breit. Seine ehemalige Bestimmung ist, wie die der
Steinkreise überhaupt, noch unenträtselt.
(spr. aweru),Distriktshauptstadt in der portug.
ProvinzBeira, am
Ufer des Strandsees, den die Mündung des Vouga bildet, und an der
Eisenbahn von
Lissabon
[* 9] nach
Porto gelegen, hat einen geräumigen
Hafen, welcher mit dem
Meer durch einen 10 km langen
Kanal
[* 10] zusammenhängt, und (1878) 7167 Einw.,
welche
Sardellen- und Austernfischerei und Salzgewinnung
[* 11] treiben. Aveiro ist Bischofsitz. Im 16. Jahrh.
ein bedeutender Handelsplatz, der jährlich 60
Schiffe
[* 12] nachNeufundland aussandte, wurde Aveiro nebst der Umgegend
von König
Johann III. zu einem Herzogtum erhoben, das bis 1720 dem
Haus Lancastro gehörte.
In der
Nacht vom 3. zum als
Joseph von seiner Geliebten, der
Marquise Theresia von Tavora, zurückfuhr, wurde er
von zwei Schüssen in den
Wagen am
Arm und in der Seite leicht verwundet.
Gleich folgenden
Tags hieß es in
Lissabon, die Tavoras
seien
Urheber der That; doch wurde nicht das Mindeste gegen sie unternommen, und schon fühlten sich die
verdächtigen
Personen ganz sicher, als
Pombal13. Dez. sämtliche Tavoras in
Lissabon, am 14. auch den
Herzog von Aveiro verhaften
und in fürchterliche Kerker werfen ließ.
Pombal selbst leitete den
Prozeß, bildete aus den höhern
Gerichten des
Landes einen höchsten
Gerichtshof
und trat selbst, weil kein
Großer ohne die
Stimmen dreier Edelleute verurteilt werden konnte, mit zwei andern Edelleuten an
die
Spitze desselben. Auf
Grund von Geständnissen und Aussagen, die man durch die
Folter erpreßt hatte, wurden die Angeklagten verurteilt.
Am 13. Jan. wurde die
Marquise Eleonora von Tavora enthauptet, ihre zwei
Söhne und ein
Eidam erdrosselt, ihr
Gemahl, sein Gesellschaftskavalier und Bedienter lebendig gerädert, der
Herzog von Aveiro langsam zu
Tode gemartert, sein Kammerdiener
Ferreira samt den bereits Getöteten verbrannt, die
Paläste Aveiros und der Tavoras niedergerissen und ihr
Name überall, selbst
an dem Flüßchen Tavora, vertilgt. Aber nicht bloß den hohen
Adel, auch die
Jesuiten ereilte die rächende
Nemesis. Am nämlichen
Tag, wo man die Tavoras verhaftete, sperrte
Pombal alle Kollegienhäuser mit
Militär; wurden
die
Patres Malagrida,
Souza und
Matos eingekerkert, und der publizierte Prozeßauszug nannte diese drei als
Ratgebenden ganzen
Orden
[* 14] als Mitanstifter des Königsmordes.
AchtMonate später begann die Vertreibung der
Gesellschaft
mit der Einschiffung eines Teils ihrer Mitglieder, denen bald die übrigen folgten, nach dem
Kirchenstaat. Jener Königsmörderprozeß
ist nach der gründlichen Untersuchung von Olfers (»Über den Mordversuch gegen
den König
Joseph von
Portugal«, Berl. 1839) äußerst unregelmäßig geführt worden und der größere
Teil der Verurteilten wahrscheinlich unschuldig gewesen. Unter der
Regierung der
KöniginMaria I. fand eine
Revision des
Prozesses
statt, infolge deren durch ein
Erkenntnis vom das frühere
Urteil in Bezug auf sechs
Personen widerrufen und deren
Rehabilitierung verfügt wurde. Doch ist dieser
Rechtsspruch nicht in Vollzug gesetzt worden. Man begnügte
sich damit, einen Abkömmling jener
Opfer, welcher darum nachsuchte, mit einer kleinen
Pension abzufinden.
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