Geschwaders von vier
Schiffen mit dem Auftrag, nach dem verschollenen
Franklin zu suchen. Er fuhr durch die
Barrowstraße bis
an den Wellingtonkanal, überwinterte bei der Griffithinsel (nördlich vom Peelsund) und ließ während dieser Zeit durch
Ommaney,
Mac Clintock,
Osborn und
Aldrich sehr ausgedehnte Schlittenexpeditionen ausführen und
Aufnahmen machen. Auf der
Rückreise untersuchte er noch den Eingang in den
Smithsund, den Wolstenholme- und Whalesund sowie auch eine bedeutende
Strecke
vom Jonessund, in den er bis 82° westl. L. eindrang. Er starb 1865.
schiedsrichterliche
Entscheidungen, auch Bezeichnung für die zur Erteilung derartiger
Entscheidungen berufenen
Schiedsgerichte. So sollten nach der
Verfassung des vormaligen
DeutschenBundes die Bundesglieder sich unter
keinem Vorwand bekriegen oder ihre Streitigkeiten mit
Gewalt verfolgen.
Letztere sollten vielmehr bei der
Bundesversammlung
angebracht werden, welche dieselben nötigenfalls zur gerichtlichen
Entscheidung durch eine wohlgeordnete Austrägalinstanz
(Austrägalgericht) zu bringen hatte. Das
Verfahren war durch die Bundesausträgalordnung vom und durch
einen Bundesbeschluß vom über das bei der
Aufstellung der
Bundesausträgalinstanz zu beobachtende
Verfahren geregelt.
Die deutsche
Reichsverfassung (Art. 76) schreibt dagegen vor, daß Streitigkeiten zwischen verschiedenen
Bundesstaaten, sofern
dieselben nicht privatrechtlicher
Natur und daher von den kompetenten Gerichtsbehörden zu entscheiden, auf Anrufen des einen
Teils von dem
Bundesrat zu erledigen sind.
der den Europäern am spätesten bekannt gewordene, auch der kleinste unter
allen
Erdteilen, umfaßt als solcher sämtliche vom
IndischenOzean und den
Grenzen
[* 3]
Asiens über das
StilleMeer
bis zu den Westküsten
Amerikas verstreute Ländermassen und hat in dieser
Ausdehnung
[* 4] ein
Areal von 8,952,855 qkm (162,609 QM.),
das von 4,4 Mill.
Menschen bewohnt wird. Dieses aus zahllosen Landfragmenten von der
Größe einer den
Kontinenten zugerechneten
Insel bis zu den winzigen
Schöpfungen der
Korallen
[* 5] zusammengesetzte Länderkonglomerat trennt sich aber
sowohl nach der natürlichen
Beschaffenheit der einzelnen Teile als der ihrer ursprünglichen Bewohner
(Pflanzen,
Tiere,
Menschen)
in zwei durchaus voneinander verschiedene Gebiete: den Australkontinent mit dem ehemals mit ihm verbundenen
Tasmania und die
große australische Inselflur, welche die einen als
Polynesien bezeichnen, ein
Name, der aber richtiger nur einem Teil
zukommt, die andern besser unter dem
NamenOzeanien
[* 6] zusammenfassen.
In den letzten
Jahren hat sich nun mehr und mehr der
Gebrauch
herausgebildet, den
Namen Australien auf den Australkontinent (nebst
Tasmania) allein anzuwenden; dem folgend, beschränkt sich die
nachstehende
Darstellung auf dieses Gebiet (7,696,598 qkm = 139,778,8 QM.),
während wir die übrigen Teile des Weltteils (1,256,257 qkm = 22,830,2 QM.)
unter
Ozeanien behandeln.
Die
Engländer verstehen unter in der
Regel ihre sämtlichen australischen
Kolonien, d. h. außer dem Australkontinent nebst
Tasmania auch
Neuseeland, weil das letztere als Wohnplatz von
Menschen britischer Herkunft und Staatszugehörigkeit wie als
Produzent und
Konsument der gleichen Handelsprodukte wirtschaftlich durchaus zu den übrigen gehört;
ja,
sie fangen bereits an, die
Fidschiinseln
[* 7] hinzuzurechnen, welche, wenn die geplante
Konföderation der britisch-australischen
Kolonien zur
Thatsache wird, ein
Glied
[* 8] derselben zu bilden bestimmt sind.
Daher ist es gestattet, bei einer Schilderung der sozialen
und wirtschaftlichen Verhältnisse auch das geographisch durchaus anders veranlagte
Neuseeland zum
Vergleich
heranzuziehen.
Areal und
Bevölkerung
[* 9] (mit Ausschluß der Ureinwohner) dieser australischen
Kolonien sind gegenwärtig folgende:
Der Australkontinent wird von allen Seiten von
Meeren eingeschlossen: im W., N. und S. vom
Indischen, im O. vom
StillenOzean.
Der nördlichste
Punkt,
KapYork, liegt 10° 43', der südlichste,
KapWilson, 38° 61' südl.Br., der westlichste,
Kap Inscription, 112° 52', der östlichste,
KapByron, 153° 34' östl. L. v. Gr. Die größte
Breite
[* 10] beträgt von O. nach W.
4300, die größte
Länge von N. nach S. 3180 km. Mit seinem Flächeninhalt von 7,627,832 qkm (138,529,4
QM.) mißt der australische
Kontinent etwa drei
Viertel des
ArealsEuropas, dem es unter den
Erdteilen in
seinen Größenverhältnissen am nächsten steht, in seiner horizontalen
Gliederung aber durchaus unähnlich ist.
Küsteninseln und Archipele sind bisher noch unbekannt, auch noch nicht bewohnt; viele dürften es auch niemals werden, wenn
auch die innerhalb des vom Wendekreis bis nach Neuguinea reichenden GroßenBarrierriffs der KüsteQueenslands vorgelagerten zahlreichen
Inseln eine üppige Vegetation zeigen und daher Bewohnbarkeit versprechen und die Koralleneilande in jüngster Zeit
für Perlen- und Trepangfischerei Wichtigkeit erlangt haben.
Die vertikale Gliederung des australischen Kontinents ist gleichfalls sehr einförmig; man kann ihn als ein großes, im O.
höheres, im W. niedrigeres Plateau ansehen, dessen Ränder bald unmittelbar zum Meer abfallen, bald durch einen hier breitern,
dort schmälern Küstenstreifen von demselben getrennt sind. Dieses Plateau senkt sich von allen Seiten
nach innen zu, wo in der Gegend des Eyresees der Kontinent seine größte Depression
[* 17] hat. Auf den durchschnittlich 650 m über
den Meeresspiegel erhobenen Ostrand ist eine Reihe von niedrigen Bergketten aufgesetzt, welche von der Südspitze, wo eine
Anzahl von Klippen
[* 18] und Inseln den ehemaligen Zusammenhang des Kontinents mit Tasmania anzeigt, bis nahezu
zum äußersten Norden
[* 19] hinaufreichen und in dem MountClarke (2213 m) und dem MountKosciuszko (2187 m) in den AustralischenAlpen
[* 20] ihre höchsten, aber noch nicht zur Schneegrenze (hier über 2400 m) reichenden Erhebungen haben.
Doch liegt der Schnee
[* 21] in den geschützten Schluchten dieser wie der zahlreichen 1600-1950 m hohen Berge
auf victorianischem Gebiet ungestört manchen Sommer hindurch. An der Ostküste ist der Charakter des Tafellandes ein deutlich
ausgesprochener, und so unvermittelt hebt sich dasselbe von den schmalen Küstenebenen, daß die ersten Ansiedler lange Zeit
sich auf die letztern beschränken mußten. Ganz analog den schmalen, scharfen Einschnitten des Meeresufers
erscheinen die tiefen Einkerbungen der zuweilen mauerähnlich emporstrebenden Gebirgswälle. Am auffallendsten ist dieser
Charakter ausgesprochen in den BlauenBergen
[* 22] etwas östlich von Sydney,
[* 23] welche darum auch der Überschreitung anfangs große
Schwierigkeiten entgegensetzten, jetzt aber von einer Eisenbahn durchzogen werden.
Von den zahlreichen Bergzügen, welche auf das Plateau aufgesetzt sind, erhebt sich keiner zu bedeutender
Höhe; im nördlichen Teil von Neusüdwales erreicht der BenLomond 1517 m und auf einer der kleinen, mit dem Tafelland parallel
nahe am Meer hinlaufenden KettenMount Seaview 1520 m. Eine noch größere Höhe erreicht im hohen Norden
auf Queensländer Gebiet die massige Gruppe des Bellenden Kerr mit 1638 m. Während sich am Rande des Tafellandes, durch Querriegel
getrennt, eine Anzahl zum Teil sehr fruchtbarer Ebenen hinzieht, schließen auf demselben die nordsüdlich und einander parallel
laufenden Bergketten eine Anzahl von Ebenen ein, die vorzügliche Weidegründe abgeben.
Isolierte Bergzüge, meist von unbedeutender Länge und noch geringerer Breite, erheben sich über das ganze Tafelland hin.
Der bedeutendste derselben ist die in der KolonieSüdaustralien am Kap Jervis
bis an das große Seengebiet
(LakeTorrens, LakeEyre) streichende Kette, welche, in ihrem nördlichen Teil Flindersgebirge genannt, sich durch Reichtum an
Kupfer und Silber auszeichnet. Durch wüste Ebenen mit dem Salzsumpf Frome von ihr getrennt, ziehen sich östlich
in gleicher Richtung die rauhen Stanley- und Barrierketten hin, von denen die letztere durch große Gold- und Silberfunde in
jüngster Zeit bekannt wurde.
Die übrigen, gleichfalls isoliert auftretenden bedeutendern Gebirge: die dürre Gawlerkette, welche die große Eyriahalbinsel
im N. begrenzt, die mauerähnlich aufsteigende Macdonnellkette mit dem 1140 m hohen MountGiles, welche
am Wendekreis des Krebses im Zentrum des Kontinents der Errichtung des Überlandtelegraphen anfangs unüberwindliche Schwierigkeiten
entgegenstellte, die jener parallel laufende, etwas südlichere Jameskette, zwischen denen beiden sich eine fruchtbare Landschaft
hinzieht, die Musgravekette an der Nordgrenze des eigentlichen Südaustralien, die Rawlinson- und Petermannketten südlich
vom Amadeussee, die Leopoldkette in dem erst 1879 entdeckten Kimberleydistrikt Westaustraliens, sie sind
alle, wie viele andre mehr, noch wenig bekannt, zeichnen sich aber sämtlich durch Schroffheit und Rauheit aus.
Da keins der GebirgeAustraliens über die Schneelinie hinausreicht, da ferner die bedeutendsten derselben hart am Ostrand hin
gelagert sind, wo sie die Niederschläge der Passatwinde von dem großen westlich liegenden Teil des Kontinents
absperren, dessen äußerster Westrand nur aus unbedeutenden Bergketten gebildet wird, so konnte sich ein eigentliches Flußsystem
nur im O. des Kontinents bilden. In dem ganzen großen südwestlichen Plateau, in Südaustralien, in Zentralaustralien, sammeln
sich die seltenen, aber heftigen Niederschläge in zahlreichen, fast ausnahmslos salzigen Sümpfen, die
in Australien sehr unrichtig als Seen bezeichnet werden.
Die bedeutendsten dieser Seen finden wir in Südaustralien: den großen Eyresee, durch eine selten von Wasser bedeckte Zusammenschnürung
in Nord- und Süd-Eyresee getrennt, nebst den kleinern Gregory, Blanche, Frome, den langen Torrenssee, den
eine schmale Landenge vom Spencergolf scheidet, und westlich davon die große Gruppe, unter denen LakeGairdner der umfangreichste,
ferner im Innern der lange, noch wenig bekannte Salzsumpf Amadeus, endlich die zahlreichen auf dem westaustralischen Plateau
verstreuten Salzsümpfe: Austin, Moore, Barlee, Lefroy u. a. Ebenso sind von den vielen kleinen SeenVictorias
die meisten salzig, dasselbe gilt vom George- und vom Bathurstsee im Randgebirge von Neusüdwales; Ausnahmen machen von den
größern nur Lake Colac und Lake Burrumbeet sowie einige Seen, welche von Flüssen, wie Murray, Darling, gespeist werden (Lake
Urana, Benanee, Victoria,
[* 28] Cawndilla) oder, wie die Seen Alexandrina und Albert, Mündungsseen eines großen
Flusses sind.