überhaupt die äußere
Darstellung einer
Empfindung oder
Vorstellung, sei es in
Worten,
Tönen,
Mienen oder Gebärden.
Ästhetisch ist Ausdruck die angemessene und der
Idee des
Schönen entsprechende Äußerung eines innern Zustandes, einer innern
Stimmung, so in der
Rhetorik,
Musik und in den bildenden
Künsten. Der rhetorische Ausdruck (elocutio) muß sich
zuvörderst nach den
Regeln der
Grammatik und in der
Sphäre des logischen
Denkens bewegen. Nimmt aber die
Rede einen höhern
Schwung an, soll sie ein lebhaftes
Gefühl, eine individuelle
Gesinnung darlegen, so muß auch der rhetorische Ausdruck eine besondere
Färbung gewinnen und nicht bloß grammatisch und logisch richtig, sondern schön und dabei sprechend
und seelenvoll sein. Dann wird die
Rede selbst ein
Kunstprodukt. -
In den bildenden
Künsten besteht der Ausdruck darin, daß das Kunstwerk
die
Idee des Künstlers scharf und wahr darstellt, wobei die jeder
Kunst eigentümlichen
Mittel des Ausdrucks ihre
Sphäre bestimmen.
- In der
Musik ist Ausdruck die feinere Nüancierung im
Vortrag musikalischer Kunstwerke, welche die Notenschrift
nicht im einzelnen auszudrücken vermag; sie umfaßt alle die kleinen Verlangsamungen und
Beschleunigungen (Agogik), die dynamischen
Schattierungen, Accentuationen und verschiedenen Tonfärbungen durch die Art des
Anschlags
(Klavier),
Strichs
(Violine etc.),
Ansatzes
(Blasinstrumente,
Singstimme) etc., welche in ihrer Gesamtheit als ausdrucksvolles
Spiel bezeichnet
werden. In der
Mathematik ist Ausdruck s. v. w.
Formel.
In der
Fechtkunst
[* 5] ist Ausfall (passe) das schnelle Vorsetzen des rechten
Fußes und der damit verbundene
Angriff
des Gegners durch
Stoß oder Hieb,
[* 6] beim
Hiebfechten auch Vortritt genannt.
Beim Stoßfechten muß das Auftreten mit dem
Fuß
hörbar sein, beim
Hiebfechten dagegen geschieht es leise und so, daß während des Hiebes das rechte
Knie gebogen und der
Fuß in gerader
Richtung nach dem Gegner gesetzt wird. Je schneller der Ausfall, namentlich beim
Stoß, ist,
desto sicherer der Erfolg, wenn gleichzeitig die
Waffe gut geführt wird.
die von einer Amtsperson oder Behörde in vorschriftsmäßiger oder üblicher Form ausgestellte
Urkunde,
namentlich die Reinschrift einer solchen im
Gegensatz zum
Konzept. Von besonderer Bedeutung sind in dem modernen Prozeßverfahren
die vollstreckbaren Ausfertigungen, worunter man die Ausfertigungen von
Urteilen,
Entscheidungen, Vergleichsverhandlungen und
Schuldurkunden versteht, welchen am
Schluß von der dazu befugten Amtsperson die
Vollstreckungsklausel
beigefügt ist, d. h. die von der Behörde, gewöhnlich dem
Gerichtsschreiber, unterschriebene und mit dem amtlichen
Siegel
versehene
Erklärung: »Vorstehende Ausfertigung wird dem
N. N. zum
Zweck der
Zwangsvollstreckung erteilt«.
ein
Gewehr oder
Geschütz nur mit einer Pulverladung abfeuern, um das
Innere des
Rohrs
zu erwärmen, bei gezogenen
Rohren mit Bleiführung auch Bleirückstände zu entfernen.
die
Geschwindigkeit, mit welcher ein flüssiger oder gasförmiger
Körper aus einer Öffnung
des ihn enthaltenden
Gefäßes ausströmt. Da während des Ausströmens eines bestimmten Flüssigkeitsquantums stets eine
gleichgroße Flüssigkeitsmenge von der Oberfläche bis zum
Niveau der Öffnung herabsinken muß, so ist
die Ausflußgeschwindigkeit gleich der
Geschwindigkeit, welche ein
Körper erlangen würde, wenn er vom Flüssigkeitsspiegel bis zur Ausflußöffnung
frei herabfiele
(TorricellisLehrsatz).
Bezeichnet man daher mit v die Ausflußgeschwindigkeit, mit h die vertikale Tiefe der Öffnung unter der Flüssigkeitsoberfläche
(Druckhöhe) und mit g die
Beschleunigung der
Schwere (g = 9 m,81 ^[9m,81]), so ist ^[img]. Die Ausflußgeschwindigkeit hängt
demnach nur von der Druckhöhe, nicht aber von der
Natur der
Flüssigkeit ab, so daß z. B. bei gleicher Druckhöhe
Wasser und
Quecksilber gleichschnell ausfließen. Da der
Druck in einer
Flüssigkeit nach allen
Richtungen hin gleichstark
wirkt, so ist es für die Ausflußgeschwindigkeit gleichgültig, ob sich die Öffnung im
Boden oder in einer Seitenwand des
Gefäßes befindet,
ob der ausfließende
Strahl nach abwärts, nach seitwärts oder nach aufwärts
(Springbrunnen) gerichtet ist. Hätte der ausfließende
Strahl eine cylindrische Gestalt, so könnte man das pro
Sekunde ausgeflossene Flüssigkeitsvolumen leicht
berechnen, indem man die Ausflußgeschwindigkeit mit dem Flächeninhalt der Öffnung multipliziert. Der
Strahl ist jedoch nicht cylindrisch, sondern
er zieht
¶
mehr
sich zusammen, so daß sein Querschnitt in geringer Entfernung von der Öffnung nur noch ⅔ von demjenigen der Öffnung beträgt.
Um die wirkliche Ausflußmenge zu erhalten, muß man daher die oben berechnete sogen. »theoretische Ausflußmenge«
noch mit ⅔ multiplizieren. Diese Zusammenziehung des Strahls (contractio venae) rührt hauptsächlich davon her, daß
die Flüssigkeitsteilchen im Innern des Gefäßes von allen Seiten her konvergierend nach der Öffnung strömen und daher
an den Rändern der Abflußöffnung mit einer seitlich gerichteten Geschwindigkeit ankommen.
Alles Bisherige gilt nur für Öffnungen in dünner Gefäßwand. Durch kurze cylindrische oder nach außen konisch erweiterte
Ansatzröhren wird, wenn die Flüssigkeit an den Wänden der Röhre adhäriert und dieselbe ganz ausfüllt,
die Ausflußmenge vermehrt, die Ausflußgeschwindigkeit dagegen vermindert. Öffnungen in dicker Wand wirken wie Ansatzröhren.
Für die der Gase
[* 9] gilt ebenfalls das TorricellischeGesetz, falls man unter der Druckhöhe h die Höhe einer Gassäule von der
Dichte des ausströmenden Gases versteht.
Bezeichnet man mit h' den manometrisch als Höhe einer Quecksilbersäule gemessenen Überdruck des eingeschlossenen Gases, mit
s' das spezifische Gewicht des Quecksilbers, mit s dasjenige des Gases (beide auf Wasser als Einheit bezogen), so verhält sich
die Druckhöhe h, welche in Rechnung zu bringen ist, zu der Quecksilbersäule h' wie s' zu s; es ist
also ^[img] und ^[img], woraus das von Graham aufgestellte Gesetz sich ergibt, daß die Ausflußgeschwindigkeiten verschiedener
Gase bei gleichem Druck den Quadratwurzeln aus ihren spezifischen Gewichten umgekehrt proportional sind. Da z. B. Wasserstoffgas
16mal weniger dicht ist als Sauerstoffgas, so strömt jenes unter gleichem Druck 4mal schneller aus als
dieses. Bunsen hat hierauf eine Methode zur Bestimmung der spezifischen Gewichte der Gase gegründet.