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und Silberbergwerken geprägte Münzen, [* 2] wie z. B. die preußischen Thaler mit der Inschrift: »Segen des Mansfelder Bergbaus«.
Ausbildung - Ausdehnun
und Silberbergwerken geprägte Münzen, [* 2] wie z. B. die preußischen Thaler mit der Inschrift: »Segen des Mansfelder Bergbaus«.
die Art, wie ein der Vervollkommnung fähiger Gegenstand dem höchstmöglichen Grad seiner Vollendung entgegengeführt wird; dann dieser Grad der Vollendung selbst. Die Ausbildung ist eine mechanische, wenn sie in einer bloß äußerlichen Zustutzung lebloser Dinge (Bearbeitung) besteht; eine organische, wenn sie nach den Gesetzen organischer Entwickelung erfolgt (beim Ei, [* 3] dem Fötus, der Blüte [* 4] etc.); eine physische, wenn sie die physischen, eine geistige, wenn sie die geistigen Anlagen und Kräfte eines lebenden Wesens entwickelt. Von Bildung unterscheidet sich die Ausbildung dadurch, daß sie den Begriff der wenigstens relativen Vollendung einschließt.
s. v. w. Ausstrich. ^[= im Bergbau derjenige Teil des Flözes (s. d.), welcher sich am Endpunkt desselben ...]
(Abblasen) von Dampfkesseln, eine Arbeit zur Entfernung von Schlamm und lockerm Kesselstein bei Landkesseln, zur Verhütung zu starken Salzgehalts bei Schiffskesseln. Das Ausblasen erfolgt durch Öffnen eines Hahns an der tiefsten Stelle des Kessels, während derselbe noch unter Dampfdruck steht; hierdurch entwickelt sich eine lebhafte Strömung, infolge deren lockere Niederschläge hinweggerissen werden. Bei Hochöfen heißt Ausblasen das allmähliche Einstellen des Beschickens, um an dem Ofen Reparaturen vorzunehmen, auch das Entfernen der Schlacken während des Ganges des Ofens. Minen blasen aus, wenn bei der Explosion die Pulvergase durch Klüfte entweichen und mithin nicht zur Wirkung kommen.
s. v. w. auswittern.
in der Turfsprache das nicht regelrechte Passieren der zu durchlaufenden Strecke, besonders beim Refüsieren eines Hindernisses.
Länder der Ungarischen
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Ungarn.Bezeichnung derjenigen Weine, welche aus den schönsten und reifsten Beeren, die man kurz vor der allgemeinen Lese besonders auszubrechen pflegt, gewonnen werden. In Ungarn [* 5] bereitet man solche Weine aus reifen Beeren unter Zusatz von rosinenartig abgewelkten Trockenbeeren.
Über dem Ausbruch steht die Essenz, welche aus diesem Gemisch oder aus reinen Trockenbeeren ohne Presse [* 6] durch das eigne Gewicht sich auspreßt.
Man bezeichnet aber auch sehr oft jeden edlen Wein aus bester Lage als Ausbruch.
(Pfahlbürger), ehedem im Gegensatz zu den Vollbürgern solche Bürger, die sich zwar nicht in der Stadt aufhalten, ab er doch ein unvollkommenes Bürgerrecht, ähnlich den Vorstädtern und Schutzverwandten oder Beisassen, erworben hatten, meist zu bestimmten einzelnen Zwecken, z. B. um da, wo nur Bürger städtische Grundstücke erwerben können, zum Besitz solcher zu gelangen.
Stadt in der böhm. Bezirkshauptmannschaft Leitmeritz, hat ein Bezirksgericht, bedeutenden Hopfenbau und -Handel und (1880) 2415 Einw.
(poln. Oswiecim), Stadt im westlichen Galizien, Bezirkshauptmannschaft Biala, an der Sola (Nebenfluß der Weichsel) und der Nordbahn gelegen, in welche hier die Oberschlesische Bahn einmündet, mit einem alten Schloß, Bezirksgericht, Hauptzollamt, Zinkwalzwerk, Likörfabrik, Viehhandel und (1880) 4754 Einw. -
Oesterreich ob der Enn
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Österreich.Auschwitz war der Hauptort des ehemaligen schlesischen Herzogtums Auschwitz und Zator, das 2478 qkm (45 QM.) mit ca. 200,000 Einw. umfaßte und ursprünglich einem Zweig der Piastischen Linie Teschen gehörte, 1457 durch Kauf an Polen, 1773 an Österreich [* 7] kam und seit 1818 einen Teil des Deutschen Bundes bildete, der aber administrativ mit dem außerdeutschen Kronland Galizien verbunden war. Im Krieg von 1866 fand 27. Juni beim Bahnhof von Auschwitz ein Gefecht zwischen Österreichern und einem preußischen Rekognoszierungsdetachement statt, welch letzteres sich zurückziehen mußte.
die aus eigner Entschließung hervorgegangene und trotz entgegengestellter Hindernisse anhaltende Richtung unsrer Thätigkeit auf bestimmte Gegenstände. Sie ist durch körperliche Voraussetzungen und geistige Anlage bedingt, kann aber durch die Erziehung wesentlich gefördert und gestählt werden, welche (nach Herbart) neben der Vielseitigkeit des Interesses vor allem Charakterstärke der Sittlichkeit erwecken soll, während sie die sittliche Ausdauer voraussetzt. Frühzeitige Gewöhnung zu anhaltender Aufmerksamkeit und Thätigkeit wird am sichersten zu jener Ausdauer führen, welche zu allen Zeiten die Mutter großer und wichtiger Erfolge gewesen ist.
(perennierend, lat. perennis), mehrere Jahre hindurch fortlebend.
Ausdauernde Pflanzen, Stauden, krautartige Gewächse, deren Stamm, soweit er in der Erde sich befindet, im Winter nicht abstirbt, sondern fortlebt und alljährlich neue Triebe über den Boden schickt.
Der ausdauernde unterirdische Teil ist entweder die stark entwickelte Pfahlwurzel, ein Rhizom, [* 8] ein Knollen [* 9] oder eine Zwiebel.
Das Zeichen für solche Pflanzen ist ♃ oder ∞.
die allen Körpern zukommende Fähigkeit, sei es durch Zugkräfte, sei es durch Temperaturänderung, auf einen größern Raum gebracht zu werden.
Ausdehnung (der festen
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Ausdehnung.[* 10] in der Geometrie s. Dimension. [* 11] In der Metaphysik ist die Ausdehnung die allen Körpern gleichmäßig zukommende Grundeigenschaft, vermöge welcher sie einen bestimmten Raum einnehmen und erfüllen. Wie klein auch ein Körper gedacht werden möge, ganz ohne Anspruch auf ein Teilchen des unendlichen Raums kann er nicht sein, er muß seine Materie irgendwo unterbringen und für seine Form irgend einen Teil des unendlichen Raums sich ausscheiden. Ein Ding ohne alle Ausdehnung im Raum hört für unsre Vorstellung auf, ein Körper zu sein; wir können es nur als mathematischen Punkt denken.
[* 10] (thermische), die Raumvergrößerung, welche fast alle Körper beim Erwärmen erleiden. Die Ausdehnung fester Körper ist so gering, daß es besonderer Veranstaltungen bedarf, um dieselbe bemerklich zu machen. Paßt z. B. eine Metallkugel ganz genau in einen Metallring, so daß sie eben noch hindurchgeschoben werden kann, so geht sie nicht mehr hindurch, wenn man sie erwärmt hat. Eine wagerecht in einem Blechtrog liegende Metallstange sei mit ihrem einen Ende gegen ein festes Widerlager gestemmt, mit ihrem andern Ende drücke sie auf den einen Arm eines Hebels, der an seiner Drehungsachse einen kleinen Spiegel [* 12] trägt.
Auf diesen Spiegel lasse man einen Lichtstrahl fallen, welcher, von dem Spiegel zurückgeworfen, auf der gegenüberliegenden Wand oder auf einem dort aufgestellten Maßstab [* 13] einen hellen Lichtfleck erzeugt. Erwärmt man nun die Stange, so dreht sich der Spiegel, und man erkennt an der Wanderung des Lichtflecks, daß die Stange sich ausdehnt. Hat man den Blechtrog anfangs mit schmelzendem Eis [* 14] oder Schnee, [* 15] sodann mit siedendem Wasser gefüllt, so kann man von der an dem Maßstab abzulesenden Strecke, welche der Lichtfleck durchläuft, auf die Verlängerung [* 16] schließen, welche der Stab [* 17] bei der Erwärmung vom Gefrierpunkt bis zum Siedepunkt des Wassers erlitten hat. Durch dieses oder ein ähnliches Verfahren hat man gefunden, daß ein ¶
aus einem der nachgenannten Stoffe verfertigter Stab von 1 m oder 1000 mm Länge bei der Erwärmung von 0 auf 100° sich um die beigeschriebene Anzahl von Millimetern verlängert:
Glas | 0.8 mm | Gold | 1.4 mm | Zinn | 2.0 mm |
Platin | 0.9 | Kupfer | 1.7 | Blei | 2.8 |
Stahl | 1.1 | Messing | 1.9 | Zink | 3.0 |
Eisen | 1.2 | Silber | 1.9 |
Nimmt man nun an, was auch sehr nahe zutrifft, daß die Ausdehnung zwischen 0 und 100° gleichmäßig erfolge, d. h. für gleiche Erhöhungen der Temperatur gleichviel betrage, so findet man die Verlängerung, welche ein Körper bei der Erwärmung um 1° erfährt, gleich dem hundertsten Teil der obigen Zahlen; ein Zinkstab z. B. von 1 m Länge dehnt sich, wenn man ihn um 1° erwärmt, um 0,03 mm aus oder, was dasselbe ist, um 0,00003 m, d. h. um 3/100000 seiner ursprünglichen Länge. Diese Zahl, welche ausdrückt, um den wievielten Teil seiner Länge bei 0° ein Körper bei der Erwärmung um 1° sich ausdehnt, nennt man seinen Längen- oder linearen Ausdehnungskoeffizienten. Nach den besten Beobachtungen werden die Längenausdehnungskoeffizienten nachgenannter Körper durch folgende Zahlen ausgedrückt:
Blei | 0.00002848 | Messing | 0.00001892 |
Eis | 0.00005180 | Platin | 0.00000856 |
Eisen, Stab-, von | 0.00001167 | Silber | 0.00001909 |
bis zu | 0.00001440 | Stahl, harter | 0.00001225 |
" Guß- | 0.00001110 | " weicher | 0.00001079 |
Glas, weißes | 0.00000362 | Zink | 0.00002942 |
Gold | 0.00001466 | Zinn | 0.00002173 |
Kupfer | 0.00001717 |
Pen - Pendel
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Pendel.Bezeichnet man den linearen Ausdehnungskoeffizienten eines Körpers mit α und seine Länge bei 0° mit l0, so ist seine Länge l bei t°: l = l0 (1+αt). Von der Verschiedenheit der Ausdehnung verschiedener fester Körper macht man manche nützliche Anwendung. Da die Schwingungsdauer eines Pendels bei Verlängerung desselben sich vergrößert, so muß eine mit gewöhnlichem Pendel [* 19] versehene Uhr [* 20] bei hoher Temperatur zu langsam, bei niedriger Temperatur zu schnell gehen. Bei dem Rostpendel (Kompensationspendel, [* 10] Fig. 1) wird diese den gleichmäßigen Gang [* 21] der Uhr störende Einwirkung der Wärme [* 22] ausgeglichen (»kompensiert«),
indem die kürzern, aber stärker sich ausdehnenden Zinkstangen zz die Pendellinse ebensoweit nach oben schieben, als sie durch die längern, aber weniger ausdehnungsfähigen Eisenstangen eee nach abwärts geschoben wird. Taschenuhren, bei welchen die Wärmeeinwirkung ausgeglichen ist, nennt man Chronometer; die Ausgleichung wird bewirkt durch Metallstreifen, die aus zwei verschiedenen Metallen zusammengelötet sind (sogen. Kompensationsstreifen) und sich daher bei der Erwärmung so biegen, daß das stärker sich ausdehnende Metall auf der gewölbten Seite der Biegung liegt. Solche Streifen in Halbkreisform mit kleinen Gewichten an ihren Enden werden, das stärker ausdehnbare Metall nach außen, am Umfang der Unruhe befestigt; bei der Erwärmung werden sich nun jene Gewichtchen dem Mittelpunkt der Unruhe nähern und dadurch die Verschiebung nach außen, welche die Masse der Unruhe durch die Ausdehnung erleidet, wieder ausgleichen. Derartige Streifen werden ferner zur Herstellung von Metallthermometern benutzt (s. Thermometer). [* 23]
Brücken II
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Brücken.Die der festen Körper beim Erwärmen und ihre Zusammenziehung bei der Abkühlung erfolgt mit großer Gewalt. Bei der Herstellung eiserner Brücken, [* 24] bei der Schienenlegung etc. muß man daher den einzelnen Stücken den zu ihrer Ausdehnung notwendigen Spielraum lassen, damit sie nicht durch die Kraft, [* 25] mit welcher sie sich ausdehnen, verkrümmt oder zerdrückt werden. Der Schmied legt den eisernen Radreif in glühendem Zustand lose um das Rad; nach der Erkaltung umschließt der enger gewordene Reif das Rad so fest, wie es anders kaum erreichbar wäre.
Bei festen Körpern, aus welchen sich Stäbe verfertigen lassen, war es am natürlichsten, ihre Längenausdehnung zu ermitteln; da sie sich in demselben Verhältnis auch nach der Breite [* 26] und Dicke ausdehnen, so kennt man hiermit auch die Vergrößerung ihres Rauminhalts (Volumens) oder ihre körperliche Ausdehnung, und zwar beträgt der körperliche oder kubische Ausdehnungskoeffizient, d. h. die Zahl, welche angibt, um den wievielten Teil seines Rauminhalts bei 0° ein Körper sich ausdehnt bei der Erwärmung um 1°, sehr nahe das Dreifache des Längenausdehnungskoeffizienten.
Gefäße, prähistorische
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Gefäß.Bei flüssigen Körpern kommt überhaupt nur die körperliche in Betracht. Um dieselbe nachzuweisen und ihrer Größe nach zu bestimmen, kann man sich eines Glaskolbens bedienen, dessen Hals an einer Stelle verengert und hier mit einer Marke a versehen ist (Dilatometer, [* 10] Fig. 2). Füllt man das Gefäß [* 27] bei gewöhnlicher Zimmerwärme bis zur Marke mit einer Flüssigkeit, z. B. Petroleum, und erwärmt es durch Eintauchen in warmes Wasser, so sieht man die Flüssigkeit bald über die Marke in den darüber befindlichen trichterförmigen Teil des Halses steigen.
Die Größe der Ausdehnung lernt man kennen, wenn man ermittelt, wieviel von der Flüssigkeit bei einer bestimmten Erwärmung, z. B. vom Schmelzpunkt des Eises (0°) bis zum Siedepunkt des Wassers (100°), über die Marke ausgetreten ist, indem man das Gefäß, nachdem man es bei jeder dieser Temperaturen bis zur Marke gefüllt hat, beidemal abwägt. Man findet z. B. auf diese Weise, daß von 1 Lit. oder 1000 ccm Quecksilber bei der Erwärmung von 0 auf 100° 15,4 ccm austreten.
Diese Zahl gibt aber nur die scheinbare (relative) Ausdehnung des Quecksilbers in Bezug auf Glas [* 28] an; der Hohlraum des Glasgefäßes dehnt sich nämlich bei der Erwärmung gerade so aus, als ob er ein massiver Glaskörper wäre, so daß eine Glasflasche, welche bei 0° 1 L. oder 1000 ccm faßt, bei 100° um 2,6 ccm weiter wird. Um die wahre (absolute) Ausdehnung des Quecksilbers allein zu erhalten, müssen also zu den 15,4 ccm, welche ausgeflossen sind, noch die 2,6 ccm hinzugezählt werden, welche das erweiterte Gefäß in sich aufgenommen hat. Die wahre Ausdehnung des Quecksilbers von 0 bis 100° beträgt demnach 18 Tausendteile. Auf diese Weise hat man gefunden, daß bei der Erwärmung von der Temperatur des schmelzenden Eises bis zu der des siedenden Wassers
1 | Quecksilber um | 18 Kubikzentimeter |
Liter | Wasser " | 43 " |
(1000 ccm) | Olivenöl " | 80 " |
Petroleum " | 100 " |
[* 10] ^[Abb.: Fig. 1. Kompensationspendel.]
[* 10] ^[Abb.: Fig. 2. Dilatometer.] ¶