brachte seinen
Vater in seine
Gewalt und maßte sich noch bei dessen Lebzeiten (1658) die kaiserliche
Gewalt an. Seine
Residenz
schlug in
Dehli auf. Das
Reich der
Großmoguls in
Indien erreichte unter ihm seine größte
Ausdehnung.
[* 2] Durch seine ganze
Regierung
zieht sich der
Krieg gegen das
Dekhan, wo der
Marathe Siwadschi ein mächtiges
Reich gegründet hatte. Zeitweise
trug den
Sieg davon, aber zu einer Beilegung der
Kämpfe kam es nicht. Im J. 1687 gebot Aurengzib aber die ganze vordere
Halbinsel
zwischen den
Küsten von
Koromandel und
Malabar und zwischen dem 8. und 35.° nördl.
Br.; seine
Schätze grenzten
an das Märchenhafte. Mit schrecklichem
Fanatismus verbreitete
er denIslam und bedrückte Andersgläubige; die
Steuern schraubte
er empor auf ein
Einkommen von 1600 Mill. Mk. Er zog
Gelehrte an seinen
Hof,
[* 3] sammelte
Bibliotheken und gründete allenthalben
Schulen; besonders liebte er
Architektur und
Poesie. Einfach in seiner Lebensweise, eifrig in Erfüllung
seiner hohen
Pflichten, liebte er die Pracht und das Außerordentliche.
(DschebelAurês), Teil der innern
Kette des
Atlas
[* 6] (s. d.) im östlichen
Algerien,
[* 7] steigt in seinen höchsten
Gipfeln, Scheliah und Mahmel, zu 2328 und 2306 m
Höhe an.
altröm. Goldmünze, von
Cäsar eingeführt, im
Gewicht von 1/40 Pfd.
Gold = 25
Denare = 100 Sesterzien
= 22,83 Mk. In der
Folge sank das
Gewicht immer tiefer, so daß es bereits unter
Mark Aurel1/42Pfd. (= 21,75 Mk.), unter
Caracalla
nur 1/50Pfd. (= 18,27 Mk.) betrug.
[* 1] Hauptstadt des gleichnamigen Regierungsbezirks (bis 1884 Landdrostei, s. unten) in der
preuß.
ProvinzHannover,
[* 9] liegt fast in der Mitte von
Ostfriesland, auf einem wohlkultivierten Sandboden, ringsum von
Gärten
und Gehölzen umgeben, an der
Linie Georgsheil-Aurich der Preußischen Staatsbahn, steht mit
Emden
[* 10] durch einen
Kanal
[* 11] in
Verbindung, hat 1 lutherische, 1 reformierte und 1 kath.
Kirche, 1 Methodistenkapelle, 1
Synagoge, 1
Gymnasium, Schullehrerseminar,
Krankenhaus
[* 12] (»Reilstiftung«),
Damenstift (»Sethestift«) und (1880) 5390 Einw.,
darunter 381 Katholiken und 377
Juden (1
Bataillon Nr. 78). Aurich ist Sitz der
Regierung, eines
Konsistoriums, eines
Landgerichts
und der ostfriesischen
Landschaft. In
hohem
Ruf stehen die Pferdemärkte und neuerdings auch die Bierbrauerei
[* 13] von Aurich. An
Stelle der alten Festungswälle sind schöne Spazierwege eingerichtet worden. Bei dem nahen Dorf Rahe ist der berühmte
Upstallsboom, der
Schwur- und Freiheitshügel, wo sich jedes Jahr um
Pfingsten die Abgeordneten der sieben friesischen
Seelande versammelten, um zu beraten. - Aurich war ursprünglich ein Dorf, Lambertushof genannt, ist aber
schon um 1059 als Aurica, um 1397 als Aurikeshove nachzuweisen.
Damals lag es mitten im
Wald und ward oft Jagdaufenthalt der Häuptlinge, dann der
Grafen von
Ostfriesland; zur
Residenz derselben
wurde es erst zu Anfang des 17. Jahrh. erwählt. Nach dem Aussterben der
Cirksena nahm 1744
Preußen
[* 14] von Aurich
Besitz, worauf es seit 1809 holländisch, dann seit 1810 französisch war; 1815 ward es an
Hannover abgetreten, nach dem
Krieg von 1866 aber von
Preußen wieder in
Besitz genommen.
Vgl.
Wiarda, Bruchstücke zur Geschichte
der Stadt Aurich
(Emd. 1835).
Der gleichnamige Regierungsbezirk (s.
Karte
»Hannover«),