schwärmerische
Fraktion der jansenistischen Appellanten in
Paris
[* 11] um 1731, so genannt, weil sie einen
BruderAugustin für den rechten
Elias hielten. Vgl. Jansenisten.
Seit 383 in
Rom, seit 384 in
Mailand
[* 13]
Beredsamkeit lehrend, erfuhr
er an letzterm
Ort zu seinem
Heil den Einfluß
des
Ambrosius (s. d.), bekehrte sich und ward in der Osternacht 387 mit seinem
natürlichen Sohn Adeodatus von
Ambrosius getauft. Im folgenden Jahr kehrte er über
Rom in seine Vaterstadt zurück, wo er
als
Haupt eines asketischen
Vereins in strenger Abgeschiedenheit lebte, bis ihn 391
die
Gemeinde von
Hippo Regius
(Bone) wider seinen
Willen zum
Presbyter wählte.
Darum gilt er nicht bloß als
Vater der mittelalterlichen katholischen
Scholastik, auch
Luther und die
Reformatoren
haben sich zum Teil an ihm, jedenfalls an ihm am meisten unter allen
Kirchenvätern, gebildet. In seinem
Kampf gegen die
Extreme
des Manichäismus, des Pelagianismus und Donatismus suchte er die Mitte festzuhalten, indem er sich lediglich auf die beiden
Grundideen der Allwirksamkeit göttlicher
Gnade und der
Kirche als dem
Erde und
Himmel
[* 15] verbindenden
Reiche Gottes
stützte.
Seine Herleitung des
Staates aus der Macht der
Sünde und die daraus begründete
Forderung der Unterwerfung desselben unter
die
Kirche war maßgebend für die Auffassung des Verhältnisses beider
Institutionen im
Papsttum. Eine
Darstellung des eignen
Lebens mit Strenge und Selbstverleugnung gab in seinen oft herausgegebenen »Confessionum
libri XII« (hrsg. von K. v.
Raumer, 2. Aufl., Gütersl. 1876; deutsch von
Rapp: »Augustinus' Bekenntnisse«, 7. Aufl.,
Gotha 1878),
woran die »Retractationum libri II« als eine mildernde
Kritik der eignen Werke sich anschließen. Solcher zählt
er hier 93 in 232
Büchern auf, unter welchen
»De doctrina christiana libri IV«,
»De trinitate libri XV«
(hrsg. von
Hurter, Innsbr. 1881) und
»De civitate dei libri XXII« (hrsg. von Dombart, Leipz.
1877) die wichtigsten sein mögen. Brauchbare Gesamtausgaben seiner Werke erschienen in 8
Bänden (Par. 1679-1700, 11
Tle.)
und in 22
Bänden (das. 1836-40). Über Augustinus schrieben im
Altertum: Possidius,
Vita Augustini (in den meisten
Ausgaben der Werke), neuerdings unter andern:
Wiggers,
Versuch einer pragmatischen
Darstellung des Augustinismus und Pelagianismus
(Berl. 1821-33, 2 Bde.);
Bindemann, Der heil. Augustinus (das. 1844-69, 3 Bde.);
Gemahlin Bertha Zutritt sowie die Erlaubnis, im Lande das Evangelium zu predigen. Schon 597 empfing Ethelbert mit dem größten
Teil seines Volks die Taufe. Augustinus, im folgenden Jahr in Frankreich zum Erzbischof der Angelsachsen geweiht, nahm seinen Sitz in
Canterbury. Gehemmt wurde sein Erfolg durch die Beschränktheit und Schroffheit, womit er denBischöfen
der altbritischen Kirche die römischen Kultusformen aufzudringen suchte. Er starb um 605.