August (Monat) - August (Fürsten: Braunschweig, Magdeburg)
mehr
unangenehmen oder auffallenden
Vorfall, worüber man dann auch die Augurn befragte. Da keine öffentliche
Handlung ohne
Auspizien
(d. h.
Beobachtung der genannten Zeichen) vorgenommen werden durfte, so war die
Stellung der Augurn eine sehr wichtige und einflußreiche.
Zwar waren sie insofern nicht ganz selbständig, als sie bloß aus Befehl einesMagistrats ihre
Beobachtungen
vornehmen konnten; indessen auch so hatten sie Gelegenheit genug, durch ihr
Gutachten, z. B. bei
Wahlen, in den
Gang
[* 2] der
Dinge
einzugreifen. Es lag daher auch sehr nahe, daß (zumal in späterer Zeit) dieses
Institut für Parteizwecke ausgebeutet und
mißbraucht wurde.
Für die einzelnen
Funktionen, namentlich die
Beobachtungen des
Himmels, war ein genaues
Zeremoniell in Bezug
auf Zeit,
Ort und die einzelnen einzuhaltenden
Formalitäten vorgeschrieben. Die Zahl der Augurn, welche ein geschlossenes Priesterkollegium
bildeten, wird für die ältere Zeit verschieden angegeben, zu 4 oder 6; seit dem Ogulnischen
Gesetz (300
v. Chr.)
gab es 9 Augurn, wovon 5
Plebejer sein konnten.
Sulla erhöhte ihre Zahl auf 15,
Cäsar auf 16; die
Kaiser änderten die Zahl willkürlich.
Die
Wahl geschah ursprünglich durch Kooptation (d. h. Selbstergänzung) des
Kollegiums, zur Zeit des
Sulla eine Zeitlang durch
das
Volk, später durch die
Kaiser. Im allgemeinen nahm man die Augurn aus den angesehensten und vornehmsten
Familien. Als Auszeichnung trugen die Augurn die
Trabea, ein altertümliches, purpurgestreiftes Gewand, und den
Lituus,
[* 3] einen
Krummstab
[* 4] ohne
Knoten; auch waren ihnen die Einkünfte von gewissen
Grundstücken zugewiesen. Das
Amt war ein lebenslängliches.
Ihr Amtslokal hieß auguraculum. Nachdem
Institut und
Disziplin der in früherer Zeit das höchste Ansehen genossen
hatten, wurde seit der
Aufklärung des 2. Jahrh.
v. Chr. der
Glaube daran bedeutend erschüttert, und wenn man auch von seiten
der konservativen
Partei alles anwandte, um das
Institut aufrecht zu erhalten, so wurden die
Auspizien doch mehr und mehr eine
leere
Formalität, welche
nur für die
Zwecke der politischenParteien ausgebeutet wurde. Gleichwohl waren
dieselben mit der ganzen römischen
Religion und daher auch mit dem Staatsorganismus so eng verwachsen, daß sie erst mit
dem Umsturz des römischen
Staats- und Religionswesens aufhörten. Von den öffentlichen Augurn zu unterscheiden sind die sogen.
Privataugurn, welche auf eigne
Hand
[* 5] die Vorzeichen für Privatleute auslegten und, da auch im Privatleben
nichts Wichtiges ohne solche Förmlichkeiten geschah, ein einträgliches
Geschäft getrieben haben mögen.
Die
mittlere Veränderlichkeit der
Temperatur, d. h. der Mittelwert von allen in einem möglichst großen Zeitraum für den
Monat vorgekommenen
Abweichungen von der ihm zukommenden Mitteltemperatur, ist wenig verschieden von der des Juli, aber größer
als im
September; sie beträgt im nordöstlichen
Europa 1,4, in den baltischen
Ländern 1,3, in
Deutschland
1,3, in Westeuropa 1,2, in
England 0,9, in
Italien
[* 9] 0,9° C.
Aus seiner 1831 geschlossenen dritten Ehe mit der Prinzessin Cäcilie, der jüngsten Tochter des ehemaligen Königs von Schweden,
[* 31] Gustavs IV. Adolf, lebt der Herzog Elimar (geb. 1844). Nach seines VatersTod trat der schon
als Erbgroßherzog seit 1821 sich mit lebhaftem Eifer den Regierungsgeschäften unterzogen hatte, die Regierung an und nahm
sogleich (am 28.) den großherzoglichen Titel an. Zwar war schon Ende 1831 eine Gemeindeordnung für die Landgemeinden, als
Grundlage der einzuführenden landständischen Verfassung, publiziert worden; doch wurde das Verlangen
nach einer solchen Verfassung, das sich auf seiten der Bevölkerung
[* 32] schon seit längerer Zeit kundgegeben, erst infolge der
Ereignisse von 1848 erfüllt. Nur mit Widerstreben und auf Andringen seiner Räte vollzog der Großherzog das mit
dem Landtag vereinbarte Staatsgrundgesetz, welches dann 1852 revidiert wurde.
Der Prinz hatte am ersten SchlesischenKrieg teilgenommen und erhielt den damals zum erstenmal
verliehenen Titel eines »Prinzen von Preußen«. Er beteiligte sich auch bei den Hauptschlachten im zweiten SchlesischenKrieg,
namentlich an der bei Hohenfriedberg nach dem Friedensschluß bezog er das Lustschloß zu Oranienburg. Im Siebenjährigen
Krieg nahm er an den Schlachten
[* 34] bei Lobositz, Prag
[* 35] und Kollin teil, erhielt nach der letztern den Befehl, einen
Teil des Trosses nach der Lausitz zu führen, hatte dabei Unglück und wurde deshalb vom König so hart und ungerecht getadelt,
daß er sich von aller öffentlichen Thätigkeit zurückzog. Er begab sich nach Berlin und dann nach Oranienburg zurück; wo
er zu kränkeln anfing und schon starb. Er übte die Malerei mit Geschick aus. Nach seinem Tod
erhielt sein ältester Sohn, der spätere König FriedrichWilhelm II., den Titel eines Prinzen von Preußen. Prinz
Augusts Witwe starb