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zwei Trommeln abwechselnd auf und ab. Wassersäulenaufzüge haben entweder mit rotierenden Wassersäulenmaschinen [* 2] ausgestattete Winden [* 3] von ähnlicher Einrichtung wie bei den Dampfaufzügen, oder sie wirken durch einen hydraulischen Cylinder mit Kolben ohne rotierende Teile und zwar teils direkt, teils mittels eines Flaschenzugs auf das Fördergestell. [* 1] Fig. 3: Aufzug [* 4] mit direkt an dem Kolben befestigter Plattform (direkt wirkender hydraulischer Aufzug). B hydraulischer Cylinder, der durch das Rohr H mit Absperrventil J von einer Wasserleitung [* 5] oder einem Akkumulator [* 6] aus mit Druckwasser gespeist wird, A Kolben, am obern Ende von B durch eine Stopfbüchse [* 7] gehend, wird durch das Druckwasser angehoben, C Förderschale (Plattform), D Säulen [* 8] zur Führung der Plattform, G Gegengewichte zur Abbalancierung des Gewichts der Plattform und des Kolbens, an Seilen E hängend, die über Rollen [* 9] F gehen.
[* 1] Fig. 4: hydraulischer (indirekt wirkender, Armstrongscher Wasserdrucks-) Aufzug mit umgekehrtem Flaschenzug. [* 10] Der Plungerkolben A wird durch das Betriebswasser von hohem Druck aus dem Hebecylinder B aufwärts geschoben. Er trägt die beiden losen Kettenrollen C, deren feste Gegenrollen D unterhalb mit dem solid fundierten Hebecylinder verbunden sind. Die bei E am Cylinder befestigte Kette K geht nach Umschlingung der vier Rollen C, D, C, D in die Höhe, um die lose Rolle F an ihrem Gehäuse zu ergreifen, deren Kette K1 bei G befestigt ist, um anderseits nach Umführung über die festen Rollen U und J das an den Leitbäumen L, L gleitende Fördergestell P zu tragen.
Die Bewegungsübersetzung ist hier eine achtfache, d. h. das Gestell P bewegt sich achtmal so schnell wie der Kolben, kann dafür aber auch nur ein Achtel soviel heben (ohne Berücksichtigung der Reibung), [* 11] als der Kolben direkt heben könnte. Die direkt wirkenden hydraulischen Aufzüge [* 12] zeichnen sich von den indirekt wirkenden durch Einfachheit der Anordnung und geringen Reibungsverlust aus, sind aber nur für geringe Förderhöhen auszuführen; sie sind besonders geeignet zum Personentransport in Wohnhäusern, Hotels etc., während die indirekten auch als Gichtaufzüge etc. vielfach Anwendung finden.
Die pneumatischen Aufzüge haben entweder einen Lufthaspel, d. h. einen Haspel, der durch einen nach Art einer Dampfmaschine [* 13] mit Rotation eingerichteten, aber durch komprimierte Luft betriebenen Motor bewegt wird, oder sie bestehen aus einem langen, aufrecht stehenden, pneumatischen Cylinder mit Kolben, der entweder direkt oder indirekt die Förderschale oder Plattform hebt (die eigentlichen pneumatischen Aufzüge). Fig. 5 zeigt einen indirekt wirkenden pneumatischen Aufzug.
Die Plattform A ist durch vier über Seilrollen geführte Drahtseile B mit dem Kolben C in Verbindung gesetzt, welcher, in der in der Mitte aufgestellten Röhre dicht schließend, durch den äußern Luftdruck abwärts gedrückt wird, sobald eine Luftpumpe [* 14] aus dem Cylinder D durch die Röhre E Luft ansaugt. Um die leere Plattform niederzulassen, drückt die Luftpumpe wieder Luft in den Cylinder hinein. Die pneumatischen Aufzüge mit Lufthaspel finden im Bergbau [* 15] Verwendung, die mit pneumatischem Cylinder fast ausschließlich als Gichtaufzüge. Bei den elektrischen Aufzügen [* 1] (Fig. 6) von Siemens u. Halske befindet sich die Windevorrichtung unten an dem Fördergestell F selbst in einem Ka-
[* 1] ^[Abb.: Fig. 4. Indirekt wirkender hydraulischer Aufzug.]
^[Abb.: Fig. 6. Elektrischer Aufzug.] [* 16] ¶
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sten H eingeschlossen in Form einer sekundären elektrischen Maschine [* 18] M (elektrodynamischen Kraftmaschine), welche mittels Schnecke S und Schneckenrad die Räder R1 R2 in Bewegung setzt. Diese greifen in die Sprossen einer leiterförmigen Zahnstange L ein und klettern so, das Fördergestell mitnehmend, an derselben auf und ab. Die Elektrizität [* 19] wird von einer primären elektrischen Maschine (Induktionsmaschine) durch die Leiter L und die Leitrollen r einerseits und die bei x befestigten Bandseile D anderseits geleitet, welche zugleich auch zur Ausbalancierung des Gewichts des Fördergestelles mittels Gegengewichte dienen.
Vgl. Riedler, Personen-, Lastenaufzüge und Fördermaschinen (im Bericht über die Weltausstellung in Philadelphia [* 20] 1876, Heft 20);
Hauer, Die Fördermaschinen der Bergwerke (Leipz. 1874);
Weißbach, Ingenieurmechanik, 3. Teil, 2. Abteil. (Braunschw. 1880). -
In der Weberei [* 21] bezeichnet man mit Aufzug bisweilen die Kette.
[* 17] ^[Abb.: Fig. 5. Pneumatischer Aufzug.]