Rohstoffqualitäten, Bemessung der Rückvergütungen den einen Produzenten begünstigt, dem andern unabwälzbare
Lasten auflegt.
Je nach
Höhe und Erhebungsform der Aufwandsteuern kann der
Großbetrieb begünstigt, die gegebene
Ordnung von Verbrauch und
Erwerb gestört,
die
Entwickelung der
Technik in eine falsche
Richtung gelenkt und endlich ein großer
Reiz zu
Fälschung,
Defraudation, Bestechung
geboten werden.
Diese Übelstände lassen sich meiden oder mindern zunächst durch richtige Auswahl der zu besteuernden Gegenstände. Dieselben
sollen bei mäßigen Erhebungskosten und geringer Belästigung des
Verkehrs ausgiebig sein und als
Glieder
[* 2] des ganzen Steuersystems
eine gleichmäßige Belastung ermöglichen. Die Zahl der sich hierfür bietenden, möglichst allseitig passenden Gegenstände
ist nicht groß. Die vornehmsten derselben sind der
Tabak,
[* 3] die geistigen
Getränke, die anregenden
Getränke
(Kaffee,
Thee, Kakao), dann
Zucker,
[* 4]
Salz
[* 5] und Leuchtmittel. In erste
Reihe werden die weniger nützlichen oder bei großem Verbrauch
positiv schädlichen
Artikel zu stehen kommen.
Dieselben werden besonders hoch in
England getroffen, wo durch wenige, aber ertragreiche
Artikel 23 Proz.
der
Staatsausgaben gedeckt werden. Die
Erhebung der Aufwandsteuern müßte dem Zeitpunkt möglichst nahegerückt werden, zu welchem die
Ware in die
Hand
[* 6] des
Konsumenten gelangt. Doch verlangt die
Technik der
Besteuerung auf der andern Seite wieder, die Gegenstände
dann zu fassen, wenn sie in
Massen konzentriert in der
Fabrik, im
Magazin etc. noch beisammen sind. Der
Übelstand zu früher
Zahlung kann hier durch Zulassung von
Steuerkrediten und
Teilzahlungen ausgeglichen werden.
Von Wichtigkeit ist die Bestimmung des
Steuerfußes, der nur auf
Grund praktischer
Erfahrungen festzusetzen ist, nicht zu hoch
sein darf und, soweit dies die
Technik derBesteuerung gestattet, bei den verschiedenen
Artikeln und
Qualitäten
einer angemessenen Steuerverteilung entsprechend abgestuft sein muß. Wird ein
Artikel durch eine innere
Verbrauchssteuer belastet,
so
ist er auch bei der Einfuhr durch einen
Zoll zu treffen, welcher, wenn bei jener
Kosten und Belästigungen der
Erhebung größer
sind, auch entsprechend höher zu bemessen ist.
[* 1] Vorrichtungen zur Vertikalförderung vonPersonen und
Lasten auf senkrechten oder ansteigenden
Bahnen in Wohnräumen, Warenhäusern,
Magazinen, öffentlichen Gebäuden, industriellen
Anlagen,
Hüttenwerken (besonders
Gichtaufzüge,
s. d.),
Bergwerken (in diesem
Fall Schachtförderung genannt), werden, in kleinern
Dimensionen ausgeführt, auch als
Fahrstühle
bezeichnet. Die zu einem kompletten
Aufzug für
Personen oder
Lasten gehörigen Hauptbestandteile sind: der
Motor
(Menschen-,
Tier-,
Wasser-, Dampfkraft,
Elektrizität
[* 8] etc.), eine Windevorrichtung (nach Art der Trommelwinden mit
Seil
oder
Kette, oder der
Paternosterwerke mit endloser
Kette, oder nach Art der hydraulischen
Pressen etc.), der zur
Aufnahme der
Last bestimmte Teil (Fördergestell, Förderschale, Förderkorb, auch
Fahrstuhl im engern
Sinn genannt) mit dessen
Führungen
oder Leitbäumen (die aus
Balken, Eisenschienen oder
Seilen bestehen) und endlich die
Sicherheitsvorrichtungen,
[* 9] durch welche die höchste Sicherheit des Betriebs erreicht werden soll, und die besonders bei Personenaufzügen von Wichtigkeit
sind.
Man teilt die am besten ein nach der Art ihres Betriebs in 1)
Hand-, 2)
Transmissions-, 3)
Dampf-, 4) hydraulische, 5) pneumatische,
6) elektrische Aufzüge. Die
Handaufzüge, im allgemeinen nur zur
Förderung kleinerer
Lasten bestimmt, werden zum Aufwinden von
Speisen,
Brennmaterial, Getreidesäcken etc. in
Wohnungen,
Magazinen,
Mühlen
[* 10] etc. benutzt; die eigentliche Hebemaschine ist bei ihnen
gewöhnlich ein Handhaspel. Die Transmissionsaufzüge werden von einer stetig laufenden Transmissionswelle aus, die außer
dem
Aufzug noch andre
Maschinen zu treiben hat, durch Einrückung eines Riemenbetriebs, eine
Kuppelung
[* 11] etc.
in
Bewegung gesetzt; sie werden als
Personen- und Lastenaufzüge da gebraucht, wo von einer
Transmission
[* 12] genügende
Kraft
[* 13] abgegeben
werden kann.
Der älteste und gebräuchlichste dieser Aufzüge ist der mit dem speziellen
NamenFahrstuhl
(Stuhlwinde) belegte
[* 1]
(Fig. 1). Von der
Transmissionswelle a aus wird die hölzerne
Riemenscheibe b betrieben, deren gleichfalls hölzerne
Welle c als Windetrommel
für das über die
Leitrolle d geführte
Seil dient, welches den
Stuhle, der zur
Aufnahme der
Last dient, an dem Leitbaum h durch
alle
Etagen führt. Durch kräftiges
Ziehen an einem Zugseil f kann man die
Scheibe anheben, so
daß der dadurch gespannte Riemen die Scheibe b umdreht und die Last aufwindet. Läßt man nun das Seil f ganz los, so fällt
Scheibe b herab und klemmt sich zwischen den beiden Bremsbacken g fest, so daß der Stuhl e in seiner Höhenlage verbleibt.
Zieht man aber Seil f nur mäßig an, so wird weder ein Festklemmen der Scheibe noch ein Anspannen des
Riemens eintreten, so daß sich c unter der Einwirkung der Last rückwärts drehen kann und der Stuhl sinkt. Von andern Ausführungen
der Transmissionsaufzüge sind besonders die amerikanischen (von Aufzüge Masan in Providence, Otis Brothers in New York u. a.)
hervorzuheben. Zu den Transmissionsaufzügen gehören auch die Elevatoren oder Becherwerke, bestehend aus einer Eimer- oder
Kastenkunst (s. Paternosterwerke), zum Heben von körnigen, lockern Massen (Kohlenklein, Erze, Korn, Kartoffeln, Mehl
[* 15] etc.). Über
den Injektor-Elevator zu gleichem Zweck, den man zu den pneumatischen Aufzügen rechnen könnte, s. Strahlapparate.
[* 16]
Die Dampfaufzüge mit Dampfwinde (Dampfhaspel) werden mit einem Seil (Kette) und einer Windetrommel (eintrumig), häufig aber
auch mit zwei Seilen und zwei Trommeln (zweitrumig) ausgeführt. Im erstern Fall verrichtet die Dampfmaschine
[* 18] nur beim Aufwinden Arbeit, um die Last mit dem Fördergestell aufwärts zu fördern; das Hinabsenken des leeren Gestelles geschieht
ohne Arbeit der Dampfmaschine durch Bremsung, wobei die Arbeit, welche das herabgleitende Gestell leistet, in Reibung
[* 19] verwandelt
wird und so für Hebungszwecke verloren geht.
Vorteilhafter sind die (zweitrumigen) Dampfaufzüge, deren beide Trommeln an einer gemeinschaftlichen Welle
sitzen, während die Seile in umgekehrter Richtung herumgeschlungen sind, so daß
sich bei jeder Drehungsrichtung eins derselben
auf-, das andre abwickelt. Hier wird jedesmal das am herabgehenden Seil hängende leere Gestell die Maschine
[* 20] beim Aufziehen
des andern belasteten Gestelles unterstützen. Die Dampfmaschine muß so eingerichtet sein, daß man sie
beliebig nach beiden Richtungen hin rotieren lassen kann, was man durch eine sogen. Umsteuerung
[* 21] (s. Steuerung) erreicht.
Diese Arten von Aufzügen finden in Fabriken und Magazinen, bei Hochöfen als Gichtaufzüge, vor allem aber bei Bergwerken als
Schachtförderungen Verwendung.
[* 14]
Fig. 2 zeigt die Anordnung einer solchen Fördermaschine. a Dampfcylinder,
b Schwungradwelle, c Rädervorgelege zum Betrieb der Welle mit den Trommelnd, e, von welchen die Seile f, g über die Leitrollen
h, i nach den Fördergestellen hingehen, von denen nur k sichtbar ist; l, i sind die Leitbäume. Drehen sich die
Trommeln in der Richtung des Pfeils, so wickelt sich g von e ab, f auf d auf und umgekehrt.
Statt zweier Trommeln mit zwei Seilen verwendet man auch wohl eine Scheibe mit keilförmiger Nute und einem dareingelegten Seil,
dessen beide Enden abwärts hängend die beiden Förderschalen tragen. Die Scheibe wird abwechselnd nach
beiden Seiten hin gedreht und nimmt dabei das Seil durch Reibung in der Keilnute mit (Gichtaufzüge und Köpesche Förderung).
Die mittels Flaschenzüge wirkenden Dampfaufzüge bestehen aus einem Dampfcylinder, an dessen Kolbenstange ein umgekehrter Flaschenzug
[* 22] angeschlossen ist.
Das freie Seilende desselben trägt, über eine Leitrolle herabhängend, die Förderschale. Die Einrichtung
ist derjenigen der hydraulischen Aufzüge mit Flaschenzug (Abbildung und Beschreibung weiter unten) sehr ähnlich. Die hydraulischen
Aufzüge umfassen die durch Wasserräder
[* 23] und Wassersäulenmaschinen
[* 24] betriebenen Aufzüge. Die Wasserradaufzüge sind bei Bergwerken als Fördermaschinen
im Gebrauch, die Wasserräder selbst als sogen. Kehrräder konstruiert, d. h. als zwei nebeneinander auf einer Welle sitzende
oberschlächtige Räder von umgekehrter Schaufelstellung. Je nachdem man nun das Wasser durch Aufziehen von Schützen auf das
eine oder andre dieser Räder aufschlagen läßt, dreht sich die Welle rechts oder links herum und wickelt dabei zwei Seile
mit Fördergefäßen auf