ein
»Epos in dramatischer Form«, nicht ohne
Phantasie, aber ohne tieferes
Leben und ohne künstlerisches
Maß. Eine Gesamtausgabe seiner Werke erschien in 22
Bänden (3. Aufl., Wiesb. 1855), eine Auswahl in 7
Bänden (das. 1850).
von, ein tirolisch-kärntner. Adelsgeschlecht, das um 1173 urkundlich auf der gleichnamigen
Burg bei
Matrei in
Tirol
[* 6] auftaucht und mit
KonradI., dem Begründer des Machtaufschwunges seines
Hauses, im
Dienstgefolge des
Grafen
Meinhard II. von
Görz-Tirol als
Herzogs von
Kärnten seit 1286 im letztgenannten Land seine neue
Heimat findet. Als die mächtigen
Karlsberger infolge des Adelsaufstandes gegen
Herzog Meinhard 1293 ihrenSturz erlebten, wurde
Konradv. der
Anwärter ihres
Ranges und Güterbesitzes,
LandmarschallKärntens, 1294 Burgherr auf
Karlsberg und bald so reich an
Besitz, der
sich bis
Steiermark
[* 7] verzweigte, daß die von seinem Zeitgenossen, dem steiermärkischen Reimchronisten
Ottokar, erzählte Volkssage
solches
Glück dem
Besitz eines verhängnisvollen
Zauberringes zuschrieb, welchenKonradv. Auffenstein aus der
Hand
[* 8] des sterbenden
Herrn v. Schärfenberg empfangen habe. Dieser große
Besitz mehrte sich noch in der Folgezeit. Im J. 1335 unterstützten
die Auffensteiner wesentlich die Besitzergreifung
Kärntens durch die
Habsburger, büßten aber dann im
Aufstand gegen die
HerzögeAlbrecht III. und
Leopold III. (1368) ihre Machtstellung ein und erloschen am
Schluß des 14. Jahrh.
derKinder, die
Ernährung der Neugebornen ohne Muttermilch, wenn die Verabreichung der Mutterbrust nicht
möglich oder nicht rätlich ist und die Verhältnisse von der Art sind, daß eine
Amme nicht genommen
werden kann oder mag.
Der von der
Natur vorgeschriebene Weg der
Ernährung des
Kindes durch die
Milch der eignen
Mutter gibt die
meisten
Garantien für das Gedeihen des
Kindes wie für das Wohlbefinden der
Mutter. Wie schädlich ein
Abweichen von diesem
Weg für die
Kinder ist, beweist der Umstand, daß von 100
Kindern im ersten Lebensjahr, welche von der eignen
Mutter gestillt
werden, nur 8, von solchen, welche von
Ammen gestillt werden, 29 und bei künstlicher Auffütterung sogar bis zu 47 sterben.
Wenn man genötigt ist, die
Ernährung des
Kindes ohne
Mutter- und Ammenmilch zu bewerkstelligen, so sind
folgende
Grundsätze festzuhalten: Das Ersatzmittel muß sich in seiner chemischen
Zusammensetzung der Muttermilch möglichst
nähern;
die künstliche
Nahrung darf durchaus nur in dünnflüssiger Form
gereicht werden, sie darf nicht gären, nicht sauer
werden und überhaupt keine chemische Umwandlung erleiden, welche ihren Nährwert beeinträchtigt;
ihre
Temperatur muß annähernd derjenigen der frisch entleerten Frauenmilch entsprechen (28-35° C.).
Die einzelnen
Mahlzeiten
dürfen ein gewisses
Maß nicht überschreiten, die Zeit der
Fütterung ist streng und regelmäßig einzuhalten, bei Zubereitung
der
Nahrung, an den
Geschirren etc. ist die sorgfältigste Reinlichkeit zu beobachten.
Was die
Wahl des
Nahrungsmittels anbelangt, so ist die Tiermilch das nächstliegende Ersatzmittel für
die Frauenmilch. Es kommt hier die
Milch der Eselin, der
Ziege und
Kuh in
Frage. Die
Milch der Eselin kommt in ihrer chemischen
Zusammensetzung der Frauenmilch am nächsten und wird von kleinen
Kindern am leichtesten ertragen, aber sie ist nur selten
zu haben. Von der Ziegenmilch gilt so ziemlich das
Gleiche, sie ist aber schon konsistenter als die Eselinnenmilch
und muß daher mehr als diese mit
Wasser verdünnt werden. Am tauglichsten für die Neugebornen ist die
Milch von jüngern
Ziegen, die schon mehrmals und zuletzt vor nicht zu langer Zeit geworfen haben.
Die Ziegenmilch darf keinen widerlichen
Geruch haben; ob sie von gehörnten oder ungehörnten
Ziegen stammt, ist gleichgültig.
Als billigster und bequemster
Ersatz für die Frauenmilch ist demnächst die Kuhmilch anzusehen. Sie darf zum
Zweck der Auffütterung natürlich
nur von gesunden und zweckmäßig gefütterten
Kühen genommen und muß durch Zusatz von
Wasser verdünnt
werden.
In den ersten vier
Wochen sollen die
Kinder eine Mischung von ⅓ guter Kuhmilch und ⅔
Wasser, im 2.-3.
Monat halb
Milch,
halb
Wasser, im 4.
Monat ¾
Milch und ¼
Wasser und erst vom 5.
Monat an unverdünnte
Milch erhalten. Es ist zweckmäßig, die
Milch nicht ausschließlich von einer
Kuh zu nehmen, sondern die
Milch von mehreren gesunden
Kühen zu mischen,
weil sie dadurch gleichmäßiger wird.
Die Kuhmilch darf nicht abgerahmt, soll aber vor dem
Gebrauch abgekocht werden. Der verdünnten Kuhmilch muß außerdem etwas
Milchzucker (weniger gut
Rohrzucker) sowie etwas kohlensaures
Natron zugesetzt werden, wodurchsie der Muttermilch
ähnlicher, verdaulicher und vor dem
Gerinnen mehr geschützt wird. Auf einen Tassenkopf verdünnte
Milch gehört etwa ein
Theelöffel
Milchzucker, und eine gehäufte Messerspitze von kohlensaurem
Natron reicht für ein
LiterMilch aus.
Die
Kinder müssen das so zubereitete
Getränk aus einer Glasflasche, welche mit einem durchlöcherten Kautschukhut verschlossen
ist, zu sich nehmen.
Kindern, welche Kuhmilch schlecht vertragen, gibt man das Biedertsche Rahmgemenge, zu dessen
Darstellung
man von guter frischer
Milch nach zweistündigem Stehen an einem kühlen
Ort etwa 1/16 vorsichtig abschöpft, mit abgekochtem
Wasser mischt, aufkocht, mit etwas
Milchzucker und mit allmählich steigenden
Quantitäten reiner
Milch versetzt.
Da man nicht immer und überall eine stets frische, von ganz gesunden
Kühen abstammende
Milch haben kann,
so hat man zweckmäßige Ersatzmittel herzustellen gesucht. Als solches gelten die in verschiedener
Weise, am besten nur durch
Erhitzen in hermetisch verschlossenen
Gefäßen, vor jeder nachteiligen Veränderung gesicherte
Milch und die durch
Verdampfen im luftleeren
Raum unter Zusatz von
Zucker
[* 9] eingedickte (kondensierte) Kuhmilch (Milchextrakt), welche,
mit der 6-10fachen
Menge warmen
Wassers verdünnt, ein der frischen
Milch ähnlich zusammengesetztes, nur
¶
mehr
etwas süßeres Getränk liefert. Ein andres rationelles Mittel zur Auffütterung ist die Liebigsche Suppe, welche folgendermaßen dargestellt
wird. Man rührt 30 g nicht zu feines Weizenmehl in 300 g kochende Milch, läßt nach einigem Aufwallen bis 66° C. abkühlen
(wohl zu beachten!) und setzt einen Brei von 30 g Malzmehl, 60 g kaltem Wasser und 5,6 g Kalilösung (2
Teile doppeltkohlensaures Kali und 11 Teile Wasser) hinzu. Man läßt ½ Stunde warm stehen, kocht dann die Suppe einmal auf
und gießt sie durch ein Tuch.
Sie hält sich 24 Stunden. Die Suppe kann in einzelnen, jedesmal neu zu erwärmenden Portionen zu je 4-6
Eßlöffeln in der Saugflasche gereicht werden. Bei ganz jungen Kindern muß man diese Suppe noch zur Hälfte, später mit
⅓ Wasser verdünnen, bis die Kinder sie nach einigen Monaten unverdünnt vertragen. Diese Suppe ist auch in Extraktform in
den Handel gekommen, und nach dem Prinzip derselben sind verschiedene Präparate angefertigt worden und
als sogen. Suppenpulver in den Handel gekommen.
Die künstliche Auffütterung durch stärkemehlhaltige Nahrungsmittel,
[* 11] namentlich durch das Mehl
[* 12] der verschiedenen Getreidearten, durch
Kindermehle etc. in Form von Suppen, ist für ganz kleine Kinder als irrationell zu verwerfen. Zur Verdauung des Stärkemehls
gehört Speichel, und da dieser bis etwa zur 10. Woche nur in geringer Menge abgesondert wird, so sind in
dieser Zeit die stärkemehlhaltigen Präparate zu vermeiden. Dagegen sind diese Nahrungsmittel, zumal wenn sie mit Kuhmilch
zubereitet werden, für Kinder von 3-4 und mehr Monaten ganz am Platz.
Von den unvermischten Mehlsorten ist das nicht zu feine Weizenmehl vorzuziehen, da es vermöge seiner
leichtern Verdaulichkeit den größten Nährwert besitzt. Sehr beliebt und den Kindern zuträglich ist ein feiner Brei aus
Zwieback und Arrowroot. Ersterer wird zuerst in frischem Wasser eingeweicht, sorgfältig ausgedrückt, dann mit Wasser oder verdünnter
Milch zu einem zarten Brei, dem ein klein wenig Zucker zugesetzt wird, verkocht. Den Arrowrootbrei kocht
man ebenfalls mit Milch.
Mit vier Monaten ertragen die Kinder auch schon eine magere Fleischbrühe, in welcher Mehl, Gries, Salep, Sago und dergleichen schleimgebende
Pflanzenstoffe aufgekocht sind. AndreSurrogate der Milch, wie Eigelb, in Wasser gekocht, Salepschleim, überhaupt schleimige
Getränke aus Hafer,
[* 13] Gerste
[* 14] etc., sind nur ausnahmsweise zu empfehlen in Fällen, wo man genötigt ist, verschiedenes
zu versuchen, und namentlich da, wo Neigung zu Diarrhöe besteht. In solchen Fällen wendet man sich am besten an einen Arzt,
da alljährlich zahlreiche neue Präparate auf den Markt gebracht werden, über deren Wert nur die Kritik
eines erfahrenen Sachverständigen entscheiden kann.
Absolut verwerflich ist die Unsitte, den Kindern sogen. Lutscher (Schnuller, Schlotzer, Zulpe etc.)
in den Mund zu geben. Abgesehen davon, daß manche Frauen die Masse, mit welcher sie den Zulp füllen, vorher selbst gekaut haben,
und daß dieses widerliche Verfahren unter Umständen zur Übertragung von Krankheiten auf die Kinder führt:
so ist dieses Beruhigungsmittel auch deshalb zu verwerfen, weil der Zulp oft stundenlang in der Mundhöhle
[* 15] verbleibt, in
saure Gärung übergeht, Pilzbildungen auf der Mundschleimhaut bedingt und katarrhalische Entzündung des Mundes sowie des Magens
und Darmkanals herbeiführt und unterhält.
Daß bei der künstlichen Auffütterung alle Verrichtungen des Säuglings, namentlich die Atmung, die Hautthätigkeit,
der Stuhlgang und der Schlaf, streng zu überwachen sind, versteht sich
von selbst. Besonders große Sorgfalt hat man auch
auf die Reinigung des Mundes zu verwenden, um so mehr, je kleiner die Kinder sind. Wird der Mund nach jeder Mahlzeit durch ein
reines, in Wasser getauchtes Leinwandläppchen, welches man über den Finger stülpt, sorgfältig ausgewischt, so bleibt das
Kind von den schmerzhaften Schwämmchen verschont.
Vgl. v. Ammon,
[* 16] Die ersten Mutterpflichten (26. Aufl., Leipz. 1884);