Einfluß ausübte. Das
Ministerium begann mit
Reformen in liberalem
Sinn, geriet aber bald mit dem Abgeordnetenhaus über die
Durchführung der Armeereorganisation in heftigen
Konflikt. Die
Minister verloren ihre
Popularität, ohne daß es ihnen gelungen
wäre, die Armeereorganisation durchzusetzen. Nach
Annahme des Hagenschen
Antrags auf Spezialisierung des
Militäretats im
Budget durch das Abgeordnetenhaus trat das liberale
MinisteriumAuerswald-Schwerin im März 1862 zurück. Zum Oberstburggrafen
von
Marienburg
[* 2] ernannt, blieb er in persönlichem
Verkehr mit dem König, ohne aber auf die
Politik desselben Einfluß zu üben.
Er starb in
Berlin.
[* 3]
4)
Alfred von, preuß. Staatsminister, jüngster
Bruder der vorigen, geb. zu
Marienwerder,
[* 4] machte
den
Feldzug von 1815 mit und bezog dann die
Universität zu
Königsberg,
[* 5] wo er Mitbegründer der Burschenhaft war. Seit 1819 im
Staatsdienst, fungierte er von 1830 bis 1844 als
Landrat des
RosenbergerKreises, ward 1837 in den
Provinziallandtag gewählt
und stellte auf dem Huldigungslandtag 1840 den
Antrag auf Einberufung der seit 1815 verheißenen
Stände.
Im J. 1842 war er Mitglied der nach
Berlin berufenen provinzialständischen
Ausschüsse, und 1845 wurde er zum Generallandschaftsdirektor
von
Ostpreußen
[* 6] gewählt.
die
Feuer eines Schiffsdampfkessels vermindern, indem man weniger
Kohlen zuführt, die
Ausdehnung
[* 8] des
Feuers
beschränkt, die
Feuerthüren öffnet und die Aschenfälle schließt, so daß nun nicht mehr die zur
Verbrennung erforderliche
Luft von unten, sondern von
oben zutritt. Das Aufbänken bezweckt, wenig oder gar keinen
Dampf
[* 9] zu erzeugen, das
Wasser in den
Kesseln aber heiß zu erhalten.
Soll die
Maschine
[* 10] wieder in
Gang
[* 11] gesetzt werden, so werden die
Feuer »vorgeholt«.
Die
Kohlen werden über die ganze Rostfläche verbreitet, man wirft neue
Kohlen auf und gibt den Luftzutritt von unten wieder
frei.
aufgehender oder steigender
Bau, im weitesten
Sinn der zwischen dem Unterbau
(Grundbau,
[* 12]
Fundament)
und Überbau (frei schwebenden
Bau) befindliche, im lotrechten
Sinn aufgeführte Teil eines
Hochbaues
(Umfangs- und Zwischenwand)
oder Brückenbaues
(End- oder Zwischenpfeiler);
im engern
Sinn die zweite, zwischen der Fundierung und Herstellung der Bedachung
oder
der Brückenträger liegende Bauperiode;
im engsten
Sinn die ganze oder teilweise
Erhöhung eines
Bauwerks.
die Trennung der
Erze und andrer wertvoller
Mineralien
[* 13] von dem begleitenden tauben und die weitere Benutzung
hindernden
Gestein durch mechanische
Operationen. Die erste rohe
Scheidung erfolgt schon durch den
Bergmann,
welcher die tauben
Massen
(Berge) in der
Grube zurückbehält und die
Stuferze oder reichhaltigen
Erze, welche direkt verwertet
werden können, von den ärmern, die noch weiterer Aufbereitung bedürfen, trennt. Die erforderliche Zerkleinerung
der größern
Stücke erfolgt dabei mit dem
Fäustel, wird jedoch nicht weit getrieben.
Mit denselben
Mitteln, lediglich durch
Handscheidung, wird nun über
Tage eine weiter gehende Sortierung (trockne Aufbereitung, Scheidearbeit)
erreicht, worauf alles minderwertige
Material der nassen Aufbereitung unterworfen wird. Diese bedient sich zur Läuterung und zur Sortierung
der Vorräte nach der Korngröße verschiedener Siebvorrichtungen, der
Rätter und in neuerer Zeit mehr
der Separationstrommeln, welche das
Erz unter starkem Zufluß von
Wasser passiert. Auch das Grubenklein wird in solcher
Weise
geläutert und der
Anteil, welcher nicht durch die
Siebe fällt, abermaliger
Handscheidung
(Klaubarbeit) übergeben.
Das
Material, welches wegen zu geringer Korngröße für die
Handscheidung sich nicht eignet, aber zu reich ist,
um es den weiter unten zu beschreibenden
Operationen zu unterwerfen, verfällt dem
Siebsetzen und muß zu diesem
Zweck, sofern
es passende Korngröße nicht bereits besitzt, zunächst zerkleinert werden. Das
Siebsetzen trennt
Körner gleicher
Größe
nach dem spezifischen
Gewicht, welches bei Erzpartikeln größer ist als bei dem tauben
Gestein. Es wird
dies dadurch erreicht, daß eine
Partie der
Graupen auf ein
Sieb gebracht, unter
Wasser getaucht und wiederholt rasch ausgeführten
senkrechten
Stößen ausgesetzt wird.
Indem die
Graupen hierbei oftmals hintereinander frei im
Wasser herabfallen, ordnen sie sich nach ihrer
Schwere, und es bilden
sich auf dem
Sieb deutlich getrennte horizontaleSchichten, von denen die untern reichere Erzkörner, die
obern taubes
Gestein enthalten. Die
Bewegung des
Siebes erfolgte früher stets durch
Handarbeit, gegenwärtig benutzt man
Setzmaschinen,
die aber auch mit festliegendem
Sieb konstruiert werden, in welchem
Fall derselbe
Effekt erreicht wird, wenn man dem
Wasser durch
die
Bewegung eines
Kolbens wiederholt eine auf- und abwärts gerichtete Strömung erteilt, so daß es die
Graupen beim
Eintritt in das
Sieb hebt und beim Zurücktreten wieder sinken läßt.
Diese
Maschinen werden auch für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet, bei welchem das rohe
Material beständig zu-, das separierte
Material in demselben
Maß abgeführt wird. Diese kontinuierlichen
Maschinen erfordern einen ununterbrochenen
Wasserstrom, man hat aber auch
Apparate, welche das abfließende
Wasser immer wieder unter das
Sieb zurückpumpen (Setzpumpen
und Setzherde), und benutzt außerdem Setzräder, bei denen das
Material nicht aus ein
Sieb, sondern direkt in das strömende
Wasser geworfen wird.
Letzteres führt die leichtern
Körner schneller und weiter mit sich fort, während
die schweren Erzkörner früher zu
Boden sinken.
durch diese nicht weiter verarbeitet werden können, sowie die Erze, welche sich für das Siebsetzen nicht eignen, unterliegen
einer weitern Aufbereitung, für welche diejenigen von nicht hinreichend feinem Korn auf Naßpochwerken zerkleinert werden müssen.
Die aus letztern abfließende Pochtrübe, welche die feinen Erzteilchen aufgeschwemmt enthält, leitet man mittels eines
langsamen Wasserstroms durch verschiedene miteinander in Verbindung stehende Behälter, in welchen sie
sich allmählich absetzen.
Wären die vom Wasser fortgetragenen Teilchen von gleichartiger Masse, so würden sie sich lediglich nach ihrer Größe ordnen;
wären sie aber von gleicher Größe, so würde eine Trennung nach dem spezifischen Gewicht stattfinden. Da aber beides
nicht der Fall ist, so erhält man Gemenge von kleinen schweren Erzteilchen mit größern leichten Partikeln des tauben Gesteins.
Zu dieser Ablagerung dient die Grabenführung (Mehlführung), welche aus einem langen Kanal
[* 15] mit mehreren Abteilungen und aus
einem an diesen Kanal sich anschließenden System breiter Kasten (dem Labyrinth) besteht, in welchem die
Bewegung des Wassers sich bedeutend verlangsamt, und aus dem es in die Sümpfe gelangt, in welchen auch die feinsten Erzteilchen
sich ablagern.
Statt der Grabenführung benutzt man mehrfach Spitzkasten, viereckige, trichterförmige Kasten, deren mehrere zu einem System
vereinigt sind, welches die Pochtrübe durchströmt. Die Ablagerung erfolgt in den Kasten in der oben angegebenen
Weise in den Spitzen der Trichter, und hier befindet sich eine Öffnung, aus welcher die abgelagerten Teilchen durch einen
kräftigen Wasserstrahl fort- und weiterer Verarbeitung entgegengeführt werden. Diese weitere Verarbeitung der in den verschiedenen
Abteilungen der beschriebenen Apparate abgelagerten Massen besteht in dem Verwaschen oder Konzentrieren,
einem fortgesetzten Schlämmprozeß, bei welchem die mit Wasser gut aufgerührten Massen (dies Aufrühren fällt bei Anwendung
von Spitzkasten fort) über schiefe Flächen (Herde) herabfließen, während gleichzeitig oder nachher ein Wasserstrom darübergeleitet
wird, um die leichtern Gesteinsteile fortzuführen, so daß nur die schwerern Erzteile zurückbleiben.
Hierbei ist auch auf vervollkommten Apparaten ein bedeutender Erzverlust unvermeidlich, und man sucht
daher die Wascharbeiten immer mehr zu beschränken, indem man eine unnötige Zerkleinerung der Materialien thunlichst vermeidet
und den Separations- und Setzarbeiten viel größere Ausdehnung gibt als früher. Die Herde sind von sehr verschiedener Konstruktion.
Der Stoßherd besitzt eine bewegliche Herdfläche, welche in der Längsrichtung regelmäßige starke,
kurze Stöße erhält.
Hierdurch erhält der Wasserstrom eine intermittierende Beschleunigung, und es werden die Erz- und Gesteinsteilchen einerseits
durch den Stoß des Wassers nach unten getrieben, anderseits durch den Stoß des Herdes nach oben zurückgeschnellt. Die Sicherherde
(Sichertröge) unterscheiden sich nicht wesentlich von den Stoßherden, sie sind nur kürzer, stärker
geneigt, erhalten kräftigere Stöße und mehr Wasserzufluß. Die Kehrherde dienen zum Verwaschen geringhaltiger oder sehr
feiner Massen, sie bestehen aus einem schräg liegenden Balkengerüst mit glatt gehobelter Bretterbekleidung, über welche
man das Wasser, welches die festen Massen ausgeschwemmt enthält, herabfließen läßt.
Dabei belegt sich der Herd mit Schlich, den man nach dem Abstellen des Zuflusses durch einen sanften Strom
reinen Wassers von den tauben Mehlteilchen befreit. Da aber hierbei
auch Erzteilchen mit fortgerissen werden, so leitet man
das abfließende Wasser in Bassins, um die hier sich ablagernden Massen noch weiter zu verarbeiten. Die auf dem Herd abgelagerten
Massen aber werden unter weiterm Zufluß von Wasser abgekehrt und in ein andres Bassin geleitet. Der rotierende Kehrherd oder
Drehherd ist gewissermaßen eine aus Kehrherden zusammengesetzte kreisrunde Scheibe, welche sich um eine vertikale Achse dreht
und entweder nach letzterer oder nach der Peripherie hin eine schwache Neigung besitzt.
Die Fläche des Herdes ist durch radiale Leisten in 32 Segmente geteilt, die bei der Rotation abwechselnd
von der Trübe und von reinem Wasser bespült werden. Der Betrieb ist also ein kontinuierlicher, denn bis eins der Segmente
wieder an den Ort gelangt, an welchem es mit der Trübe gespeist wird, ist die abgelagerte Masse bereits
gewaschen und abgekehrt, so daß es von neuem beschickt werden kann. Immerhin erfolgt die Separation intermittierend, während
auf dem kontinuierlichen Drehherd die Schlichteile niemals ganz zur Ruhe gelangen, sondern sich fortwährend, wenn auch langsamer
als die unhaltigen Mehle, abwärts bewegen. Auch der Stoßherd ist für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet
worden.
Durch die Fortschritte, welche die neuern Aufbereitungsmethoden repräsentieren, ist es mehr und mehr gelungen, auch sehr
arme Erze noch mit Gewinn schmelzwürdig zu machen. Eine neuere Art der Scheidung sucht mit Hilfe des Elektromagnetismus
[* 16] magnetisches
und unmagnetisches Material voneinander zu trennen. Die zu diesem Zweck von Siemens u. Halske konstruierte
Maschine besteht aus einem Cylinder, der aus Eisen
[* 17] und Messingscheiben zusammengesetzt und derartig mit einer dynamoelektrischen
Maschine verbunden ist, daß die Innenflächen der Eisenscheiben abwechselnd in magnetische Nord- und Südpole verwandelt werden.
Indem nun der rotierende Cylinder mit dem pulverförmigen Material in Berührung kommt, nehmen die Eisenscheiben die
magnetischen Teilchen auf und führen sie in die Höhe, wo sie von Abstreichern festgehalten und in eine Ableitungsröhre
geleitet werden, während die unmagnetischen Teilchen aus dem Magnetcylinder herausfallen. Über der Steinkohlen s. d.