Einfluß ausübte. Das Ministerium begann mit Reformen in liberalem Sinn, geriet aber bald mit dem Abgeordnetenhaus über die
Durchführung der Armeereorganisation in heftigen Konflikt. Die Minister verloren ihre Popularität, ohne daß es ihnen gelungen
wäre, die Armeereorganisation durchzusetzen. Nach Annahme des Hagenschen Antrags auf Spezialisierung des Militäretats im Budget
durch das Abgeordnetenhaus trat das liberale Ministerium Auerswald-Schwerin im März 1862 zurück. Zum Oberstburggrafen
von Marienburg ernannt, blieb er in persönlichem Verkehr mit dem König, ohne aber auf die Politik desselben Einfluß zu üben.
Er starb 15. Jan. 1865 in Berlin.
4) Alfred von, preuß. Staatsminister, jüngster Bruder der vorigen, geb. 16. Dez. 1797 zu Marienwerder, machte
den Feldzug von 1815 mit und bezog dann die Universität zu Königsberg, wo er Mitbegründer der Burschenhaft war. Seit 1819 im
Staatsdienst, fungierte er von 1830 bis 1844 als Landrat des Rosenberger Kreises, ward 1837 in den Provinziallandtag gewählt
und stellte auf dem Huldigungslandtag 1840 den Antrag auf Einberufung der seit 1815 verheißenen Stände.
Im J. 1842 war er Mitglied der nach Berlin berufenen provinzialständischen Ausschüsse, und 1845 wurde er zum Generallandschaftsdirektor
von Ostpreußen gewählt.
Auf dem Vereinigten Landtag 1847 stand er entschieden auf seiten derer, welche eine Verfassung nach den Verheißungen von 1815 forderten,
und unterschrieb die von Vincke entworfene »Deklaration der Rechte« mit. Am 19. März 1848 als Minister des Innern in das Ministerium
Arnim-Boitzenburg berufen, behielt er diesen Posten auch in dem am 29. März von Camphausen gebildeten Kabinett, trat aber infolge
feindseliger Abstimmungen in der Nationalversammlung 14. Juni d. J. zurück und stimmte dann als Mitglied
der Nationalversammlung mit dem rechten Zentrum. Er war seitdem bis 1852 ununterbrochen Mitglied des preußischen Landtags,
in welchem er zur konstitutionellen Linken hielt und die reaktionäre Politik des Ministeriums Manteuffel entschieden bekämpfte.
Er ward daher bei seiner Wiederwahl zum Landschaftsdirektor 1853 von der Regierung nicht bestätigt. Im
J. 1858 aufs neue gewählt, war er Mitglied des Abgeordnetenhauses bis 1862 und dann wieder 1867 bis zu seinem Tod, 3. Juli 1870.
die Feuer eines Schiffsdampfkessels vermindern, indem man weniger Kohlen zuführt, die Ausdehnung des Feuers
beschränkt, die Feuerthüren öffnet und die Aschenfälle schließt, so daß nun nicht mehr die zur Verbrennung erforderliche
Luft von unten, sondern von oben zutritt. Das Aufbänken bezweckt, wenig oder gar keinen Dampf zu erzeugen, das
Wasser in den Kesseln aber heiß zu erhalten. Soll die Maschine wieder in Gang gesetzt werden, so werden die Feuer »vorgeholt«.
Die Kohlen werden über die ganze Rostfläche verbreitet, man wirft neue Kohlen auf und gibt den Luftzutritt von unten wieder
frei.
aufgehender oder steigender Bau, im weitesten Sinn der zwischen dem Unterbau (Grundbau, Fundament)
und Überbau (frei schwebenden Bau) befindliche, im lotrechten Sinn aufgeführte Teil eines Hochbaues (Umfangs- und Zwischenwand)
oder Brückenbaues (End- oder Zwischenpfeiler);
im engern Sinn die zweite, zwischen der Fundierung und Herstellung der Bedachung
oder
der Brückenträger liegende Bauperiode;
im engsten Sinn die ganze oder teilweise Erhöhung eines
Bauwerks.
die Trennung der Erze und andrer wertvoller Mineralien von dem begleitenden tauben und die weitere Benutzung
hindernden Gestein durch mechanische Operationen. Die erste rohe Scheidung erfolgt schon durch den Bergmann,
welcher die tauben Massen (Berge) in der Grube zurückbehält und die Stuferze oder reichhaltigen Erze, welche direkt verwertet
werden können, von den ärmern, die noch weiterer Aufbereitung bedürfen, trennt. Die erforderliche Zerkleinerung
der größern Stücke erfolgt dabei mit dem Fäustel, wird jedoch nicht weit getrieben.
Mit denselben Mitteln, lediglich durch Handscheidung, wird nun über Tage eine weiter gehende Sortierung (trockne Aufbereitung, Scheidearbeit)
erreicht, worauf alles minderwertige Material der nassen Aufbereitung unterworfen wird. Diese bedient sich zur Läuterung und zur Sortierung
der Vorräte nach der Korngröße verschiedener Siebvorrichtungen, der Rätter und in neuerer Zeit mehr
der Separationstrommeln, welche das Erz unter starkem Zufluß von Wasser passiert. Auch das Grubenklein wird in solcher Weise
geläutert und der Anteil, welcher nicht durch die Siebe fällt, abermaliger Handscheidung (Klaubarbeit) übergeben.
Das Material, welches wegen zu geringer Korngröße für die Handscheidung sich nicht eignet, aber zu reich ist,
um es den weiter unten zu beschreibenden Operationen zu unterwerfen, verfällt dem Siebsetzen und muß zu diesem Zweck, sofern
es passende Korngröße nicht bereits besitzt, zunächst zerkleinert werden. Das Siebsetzen trennt Körner gleicher Größe
nach dem spezifischen Gewicht, welches bei Erzpartikeln größer ist als bei dem tauben Gestein. Es wird
dies dadurch erreicht, daß eine Partie der Graupen auf ein Sieb gebracht, unter Wasser getaucht und wiederholt rasch ausgeführten
senkrechten Stößen ausgesetzt wird.
Indem die Graupen hierbei oftmals hintereinander frei im Wasser herabfallen, ordnen sie sich nach ihrer Schwere, und es bilden
sich auf dem Sieb deutlich getrennte horizontale Schichten, von denen die untern reichere Erzkörner, die
obern taubes Gestein enthalten. Die Bewegung des Siebes erfolgte früher stets durch Handarbeit, gegenwärtig benutzt man Setzmaschinen,
die aber auch mit festliegendem Sieb konstruiert werden, in welchem Fall derselbe Effekt erreicht wird, wenn man dem Wasser durch
die Bewegung eines Kolbens wiederholt eine auf- und abwärts gerichtete Strömung erteilt, so daß es die
Graupen beim Eintritt in das Sieb hebt und beim Zurücktreten wieder sinken läßt.
Diese Maschinen werden auch für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet, bei welchem das rohe Material beständig zu-, das separierte
Material in demselben Maß abgeführt wird. Diese kontinuierlichen Maschinen erfordern einen ununterbrochenen
Wasserstrom, man hat aber auch Apparate, welche das abfließende Wasser immer wieder unter das Sieb zurückpumpen (Setzpumpen
und Setzherde), und benutzt außerdem Setzräder, bei denen das Material nicht aus ein Sieb, sondern direkt in das strömende
Wasser geworfen wird. Letzteres führt die leichtern Körner schneller und weiter mit sich fort, während
die schweren Erzkörner früher zu Boden sinken.
Alle Produkte der Sieb- und Setzarbeit, welche
mehr
durch diese nicht weiter verarbeitet werden können, sowie die Erze, welche sich für das Siebsetzen nicht eignen, unterliegen
einer weitern Aufbereitung, für welche diejenigen von nicht hinreichend feinem Korn auf Naßpochwerken zerkleinert werden müssen.
Die aus letztern abfließende Pochtrübe, welche die feinen Erzteilchen aufgeschwemmt enthält, leitet man mittels eines
langsamen Wasserstroms durch verschiedene miteinander in Verbindung stehende Behälter, in welchen sie
sich allmählich absetzen.
Wären die vom Wasser fortgetragenen Teilchen von gleichartiger Masse, so würden sie sich lediglich nach ihrer Größe ordnen;
wären sie aber von gleicher Größe, so würde eine Trennung nach dem spezifischen Gewicht stattfinden. Da aber beides
nicht der Fall ist, so erhält man Gemenge von kleinen schweren Erzteilchen mit größern leichten Partikeln des tauben Gesteins.
Zu dieser Ablagerung dient die Grabenführung (Mehlführung), welche aus einem langen Kanal mit mehreren Abteilungen und aus
einem an diesen Kanal sich anschließenden System breiter Kasten (dem Labyrinth) besteht, in welchem die
Bewegung des Wassers sich bedeutend verlangsamt, und aus dem es in die Sümpfe gelangt, in welchen auch die feinsten Erzteilchen
sich ablagern.
Statt der Grabenführung benutzt man mehrfach Spitzkasten, viereckige, trichterförmige Kasten, deren mehrere zu einem System
vereinigt sind, welches die Pochtrübe durchströmt. Die Ablagerung erfolgt in den Kasten in der oben angegebenen
Weise in den Spitzen der Trichter, und hier befindet sich eine Öffnung, aus welcher die abgelagerten Teilchen durch einen
kräftigen Wasserstrahl fort- und weiterer Verarbeitung entgegengeführt werden. Diese weitere Verarbeitung der in den verschiedenen
Abteilungen der beschriebenen Apparate abgelagerten Massen besteht in dem Verwaschen oder Konzentrieren,
einem fortgesetzten Schlämmprozeß, bei welchem die mit Wasser gut aufgerührten Massen (dies Aufrühren fällt bei Anwendung
von Spitzkasten fort) über schiefe Flächen (Herde) herabfließen, während gleichzeitig oder nachher ein Wasserstrom darübergeleitet
wird, um die leichtern Gesteinsteile fortzuführen, so daß nur die schwerern Erzteile zurückbleiben.
Hierbei ist auch auf vervollkommten Apparaten ein bedeutender Erzverlust unvermeidlich, und man sucht
daher die Wascharbeiten immer mehr zu beschränken, indem man eine unnötige Zerkleinerung der Materialien thunlichst vermeidet
und den Separations- und Setzarbeiten viel größere Ausdehnung gibt als früher. Die Herde sind von sehr verschiedener Konstruktion.
Der Stoßherd besitzt eine bewegliche Herdfläche, welche in der Längsrichtung regelmäßige starke,
kurze Stöße erhält.
Hierdurch erhält der Wasserstrom eine intermittierende Beschleunigung, und es werden die Erz- und Gesteinsteilchen einerseits
durch den Stoß des Wassers nach unten getrieben, anderseits durch den Stoß des Herdes nach oben zurückgeschnellt. Die Sicherherde
(Sichertröge) unterscheiden sich nicht wesentlich von den Stoßherden, sie sind nur kürzer, stärker
geneigt, erhalten kräftigere Stöße und mehr Wasserzufluß. Die Kehrherde dienen zum Verwaschen geringhaltiger oder sehr
feiner Massen, sie bestehen aus einem schräg liegenden Balkengerüst mit glatt gehobelter Bretterbekleidung, über welche
man das Wasser, welches die festen Massen ausgeschwemmt enthält, herabfließen läßt.
Dabei belegt sich der Herd mit Schlich, den man nach dem Abstellen des Zuflusses durch einen sanften Strom
reinen Wassers von den tauben Mehlteilchen befreit. Da aber hierbei
auch Erzteilchen mit fortgerissen werden, so leitet man
das abfließende Wasser in Bassins, um die hier sich ablagernden Massen noch weiter zu verarbeiten. Die auf dem Herd abgelagerten
Massen aber werden unter weiterm Zufluß von Wasser abgekehrt und in ein andres Bassin geleitet. Der rotierende Kehrherd oder
Drehherd ist gewissermaßen eine aus Kehrherden zusammengesetzte kreisrunde Scheibe, welche sich um eine vertikale Achse dreht
und entweder nach letzterer oder nach der Peripherie hin eine schwache Neigung besitzt.
Die Fläche des Herdes ist durch radiale Leisten in 32 Segmente geteilt, die bei der Rotation abwechselnd
von der Trübe und von reinem Wasser bespült werden. Der Betrieb ist also ein kontinuierlicher, denn bis eins der Segmente
wieder an den Ort gelangt, an welchem es mit der Trübe gespeist wird, ist die abgelagerte Masse bereits
gewaschen und abgekehrt, so daß es von neuem beschickt werden kann. Immerhin erfolgt die Separation intermittierend, während
auf dem kontinuierlichen Drehherd die Schlichteile niemals ganz zur Ruhe gelangen, sondern sich fortwährend, wenn auch langsamer
als die unhaltigen Mehle, abwärts bewegen. Auch der Stoßherd ist für kontinuierlichen Betrieb eingerichtet
worden.
Durch die Fortschritte, welche die neuern Aufbereitungsmethoden repräsentieren, ist es mehr und mehr gelungen, auch sehr
arme Erze noch mit Gewinn schmelzwürdig zu machen. Eine neuere Art der Scheidung sucht mit Hilfe des Elektromagnetismus magnetisches
und unmagnetisches Material voneinander zu trennen. Die zu diesem Zweck von Siemens u. Halske konstruierte
Maschine besteht aus einem Cylinder, der aus Eisen und Messingscheiben zusammengesetzt und derartig mit einer dynamoelektrischen
Maschine verbunden ist, daß die Innenflächen der Eisenscheiben abwechselnd in magnetische Nord- und Südpole verwandelt werden.
Indem nun der rotierende Cylinder mit dem pulverförmigen Material in Berührung kommt, nehmen die Eisenscheiben die
magnetischen Teilchen auf und führen sie in die Höhe, wo sie von Abstreichern festgehalten und in eine Ableitungsröhre
geleitet werden, während die unmagnetischen Teilchen aus dem Magnetcylinder herausfallen. Über der Steinkohlen s. d.
Vgl.
Gätzschmann, Die Aufbereitung (Leipz. 1872);
v. Rittinger, Lehrbuch der Aufbereitungskunde (Berl. 1867, nebst 2 Nachträgen);
Derselbe,
Taschenbuch der Aufbereitung, nebst Nachtrag (das. 1870);
Derselbe, Erfahrungen im berg- und hüttenmännischen Maschinenwesen (Wien,
Jahrg. 1855-72);
v. Sparre, Abhandlungen über Aufbereitung (Oberhaus. 1869);
Althans, Die Entwickelung der mechanischen in den letzten 100 Jahren
(Berl. 1878).