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Töne erreicht und deshalb einzelne
Linien mehr oder weniger vertieft werden, so wird, nachdem das
Ätzwasser einige Zeit gewirkt
hat, auf
die zu schützenden Teile eine
Lösung des
Ätzgrundes in
Terpentinöl mit einem
Pinsel au
fgetragen und dann das Ätzen fortgesetzt.
Dies ist das Tiefätzen.
Ätzgrund erhält man z. B. aus
4 Teilen
Wachs, 2 Teilen
Kolophonium, 4 Teilen
Asphalt und 1 Teil
Burgunder
Pech. Diese Ingredienzien werden zusammengeschmolzen, der
Asphalt aber zuletzt fein gepulvert hinzugefügt.
Zum Au
ftragen des
Ätzgrundes schlägt man denselben in feine
Leinwand und dann noch in lockern
Taft und führt den
Ballen mit
gelindem
Druck auf
der erwärmten
Fläche herum. Auch
kann man eine dicke
Lösung des
Ätzgrundes mit
Kamphin
bereiten und diese mit einem
Pinsel au
fstreichen. Als
Ätzwasser benutzt man auf
Kupfer
[* 2] verdünnte
Salpetersäure, zweckmäßiger
eine Mischung von 3
Volumen einer gesättigten
Lösung von
Kupfer in
Salpetersäure mit 1
Volumen einer ebenfalls gesättigten
Lösung von
Salmiak in
Essig, welche man nach dem Au
fgießen durch vorsichtiges Eintröpfeln von
Salpetersäure
zu der gewünschten
Stärke
[* 3] bringt.
Noch besser ist eine Mischung von 10 Teilen
Salzsäure von 1,19 spez. Gew. mit 70 Teilen
Wasser und einer siedend heißen
Lösung
von 2 Teilen chlorsaurem
Kali in 20 Teilen
Wasser, die man nach Belieben mit 100-200 Teilen
Wasser verdünnt.
Nach beendigter Einwirkung spült man die
Platte wiederholt mit reinem
Wasser ab, trocknet sie mit einem leinenen
Tuch und entfernt
den
Ätzgrund durch
Terpentinöl. Zum in
Stahl
(Siderographie) benutzt man eine Mischung aus
4
Volumen starkem
Holzessig, 1
Volumen
starkem
Weingeist und 1
Volumen
Salpetersäure von 32°
Baumé oder eine
Lösung von fein geriebenem
Ätzsublimat
(Quecksilberchlorid) in 420 g
Wasser, der 1 g
Weinsteinsäure und 16-20
Tropfen
Salpetersäure zugesetzt werden.
Auch eine saure Lösung von salpetersaurem Silberoxyd (Glyphogen) und eine Lösung von Jod in Jodkalium werden empfohlen. Eine zwar sicher wirkende, aber kostspielige Beize ist eine Lösung von 2 Teilen Jod und 5 Teilen Jodkalium in 40 Teilen Wasser. Die abgespülte und abgetrocknete Platte wird durch einen Kautschukfirnis oder durch Bereiben mit frischem Hammeltalg vor dem Rosten bewahrt. Zum Ätzen des lithographischen Steins wird meist Salpeter- oder Salzsäure, mit mehr oder weniger Wasser oder mit Gummi arabikum-Lösung verdünnt, angewandt.
Das Hochätzen ist eine Umkehr des eben erörterten Verfahrens, insofern man, anstatt die dunkeln Stellen einzuätzen und dann mit Schwärze zu füllen, die Lichter hinwegätzt und die stehen bleibenden Erhabenheiten mit Schwärze überzieht. So geätzte Kupferplatten können gleich Holzschnitten in den Typensatz eingesetzt und mit diesem zugleich abgedruckt werden. Erfinder dieses Verfahrens war Dembour in Metz. [* 4] Man trägt dabei auf eine sorgfältig gereinigte, mittels geschlämmten Bimssteins oder Salpetersäure feinkörnig gemachte Kupferplatte die Zeichnung mittels eines Pinsels und flüssigen Ätzgrundes, der aus den gewöhnlichen Ingredienzien mit Terpentinöl besteht, auf und ätzt nach dem Trocknen mit Salpetersäure oder einem sonstigen Ätzmittel, wodurch die blank gebliebenen Stellender Kupferplatte angegriffen werden.
Auf lithographischem Stein wird für Maschinendruck hoch geätzt, indem man die Zeichnung mit feinem Harzpulver einpudert und dann stark verdünnte Salpetersäure anwendet. Um Messer- und Säbelklingen sowie allerlei Galanteriewaren mit glänzenden Figuren auf mattem Grund zu verzieren (damaszieren), überzieht man die Stellen, welche ihre Politur behalten sollen, mit einem flüssigen Ätzgrund und setzt das Ganze Dämpfen von Salzsäure aus, welche aus Kochsalz und Schwefelsäure [* 5] entwickelt werden.
Als Ätzmittel auf Glas [* 6] dient Flußsäure (Fluorwasserstoffsäure). Um auf einer matt geätzten Fläche glänzende Züge hervorzubringen, deckt man die Zeichnung mit Bernsteinfirnis oder einer Lösung von Asphalt in Terpentinöl, rührt dann Flußspatpulver mit verdünnter Schwefelsäure (1 Teil Säure und 4 Teile Wasser) zu einem dünnen Brei und läßt denselben bei 30-40° auf der Glastafel eintrocknen, wodurch die nicht durch Ätzgrund geschützten Partien matt erscheinen.
Verzierungen mit Blumen, Blättern etc. erzeugt man am leichtesten auf die Weise, daß man dieselben mit Gummi auf das Glas klebt, dann die ganze Fläche mit einer geschmolzenen Mischung aus Wachs, Talg und Öl überzieht, nach Erstarrung derselben die Pflanzenteile beseitigt und die entblößten Stellen ätzt. Dampfförmige Flußsäure gibt matte Ätzung. In den Glashütten von Baccarat, St.-Louis und Fort zu Metz benutzt man zum Mattätzen von Glas eine Lösung von 1000 g Wasser, 250 g kristallisiertem Fluorwasserstoff-Fluorkalium, 250 g Salzsäure und 140 g schwefelsaurem Kali.
Die Ätzwirkung dieses Mittels ist eine sehr gleichmäßige. Auch kann man das Muster, welches matt eingeätzt werden soll, mit einem Kautschukstempel und einer fettigen Farbe auf das Glas übertragen und mit Fluorwasserstoff-Fluorammonium bestreuen. Das Salz [* 7] haftet nur an der Farbe und wirkt nach dem Anhauchen durch diese hindurch auf das Glas. Eine aus Fluorwasserstoff-Fluorammonium, gefälltem schwefelsauren Baryt und rauchender Fluorwasserstoffsäure dargestellte Tinte kann mit einer Feder auf das Glas aufgetragen werden und liefert in 15 Sekunden eine scharfe Ätzung. Die von Böttger und Bromeis erfundene Hyalographie liefert geätzte Glasplatten zum Druck.
Zum Ätzen auf Zink (s. Zinkätzung) werden Holzessig, Salpetersäure und Chlorsäure, sämtlich sehr verdünnt, angewandt. Bergkristall, Amethyst, Achat [* 8] und andre kieselsäurereiche Steine ätzt man mit Flußsäure, Gold [* 9] mit Königswasser, Silber, Messing und Marmor mit verdünnter Salpetersäure, ebenso die großenteils aus kohlensaurem Kalk bestehende Perlmutter, Bernstein [* 10] und Elfenbein am besten mit konzentrierter Schwefelsäure, Alabaster mit destilliertem Wasser.
Zum A. auf Metall benutzt man nach Nienstädt eine Ätzmasse aus salpetersaurem Eisenoxyd mit etwas Platinchlorid für Eisen [* 11] und Stahl und aus Antimonchlorid mit Platinchlorid für alle übrigen Metalle mit Ausnahme von Gold und Platin. Die Ätzmasse wird auf einer Glasplatte ganz dünn und gleichmäßig verrieben und dann mittels eines Kautschukstempels auf die sehr sorgfältig gereinigte, namentlich fett- und oxydfreie, Metallfläche übertragen. Man erhält sofort entweder eine matte Ätzung oder eine fest haftende schwarze Färbung.
Man läßt dann kurze Zeit liegen, wäscht mit Wasser, welches zweckmäßig wenig Soda oder Ätzammoniak enthält, trocknet und reibt die Ätzung mit etwas fettem Öl ein oder überzieht sie ganz dünn mit Spiritus- oder Öllack. Die verschiedenen Metalle bedingen unbedeutende Abweichungen des Verfahrens, auf allen aber erhält man sehr scharfe, fest haftende Zeichnungen. Bei der Galvanokaustik, dem galvanischen Ätzen, wird die vorbereitete Metallplatte in stark verdünnter ¶
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Salpetersäure mit dem positiven Pol einer galvanischen Batterie verbunden, wobei sich die nicht geschützten Stellen des Metalls sehr schnell auflösen. Vgl. Graphische Künste. [* 13] Eine Anleitung zum in Kupfer, Messing, Stahl und andern Metallen gibt Krüger, Die Zinkogravüre (2. Aufl., Wien [* 14] 1884). Über in der Medizin s. Ätzmittel.