einen fortlaufenden
Rücken, auf welchem sich keine kegelförmigen Gipfel erheben. Die mittlere Kammhöhe des Atlas beträgt
1200-1500 m. Die Hauptkette wird im S. von einer
ca. 2000 m hohen Nebenkette, dem Antiatlas, begleitet. Die meisten der oft
sehr romantischen
Thäler sind wohlangebaut. Die höhern Bergstufen tragen Gehölze von immergrünenEichen,
weiter unten wächst der wilde
Ölbaum in
Menge.
Charakteristisch für die
Vegetation sind aber besonders die
Kakteen.
[* 2]
Der Vegetationsreichtum und die Schneebedeckung im
Winter geben vielen
Quellen und
Bächen ihren Ursprung. Wenn auch nicht wenige
zur trocknen Zeit versiegen, so besitzt das Atlasland doch zahlreiche ausdauernde Flußläufe, welche
Fruchtbarkeit über
das
Gebirge und die
Niederungen verbreiten; das so bewässerte fruchtbare Land heißt
Tell (s. d.). Eine besondere Eigentümlichkeit
des östlichen (algerischen und tunesischen) Atlas sind muldenförmige Einsenkungen, die sogen.
Schotts (s. d.), welche zur
RegenzeitSalzseen gleichen, im
Sommer aber bis auf kleine Wasserlachen austrocknen und infolge der
zurückbleibenden Salzkruste Schneeflächen ähnlich sehen. Die
Region der
Schotts zieht sich bis in die
Nähe des
Golfs von
Gabes.
(franz.
Satin), geköpertes
Gewebe,
[* 4] bei welchem die Fadenkreuzungen
(Bindungen) nicht, wie beim eigentlichen
Köper,
aneinander stoßen und schräg über den
Stoff fortlaufende
Linien bilden, sondern, wie in nebenstehender
[* 1]
Figur an den schwarzen
Punkten sichtbar, zerstreut angebracht, auch in geringerer Zahl vorhanden sind und dadurch versteckt
werden. Der Kettenfaden geht flott über mehrere Einschußfäden, unterfährt dann einen einzigen Einschußfaden
(Bindung)
und erscheint sofort wieder auf der Oberfläche, um abermals mehrere Einschußfäden zu übergreifen.
Hierdurch erhält das
Gewebe das Ansehen, als bestehe es nur aus den
Kettenfäden, und da letztere in Einer
Ebene und flott
liegen, so erhält es einen großen
Glanz. Man unterscheidet vier- bis neun- und mehrbindigen (-schäftigen,
-teiligen, -fädigen) Atlas, je nach der Zahl der überfahrenen Einschußfäden, zu welchen der eine unterfahrene
hinzugerechnet wird. Gewöhnliche
Seiden-,
Leinen-,
Woll- und Baumwollstoffe sind in der
Regel fünfbindig, seidene Kleiderstoffe
achtbindig.
(Atlasspat), weißer, rötlicher, auch anders gefärbter
Kalkstein von feinfaseriger
Struktur, welcher auf Schliffflächen seidenartigen
Glanz zeigt;
kommt besonders in
England vor und wird zu allerlei kleinen
Schmucksachen,
[* 17] großen
Perlen etc. verarbeitet, welche aber wegen der Weichheit des
Materials wenig beständig sind.
Bei uns
geht als Atlasstein meist ein Fasergips aus
Thüringen, dem Mansfeldischen und dem Waadtland, welcher noch weicher
ist.
(griech.), Atmungskunde, die
Lehre
[* 18] von der
Atmung. ^[= (Respiration), der Gaswechsel der Organismen. Derselbe verläuft an allen Orten, wo tierische ...]
Denn wenn es auch unbestreitbar ist, daß die
Größe der
Verdunstung sich wie die verdunstende Oberfläche verhält, so findet
dies doch auf kleinere
Gefäße keine Anwendung, indem bei diesen die
Größe der der
Luft ausgesetzten
Seitenflächen und die Wassertiefe von beträchtlichem Einfluß sind. Die sehr zahlreichen Atmometer zerfallen in
zwei
Klassen, je nachdem die
Verdunstung durch die Verminderung des
Volumens oder durch den Gewichtsverlust des der
Verdunstung
ausgesetzten
Wassers bestimmt wird.
Die der ersten
Klasse haben den Übelstand, daß sie während Frostwetters zur
Beobachtung ungeeignet und durch den
Frost auch
oft zersprengt werden. Die bekanntesten
Apparate dieser Art sind von Mühry,
Prestel, Lament, Piche und
Morgenstern
[* 20] konstruiert.
Auch gehört hierher
DufoursSiccimeter, welches die
Differenz zwischen Regenmenge und
Verdunstung angeben
soll. Ebenso zahlreich sind die Atmometer, bei welchen die
Verdunstung mittels Wägung bestimmt wird. Die bekanntesten sind von
Saussure
und
Wild angegeben, von denen das letztere in umstehender
[* 1]
Figur dargestellt ist. Der Hauptsache nach
besteht das von
Wild aus einem schalenartigen
Gefäß
[* 21] C, welches auf eine der Briefwage ähnliche Vorrichtung
A aufgesetzt werden kann.
¶
mehr
Ist das Schälchen wasserleer, so steht der Zeiger D auf dem Nullstrich der Skala; wird es aber durch eingegossenes Wasser
belastet, so wird der Zeiger auf der Skala gehoben. Bei der Beobachtung wird die Schale C mit Wasser gefüllt, auf den Stift B
der Wage
[* 23] gesetzt und der Stand des Zeigers D amGradbogen G notiert, hierauf von der Wage abgenommen und nach
Verlauf der Beobachtungsperiode (24 Stunden) wieder auf die Wage gesetzt und die neue Lage des Zeigers bestimmt. Die Differenz
der beiden Ablesungen gibt je nach der Natur der Teilung entweder das Gewicht des verdunsteten Wassers oder seine
Höhe in Millimetern an. Die ganze Wägevorrichtung ist in einem Kästchen E eingeschlossen, in dessen unterm Fach ein Schälchen
mit Chlorcalcium F aufgestellt ist, um die Luft im Innern desselben trocken zu halten und die Metallteile des Instruments vor
Oxydation zu schützen.
Als Resultat der bisher angestellten Verdunstungsbeobachtungen ergibt sich, daß dieselben wegen des
Einflusses, den die Temperatur und die Luftbewegung ausüben, nur in ungenügender Weise die Verhältnisse der Verdunstung wiedergeben,
wie sie in der Natur stattfindet. Dazu sind nur größere Verdunstungsbassins oder allenfalls Verdunstungsmesser geeignet,
bei welchen das eigentliche Verdunstungsgefäß in ein größeres, mit Wasser gefülltes eingesenkt ist.