die
Göttin meist mit langem, wirkungsvoll gefaltetem
Mantel, mit oft sehr malerisch (schärpenartig, über eine
Schulter gelegt
und ähnlich) angeordneter
Ägis und statt des anliegenden attischen mit dem langen korinthischen
Helm. Auch der Gesichtstypus,
in der attischen
Kunst rundlich mit offenem, mädchenhaftem
Ausdruck, wird jetzt bewegter, mehr elegisch gestimmt, mit
länglichen, scharfen
Zügen. Dieser
Epoche gehören die meisten der erhaltenen
Statuen an, deren berühmteste die
[* 2] von
Velletri
im
Louvre (vgl. Abbildung, S. 1009) ist.
1) Athenodoros Kananites oder von
Tarsos, stoischer
Philosoph,
Schüler des
Posidonios zu Rhodus,
Lehrer der stoischen
Philosophie zu
Apollonia in Epiros, wurde von Oktavian nach
Rom
[* 9] gezogen und mit der
Erziehung des
Tiberius betraut, auch von
Augustus öfters zu
Rate gezogen, kehrte später nach
Tarsos zurück, wo man seine
Verdienste, die er sich durch
Einführung einer guten
Gemeindeordnung um diese Stadt erworben, noch lange nach seinem
Tode durch einen Opferdienst ehrte.
Von Athenodoros' zahlreichen, oft dem Athenodoros Cordylio zugeschriebenen
Schriften (z. B. gegen die
Kategorien des
Aristoteles, über die
Pflichten u. a.) existieren nur noch
Titel und einzelne Bruchstücke.
(spr. ähthens),Stadt im nordamerikan.
StaatGeorgia,
GrafschaftClarke, ist Sitz der 1795 gegründeten
Universität
des
Staates, hat Baumwollhandel und Fabrikation, Maschinenbau und (1880) 6099 Einw.
eine in der griech.
Mythologie personifizierte kosmologische
Idee, nach Hesiod Sohn des
Erebos und der
Nacht
(Nyx),
der
Kinder des
Chaos; nach Hygin nebst der
Nacht, dem
Tag und dem
Erebos von dem
Chaos und der
Göttin des
Dunkels erzeugt, wie aus
der
Verbindung des
Äthers mit der
Erde die
Titanen,
Laster und Übel hervorgehen. Nach beiden erscheint der
Äther als eine der Grundsubstanzen, aus denen sich das Weltall gebildet hat, in den Orphischen
Hymnen aber als die Weltseele,
von der alles
Leben Anfang und Gedeihen empfängt.
Später wurde der Äther als der Himmelsraum, als
Wohnung
der
Götter gedacht, und als
Herr derselben erscheint
Zeus, der in ihm wohnend (auch als Sohn des
Äthers) gedacht wurde. - In der
altgriechischen
Philosophie ist Äther das belebende Wärmeprinzip, ein fünftes
Element oder das substantielle
WesenGottes selbst,
welches gedacht wird als ätherisches, künstlerisches
Feuer, von dem alles
Sein,
Leben und
Denken stammt.
in der
Physik eine feine, elastische, den ganzen Weltraum und die
Räume zwischen den
Molekülen der
Körper erfüllende
Substanz, welche man annehmen muß, um die
Fortpflanzung des
Lichts, das als eine
Wellenbewegung
[* 10] des
Äthers angesehen wird, zu
erklären. Man nimmt gewöhnlich an, daß die Teilchen des
Äthers sich gegenseitig abstoßen, dagegen
von den Körperteilchen angezogen werden, was zur
Folge hat, daß sich um jedes
Molekül, gleich einer
Atmosphäre, eine
Ätherhülle
sammelt, die einen
Bestandteil des Moleküls bildet.
Auch als
Ursache der allgemeinen
Massenanziehung hat man ihn betrachtet. Nach den neuesten
Ansichten ist der Äther des Astronomen
mit demjenigen des Physikers identisch und ein über alle
Vorstellung feines
Medium. Doch liegt keinGrund
vor, dasselbe zu den sogen.
Imponderabilien zu zählen, vielmehr ist der Äther möglicherweise ein körperlicher
Stoff, der in der
Nähe der Himmelskörper an Dichte zunimmt und vielleicht sogar einen
Bestandteil ihrer
Atmosphären bildet. (S.
Weltsystem.)
Der
Äthyläther ist ein einfacher Äther,
weil er zwei Äthylgruppen (C2H5 ) enthält, die durch
Sauerstoff
zusammengehalten werden; läßt man aber ein Alkoholjodür auf die Natriumverbindung eines andern
Alkohols einwirken, so entsteht
ein gemischter Äther, aus
Jodäthyl und Natriumamylat z. B. der Amyläthyläther C2H5.O.C5H11 ^[C2H5.O.C5H11].
Diese Äther sind flüchtige
Flüssigkeiten, leichter als
Wasser, darin wenig oder nicht löslich und sehr
beständig. Sie werden durch
Kalilauge nicht angegriffen. Ganz verschieden von den einfachen und gemischten Äthern sind die
zusammengesetzten Äther. Diese entstehen bei der Einwirkung von
Säuren auf
Alkohole, leichter aus
Alkoholen und
Säuren, wenn man
Alkohol mit dem
Salz der
[* 17] betreffenden
Säure und einer stärkern
Mineralsäure destilliert. So bildet sich
Essigäther nach folgendem
Schema:
Die zusammengesetzten Äther sind meist flüchtige, angenehm riechende
Flüssigkeiten, leichter als
Wasser
und darin wenig oder nicht löslich. Sie werden durch
Kalilauge zersetzt, indem sich
Alkohol und das
Kalisalz der betreffenden
Säure bilden: