berühmt durch ihre
Schönheit und
Schnelligkeit. Als sie von ihrem
Vater aufgefordert wurde, zu heiraten, bestimmte sie, daß
jeder ihrer
Freier einen Wettlauf mit ihr machen und,
im Fall sie siege, den
Tod von ihr erleiden solle. Nachdem viele umgekommen,
siegte
Hippomenes mit
Hilfe goldener Äpfel, die, ein
Geschenk der
Aphrodite,
[* 2] von ihm auf die
Bahn geworfen
und von Atalante aufgehoben wurden, so daß sie darüber zurückblieb.
Da aberHippomenes vergaß, der
Göttin zu danken, so reizte
ihn diese zu so heftiger
Liebe, daß er die Geliebte im nahen Heiligtum der
Kybele
[* 3] umarmte. Erzürnt, verwandelte die
Göttin
beide in jenes Löwenpaar, welches ihren
Wagen zog.
(griech.), unerschütterliche Seelenruhe, bei den alten Skeptikern der
Zweck ihres skeptischen Philosophierens,
weil man beim
Zweifeln durch keine einander widerstreitenden Meinungen beunruhigt werde.
Rückschlag zur Ahnenähnlichkeit, das Auftreten der
Erblichkeit gewisser Eigentümlichkeiten der Körperbildung, auch gewisser
Krankheitsanlagen, geistiger
Eigenschaften etc. von mehr oder weniger entfernten
Ahnen. Man beobachtet diese
Erscheinung besonders
bei gekreuzten
Rassen, indem ein oder das andre
Individuum der folgenden
Generationen auf den besondern
Typus eines der Stammeltern zurückschlägt. Der Atavismus spielt deshalb unter den Beweismitteln der Darwinschen
Theorie eine gewisse
Rolle, sofern das plötzliche Auftreten gewisser körperlicher Eigentümlichkeiten mitunter Andeutungen
über die Abstammung von
Pflanzen und
Tieren gibt. So schlagen die meisten Obstsorten, wenn sie aus
Samen
[* 4] statt aus
Stecklingen gezogen werden, auf die wilde Stammart zurück; bei
Haustieren der verschiedensten
Rassen treten gelegentlich
Kennzeichen einer wilden Art auf, z. B. bei
Tauben
[* 5] die Kennzeichen der Felsentaube
(Columba livia), die deshalb als die Stammform
unsrer zahllosen Taubenrassen angesehen wird.
In der
Regel handelt es sich nur um einen
Rückschlag in Bezug auf einzelne Merkmale, wenn z. B.
Pferde
[* 6] gefärbte Querringel an den
Beinen zeigen, die auf eine dem
Zebra ähnliche Stammform deuten, oder wenn sie statt eines einfachen
Hufs mehrere freie
Zehen aufweisen, was an eine frühere Ahnenstufe erinnert. Man erklärte sich diese
Erscheinung früher
durch ein besonderes
Gesetz der latenten
Vererbung, nunmehr aber einfacher dadurch, daß nach dem sogen. biogenetischen
Grundgesetz
(s.
Entwickelungsgeschichte)
[* 7] jedes Lebewesen in seiner individuellen
Entwickelung durch die Zustände seiner
Ahnen gewissermaßen
hindurchgehen muß und deshalb durch eine teilweise
Hemmung der Weiterbildung in ältern Bildungszuständen verharren kann.
In diesem
Sinn hat man auch gewisse
Mißbildungen, wie
Mikrokephalie (s. d.), als Atavismus
(Rückschlag auf die
affenähnlichen
Ahnen des
Menschen) gedeutet; doch können solche offenbar krankhafte und unharmonische
Bildungen nicht für
sich als Beweismittel der Abstammung gelten. Eine ähnliche, aber noch sehr der
Aufklärung bedürftige
Erscheinung wird von
vielen Tierzüchtern behauptet, daß nämlich die erste
Befruchtung
[* 8] eines Muttertiers eine gewisse Nachwirkung
auf alle folgenden
Geburten äußere, so daß ein Muttertier, welches zum erstenmal von einem
Tier aus unedler
Rasse befruchtet
wurde,
dadurch zur Erzielung einer ganz reinen
Rasse überhaupt unfähig werden soll.
eine gewisse Form der
Lähmung mit Gliederzittern, namentlich der untern Extremitäten, welche von einer
eigentümlichen Erkrankung des
Rückenmarks abhängig ist.
(der
Astaboras der Alten), Nebenfluß des
Nils, der einzige, den dieser
Strom nach der Vereinigung des
Blauen und
WeißenNils noch aufnimmt, entspringt in
Abessinien ganz nahe dem Nordrand des
Tanasees, heißt zuerst Gandowa, dann Goang und
schließlich Atbara. Er hat im wesentlichen eine
Richtung von SO. nach
NW., ist nur zur
Regenzeit, vom Juli an,
ein bedeutender
Strom, liegt aber mehrere
Monate im Jahr bis auf wenige
Pfützen trocken, in denen sich dann
Krokodile,
[* 9]
Flußpferde,
Fische
[* 10] und
Schildkröten
[* 11] zusammendrängen. Er mündet südlich von
Berber in denNil. Seine Zuflüsse kommen
sämtlich von den abessinischen
Hochlanden; die bedeutendsten sind: der Salam, der Setit oder
Takazzé und der Mareb (Gasch,
Hallenga). Die
Hydrographie des Atbara ist erst in der neuesten Zeit, namentlich durchBaker und
Munzinger, aufgeklärt worden.
Vgl.
Baker, Die Nilzuflüsse in
Abessinien (deutsch, Braunschw. 1868).
(spr. atschis'n),Stadt im nordamerikan.
StaatKansas, am Westufer des
Missouri, früher Ausgangspunkt eines
bedeutenden Karawanenhandels mit den
Prärien, jetzt
Knotenpunkt von neun Eisenbahnlinien, mit Kornmühlen, Maschinenwerkstätten,
Packhäusern für Schweinefleisch etc. und (1880) 15,105 Einw.
in der griech.
Mythologie die personifizierte Lust am
Schaden, ein Geschöpf der
poetischen
Vorstellung beim lebensfrohen
Homer wie beim spekulativen Hesiod, des
Zeus
[* 12] oder der
Eris Tochter, wandelt bethörend
über den Häuptern der
Götter und
Menschen. Selbst
Zeus unterlag ihrer Allgewalt, indem er, von ihr verleitet, den übereilten
Schwur leistete, durch welchen
Herakles
[* 13] (s. d.) dem
Eurystheus unterthan ward. Der erzürnte
Vater stürzte
deshalb die Verführerin aus dem
Olymp; seitdem waltet sie Unheil stiftend über den
Menschen.
Aber die
Litä
(»Abbitten«) wandeln langsam hinter ihr her und suchen wieder gut zu machen, was Ate geschadet. Nach
Ausdehnung
[* 14] dieser sittlich-religiösen
Personifikation auf die Verblendung, die sündige That, die aus ihr entspringende
Verschuldung und die unnachsichtlich erfolgende
Strafe (im
Gewissen) erscheint mit Hervortreten des letztern
Begriffs bei den
Tragikern Ate nicht mehr als Anstifterin, sondern als Rächerin des Unrechts und berührt sich sonach mit
Nemesis.
nationaux, die 1789 in
Paris
[* 17] und danach in andern französischen
Städten errichteten Werkstätten, in denen
jeder, der wollte, gegen die
¶
mehr
Verpflichtung, zu arbeiten, Aufnahme fand. Da diese Anstalten, in denen wenig oder nichts gearbeitet wurde, sehr kostspielig
waren, wurden sie sehr bald wieder aufgegeben. Auch durch Dekret vom wurden solche Nationalwerkstätten, jedoch
mit dem gleichen ungünstigen Erfolg, für kurze Zeit ins Leben gerufen.
Vgl. Thomas, Histoire des Ateliers nationaux
(Par. 1848);