GrößereFernrohre werden in der
Regel parallaktisch montiert, d. h. so, daß sie um eine zur Äquatorebene
parallele und um eine zur
Weltachse parallele
Achse drehbar sind, so daß eine gleichmäßige Drehung um die letztere
Achse
genügt, um mit ihnen einen
Stern bei seiner täglichen
Bewegung zu verfolgen. Solche
Instrumente,
Äquatoriale (s. d.) genannt,
dienen hauptsächlich zur Messung des gegenseitigen
Abstandes benachbarter
Sterne und sind zu dem
Zweck mit
Mikrometern (s. d.)
versehen.
Ferner werden sie viel zu astrophysikalischen
Beobachtungen verwendet und dann mit photographischen und spektroskopischen
Apparaten
ausgerüstet. Der genaueste mikrometrische Meßapparat ist das
Heliometer
[* 19] (s. d. und
[* 1]
Fig. 4 der Tafel), welches
ein selbständiges parallaktisch montiertes
Instrument bildet. Die parallaktische
Aufstellung ist schon
von
Scheiner 1620 und später von
Römer
[* 20] 1690 als »Machina aequatorea« ausgeführt
worden.
Instrumente mit einem
Kreis, welcher
der
Ekliptik parallel ist, und einem darauf senkrechten, entsprechend dem antiken
Astrolabium,
[* 21] kennt die neuere
Astronomie
[* 22] nicht.
Zur
Beobachtung von
Winkeln in beliebigen
Ebenen dient der
Spiegelsextant (s. d.), der hauptsächlich zur
See Verwendung findet.
Dergleichen Verzeichnisse von größerm oder geringerm
Umfang finden sich in den astronomischen Jahr- und Lehrbüchern. Unter
den vielen hierher gehörigen Werken sind als klassisch
Bessels »Fundamenta astronomiae« (Königsb.
1818) und dessen
»Tabulae Regiomontanae« (das. 1830) zu nennen. Als die zuverlässigsten
Sonnentafeln gelten gegenwärtig diejenigen
von
Leverrier im 4.
Bande der »Annales de l'Observatoire
Impérial de
Paris«; die besten
Mondtafeln sind
Hansens
»Tables de la lune, construites d'après le principe Newtonien de la gravité universelle«. Für die
PlanetenMerkur,
[* 28]
Venus und
Mars
[* 29] benutzt das
Berliner
[* 30] Jahrbuch die Leverrierschen Tafeln im 5. und 6.
Bande der
oben genannten
Annalen, fürJupiter,
Saturn und
Uranus die Tafeln von Bouvard, für
Neptun die neuen Tafeln von
Newcomb.
Langevor derErfindung der eigentlichen Räderuhren (Gewichträderuhren) hatten die
Chinesen schon solche
astronomische Uhrwerke, welche den
Lauf der Himmelskörper anzeigten; sie wurden entweder durch
Wasser getrieben, oder durch
Menschenhände mittels einer
Kurbel
[* 33] in
Bewegung gesetzt. Namentlich stellten sie vermöge eines darauf berechneten Räderwerks
die
Bewegung der
Sonne, des
Mondes und der fünf
Planeten vor, die
Konjunktionen,
Oppositionen, die
Sonnen-
und Mondfinsternisse, die
Bedeckungen der
Sterne etc. Man sah daran die
Länge der
Tage nebst den über und unter dem
Horizont
[* 34] befindlichen
Sternen. Ähnliche astronomische Uhrwerke kannten auch schon die alten Griechen und
Römer. Dahin gehört des
ArchimedesSphäre sowie die Uhrwerke des Chromatius, Boetius, Pacificus u. a.
Vollkommnere Werke dieser Art kamen aber erst nach der
Erfindung der eigentlichen Räderuhren zum Vorschein. Vorzüglich berühmt
wurde das
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