im tropischen Westafrika, eingebürgert auf
Madagaskar,
[* 3] auf den
Maskarenen und auf St.
Helena der häufigste Landvogel, sehr
beliebt, aber weichlicher;
das
Orangebäckchen(H. MelpodaVieill.), in Westafrika, sehr schön, äußerst
zierlich, ausdauernd;
der
Amarant
(Blutfink, Karminastrild,
PyteliaminimaVieill.), in Mittelafrika, nistet
wie unser
Sperling in den
Hütten
[* 5] der Eingebornen, sehr schön, ruhig, zutraulich, ausdauernd, brütet leicht;
der Rotbürzel
(grauer
Schönbürzel, P. coerulescensVieill.), in Westafrika, prachtvoll, sehr beweglich und zierlich, zart;
Mehrfach sind in Vogelstuben
Bastarde von Astrilds gezüchtet worden, so vom Grauastrild und Helenafasänchen, Grauastrild
und
Orangebäckchen, Helenafasänchen und
Schmetterlingsfink etc.
Das Wesentliche seiner Einrichtung besteht darin, daß, wenn man mittels eines
Stifts einen
Stern auf dem
Globus fixiert, ein oder mehrere parallele
Lineale auf die
Stelle des
Sterns am
Himmel
[* 8] hinweisen. In vollkommnerer
Weise leistet
dies das von
Böhm (gest. 1868) erfundene
Uranoskop.
ein astronom.
Instrument, dessen sich
Hipparch zuerst bediente, um
Länge und
Breite
[* 13] der
Gestirne zu bestimmen. Es war nicht wesentlich verschieden von der
Armillarsphäre
[* 14] (s. d.). Wenn man den
Kreis
[* 15] a derselben (vgl.
die
[* 1]
Figur) in die
Kolur der Solstitien,
b in die
Ebene der
Ekliptik stellt und den doppelten
Kreisc um die
Achse der
Ekliptik drehbar macht, so hat man das von
Ptolemäos beschriebene Astrolabium. Von den beiden
Kreisen c wurde der eine zur Orientierung
des
Instruments auf einen bekannten
Stern eingestellt; die am andern
Kreis befindlichen
Visiere aber dienten zum Einvisieren
des zu beobachtenden
Sterns, worauf man auf diesem
Kreis die
Breite und auf b die Längendifferenz ablas.
Bei den Seefahrern späterer Zeit war das Astrolabium ein Winkelmeßinstrument, bestehend aus einem in halbe und Viertelgrade
etc. eingeteilten Vollkreis (ganzes Astrolabium), oder
Halbkreis (halbes Astrolabium), oder Viertelkreis
(Quadrant), oder Sechstelkreis
(Sextant),
[* 16] oder Achtelkreis
(Oktant), um dessen
Mittelpunkt ein Diopterlineal (Alhidadenregel) mit zwei
Dioptern an den
Enden oder in späterer Zeit ein
Fernrohr
[* 17] mit
Alhidade drehbar war. An einem
Ring wurde das Ganze vertikal aufgehängt und zur
Bestimmung der Sonnenhöhen benutzt. Obwohl schon frühzeitig durch den
Jakobsstab
[* 18] (s. d.) verdrängt, blieb das Astrolabium doch bis
ins vorige
Jahrhundert im
Gebrauch.
im Sprachgebrauch der Griechen und
Römer
[* 20] s. v. w.
Astronomie,
[* 21] nach jetzigem Sprachgebrauch
die
Kunst, aus dem
Lauf und der
Stellung der
Gestirne das Zukünftige, besonders das
Schicksal der
Menschen, vorherzusagen. Die
Astrologie hat sich von der Thalebene
Mesopotamiens aus weiter verbreitet, deren frühste Bewohner, die Akkadier,
ihr schon huldigten. Nach
Europa
[* 22] kam sie durch Vermittelung der Chaldäer, bei denen sie innig zusammenhing mit dem Gestirndienst.
Deshalb werden auch die Sterndeuter später von den römischen Schriftstellern Chaldäer genannt. Die Ägypter setzten die
Astrologie früh in Beziehung zur
Medizin, und ihre Prognostik beruhte besonders auf der
Lehre
[* 23] von der
Konstellation.
In
Griechenland
[* 24] scheinen die Astrologen von seiten des
Staats nie behindert worden zu sein. Selbst
Platon wird als
Freund der
Astrologie genannt; die Aristoteliker aber erklärten sich gegen sie. Einen fruchtbaren
Boden fand sie bei den
Stoikern, mit
deren fatalistischer Weltansicht sie harmonierte. Von den
¶
mehr
griechischen Ärzten suchten die bessern nur insofern von der Astrologie Gebrauch zu machen, als sich ein bestimmtes Kausalverhältnis
zwischen gewissen himmlischen Phänomenen und gewissen terrestrischen Vorgängen wahrnehmen ließ. Besonders pflegte man Krankheitsveränderungen
von der Konstellation des Mondes und der Planeten
[* 26] abhängig zu denken. Nächst der Sonne
[* 27] und den Planeten räumte
man den zwölf Zeichen des Tierkreises die erste Stelle ein. In Rom
[* 28] fand die chaldäische Wissenschaft trotz des vielen Widerstandes,
der ihr entgegengestellt wurde, unter der Masse der Ungebildeten zahlreiche gläubige Anhänger, während die Gebildeten,
wie es scheint, sich meist ablehnend dagegen verhielten.
Sie wurde hier gewöhnlich als Mathesis bezeichnet, und die Sterndeuter hießen Chaldaei, Babylonii, mathematici,
genethliaci oder planetarii. Aus den Zeiten der Republik wird als angesehener Astrolog Lucius Tarutius Firmanus erwähnt, der
auf Veranlassung seines FreundesVarro (116-28 v. Chr.) den genauen Zeitpunkt der ErbauungRoms auf astrologischem Weg zu bestimmen
versuchte. Sein Zeitgenosse Cicero dagegen führt in seiner Schrift »De divinatione« gegen die Astrologie eine ReiheGründe auf; er weist z. B. auf die große Verschiedenheit des Charakters und Schicksals derjenigen Menschen hin, welche sämtlich
in demselben Augenblick geboren werden; er thut an dem Beispiel des Pompejus, Crassus und Cäsar, denen die Astrologen ein glorreiches
Alter und einen ruhigen Tod verkündigt hatten, das Unsichere solcher Prophezeiungen dar.
Ebenso erklären sich der ältere Plinius und Tacitus gegen die Astrologie Seneca dagegen nimmt den Einfluß der Planeten auf die Menschen
für ausgemacht an. Die meisten römischen Kaiser, selbst die, welche die Astrologen vertrieben, wie Tiberius, standen unter
dem Bann der Astrologie. Noch stärker beeinflußte der Glaube an die Astrologie die tiefsinnigen, aber unklaren Gemüter
der spätern philosophischen Mystiker von Alexandria, Athen
[* 29] und Rom. Eine Abhandlung des Neuplatonikers Proklos über Astrologie entwirft
uns von dem Treiben der Astrologen jener Zeit ein sprechendes Bild, und aus dem 4. Jahrh. n. Chr. ist uns das
ausführlichste Werk über Astrologie aus dem Altertum: »AchtBücherAstronomie« von Maternus Firmicus, erhalten.
Auch Augustin, obwohl in der Jugend der Astrologie zugethan, war später entschiedener Gegner derselben. Der Codex
Justinianeus setzte die Sterndeuterei sogar der Giftmischerei gleich. Eifrig wurde dagegen die von den Arabern und jüdischen
Kabbalisten gepflegt, zu einer Art von System ausgebildet und in die christliche Welt des Mittelalters verpflanzt. Abu Maschar
(Albumasar) aus Bath inChorasan (9. Jahrh.), einer der größten Astronomen, hinterließ ein astrologisches Werk:
»De magnis conjunctionibus, annorum revolutionibus ac earum perfectionibus«, das viele Jahrhunderte auch in Europa in hohem
Ansehen stand.
Aboazen Haly erlangte im 13. Jahrh. durch sein Werk »De judiciis astrorum« klassisches Ansehen
und veranlaßte wahrscheinlich
die Einteilung der Wissenschaft in Judizial- und natürliche Astrologie. Seit dieser Zeit gewann die Astrologie auch unter
den christlichen Völkern großes Ansehen. Ihre Glanzperioden sind das 14. und 15. Jahrh. Oft regierten die Hofastrologen
ganze Reiche. Der Einfluß der Gestirne war auf das genaueste definiert; die spätern Astrologen kopierten, kommentierten
und erläuterten nur die Werke ihrer Vorgänger.
Obwohl schon zu Ende des 15. Jahrh. SavonarolaundPico della Mirandola sowie später Voß, Bardelon und der Astronom Sturm die
Astrologie bekämpften, so errang diese doch noch im 16. und 17. Jahrh., so in Frankreich unter Katharina von Medici und unter Heinrich
III. und IV., noch einzelne Triumphe. Am berühmtesten war damals MichaelNostradamus (Notredame), der, meist in völliger Abgeschiedenheit
zu Salon in Frankreich lebend, von da seine gereimten Prophezeiungen zu Hunderten in die Welt schickte, bis ihn Karl IX. zu seinem
Leibarzt erhob.
Von Rom aus wurden die Prophezeiungen des Nostradamus verboten, weil er auch den Untergang des Papsttums verkündigt
hatte. Während mehrere Päpste die Astrologie mit dem Bann belegten, ward sie öfters von den höchsten kirchlichen Würdenträgern
gepflegt. So wurde 1623 der KardinalBarberiniPapst, indem er die astrologische Berechnung verkündigte, daß der neue Papst
nicht sechs Wochen leben werde. Auch die protestantischen Theologen waren keineswegs frei von astrologischem
Wahn. Melanchthon hielt viel von Astrologie und trieb sie selbst, wenn auch mit wenig Glück. Am meisten aber galt die in England unter
den Stuarts. Der Dichter Dryden (gest. 1701) ließ noch für seine Kinder die Nativität stellen.
Paracelsus und Cardanus (»Encomium astrologiae«) brachten die Astrologie mit der Medizin und Chemie in Verbindung.
Paracelsus nahm im Weltall verschiedene von den Planeten abhängige Oszillationen an, denen im Mikrokosmus des Menschen sieben
verschiedene Arten des Pulses entsprechen sollten. Selbst Tycho Brahe und Kepler entsagten der Astrologie nicht ganz, und letzterer erwarb
sich dadurch WallensteinsGunst, dem er 1629 in Sagan
[* 30] sein hohes Glück verkündigt haben soll. Obwohl Kepler
die Schwächen der Astrologie einsah, wollte er doch einen gewissen Zusammenhang zwischen den Konstellationen der Planeten und den Eigenschaften
der unter solchen gebornen Menschen nicht geradezu in Abrede stellen. Das kopernikanische System aber, durch
welches die Erde zum Punkt im Weltenraum herabsank, gab der den Todesstoß. Zwar warfen sich noch manche zur Verteidigung derselben
auf, so namentlich Bapt. Morin (1583-1656), dessen »Astrologia gallica« das Resultat einer 30jährigen Arbeit war. Mit ihm aber
ward die Astrologie im Abendland zu Grabe getragen. Einer ihrer letzten Anhänger war J. W. ^[JohannWilhelm] Pfaff,
dessen »Astrologie« (Bamb. 1816) und
»Der Stern der drei Weisen« (das. 1821) als seltsame Anachronismen zu nennen sind. Im Orient aber, namentlich in Persien,
[* 31] Indien
und China,
[* 32] steht die Astrologie noch heutzutage in hohem Ansehen.
Die Astrologie, als System im Mittelalter ausgebildet, wird in die natürliche und positive oder Judizialastrologie
eingeteilt. Die natürliche prophezeit die natürlichen Wirkungen natürlicher Ursachen, z. B. den Witterungswechsel, Wind,
Sturm, Orkan, Donner, Fluten, Erdbeben,
[* 33] ist also nichts als eine phantastische Meteorologie. Die positive Astrologie hat es dagegen mit
der Herrschaft der Sterne über unser Schicksal zu thun. Das Verfahren bei ihrer Ausübung besteht wesentlich
in folgendem: Wenn der Astrolog einem Menschen die Nativität stellen, d. h.
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