der Unechtheit oder
Versetzung freisprachen oder auch für schön und bemerkenswert erklärten. Entgegengesetzt war der
Obelos
oder Obeliskos (- oder +), gewöhnlich schwarz, ein Zeichen für Unechtheit und Wertlosigkeit. Für Echtes am unrechten
Ort
gebrauchte man oft auch den Metobelos (*- oder -×). Jetzt verwendet man Sternchen in
Schrift und
Druck
als Zeichen bald von
Lücken, bald einer Anmerkung, bald zur Hervorhebung gewisser Mitteilungen etc. In der griechischen
Kirche ist Asteriskos ein sternförmiges Abendmahlsgerät, das auf die
Patene
[* 2] über das geweihte
Brot
[* 3] gesetzt wird, so daß der darübergeworfene
Schleier das geweihte
Brot völlig bedeckt, ohne es zu berühren.
die
Eigenschaft gewisser
Mineralien,
[* 4] nach bestimmten
Richtungen im reflektierten
oder transmittierten
Licht
[* 5] streifige, kreis- oder sternförmige Lichtscheine zu liefern.
Die
Erscheinung hängt mit der faserigenTextur der betreffenden Mineralkörper zusammen.
Sophist, später der Verfasser einer arianischen Streitschrift, des
»Syntagma«, um 330. - 2)
Bischof von Amasea in
Pontus (gest. 410), von dem sich 20
Homilien erhalten haben.
Die
Madreporenplatten liegen meist, der
After, falls vorhanden, immer auf der Rückenseite, die Genitalöffnungen zwischen
den
Armen nahe demRande der
Scheibe.
Zwitter ist nur Amphiura squamata, die zugleich lebendige
Junge gebiert.
Die
Entwickelung ist meist mit bedeutender
Metamorphose verknüpft; die sonderbaren
Larven führen die
NamenPluteus, Bipinnaria
und Brachiolaria. Doch gibt es auch verschiedene
Formen, bei denen die
Eier
[* 8] in besondern Bruträumen ruhen.
Die
Bewegung der Asteroideen ist entweder eine kriechende und geschieht dann mit
Hilfe der Saugfüßchen, oder eine
schlängelnde (wie bei den
Schlangensternen) und beruht dann auf der Fähigkeit, die
Arme selbst zu krümmen und zu strecken.
Die
Nahrung besteht aus
Tieren, namentlich aus
Krebsen,
Fischen und
Mollusken;
[* 9] zur Zerkleinerung dienen die scharfkantigen
Stücke
des
Skeletts an den Mundecken. Der sehr kurze
Darm
[* 10] hat zur Vergrößerung seiner Oberfläche fünf
Paar
in einen
Ring gestellte Blindschläuche, welche sich häufig bis weit in die
Arme erstrecken. Gegen
Verletzungen sind die Asteroideen nicht
besonders empfindlich und vermögen auch verstümmelte oder abgelöste
Arme zu ersetzen; ja, von einem einzelnen
Arm aus
regeneriert sich bei manchen
Formen sogar die
Scheibe mitsamt den übrigen
Armen (sogen.
Kometenformen). Die Asteroideen zerfallen in
die
Asteriden oder
Stelleriden
(Seesterne im engern
Sinn) und
Ophiuriden
(Schlangensterne).
2) Die
Ophiuriden haben cylindrische, scharf von der
Scheibe sich abhebende, biegsame, auch wohl verzweigte
Arme, welche sich
schlängeln können, sind augen- und afterlos und tragen die
Madreporenplatte auf der Bauchseite.
Fossil sind sie mit
Bestimmtheit
erst im
Muschelkalk gefunden worden. S. Tafeln
»Echinodermen« u. »Holothurie«.
(griech., Gesichtsschwäche), undeutliches, verschwommenes
Sehen,
[* 16] besonders in der
Nähe befindlicher Gegenstände,
beruht nicht auf einer
Schwäche der lichtempfindenden
Netzhaut, sondern darauf, daß wegen fehlerhafter
Einstellung des
Auges keine scharfen
Bilder der Gegenstände auf der
Netzhaut zu stande kommen. Die Asthenopie ist häufig eine
Folge
desjenigen fehlerhaften
Baues des
Auges, welchen
Donders als
Hypermetropie (s. d.) bezeichnet hat (sogen.
Asthenopia accommodativa). In diesen
Fällen wird die Asthenopie durch die Anwendung konvexer Brillengläser gebessert. In andern
Fällen beruht die Asthenopie auf einer
Schwäche der innern geraden Augenmuskeln (Asthenopia muscularis), so daß es nicht gelingt,
die zum deutlichen
Sehen in der
Nähe erforderliche
Konvergenz der
Augenachsen herbeizuführen. Auch entzündliche Zustände
der
Bindehaut des
Auges und der
Krampf des Akkommodationsmuskels im Innern des
Auges können die
Erscheinungen der
Asthenopie herbeiführen. Die
Diagnose der Asthenopie und ihrer
Ursachen, von welch letztern die Behandlung des Übels im einzelnen
Fall abhängt,
ist eine so schwierige, daß sie nur von einem wissenschaftlich gebildeten Spezialaugenarzt vorgenommen werden kann.
(griech.), die philosophische
Wissenschaft vom
Schönen und als solche ein integrierender
Teil der
Philosophie, ist die jüngste aller philosophischen
Disziplinen und wenig über ein
Jahrhundert alt. Vor dieser Zeit
und insbesondere im
Altertum wurden zwar ästhetische
Begriffe ebenso wie logische, metaphysische und ethische von hervorragenden
Denkern gleichfalls untersucht, aber nur gelegentlich, und ohne sie zum Gegenstand einer abgesonderten
Wissenschaft zu erheben.
Platons Schönheitsbegriff zeigt ein
Schwanken, indem er das
Schöne bald (im
Phädros) als das
Nachbild
der
Ideen, in deren
Reich die
Idee des
Guten die
Sonne
[* 18] ist, d. h. des allein wahrhaft Seienden, bald (im Philebos) die
Freude an
demselben als diejenige Lust bestimmt, welche durch die
¶
Jene ursprüngliche Scheidung zweier Richtungen wirkt noch bis heute fort und ist seit dem Bestehen der
Ästhetik als selbständiger Wissenschaft als prinzipieller Gegensatz der Form- gegen die Gehaltsästhetik hervorgetreten. Der Begründer
jenes Bestehens war der Wolfianer A. G. Baumgarten (s. d., »Aesthetica«,
1750), und Anlaß zur Aussonderung der Ästhetik gab die übersichtliche Systematik der Wolfschen Philosophie. Als nämlich von
dieser das Ganze der Philosophie nach den beiden Hauptvermögen der Seele, dem niedern (Sinn) und höhern Erkenntnisvermögen
(Verstand und Vernunft) einer- und dem niedern (Begehren) und höhern (Wollen) Begehrungsvermögen anderseits, in einen theoretischen
und praktischen Teil zerfällt und die Logik beiden als Propädeutik vorangestellt wurde, zeigte es sich, daß die
letztere als Anleitung, das höhere Erkenntnisvermögen zur Vollkommenheit zu bringen, eine Paralleldisziplin für das niedere
nicht nur zulasse, sondern sogar fordere.
Diese nun war die Ästhetik. Sie und die Logik wichen daher nicht im Gegenstand, sondern nur im Werkzeug des Erkennens voneinander
ab. Das Wahre und Gute, hier durch Verstand und Vernunft, dort durch die Sinnlichkeit aufgefaßt, war ihr
gemeinschaftliches Objekt. Konsequenterweise lehrten daher die Ästhetiker der Wolfschen Schule (Eschenburg, Eberhardt, Sulzer,
Mendelssohn), daß die ästhetische nur eine Vorstufe der intellektuellen Erkenntnis und bestimmt sei, von der letztern verdrängt
zu werden.
NochSchiller hat dieser Ansicht in seinen »Künstlern« Worte geliehen, wenn er denMenschen sein »Wissen mit
vorgezogenen Geistern teilen«, die Kunst, d. h., wie er gleichzeitig an Körner schreibt, die »Verhüllung der Wahrheit und
Sittlichkeit in die Schönheit«, aber »allein« besitzen läßt. Später hat er selbst, nachdem er die Griechen und Goethe kennen
gelernt, gegen diese »Allegorie« energische Einsprache eingelegt. Da der Gehalt, wie er in einer berühmt
gewordenen Xenie sagt, das Gefäß
[* 20] nicht »schön macht« und der süße Kern ebenso gut in einer reizend wie in einer geschmacklos
geformten Schale enthalten sein kann, so kam es darauf an, wissenschaftlich jene Formen festzustellen, welche dem schönen
vor dem häßlichen Gehäuse den Vorzug geben.
Von dieser ihrer wahren Aufgabe ward die Ästhetik durch Kant abgelenkt, welcher dem kritisch auf das Subjekt gewandten Charakter
seiner Philosophie gemäß den Grund des Wohlgefallens am Schönen, statt in den Formen, im Ursprung desselben aus dem harmonischen
Zusammenwirken aller Seelenvermögen suchte und das Schöne als Ausstrahlung des ganzen Menschen ansah.
Schiller als Denker und W. v. Humboldt folgten ihm auf dieser Bahn, welche weit mehr geeignet war, das Werden des Schönen als
dessen Wesen zu erläutern, und bezeichneten das Gleichgewicht
[* 21] der sinnlichen und der Vernunftthätigkeit als die Normalstimmung
des Künstlers und die Geburtsstätte der Schönheit.
Während sie aber vorsichtig genug waren, dessen Realisierung für einen bloßen »Imperativ«, seine Realität für ein Ideal
zu erklären, das höchstens in der »naiven« Kunst der Griechen und Goethes erreicht worden sei, glaubte Fichte,
[* 22] was die schöne
Kunst thue, nicht besser ausdrücken zu können, als wenn man sage, sie mache den »transcendentalen
Gesichtspunkt zum
gemeinen«, d. h. den der »allgemeinen substantiell gedachten Vernunft« zum »unmittelbaren«.
Daß er damit auf die alten, von Schiller und Goethe zum Heil derKunst in ihren Schöpfungen längst verlassenen Grenzen
[* 23] zurückstrebte,
innerhalb deren das Schöne nicht, wie Lessing wollte, als Selbstzweck, sondern nur als Versinnlichungsmittel des
Wahren und Sittlichen gelten sollte, rechtfertigt das UrteilSchillers, der Fichte »unästhetisch« fand. Seine Nachfolger Schelling
und Hegel fielen, der Begeisterung des erstern für Goethe und Winckelmann ungeachtet, sogar auf den Wolfschen Standpunkt zurück,
das Schöne, sei es »als sinnliche Erscheinung des Absoluten«, wie der erstere, sei es »als Gegenwart
der Idee in begrenzter Erscheinung«, wie der letztere sich ausdrückte, seiner Selbständigkeit entrückt, zum bloßen Symbol
des Göttlichen als des »Absoluten« oder der »Idee« herabzusetzen.
Zwei zugleich geist- und kunsterfahrungsreiche Schüler des letztgenannten, Vischer und Carriere, haben zwar die von der Philosophie
der Kunst zur Unzeit verlassenen Pfade, welche die größten Dichter der Nation, um die Denker unbekümmert,
zu ihrem Frommen eingehalten, wiederzugewinnen und wenigstens neben der Ideen-, d. h. Gehalts-, die Erscheinungsform, d. h.
Formseite, des Schönen zu betonen versucht. Daß dabei jener das Erscheinende pantheistisch als Idee, dieser dasselbe theistisch
als persönliche Gottheit auffaßte, kommt, so bedeutend der Unterschied für die Metaphysik und spekulative
Theologie als Lehre von Gott und dem Seienden ausfällt, für die Ästhetik, welcher das Wie, nicht das Was der schönen Erscheinung
die Hauptsache ist, erst in zweiter Reihe in Betracht.
Daß in jenem, d. h. in den Formen der Erscheinung, der Schwerpunkt
[* 24] des Schönen liege, sprach unter den
Nachfolgern Kants zuerst Herbart aus, nachdem es Schiller Jahre zuvor in den Briefen »über die ästhetische Erziehung des Menschengeschlechts«
(22. Brief) und an Körner (III, 116) mit der klassischen Sentenz fixiert hatte: »Die Vertilgung des Stoffs durch die Form ist
das wahre Kunstgeheimnis des Meisters«. Herbart dehnte den Satz auf alles Gefallende und Mißfallende überhaupt,
also auch auf das Löbliche und Tadelnswerte am menschlichen Wollen, aus und bearbeitete unter dieser Voraussetzung die praktische
Philosophie als Ästhetik des Willens und Teil der allgemeinen Ästhetik überhaupt, deren Bearbeitung als Formwissenschaft er seiner Schule
hinterließ.
IhreDurchführung ist nach den unzureichenden Ansätzen von Griepenkerl und Bobrik erst von RobertZimmermann
(s. d.) vollständig unternommen worden. Ästhetik ist nach dieser Auffassung
derjenige Zweig der Philosophie, der im Unterschied von der Metaphysik, die es mit dem Wirklichen, und von der Logik, die es mit
jenen Formen zu thun hat, durch welche unser Denken Anspruch auf Richtigkeit und Gültigkeit erwirbt, von
den Formen handelt, durch welche ein beliebiger Vorstellungsinhalt, sei er nun das Abbild einer Wirklichkeit oder lediglich
Erfindung, Anspruch auf Gefallen oder Mißfallen erlangt.
Während es sich nämlich beim Wahren vor allem um die Sache handelt, mit welcher das Bild im Gedanken entweder wirklich stimmt,
oder doch stimmen kann oder muß, handelt es sich beim Schönen, wie das Beispiel der Dichtung und des Märchens lehrt, zunächst
um ein bloßes Bild, welches durch Realität zwar an Wahrheit, nicht aber an Schönheit gewinnen kann. Daher ist die Ästhetik weder
mit der KunstgeschichteEins, welche als rein historische Wissenschaft das von Menschenhand hervorgebrachte
¶