vereinigt sich mit dem Qu'appelle oder Calling
River und dem Mouse oder Souris
River und mündet bei
Winnipeg in den
Red River
des
Nordens. Er hat einen
Lauf von 1800 km und wird von
Dampfernbefahren. - Nach ihm benannt ist das Indianervolk der der nordwestlichste
Zweig derDakota (s. d.), das, in
Britisch-Amerika 5000
Seelen, in der
Union etwas weniger stark, sich bis
an den südlichen Saskatschewan verbreitet (vgl.
Indianer).
(franz.), ursprünglich jede feierliche
Sitzung (sessio).
Später wurde der
Ausdruck durch den Sprachgebrauch
mehr ausschließliches
Eigentum der Rechtssprache, und in dieser engern Bedeutung bezeichnete er in
England die
feierliche Hegung einer Gerichtssitzung, namentlich einer solchen, die an gewissen, von der höchsten Gerichtsbehörde bestimmten
Tagen zweimal im Jahr und unter Vorsitz eines Mitgliedes jener höchsten Behörde gehalten wurde.
Aus dem
Institut der Assisen haben sich die
Geschwornengerichte ausgebildet, auch wird der
Ausdruck Assisen heutzutage
gleichbedeutend mit
»Schwurgericht« (s. d.) gebraucht. Übrigens verstand
man inFrankreich unter Assise auch eine wichtigere
Verordnung oder
Verfügung, namentlich eine solche, welche von den Assisenversammlungen erlassen worden war.
Gottfried vonBouillon
ließ, nachdem er 1099
Jerusalem
[* 2] erobert hatte, die
Statuten für seine beiden
Gerichtshöfe, das
Hofgericht
und das
Landgericht, in solchen Versammlungen entwerfen, wovon dies merkwürdige Aktenstück »Assises
de
Jérusalem« genannt wurde (franz. hrsg. von La
Thomassière,
Bourges 1690). Selbst die von den Assisenversammlungen bewilligten
Steuern nannte man Assisa, sowie auch die
von Assisengerichten zuerkannten
Strafen Assises hießen.
Stadt in der ital.
ProvinzPerugia, an einem
Zweig der
Eisenbahn von
Florenz
[* 3] nach
Rom,
[* 4] am Abhang des kahlen Subasio
malerisch gelegen, Geburtsort des heil. Franziskus von der hier 1209 den nach ihm benannten
Orden
[* 5] stiftete. Am obern Ende
der Stadt erhebt sich die berühmte Klosterkirche des heil. Franziskus, bestehend
aus einer hohen, hellen
Oberkirche, niedriger, düsterer Unterkirche, beide im gotischen
Stil 1229 erbaut, mit Fresken von
Cimabue,
Giotto,
Gaddi, Memmi u. a., sowie einer unter beiden in den
Felsen gehauenen
Krypte von 1822 mit den Resten des
Heiligen.
Bemerkenswert sind außerdem: der
Dom (von 1140), die gotische
KircheSanta Chiara (1253 begonnen), der
herrliche
Portikus eines antiken Minervatempels, Reste etruskischer
Mauern und andrer
Altertümer und außerhalb der Stadt die
dreischiffige kolossale Kuppelkirche
Santa Maria degli
Angeli (1569). Assisi zählt (1881) 3705 Einw., ist Bischofsitz
und bildet im
August das
Ziel zahlreicher Wallfahrer. Es ist das alte Asisium, Geburtsort des Elegikers
Properz (48
v. Chr.); auch der Dichter
Metastasio wurde in Assisi geboren.
(neulat., »Vergesellschaftung«)
ist im weitern
Sinn jede Vereinigung von
Kräften und Kapitalien, welche durch Zusammenwirken die Erfüllung gemeinschaftlicher
Zwecke erstreben. Sind diese
Zwecke politischer, religiöser, gemeinnütziger Art, so nennt man die Association auch kurz
Verein. Associationsrecht
bedeutet dann das
Recht zur Vereinsbildung. Im engern
Sinn ist Association eine freie, zur Erreichung eines dauernden
Zweckes (im
Gegensatz zur einfachen Versammlung) geschlossene Vereinigung im
Gegensatz zu denjenigen
Verbindungen
(Staat,
Gemeinde),
welchen man unter bestimmten Voraussetzungen auf
Grund eines öffentlich-rechtlichen
Zwanges angehört. Unter denselben spielen
diejenigen eine wichtige
Rolle, welche
Produktions- und Erwerbszwecken gewidmet sind und welche auf einem zivilrechtlichen
Gesellschaftsvertrag beruhen (societas) oder, wie die
Handelsgesellschaften und
Genossenschaften, durch
besonderes
Gesetz geregelt sind. -
Kooperative Association, im engern
Sinn s. v. w.
Genossenschaft (s. d.), im weitern
Sinn jede kollektive,
von Unternehmer und Arbeitern gemeinsam betriebene Unternehmungsform, nach
Marx überhaupt das Zusammenwirken bei Leistungen,
die nur aus vereinter Thätigkeit mehrerer hervorgehen können.
(spr. -láng),Alfred, franz. Schriftsteller, geb. 1827 zu
Aubusson
(Creuse), wirkte seit 1847 eine
Reihe von
Jahren in
Paris
[* 9] und andern
Städten als
Lehrer, wandte sich dann, eine freiere
Existenz suchend, nach
Nordamerika,
[* 10] kehrte aber
bald enttäuscht nach
Paris zurück und veröffentlichte hier unter demTitel:
»Scènes de la vie des États-Unis«
(1859) mehrere
Novellen, die durch die Lebhaftigkeit der
Darstellung und der
Lokalfarbe allgemeines Aufsehen erregten. In rascher
Folge erschienen nun neue
Romane und
Erzählungen, in denen freilich eine gewisse Gleichgültigkeit gegen
Ordnung und
Ebenmaß
sowie Vorliebe für paradoxe Behauptungen und exzentrische Geistessprünge immer stärker hervortraten.
Wir nennen: »Brancas« (1859);
»Pendragon« (1881) etc.
Seine frühern politischen Artikel sammelte er unter den Titeln: »D'heure en heure« (1862);
»Vérité! Vérité!« (1863);
»Pensées
diverses« (1864) u. a. In letzterer Zeit trat er als politischer
Schriftsteller, mehr und mehr verbittert, nur noch in den Organen der Kommunepartei auf, wie er denn auch seinem Deutschenhaß
(»Le
[* 12] docteur Judassohn«) bei jeder Gelegenheit Luft zu machen pflegt.