letzten Segment des Postabdomens, grünlichgrau, durchscheinend, ist überall häufig in Teichen und Landseen und klettert
an Wasserpflanzen herum. Das Männchen ist sehr viel kleiner als das Weibchen. Die Landasseln leben meist an feuchten, dumpfigen
Orten, unter Steinen, in Kellern etc., sind vorwiegend außerhalb der Wendekreise zu Hause, manche Arten aber
sind durch Verschleppung fast kosmopolitisch geworden. Die Kellerassel (Kelleresel, Oniscus scaber Latr., s. Tafel »Krebstiere«),
13 mm
lang, mit eiförmigem, flach gewölbtem Körper, rudimentären obern Fühlern, gleichgestalteten Beinpaaren, Griffelfortsätzen
am letzten Segment des Postabdomens, mit matter, körniger, grauer Körperbedeckung, und die ähnliche graubraune, etwas glänzende,
auf der Oberseite gelb gefleckte Mauerassel (O. murarius Cuv.) leben in Kellern, an Mauern, in Gewächshäusern,
unter Brettern, Steinen etc., meist gesellig, nähren sich von frischen und faulenden Pflanzenteilen, benagen
Obst, Wurzelstöcke, Keimlinge und Blütenteile und werden hierdurch schädlich.
Man fängt sie am besten durch Auslegen von Kartoffel-, Möhren-, Kürbisschnitten, hohlen Stengeln etc. Die Rollassel
(Armadillo officinarum Brandt), 22 mm lang, mit länglich eiförmigem, höher gewölbtem, zusammenrollbarem Körper, breit abgestutzten
letzten Afterfüßen, glatt, olivenbräunlich, gelb gefleckt, findet sich in Südeuropa und im Orient und war früher ein
vielgebrauchtes Arzneimittel (Millepedes). Auch die Kellerassel wird als Volksheilmittel benutzt und ist mithin nicht giftig.
Jan, wegen seiner verwachsenen Hand Crabbetje (»kleine Krabbe«) genannt, holländ. Maler, geb. 1610 zu Diepen
bei Amsterdam, Schüler des Esaias van de Velde, hielt sich lange in Rom auf, wo Peter van Laar sein Vorbild in Behandlung der Figuren
und Claude Lorrain in der Landschaft wurden. Im J. 1651 ließ er sich zu Amsterdam als Bürger aufnehmen,
starb jedoch schon 1660 daselbst. Er war namentlich Landschaftsmaler, verstand sich jedoch auch auf Schlachten- und Tiermalerei.
Seine Landschaften, zumeist Motive aus Italien, zeichnen sich durch eine reiche Komposition, klare und entschiedene Beleuchtung
und eine vortreffliche Staffage aus, ermangeln jedoch des reinen Naturgefühls jener holländischen Maler,
welche ihrer heimatlichen Natur getreu blieben. Werke von Asselyn besitzen das Louvre in Paris, die Museen in Brüssel, Berlin, Dresden,
Amsterdam, München und namentlich die Akademie zu Wien. Rembrandt hat sein Porträt radiert.
1) Joseph Simon, berühmter Orientalist, geb. 1687 zu Tripoli in Syrien aus einer Maronitenfamilie,
studierte in Rom, unternahm dann im päpstlichen Auftrag Reisen durch Ägypten und Syrien, auf denen er zahlreiche orientalische
Handschriften, Münzen etc. für die vatikanische Bibliothek sammelte, und starb als Kustos der letztern in Rom. Sein
Hauptwerk ist »Bibliotheca orientalis Clementino-Vaticana«
(Rom 1719-28, 4. Bde.),
die syrischen Manuskripte der genannten Bibliothek enthaltend (deutsche Ausg. von Pfeiffer, Erlang. 1770-77, 2 Bde.).
Außerdem veröffentlichte er: »Italicae historiae scriptores ex bibl. Vat.«
(Rom 1751-53, 4. Bde.);
»Calendaria ecclesiae universae«
(das. 1755-57, 6 Bde.);
»Bibliotheca juris orientalis canonici et civilis« (das.
1762-66, 5 Bde.). - Sein Neffe Stephan Ephodius Assemani, geb. 1707 zu Tripoli, seit 1768 Kustos der Vaticana und
Erzbischof
von Apamea, starb Er lieferte: »Bibliothecae Mediceo-Laurentinae et Palatinae codicum manuscriptorum
orientalium catalogus« (Flor. 1742, 2 Bde.);
»Acta sanctorum martyrum orientalium et occidentalium«
(Rom 1748, 2. Bde.)
u. a. -
Ein andrer Neffe von Assemani, Joseph Aloysius Assemani, geboren um 1710 zu Tripoli, ward Professor der orientalischen
Sprachen und der Liturgik in Rom und starb daselbst.
Von ihm hat man einen »Codex liturgicus ecclesiae universalis«
(Rom 1749-66, 13. Bde.).
2) Simon, Verwandter der vorigen, geb. zu Tripoli, studierte in Rom, ward 1785 Professor der
orientalischen Sprachen in Padua; starb daselbst. Assemani war einer der größten Orientalisten seiner Zeit und machte
sich um die ältere Münzkunde besonders verdient durch sein Werk »Museo cufico Naniano illustrato«
(Padua 1787-88, 2 Bde.). Er schrieb außerdem: »Saggio storico sull' origine etc. degli Arabi avanti Maometto«
(Padua 1787);
»Catalogo dei codici orientali della biblioteca Naniana« (das.
1781-82, 2 Bde.) u. a.
(franz., spr. assangbleh), Versammlung, Gesellschaft, insbesondere eine glänzende Abendgesellschaft, in
Frankreich Bezeichnung für die Volksvertretung, z. B. Assemblée nationale constituante 1789 bis September 1791, Assemblée législative 1791-92.
Assemblée nationale wird in der französischen Verfassung von 1875 die Vereinigung der Deputiertenkammer und
des Senats genannt. Assemblée galante hieß die von Richelieu unter Ludwig XIV. zu Rueil errichtete Akademie der Liebe.
Hauptstadt in der niederländ. Provinz Drenthe, an der Eisenbahn Meppel-Groningen und am Drentsche Hoofd-Kanal,
der durch die Schmilde nach Meppel führt, hat ein Gymnasium und (1879) 7932 Einw., welche vorzüglich
Landbau, Handel und Torfgräberei treiben.
In der Nähe sind die sogen. »Hünenbetten (Hünengräber) von Assen«, gewaltige Steinblöcke,
über welche ebenso schwere Steine als Bedachung quer gelegt sind.
Beim Ausgraben fand man Aschenkrüge, steinerne Keile, Streitäxte
etc.
Stadt in der hess. Provinz Oberhessen, Kreis Friedberg, am Zusammenfluß der Wetter und Nidda und an der Linie
Hanau-Friedberg der Preußischen Staatsbahn, hat ein Schloß des Grafen Solms-Rödelheim und (1880) 1033 Einw.
Hafenstadt auf der dän. Insel Fünen, Amt Odense, am Kleinen Belt und an der Zweigbahn Tommerup-Assens,
mit (1880) 3196 Einw. Bekannt ist Assens durch die Schlacht am naheliegenden »Ochsenberg« zwischen dem Dänenkönig
Christian III. und den für den gefangenen Christian II. verbündeten Dänen und Lübeckern unter Albrecht, Herzog von Mecklenburg.
(Asserius Menevensis), Johann, mit dem Beinamen Ingulph Asker, angelsächs. Geschichtschreiber im 9. Jahrh.,
ein Brite aus Wales, Schüler des Scotus Erigena, war Prinzenerzieher am Hof Alfreds d. Gr., dann Abt mehrerer Klöster, zuletzt
Bischof von Sherbone, wo er 910 starb.
Auf Assers Rat gründete Alfred die Oxforder Akademie. Asser schrieb Alfreds
Leben: »Historia de rebus gestis
mehr
Alfredi regis« (hrsg. von Parker, Lond. 1574; von Wise, Oxf. 1722; in den »Monum. histor. brit.«,
1848).