Erde verbreitete, formenreiche
Gattung enthält teils kleine, teils sehr ansehnliche
Farnkräuter mit meist einfach oder doppelt
gefiederten, zum Teil auch handförmig geteilten, bei einigen
Arten auch ganzen
Wedeln. Asplenium trichomanesL.
(Athon, roter
Widerthon,
rotes
Frauenhaar), in ganz
Europa
[* 2] an
Felsen wachsender zierlicher
Farn mit dunkelbraunen Wedelstielen, an welchen die
runden, kleinen Fiederabschnitte in einiger
Entfernung voneinander sitzen. Das schleimhaltige, gelind adstringierende
Laub
wurde früher als
Heilmittel angewendet und gehörte auch zu den vorgeblichen Hexenkräutern.
Eins unsrer gemeinsten
Farnkräuter
ist Asplenium
Filixfemina Bernh.
(weiblicher
Streifenfarn, falscher
Wurmfarn). Es hat 0,3-1,25 m hohe, doppelt bis dreifach gefiederte
Wedel mit spitz gezahnten
Abschnitten und hufeisenförmig gekrümmten Schleierchen.
SeinWurzelstock wird
öfters mit dem als Wurmmittel angewendeten von
AspidiumFilixmas Swartz verwechselt (s.
Aspidium), besitzt aber weit schwächere
Wirkung.
der Gebirgsstock, mit welchem der kalabrische kristallinische
Apennin an der
Meerenge von
Messina
[* 17] endigt.
Das
Gebirge ist rauh und stark bewaldet, aber reich an prächtigen Naturszenerien und bietet von seinem
Gipfel, dem 1958 m hohen
Montalto, ein herrliches
Panorama dar.
Bucht am südwestlichen (afrikan.) Ende des
RotenMeers, an der Danakilküste, unter 12° 50' nördl.
Br. und
38° 10' östl. L. v. Gr. (s.
Karte
Ȁgypten
[* 19] etc.«). Hier wurde 1870 von einigen Danakilhäuptlingen ein
Stück Land an die italienische Dampfergesellschaft
Rubattino verkauft, welche ihre erst 1880 geltend gemachten
Rechte sogleich an die italienische
Regierung abtrat, die durch
einen
Zivilkommissar von der Assabbai offiziell
Besitz ergriff.
Das
Territorium umfaßt mit Einschluß der vorliegenden Inselchen
Omm el Bachar und
Ras er Raml u. a. 632 qkm,
wovon 579 qkm auf das
Festland kommen, und zählte in den Dörfern Buya, Assab, Maacaca,
Alali, Margableh und am
Chor Olil 1303 Bewohner (Araber,
Danakil, Abessinier,
Italiener u. a.). Zur Herstellung eines
Hafens bei
Buya und Errichtung eines
Leuchtturms auf der
Insel Fatmah bewilligte 1884 die italienische
Regierung 6,5 Mill. Lire.
Vgl. Sapeto,
Assab
e i suoi critici
(Genua
[* 20] 1879).
(Zagai),
Waffe der Hottentotten,
Kaffern und
Betschuanen, benannt nach dem Hassagaienholz von Curtisia faginea
(Familie der
Korneen), aus welchem der
Schaft derWaffe gefertigt wird. Dieser
Schaft ist 1,25-2 m lang, an der
Spitze fingerdick, nach unten bis zu Federkielstärke verlaufend. Er trägt eine 16-48
cm lange, am
Schaft 3-6
cm breite, zweischneidige
eiserne
Klinge, welche meist durch Pflanzenstoffe vergiftet wird. Die
Waffe dient seltener zum
Stoß als zum Wurf und wird auf
Entfernungen von 30-40 m mit großer Sicherheit geworfen. Die
Klingen dienen zugleich als
Dolche und
Messer
[* 21] und vielfach auch
als Tauschmittel.
östlich von
Bengalen zwischen 24-28° nördl.
Br. und 89¾-97° östl. L. v. Gr., umfaßt 139,482
qkm (2533 QM.) mit (1881) 4,881,426 Einw.
(3,062,148
Hindu, 1,317,022 Mohammedaner, 7093
Christen). Assam kann als das mittlere Stromgebiet des
Brahmaputra bezeichnet werden.
Auf der linken Thalseite ist es durch die Hügelregionen der Garro-,
Khassia- und Nagaländer, auf der
rechten von den Vorbergen des
Himalaja begrenzt. Der Hauptfluß
Brahmaputra fällt während seines ganzen
Laufs in Assam nur 60
m und
nimmt eine
Menge Nebenflüsse auf, von denen 62 schiffbar sind. Die mittlere Jahrestemperatur ist 23° C.; im
Winter ist
die
Witterung verhältnismäßig kühl (16°) und für die
Europäer angenehm. Die
Regenzeit beginnt schon im März, statt im
Juni wie im übrigen
Indien;
Nebel¶
mehr
und die Ausdünstungen nach den Überschwemmungen des Brahmaputra und seiner Zuflüsse sind der Gesundheit sehr nachteilig. Die
Regenmenge erreicht durchschnittlich 2, zu Tscherrapundschi im Khassiagebirge aber 14 m. Der ganzen
Grenze entlang wohnen wilde Völkerschaften: auf der nördlichen Seite Abor, Singpho, Mischmi, Akha;
auf der südöstlichen
Seite Garro, Dschaintia, Khassia, Naga, die sämtlich den Ackerbauern der Ebene von jeher großen Schaden
durch räuberische Einfälle und Plünderungen brachten.
Besonders die erstern Rassen sind noch wirkliche Wilde; sie haben
keinen geregelten Wohnsitz, gehen fast nackt und leben von Jagd und Fischfang. Diese Stämme sind aber keineswegs im Aussterben
begriffen; einzelne zählen auf britischem Gebiet über 50,000 Köpfe. Assam zeichnet sich durch eine Mannigfaltigkeit
an nutzbaren Produkten aus. Die Waldungen sind reich an gesuchtem Bauholz (Teak, Sissu, Dalbergia); in der Ebene sind Kokos- und
Dattelpalme selten, Betelnuß und indischer Feigenbaum häufiger.
Thee ward hier 1823 in wildem Zustand entdeckt, aber erst von 1834 an wurde die wichtige Entdeckung beachtet, nachdem
die Identität der Pflanze mit der chinesischen festgestellt worden war. Im J. 1883 waren 250,268 Hektar mit Thee bestanden,
die Ernte
[* 29] betrug 23,3 Mill. Pfd. An die Entdeckung vorzüglicher Steinkohlen in ausgebreiteten Lagern südlich
vom Brahmaputra und starker Petroleumquellen am Ditring-Nebenfluß des Brahmaputra (gegen Birma) knüpft man große Hoffnungen;
gegenwärtig bilden Kalk, Reis, Kartoffeln und Südfrüchte neben Thee die Hauptprodukte der Ausfuhr, welche durch die Dampfer
auf dem Brahmaputra (s. d.) besorgt wird. Eine Eisenbahn vom Brahmaputra an westlich bis Makum ist im Bau;
eine zweite von Kahar an nördlich zum Brahmaputra ist projektiert. - Hauptort ist seit 1874 Schillong, ein bis dahin unbedeutender
Ort in gesunder Lage in den Khassiabergen, 1493 m ü. M. gelegen, der, inzwischen mit Kirchen und öffentlichen Gebäuden ausgestattet,
1881: 3737 Einw. zählte. - Die Provinz ist in elf Distrikte eingeteilt;
die Verwaltung, an deren Spitze
ein Chief-Commissioner steht, ist »nicht reguliert«, d. h.
sie ist in ihrer Wirksamkeit nicht durch strenge Rechtsnormen eingeschränkt.
Kriminalfälle sind in Assam seltener als sonstwo;
das Opiumrauchen und Betelkauen hat aber in den untern Schichten stark Eingang gefunden. - in der Geschichte
des alten Indien Kâmarûpa genannt, bildete im 7. Jahrh. n. Chr. unter einem brahmanischen König ein besonderes Königreich;
im 15. Jahrh. zerfiel es in zwölf kleine Staaten, und ungeachtet zahlreicher innerer Kämpfe leistete es den wiederholten
Angriffen der mächtigen Mogulsultane von HindostanWiderstand.
Anarchie veranlaßte 1815 Radscha Tschandrakanta, die Birmanen zu Hilfe zu rufen; diese setzten ihn wieder
ein, aber darauf verlor seine Dynastie das Reich an die Engländer, welche 1824 die Birmanen vertrieben und im Frieden von Ava von
diesen sich hatten abtreten lassen. Assam ist für die Engländer sehr wichtig als vorgeschobenste Provinz
gegen den WestenChinas und wegen seiner Ausdehnung
[* 30] längs des Nordwestens von Birma, durch welches seit Jahren, bisher allerdings
noch vergeblich, ein direkter Handelsweg nach dem südlichen China
[* 31] angestrebt wird. Seit 1874 ist von der PräsidentschaftBengalen abgetrennt und steht unmittelbar unter dem Vizekönig.
Vgl. Flex, Pflanzerleben in Indien; kulturgeschichtliche
Bilder aus Assam (2. Aufl., Berl. 1876);
Hunter, Statistical account of Assam (Lond. 1880, 2 Bde.);