keulenartigen, von der Schlange umwundenen Stab, häufig auch gruppiert mit Hygieia. Votivreliefs, die beide vereint mit Machaon,
Podaleirios etc. darstellen, sind in Menge im Bezirk des Asklepiosheiligtums zu Athen gefunden worden. Vielleicht den schönsten
Kopf (auch als Zeus erklärt), aus Melos stammend, enthält das Britische Museum, eine großartig angelegte Statue
das Louvre in Paris (s. Abbildung).
die weibliche Geschlechtszelle mancher Askomyceten und der Flechten, aus welcher sich durch Befruchtung der
Fruchtkörper bildet (s. Pilze und Flechten).
[* ] dikotyle Pflanzenordnung, charakterisiert durch vier- bis fünfgliederige Blütenkreise, zwei oft durch
Abortus unvollzählige Staubblattkreise u. zwei- bis vierfächerige Fruchtknoten;
begreift die Familien Malpighiaceen, Acerineen,
Sapindaceen, Hippokastaneen, Vochysiaceen, Erythroxylaceen und Polygaleen.
nach der Ragnarsage Tochter Sigurds (s. d.) und der Brunhild, die Stammmutter der norwegischen Könige. Ihr Haar
glänzte wie Gold und war so lang, daß es sie ganz umhüllte. Sie wuchs als eine Art Aschenbrödel heran, bis Ragnar-Lodbrok
sie fand und heimführte. Von ihrem Sohn Sigurd Schlangenauge (eine Schlange im Auge trug er als Zeichen
der Abstammung von Sigurd, dem Fafnirtöter) entstammte als Tochter Ragnhild, die Mutter Harald Schönhaars, des ersten Alleinherrschers
von ganz Norwegen. Ihr Sohn Ivar gründete London (er ließ sich vom König Ella so viel Land abtreten,
als eine Ochsenhaut reicht, zerschnitt dann eine solche in kleine Riemen und umspannte damit einen zur Anlage einer Burg nötigen
Raum).
Mineral aus der Ordnung der Anhydride, wurde von Story Maskelyne im Meteorstein von Breitenbach in Böhmen entdeckt
und wegen dieses seines Vorkommens nach dem indischen Wort A-Sman (Donnerkeil) benannt. Er besteht, wie
Quarz und Tridymit, aus Kieselsäureanhydrid, kristallisiert aber im rhombischen System;
Härte 5,5, spez. Gew. 2,25.
Vielleicht ist Asmanit identisch mit Tridymit.
(wohl s. v. w. Begehrliches wissend, schaffend, a. d. Pers.), in der hebr. Mythologie der Eheteufel (s.
Tob. 3,
8),. Störer der Ehe.
Auch im Talmud erscheint der Asmodi als ein wollüstiger, nach Frauen lüsterner Dämon,
ja als der König der Dämonen, von dem alle Wissenschaft, mit Ausnahme der Heilkunde, ausgeht.
In der Salomosage treten die
Kraft und die Weisheit Asmodis, der Salomo unterlag, besonders hervor.
(spr. aniähr, Asnières sur Seine), Dorf im franz.
Departement Seine, Arrondissement St.-Denis, 5 km nordwestlich von Paris, an der Seine und der Französischen Westbahn, mit Paris
durch eine Tramwaylinie verbunden, ist der Mittelpunkt der Pariser Bootfahrten, mit Bauwerkstätten für Boote, Fabrikation
von Kratzen und
feinen Tischlerwaren, einem schönen Schloß nebst Park, zahlreichen Villen, Cafés und Tanzlokalen
und (1881) 10,961 Einw.
Adam, poln. Dichter, geb. zu Kalisch, besuchte seit 1857 die medizinische Fakultät in Warschau, beteiligte
sich an den Studentendemonstrationen und flüchtete 1860 nach Paris. Nach dem Scheitern des Aufstands von 1863, an dem Asnyk teilgenommen
hatte, studierte er in Heidelberg Philosophie; seit 1870 lebt er in Krakau. Die zahlreichen lyrischen Gedichte,
die Asnyk seit 1865 in polnischen Zeitschriften unter dem Pseudonym El...y veröffentlichte (gesammelt, Krak. 1872, 2 Bde., und
bedeutend vermehrt, Lemb. 1876-80, 3 Bde.),
gehören der Form nach zu den zierlichsten Erscheinungen auf diesem Gebiet.
Sie sind zwar von dem elegischen Grundton der modernen polnischen Poesie nicht frei; doch klingen aus ihnen vorwiegend jene
pessimistischen Motive hervor, welche zuerst von Julius Slowacki angeschlagen wurden. Seine ersten Versuche auf dramatischem
Gebiet, wie: »Galazka Heliotropu« (1868),
»Walka stronnictw« (»Der Kampf der Parteien«, 1869),
das historische Trauerspiel »Cola
Rienzi« (1873),
auch das mit Erfolg aufgeführte Drama »Zyd« (1875),
halten eine strenge Prüfung nicht aus. Hervorragend dagegen
ist das mit dem Fredropreis gekrönte historische Trauerspiel »Klejstut« (1878; deutsch, Pos. 1879),
welches den tragischen
Tod des litauischen Großfürsten dieses Namens schildert. Sein Lustspiel »Przjsaciele Hioba« (»Die
Freunde Hiobs«, 1879) bekundet einen weitern Fortschritt in dem dichterischen Entwickelungsgang Asnyks.
Distriktshauptort in der ital. Provinz Treviso, in malerischer Lage auf einer Höhe über dem Musone, mit Ringmauern,
einem alten Schloß, worin Catarina Cornaro (Königin von Cypern) 1489-1515 einen litterarisch glänzenden Hof hielt, und (1881) 955 Einw.
Auch Reste antiker Bäder und eine Wasserleitung sind vorhanden.
antiker Name eines Flusses im Peloponnes, der westlich von Phlius entspringt, die Ebene von Sikyon durchströmt,
in den Korinthischen Meerbusen mündet und jetzt »Fluß von Hagios Georgios« genannt wird. Ein andrer Fluß Asopos (jetzt Vuriendi)
entspringt im südlichen Böotien unfern von Platää, durchströmt östlich die Landschaft Parasopia, nimmt
unterhalb Tanagra den Thermodon auf und mündet auf attischem Gebiet unfern Oropos ins Meer. Beide Flüsse sind, miteinander
vermengt, in die Mythologie eingetreten. Der Stromgott Asopos ist besonders bekannt durch seinen Kampf mit Zeus, als dieser ihm
seine Tochter Ägina entführt hatte. Auf Anraten des Sisyphos wollte den Olymp stürmen; allein Zeus wetterte
ihn in sein Bett zurück, wo man seitdem Kohlen findet.
1) der berühmte Fabeldichter, dem die im ganzen Altertum beliebte Kunst, praktische Lehren der Lebensweisheit
in sinnbildliche Erzählungen (Fabeln, Gleichnisse) einzukleiden, ihre Ausbildung
mehr
verdankt, lebte um 600 v. Chr. Er soll aus Phrygien stammen und als Sklave mehreren Herren gedient haben, bis ihn der Samier
Iadmon freiließ. Angeblich kam er dann an den Hof des Königs Krösos, dessen Vertrauen er in solchem Maß gewann, daß er ihn
zu mehreren Gesandtschaften benutzte; auf einer derselben nach Delphi wurde von den dortigen Priestern
wegen Gotteslästerung ermordet. Was von seiner Häßlichkeit und Eulenspiegelhaftigkeit gemeldet wird, ist auf Rechnung späterer
Erfindungen zu schreiben.
Sein Name ward in der Folgezeit gleichsam Gattungsname für die Fabeldichtung überhaupt. Äsopos' Fabeln erhielten sich in prosaischer
Form lange nur durch Tradition im Munde des Volks; eine Sammlung derselben soll zuerst Demetrios Phalereus
um 300 v. Chr. veranstaltet haben. Die verschiedenen auf uns gekommenen Sammlungen Äsopischer Fabeln sind teils späte prosaische
Auflösungen der Bearbeitung des Babrios (s. d.) in Choliamben, teils Produkte der Rhetorenschulen aus verschiedener Zeit und
von verschiedenem Wert. Ausgaben besorgten de Furia (Flor. 1810, 2 Bde.), Korais (Par. 1810), Schneider (Bresl.
1812), Halm (»Kritische Zusammenstellung aller bis jetzt bekannten Äsopischen Fabeln«, 2. Aufl., Leipz. 1860). Eine Übersetzung
veröffentlichte Binder (Stuttg. 1869).
Vgl. Grauert, De Aesopo et fabulis Aesopicis (Bonn 1825);
Welcker, Kleine Schriften, Bd. 2 (das.
1847);
Keller, Untersuchung über die Geschichte der griechischen Fabel (Leipz. 1862).
2) Der angebliche Verfasser einer romanhaften Geschichte Alexanders d. Gr., welche um 300 n. Chr. von einem Julius Valerius unter
dem Titel: »Res gestae Alexandri Macedonis translatae ex Aesopo Graeco« ins Lateinische übersetzt worden ist. In neuerer Zeit
ist das griechische Original auf der Pariser Bibliothek entdeckt worden, wo jedoch Kallisthenes (s. d.) als
Verfasser genannt ist.
Vgl. J. ^[Julius] Zacher, Pseudo-Kallisthenes (Halle 1867).