Beide
Arten kommen allein ein ganzes Gedicht hindurch vor; der kleine AsklepiadischeVers erscheint häufig aber auch verbunden
mit dem
Pherekrateus, als drittem
Vers (nach zwei AsklepiadischenVersen), und dem Glykoneus, als viertem
Vers, und bildet so
die AsklepiadischeStrophe.
Beispiel:
Die
Bildsäule des
Gottes wurde dabei in feierlichen Umzügen auf einem von vielen Fackelträgern
begleiteten Triumphwagen unter Hymnengesang umhergeführt;
darauf folgten
Opfer, poetische und musikalische Wettkämpfe etc.
Auf
Kos war die Aufrichtung des Asklepiosstabs bei der
Cypresse des
Gottes ein Hauptakt der Festfeier.
Den Priesterdienst in denselben versah zunächst das
Geschlecht der
Asklepiaden (s. d.). Nicht selten wurden in
den
Tempeln auch
Schlangen
[* 12] gehalten, wie ja die
Schlange als stehendes
Symbol des
Gottes erscheint, was an die altorientalische
Bedeutung der
Schlange als des
Symbols der
Verjüngung erinnert. Da der Gott besonders auch im
TraumHeilung wirken sollte, so
fanden in seinen
Tempeln die sogen.
Inkubationen (Traumorakel) statt, wobei, während die Kranken schliefen,
Asklepios oder eine andre
Gottheit erschien und das
Heilmittel nannte.
Die Geheilten verließen aber den
Tempel nicht, ohne dem Gott ein
Opfer (namentlich einen
Hahn)
[* 13] dargebracht und im
Tempel eine
Votivtafel aufgehängt zu haben mit Angabe des Übels und des
Heilmittels. Eine große Zahl derselben haben die
neuesten
Ausgrabungen des
Tempels zu
Epidauros zu
Tage gefördert. Unter den
Festen des Asklepios war das berühmteste zu
Epidauros, wobei
Wettkämpfe und feierliche Umzüge stattfanden (s.
Asklepieen). In
Rom fand der
Dienst des Asklepios oder
Äsculapius 291
v. Chr. Eingang,
als eine
Pest in der Stadt wütete. Der Gott wurde damals auf Befehl der
Sibyllinischen Bücher in Gestalt
einer
Schlange von
Epidauros geholt und erhielt den
oben erwähnten
Tempel auf der Tiberinsel. Auch in
Antium war ein berühmter
Tempel desselben. Der
Kultus des Asklepios war einer der letzten, welche sich dem
Christentum gegenüber hielten. - Asklepios gehört zu den
von der alten
Kunst am häufigsten dargestellten
Gottheiten. Hochberühmt waren die Goldelfenbeinbilder
des
Kalamis,
Alkamenes, Kolotes und Thrasymedes, die Marmorstatue des
Skopas, die Erzstatue des Phyromachos. Der gewöhnliche
Idealtypus zeigt den Gott bärtig, im Gesichtsausdruck ähnlich dem
Zeus, nur milder und jugendlicher; die unbärtige Auffassung
(Kalamis,
Skopas) ist seltener. Die erhaltenenStatuen zeigen ihn meist stehend, im langen, die
Brust frei
lassenden
Mantel, gestützt auf einen
keulenartigen, von der Schlange umwundenen Stab,
[* 16] häufig auch gruppiert mit Hygieia. Votivreliefs, die beide vereint mit Machaon,
Podaleirios etc. darstellen, sind in Menge im Bezirk des Asklepiosheiligtums zu Athen gefunden worden. Vielleicht den schönsten
Kopf (auch als Zeus erklärt), aus Melos stammend, enthält das Britische Museum, eine großartig angelegte Statue
das Louvre in Paris (s. Abbildung).