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C., nimmt der Urwald ein, gebildet aus Eichen, Lorbeerbäumen, Podokarpen (tropischem Nadelholz) mit dem prächtig blühenden Unterholz von Melastomaceen, mit wenigen Lianen, aber zahlreichen parasitischen Orchideen. [* 2] Im O. der Insel herrscht der lichte Kasuarinenwald. Mais, Kartoffeln, Zwiebeln werden um die Dörfer bis 1600 m, ja im Tenggergebirge bis über 2300 m gebaut. Keine Palme [* 3] erreicht aber diese Region. In der kalten Region, von 2450-3300 m mit 14-7° C. mittlerer Temperatur, sind Krummholz von Heiden, Baumfarne, Gräser [* 4] die charakteristischen Pflanzen; keine alpine Form tritt auf. Darüber folgen noch die schlacken- und aschebedeckten höchsten Vulkangipfel.
Die Tierwelt des tropischen Asien [* 5] und die Zone der gemäßigten Waldregion schließen die Heimat der großen Pflanzenfresser, des Elefanten, der Nashörner, der wilden Büffel, der Hirsche, [* 6] zahlreicher Wasser- und Landvögel ein. Die Dschangeln (Gebüschdickichte) bewohnen die großen Raubtiere, [* 7] Tiger, Panther, die Gebüsche Schakale und Hyänen. Moschustiere kommen in der gemäßigten Waldregion und in der alpinen Region vor. An allen Tierklassen ist das tropische Asien reich.
Halbaffen [* 8] und langarmige Affen [* 9] (Semnopithecus), die pflanzenfressenden Vampire (Pteropus), der Mungos (Viverra Mungos), Zibetkatzen, eigentümliche Eichhörnchen, zahlreiche Katzen, [* 10] wilde Hunde [* 11] mit den genannten Raubtieren, in den Gebirgen eigentümliche Bären und in den Steppen eigentümliche Antilopen (Nylgau) und Hirsche, das Schuppentier (Manis), Geier, Papageien, prächtige Trogons, Tauben, [* 12] Hühner, [* 13] der Marabustorch, in den Steppen Trappen, an den Sümpfen Flamingos, am Ufer die Pelikane, zahlreiche Reptilien, Schildkröten, [* 14] Baumagamen, Chamäleons, Pythonschlangen, eigentümliche Fische [* 15] und Krokodile [* 16] (Gangeskrokodil) sind Tiere dieser Zone, die besonders charakterisiert wird durch die mächtigen erwähnten Pflanzenfresser.
Auf den Inseln erreicht die tierische Entwickelung Asiens ihre höchste Höhe, und nicht wenige der ausgezeichnetsten Formen sind auf einzelne Inseln beschränkt. So besitzen Sumatra und Malakka den Tapir, Java sein eigentümliches Nashorn und seinen Büffel, Celebes den Babirussa-Eber, die Molukken den wunderlichen Tarsius, einen Halbaffen, und den Vampir; ja, der Elefant [* 17] von Ceylon [* 18] soll eine selbständige Spezies sein. Auch die Kakadus kommen auf den Inseln vor, Gold- und Silberfasanen in Südchina, der Arguspfau auf Sumatra, die Nashornvögel auf Sumatra und Java.
Der fliegende Drache, [* 19] die Salanganschwalben gehören ebenfalls den Inseln an. Einer Ausnutzung des Reichtums an Tieren wie der Ausrottung der schädlichen Arten stellt sich in einem großen Teil des Gebiets der religiöse Glaube entgegen. Schwein [* 20] und Huhn werden um des Fleisches willen nur von Malaien und Chinesen gezogen; dem Tiger und Wolf stellt man aus Furcht vor Unheil durch den ihnen innewohnenden bösen Geist nicht nach. Das tropische und Indische Meer ist sodann die Heimat der riffbildenden Korallen, [* 21] die ihre nördlichste Verbreitung im Roten Meer haben; Schnecken [* 22] und Muscheln [* 23] (Kegelschnecken, Schiffsboot, Perlmuschel, Riesenmuschel) kommen nirgends anderswo so vielgestaltig vor. Die kostbare Perle wie die billige Kauri [* 24] liefern der Indische Ozean und der Persische Golf; der Trepang, der Molukkenkrebs, die Wasserschlangen, der Dugong sind andre unter den vielen interessanten Bewohnern dieses Meers. Groß ist der Reichtum an eigentümlichen Fischen; die Fischerei [* 25] liefert aber gegenwärtig nur den Küstenbedarf.
Bevölkerung.
(Hierzu die Tafel »Asiatische Völker«.) [* ]
Für die Berechnung der Zahl der Asien bewohnenden Menschen liegen noch immer nicht so genaue Angaben vor, wie wir sie für europäische Staaten verlangen. Volkszählungen sind bisher nur in zwei einheimischen Staaten vorgenommen worden: in dem eigentlichen China, [* 26] wo die Bevölkerung [* 27] seit 1664 regelmäßig registriert wurde (der letzte Zensus fand 1812 statt), und in Japan (zuerst 1872);
für alle andern asiatischen Reiche hat man nur Schätzungen.
In den Besitzungen europäischer Staaten sind Zählungen aber wiederholt vorgenommen worden, in Britisch-Indien zuerst 1871-72, dann 1881, ebenso 1877 auf den Philippinen und Marianen, 1882 in Niederländisch-Indien. Die Schätzungen sind jedoch viel genauer geworden, und da es jetzt doch keinen größern Bezirk Asiens mehr gibt, der nicht in den letzten zwei Jahrzehnten von Europäern oder ihren Abgesandten besucht worden wäre, so ist mannigfaches Material zur Berichtigung der ältern Berechnungen geboten. Die Bevölkerung Asiens können wir jetzt, wie weiter unten (S. 928) im einzelnen ausgeführt, auf rund 800 Mill. Menschen berechnen.
Das Verhältnis der Europäer zu den Staaten Asiens ist seit der Gründung großer Reiche in Indien durch die Engländer, auf den großen Inseln des Südens durch die Holländer, im N. und im Innern von Asien durch die Russen, dann durch die glücklichen Kriege der Engländer und Franzosen gegen China und hinterindische Staaten und endlich durch die Erfolge der Amerikaner, welche hierin den europäischen Großmächten vorangingen, in Vertragsabschlüssen mit Japan etc. ein ganz andres geworden, als es früher war.
Statt sich abzuschließen, suchen die Regierungen die Europäer oder dürfen sie doch nicht mehr zurückstoßen. Nur wenige und kleine Gebiete, wie Korea, Tibet, können von Europäern noch nicht bereist werden. Den europäischen Ideen hat sich dagegen völlig zugeneigt die Regierung Japans; auch Siam und China können der Fremden zur Verwaltung ihrer Zölle, zur Bildung ihres Heers, zur Leitung ihrer obersten Bildungsschulen und Fabriken nicht mehr entbehren und müssen ihnen Zutritt im Innern des Reichs gestatten.
Unter unmittelbarer Regierung europäischer Mächte (mit Zurechnung der Türkei) [* 28] oder Überwachung als Schutzstaaten stehen 44 Proz. der gesamten Bevölkerung Asiens (vgl. die Tabelle, S. 928). Die Dichtigkeit der Bevölkerung ist überaus verschieden. In Sibirien wohnt in Teilen der Provinz Jakutsk noch nicht einmal ein Mensch auf der Quadratmeile; 16,000 übersteigt die Dichtigkeit in reinen ackerbautreibenden Kreisen des nördlichen Vorderindien, sie sinkt aber in den Waldgebirgen unter den Resten der Urbewohner unter 100 herab. Im Archipel schwankt sie zwischen 83 und 6310 Einw.; im Kaukasus ist das Mittel 612,8, ein Beweis, daß auch Gebirgsgegenden in der Region der Kulturzone einer nicht unbedeutenden Bevölkerungszahl entgegengeführt werden können. Ethnographisch spaltet sich die Bevölkerung Asiens in eine Menge von Völkern und Stämmen, die unter sich in Sprache, [* 29] Körpergestalt und Kultur ungemein verschieden sind und verschiedenen Rassen zugeteilt werden müssen. Wenn wir die Völker nach den Sprachen einteilen, die sie jetzt reden, so erhalten wir nach F. Müller folgende Stämme, Abteilungen und Gruppen: ¶
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Übersicht der Sprachen Asiens.
A. | Nordasiaten. |
I. | Jukagirisch. |
II. | Korjakisch, Tschuktschisch. |
III. | Sprachen von Kamtschatka und Kurilen (Aino). |
IV. | Jenissei-Ostjakisch und Kottisch. |
B. | Südasiaten. |
I. | Drawida-Sprachen: |
Tamil, Telugu, Tulu, Kanari, Malayalam, Toda, Gond | |
II. | Singhalesisch (Elu). |
III. | Malaiisch-polynesische Gruppe. |
C. | Mittel- oder Hochasiaten. |
I. | Ural-altaische Sprachen. |
a) Samojedische Gruppe: Jurakisch, Tawgy, Ostjakisch-Samojedisch, Jenisseisch, Kamassinisch. | |
b) Finnische Gruppe: Ostjakisch, Wogulisch. | |
c) Tatarische Gruppe: 1) Jakutisch; 2) Türkisch; 3) Nogaisch, Kumükisch; 4) Tschagataisch, Uigurisch, Turkmenisch; 5) Kirgisisch. | |
d) Mongolische Gruppe: 1) Ostmongolisch; 2) Westmongolisch (Kalmückisch); 3) Nordmongolisch (Burätisch). | |
e) Tungusische Gruppe: 1) Mandschu; 2) Lamutisch; 3) Tschapogirisch, Orotongisch. | |
II. | Japanisch. |
III. | Koreanisch. |
IV. | Einsilbige Sprachen. |
a) Tibetisch. | |
b) Himalajasystem (Khyen, Zabaing, Singpho, Mischmi, Abor, Miri, Garo, Bodo etc.). | |
c) Birmanisch, Rakhaing. | |
d) Siamesisch (Thai), Schian, Khamti, Talaing, Karen, Khassia. | |
e) Anamitisch. | |
f) Sprache der Sifan, Miaotse, Lolo und andrer Stämme Südchinas. | |
g) Chinesisch: 1) Kuanhoa (Dialekt von Peking und Nanking); 2) Fukian; 3) Kuangtung. | |
D. | Kaukasier. |
I. | Kaukasische Sprachen. |
a) Georgisch, Lasisch, Mingrelisch, Suanisch. | |
b) Lesghisch, Awarisch, Kasikumükisch. | |
c) Kistisch (Tusch). | |
d) Tscherkessisch, Abchasisch. | |
II. | Semitische Sprachen. |
a) Nördliche Gruppe. | |
b) Südliche Gruppe. | |
III. | Indogermanische Sprachen. |
a) Indische Gruppe: Altindisch (Pâli, Prâkrit); Neuindisch (Bengali, Assami, Oriya, Nepali, Kaschmiri, Sindhi, Pandschabi, Hindostani, Gudscharati, Marathi). | |
b) Iranische Gruppe: 1) Altpersisch, Pehlewi, Parsi, Neupersisch mit seinen Dialekten, Kurdisch (Kurmandschi, Zaza), Belutschi; 2) Zend, Afghanisch; 3) Armenisch; 4) Ossetisch. |
Ethnographisch betrachtet, gehört die große, aber äußerst verschiedenartige Bevölkerung Asiens drei verschiedenen Rassen an: der kaukasischen, mongolischen und malaiischen. Es hält ungemein schwer, zu bestimmen, wieviel Menschen jeder dieser drei Rassen zugehören. Es mögen zu berechnen sein:
1) Kaukasier im asiatischen Rußland und in der Türkei, Araber, ein Teil der Perser, Afghanen, Belutschen, Ostindier und Sibirier: 1/10 aller Bewohner;
2) Mongolen (Nord- und Mittelasiaten) in China, im asiatischen Rußland und der Türkei, eingewanderte Stämme in Persien, [* 31] Afghanistan, [* 32] Belutschistan, Vorder- und Hinterindien, [* 33] Japan: 7/10;
3) Malaien (Südasiaten) in Japan, Vorder- und Hinterindien und auf den hinterindischen Inseln: 2/10. Europäer sind nirgends zahlreich in Asien;
selbst in den Hauptsitzen europäischer Herrschaft sind auffallend wenige ansässig.
Mit Einschluß der Garnisonen gab es (1881) in Britisch-Indien nur 142,612 Europäer und 62,085 Mischlinge, in Niederländisch-Indien (1883) 43,787. In Sibirien ist nur der schmale Kulturstreifen im S. verhältnismäßig dicht mit Europäern und ihren Nachkommen besetzt, hier und im russischen Zentralasien [* 34] wohnen gegen 6 Mill. Europäer.
Die Erläuterung der einzelnen Gruppen ergibt folgendes: Die Nordasiaten, welche zur Gruppe der Arktiker oder Hyperboreer gehören, sind mit wenigen Ausnahmen im Aussterben begriffen. Die Jukagiren am äußersten Nordrand Asiens zählen noch etwa 1000 Seelen, die Tschuktschen [* 30] (Fig. 1) im äußersten nordöstlichen Winkel [* 35] etwa 7000, die Kamtschadalen [* 30] (Fig. 2) im südlichen Teil der Halbinsel Kamtschatka kaum 2000, die Jenissei-Ostjaken, zwischen den Städten Jenisseisk und Turuchansk, kaum 1000 Individuen. Die Kotten sind ausgestorben. Die Aino [* 30] (Fig. 3) auf der Insel Sachalin, auf Jeso und den Kurilen sind zu ca. 60,000 Einwohnern zu veranschlagen. Überreste der Aino auf dem Festland südlich vom untern Amur sind die Giljaken [* 30] (Fig. 4). Von den uralaltaischen Völkern sind die Samojeden [* 30] (Fig. 5) aus ihren ursprünglichen Sitzen an der sajanischen Gebirgskette an die Küsten des Eismeers gedrängt worden, ihre Trümmer zählen jetzt nur 16,000 Seelen; die finnischen Ostjaken (23,000) führen in Tobolsk und Tomsk [* 30] (Fig. 6) als Nomaden, Fischer und Jäger, die Wogulen (7000) im nördlichen Ural als Jäger ein ärmliches Leben. Die Tataren [* 30] (Fig. 7) sprechen türkisch und gehören dem türkischen Stamm an; sie bewohnen den Südwesten Sibiriens und füllen das ganze Innere Asiens zwischen dem Kaspisee und der Wüste Gobi aus. Die meisten von ihnen sind Mohammedaner, die übrigen (meist am Südrand Sibiriens) hängen dem Schamanenkult an. Die Kirgisen [* 30] (Fig. 8) sind ohne Zweifel der am weitesten verbreitete und thatkräftigste Zweig der Tataren; den Kern dieses Volks bilden die sogen. »Kirgisen der drei Horden« oder, wie sie selbst sich nennen und auch bei den Geschichtschreibern Mittelasiens genannt werden, die Kasak.
Man begegnet den echten Kirgisen in den Hochthälern des Kuenlün, des Thianschan und Alatau wie in den Steppenniederungen Sibiriens und Turkistans; die Regelung ihrer staatlichen Verhältnisse hat die Russen Jahrzehnte hindurch beschäftigt. Ihre Zahl erreicht im ganzen sicher 3 Mill., sie sind insgesamt Nomaden. Die Mongolen sind fast ohne Ausnahme viehzüchtende Nomaden und zeigen wenig Sinn für Ackerbau. Der Religion nach sind sie sämtlich Buddhisten. Die Buräten [* 30] (Fig. 9) wohnen um den Baikalsee, die Kalmücken [* 30] (Fig. 10) im Altai und ein andrer Stamm zwischen Wolga, Don, Kaukasus und dem Kaspisee, die übrigen Mongolen in China. Die Tungusen [* 30] (Fig. 11) bewohnen vereinzelt als Jäger ein bedeutendes Terrain der Wälder Ostsibiriens; angesiedelt leben sie im Amurgebiet, wo neben den kurilischen Giljaken die Ghelganen oder Golden [* 30] (Fig. 12) sitzen, und in der chinesischen Mandschurei und als Soldaten zerstreut durch das ganze chinesische Reich. Die Japaner [* 30] (Fig. 13, 14) sind ein seßhaftes, überaus arbeitsames Volk, das Ackerbau wie Industrie zu hoher Blüte [* 36] gebracht hat und sich einer einsichtsvollen Regierung erfreut; ihre Sprache ist mehrsilbig und schließt sich an das Mandschu und Mongolische an. Die Koreaner [* 30] (Fig. 15) haben erst in der allerneuesten Zeit durch Verträge mit Japan, den Vereinigten Staaten [* 37] und Deutschland [* 38] ihr Land Fremden geöffnet. Die Tibeter zeichnet blinder Gehorsam gegen ihre Priester, die Lamas, aus und volle ¶