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Artilleriewerkstätten
Seite 1.887.
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Artilleriewerkstätten in Deutschland unter militärischer Direktion stehende Fabriken, in welchen die Artilleriefahrzeuge / 59
Artisan (franz., spr. -sang), Handwerker. / 5
Artischocke Pflanzengattung, s. Cynara. / 4
Artist (franz.), Künstler; in Frankreich mit Vorliebe gewählte Bezeichnung für Schauspieler und / 21
Artistenfakultät bei den Universitäten ehemals die Fakultät der freien Künste, s. v. w. philosophische Fakultät; / 15
Artium liberalium magister s. Magister. / 5
Artocarpus L. (Brotbaum, Brotfruchtbaum), Gattung aus der Familie der Urtikaceen, Bäume mit meist fiederspalti / 413
Artois (spr. artoa, deutsch Atrecht), alte Grafschaft im nordwestlichen Frankreich, bildete mit der / 313
Fortsetzung:
Artillerieschulen , Anstalten zur fachlichen Bildung von Offizieren der Artillerie, häufig mit den Ingenieurschulen
mehr
und werden dann, nach ihrer Beförderung zum
Offizier , zum Besuch der Artillerieschule kommandiert
(Kursus ein Jahr), worauf
sie nach bestandenem
Examen zu
Artillerieoffizieren ernannt werden. Der
Unterricht für
Feld - und Fußartillerie ist getrennt. 25
Schüler
können auf 9 weitere
Monate zum Besuch der
Selekta zugelassen werden.
Österreich :
[* 2 ]
Höherer Artilleriekurs in
Wien
[* 3 ] soll besonders befähigte
Offiziere dieser
Waffe in ihrer
Ausbildung vervollkommnen.
Frankreich :
In den 19 Artillerieschulen (jede der 19 Artilleriebrigaden hat eine) werden die
Offiziere ausgebildet. Ein Teil derselben erhält
in der
École d'application de l'artillerie et du génie zu
Fontainebleau (bis 1870 in
Metz )
[* 4 ] in zweijährigem
Kursus fachliche
Fortbildung.
England hat eine Artillerieschule in obigem
Sinne nicht. Die auf der
Militärakademie zu
Woolwich
ausgebildeten
Offiziere besuchen ein halbes Jahr die
Artillerieschießschule zu
Shoeburyneß . Rußland:
Michael-Artillerieakademie
zu
Petersburg
[* 5 ] mit zweijährigem
Kursus .
Turin (Provinz) - Turi
* 7
Turin .
Italien :
[* 6 ]
Militärakademie zu
Turin ,
[* 7 ]
Kursus dreijährig, daran anschließend die
Applikationsschule für
Artillerie und
Genie mit
zweijährigem
Kursus .
Spanien
[* 8 ] hat eine
Schule zur Heranbildung von
Artillerieoffizieren , die nicht aus den
Unteroffizieren hervorgingen, in
Segovia , für
Genie in
Guadalajara ; die Türkei
[* 9 ] hat eine
Artillerie und
Ingenieurschule in
Konstantinopel .
[* 10 ] Die ersten Artillerieschulen errichtete
Venedig
[* 11 ] zu Anfang des 16. Jahrh. In diesen Anstalten erlernten die angehenden Artilleristen
die
Rechenkunst , die
Geometrie , das Modellieren und
Zeichnen der
Geschütze
[* 12 ] und Festungswerke, die Verfertigung
der Ladeschaufeln, den
Gebrauch der
Instrumente zum
Richten , das
Probieren der neugegossenen
Geschütze , die Verfertigung der
Kunstfeuer, den Batteriebau, die Anlegung der
Minen etc.; besonders aber wurden sie im Zielschießen mit den verschiedenen
Arten
Geschützen geübt.
Paris
* 15
Paris .
Nach dem
Muster dieser
Schulen errichtete
Karl V. ähnliche zu
Burgos in
Spanien und in
Sizilien ;
[* 13 ] in
Deutschland
[* 14 ] dauerte aber der alte Brauch fort, die
Artillerie zunftmäßig für
Geld zu lehren und zu treiben, wobei besonders die
Feuerwerkerei
hervorgehoben ward, die selbst
Fürsten zu ihrem Zeitvertreib ausübten. In
Frankreich wurde 1675 zu Montesson, unweit
Paris ,
[* 15 ] eine Übungsschule im
Schießen
[* 16 ] und
Werfen angelegt, die 1679 durch
Ludwig XIV. zu einer wirklichen theoretischen
Artillerieschule in
Douai umgestaltet wurde.
Sachsen
[* 17 ] bekam 1766 eine Artillerieschule.
in
Deutschland unter militärischer
Direktion stehende
Fabriken , in welchen die Artilleriefahrzeuge
und Artilleriegeräte angefertigt werden.
Solcher Artilleriewerkstätten gibt es für
Deutschland in
Spandau ,
[* 18 ]
Deutz ,
Danzig ,
[* 19 ] Straßburg
[* 20 ]
i . E.,
Dresden
[* 21 ] und
München ;
[* 22 ]
Österreich : in
Wien ;
Frankreich :
Mézíères ,
Rennes ,
Besançon ,
[* 23 ]
Nevers ,
Toulouse ;
[* 24 ]
England :
Woolwich ;
Italien :
Turin ,
Neapel ;
[* 25 ]
Spanien :
Sevilla ;
[* 26 ]
Rußland:
Petersburg , Briansk,
Kiew ,
[* 27 ]
Kertsch ,
Warschau ;
[* 28 ]
s.
Technische Institute der Artillerie .
(franz., spr. -sang),
Handwerker . ^[= Gesamtbezeichnung aller derjenigen Gewerbe, in welchen unter Anwendung einfacher Werkzeuge im ...]
Pflanzengattung, s.
Cynara . ^[= Vaill. Gattung aus der Familie der Kompositen, distelartige, dornige Kräuter ...]
(franz.),
Künstler ;
in
Frankreich mit Vorliebe gewählte Bezeichnung für
Schauspieler und
Opernsänger.
Artiste vétérinaire,
Tierarzt ;
artistisch, künstlerisch, auf
Kunst bezüglich.
bei den
Universitäten ehemals die
Fakultät der freien
Künste , s. v. w. philosophische
Fakultät ;
s.
Universität .
liberalium magister, s.
Magister . ^[= (lat.), Vorgesetzter, Vorsteher, Aufseher; bei den Römern Titel für die verschiedensten Staats- ...]
L.
(Brotbaum ,
Brotfruchtbaum ),
Gattung aus der
Familie der Urtikaceen,
Bäume mit meist fiederspaltigen, handförmigen
oder buchtig eingeschnittenen Blättern und zweihäusigen
Blüten , von denen die männlichen
Kätzchen
bilden, während die weiblichen gedrängt auf einem fleischigen
Kolben stehen, welcher zu einer kugeligen, höckerigen
Frucht
auswächst, die bei manchen Kulturvarietäten samenlos ist. Etwa 30 tropische
Arten .
Nahrungspflanzen II
* 29
Nahrungspflanzen .
Artocarpus incisa
L. fil . (gemeiner
Brotfruchtbaum ,
s. Tafel
»Nahrungspflanzen « ),
[* 29 ]
ein 12-18 m hoher
Baum mit eingeschnittenen Blättern, auf den Südseeinseln,
besonders auf
Tahiti ,
[* 30 ] heimisch, von wo er im vorigen
Jahrhundert nach
Westindien
[* 31 ] und
Südamerika
[* 32 ] verpflanzt ward, enthält sehr
zähen, fadenziehenden
Milchsaft und trägt ovale, 40
cm lange und 24
cm dicke, fleischige
Früchte . Diese enthalten
vor der
Reife
ein weißes, mehliges
Mark und bilden in diesem Zustand für die
Südseeinsulaner das vorzüglichste
Nahrungsmittel .
[* 33 ] Sie werden geschält, in
Blätter gewickelt, auf heißen
Steinen gebacken und besitzen dann einen den
Bananen ähnlichen
Geschmack .
Brasilien
* 34
Brasilien .
Drei
Bäume sind im stande, einen
Menschen jahraus jahrein zu ernähren, denn während der drei
Monate , wo der
Baum keine
Früchte
hat, leben die Insulaner großenteils von der eingemachten
Frucht . Die völlig reife
Frucht mit breiigem,
gelbem
Mark schmeckt unangenehm. Die öligen
Kerne sind dagegen genießbar. Auf
Martinique ,
Réunion , in
Guayana und
Brasilien
[* 34 ] bereitet man aus den
Früchten
Stärkemehl . Die
Milch der
Rinde gibt
Vogelleim , auch kann daraus
Kautschuk gewonnen werden.
Ost-Indien
* 40
Ostindien .
Das gelbe, schwammige
Holz
[* 35 ] dient als
Bauholz . Aus dem
Bast
[* 36 ] junger
Zweige des
Baumes fertigen die Insulaner
Kleider . Artocarpus integrifolia
L ., fil. (indischer
Brotbaum ) trägt an den dicken
Ästen und am
Stamm bisweilen bis zur
Erde herabhängende,
5-12½ kg schwere
Früchte , Jaka genannt, welche auch im reifen Zustand genießbar sind. Auf
Ceylon
[* 37 ] dienen
sie einen großen Teil des
Jahrs über als
Nahrung . Man ißt sie roh, gekocht oder in
Palmöl gebraten; aus dem getrockneten
Mehl
[* 38 ] des
Fleisches bäckt man
Kuchen . Der indische
Brotbaum liefert auch
Kautschuk und ein
Harz , welches als Dammar selo in den
Handel kommt. Der
Absud der
Wurzel
[* 39 ] wird gegen
Durchfall , das harte
Holz
(Jakholz ,
Jacqueiraholz ) wie
Mahagoni
angewendet; die
Rinde dient zum
Gerben und
Färben . Das Vaterland dieser
Art ist
Ostindien .
[* 40 ]
Artocarpus pubescens
Willd . ist ein ansehnlicher
Baum in
Ostindien , dessen
Holz sehr hart, inwendig rötlich ist. Die
Frucht ist faustgroß, weichstachlig, dem
Stechapfel ähnlich,
sehr wohlschmeckend; aber ihr übermäßiger
Genuß bewirkt leicht
Durchfall , wogegen jedoch die
Wurzel
und
Rinde des
Baumes selbst die sichersten
Heilmittel sind. Das
Holz wird zu
Kisten und
Kähnen verwendet. Die beiden ersten
Arten
sind Zierden hoher und großer
Warmhäuser .
Vgl.
Forster , Geschichte und
Beschreibung des
Brotbaumes
(Kassel
[* 41 ] 1784).
Artokarpeen - Artus
* 43
Seite 1.888.
(spr. artoa, deutsch Atrecht ), alte
Grafschaft im nordwestlichen
Frankreich , bildete mit
der
Picardie eins der alten
Gouvernements und gehört jetzt größtenteils zum
Departement
Pas de Calais (s. d.). Die Bewohner,
gleichsam ein Übergang von den lebhhaften
Picarden zu den gemessenern
Vlämen , sind fest und arbeitsam, eifersüchtig auf
ihre politischen
Rechte wie vorzeiten auf die Privilegien ihrer
Stände und eifrige Katholiken. Die Hauptstadt
des
Landes ist
Arras .
[* 42 ] Artois, das
Land der
Atrebaten , wurde erst von den
Römern , im 5. Jahrh. von den
¶
mehr
Franken erobert und kam durch die Heirat von Karl des Kahlen Tochter Judith mit dem Grafen Balduin Eisenarm 863 an Flandern . Philipp ,
Graf von Flandern , gab Artois 1180 seiner Nichte Isabella von Hennegau , der Gattin Philipps II. August von Frankreich , zur Mitgift . Im
J. 1237 erhob Ludwig IX. Artois zu einer Grafschaft für seinen jüngern Bruder , Robert . Später kam Artois durch
Heirat an das Herzogtum Burgund . Nach dem Tod Karls des Kühnen (1477) nahm Ludwig XI. von Frankreich auch in Anspruch und erhielt
es im Frieden von Arras (1482) zugesprochen.
Nitrose - Nitzsch (Kar
* 46
Nimwegen .
Allein im Frieden zu Senlis (1493) fiel Artois nebst der übrigen Mitgift Margaretas von Österreich (Tochter
Kaiser Maximilians ) an Österreich . Von da an teilte Artois die Schicksale der österreichisch-spanischen Niederlande .
[* 44 ] Im Frieden von
Madrid
[* 45 ] (1526) und in dem zu Cambrai (1529) leistete Franz I. Verzicht auf Flandern und Artois und ebenso Heinrich II. im Frieden zu
Câteau-Cambresis (1559). Während des Dreißigjährigen Kriegs bemächtigte sich indes Frankreich mehrerer
Plätze in Artois, namentlich der Hauptstadt Arras , und im Pyrenäischen Frieden (1659) mußte Spanien fast ganz Artois an Frankreich abtreten.
In der Folge ward durch die Friedensschlüsse von Nimwegen ,
[* 46 ] Ryswyk und Utrecht
[* 47 ] Frankreich der Besitz der ganzen Grafschaft Artois bestätigt
und dieselbe mit der Picardie zu einem Generalgouvernement vereinigt. Ludwig XV. verlieh seinem dritten
Enkel, Karl Philipp , den Titel eines Grafen von den derselbe bis zu seiner Thronbesteigung als Karl X. (1824) führte.